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"Verfahren und Vorrichtung zum Vereinzeln von ge-
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stapelten Blechen" Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Vereinzeln von gestapelten Blechen.
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Die in einem Walzwerk hergestellten Bleche werden zum Zwecke des
Transports aufeinandergestapelt.
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Zum Schutz gegen Korrosion und Rost erhalten sie eine dünne Schicht
eines Öls oder eines anderen geeigneten Rostschutzmittels. Gelangen dann die Bleche
danach zu einer Verarbeitungsstelle, wo sie möglichst mechanisch bzw. automatisch
weiter verarbeitet werden sollen, wie
zum Beispiel bei einer Automobilfabrik
oder auch einer Großstanzerei, dann besteht immer die Schwierigkeit, die einzelnen
Bleche voneinander zu trennen, zu vereinzeln, wie man meist sagt.
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Dem Anmelder ist es bekannt, daß Vorrichtungen oder Verfahren zum
Vereinzeln offenkundig vorbenutzt sind, ohne daß er jedoch hierfür Literaturstellen
angeben kann. Bei diesen vorbenutzten Verfahren senkten sich auf das oberste Blech
des Stapels Greifvorrichtungen in Gestalt von Saugern oder von Magneten, die das
oberste Blech hochheben und zu der Stanzmaschine bzw. der Presse oder, wenn erforderlich,
zu einem Glühofen bringen.
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Es ergeben sich jedoch immer wieder Schwierigkeiten, daß die Bleche
des Stapels infolge des vorgenannten Rostschutzmittels aneinanderkleben und infolgedessen
mehr als ein einziges Blech hochgehoben wird.
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Aufgabe des Verfahrens nach der Erfindung ist es daher, beim Vereinzeln
von Blechen, die gestapelt sind, zu verhindern, daß beim Anheben des obersten Bleches
das zweitoberste oder möglicherweise noch weitere Bleche mit angehoben werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Zuge des
Verfahrens zunächst nahe oder an den aneinandergrenzenden Ecken des Stapels mit
Hilfe magnetischer Kraft das oder die obersten Bleche über Eck nach oben gebogen
werden, daß anschließend sich an dieser Biegestelle waagerecht bewegliche Keile
zwischen das oberste Blech und das darunterliegende Blech schieben und dabei das
oberste Blech weiter anheben und gleichzeitig die Ecken der darunterliegenden Bleche
wieder
auf den Blechstapel herunterdrücken, daß daraufhin waagerecht gelagerte Trennmesser
schräg an den Aufbiegestellen beginnend sich so weit unter das oberste Blech schieben,
bis auch die andere angrenzende Ecke abgehoben ist, und daß schließlich Abhebemittel
das oberste Blech abheben und seiner weiteren Verwendung zuführen. Es wird darauf
hingewiesen, daß mit Hilfe magnetischer Kraft das oberste Blech bzw. das oder die
darauf folgenden gerade an den Ecken relativ leicht hochzubiegen sind. Der zwischenfahrende
Keil sorgt zunächst dafür, daß das zweite Blech einwandfrei wieder auf den Stapel
heruntergedrückt wird, während das oberste Blech noch etwas weiter angehoben wird.
Das Trennmesser hat dann Platz, um in den Raum zwischen dem obersten Blech und dem
Stapel hineinzufahren und das oberste Blech bis zur entgegengesetzten Ecke hin einfach
abzutrennen. Der darauf folgende Verfahrensschritt des Abhebens des obersten Bleches
mittels einer Saug- oder einer magnetischen Einrichtung ist bekannt.
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Gemäß einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 ist vorgesehen, daß an einer senkrechten Seitenfläche des Blechstapels nahe jeder
Ecke je ein Magnet entsprechend zu den obersten Blechen derart angeordnet ist, daß
er die obersten Blechecken hochbiegt, daß an derselben Seitenfläche die waagerecht
beweglichen Keile gelagert sind und daß an den beiden zu der genannten Seitenfläche
im rechten Winkel verlaufenden Seitenflächen die Trennmesser mit schräg zu der betreffenden
Seitenwand liegenden Schneidkanten angeordnet sind und daß schließlich die Abhebemittel
sich oberhalb des obersten Bleches befinden.
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Die Anordnung der Magnete und der Keile nahe jeder Ecke an einer
Kante des obersten Bleches hat den Vorteil, daß die im rechten Winkel dazu angeordnete
Kante frei
bleibt, so daß das Trennmesser dort angeordnet werden
kann. Das Trennmesser ist schräg zu der betreffenden Seitenwand angeordnet, so daß
es mit seiner Spitze zunächst an der Stelle angreift, wo durch die Magnetkraft bereits
eine Ecke hochgehoben ist. Beim weiteren Vorschieben des Trennmessers dringt dieses
dann unter die ganze Fläche des obersten Bleches und hebt dieses.
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Dasselbe geschieht auch an der gegenüberliegenden Kante des obersten
Bleches, so daß das oberste Blech an zwei gegenüberliegenden Kanten nach oben gelupft
wird und in dieser Stellung die Saugvorrichtung relativ leicht das oberste Blech
abheben kann, ohne die Gefahr, daß das zweite Blech mitkommt. Dabei können als Abhebemittel
Sauger oder Magnete dienen. Die Keile, die Trennmesser und die Abhubeinrichtung
können hydraulisch oder auch pneumatisch angetrieben sein.
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An dem Magneten oberhalb des Stapels ist vorteilhafterweise eine
Anschlagleiste angebracht, die den Anhub des obersten Bleches begrenzt und dadurch
einen für den Betrieb erforderlichen stets gleichmäßigen Anhub gewährleistet.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig.1 einen Blechstapel von der Seite gesehen nach Abhebung
des obersten Bleches; Fig.2 die Einrichtung nach Fig.l von oben gesehen;
Fig.3
in größerem Maßstab und ausgeschnitten einen Blechstapel von der Seite gesehen vor
Abhebung des obersten Bleches; Fig.4 dieselbe Einrichtung wie in Fig.l, jedoch nach
Abhebung der beiden obersten Bleche; Fig.5 dieselbe Einrichtung wie in Fig.4 nach
Einfahren des Keils; Fig.6 dieselbe Einrichtung nach Einfahren des Keils und Absenken
einer Absaugvorrichtung; Fig.7 beim Wiederanheben ar Absaugevorrichtung mit dem
obersten Blech und Zurückziehung des Keils; Fig.8 ein Trennmesser von oben gesehen.
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Fig.l zeigt den Blechstapel 1 mit dem obersten Blech 1'. An beiden
Ecken des Blechstapels ist in einem gewissen'Abstand von dem Blechstapel je ein
Magnet 5 angeordnet. An jeder angrenzenden Ecke des Keils greift in der Fig.l von
vorne der betreffende Keil 12 unter das oberste Blech 1', welches durch die beiden
Magnete über Eck etwas nach oben gebogen ist.
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Das Messer 7 fährt in Richtung des Pfeils P unter die nach oben gebogene
Ecke des obersten Bleches 1'.
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Fig.2 zeigt dieselbe Einrichtung von oben gesehen.
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Man sieht schematisch als Kreise angedeutet die Saugeinrichtungen
16 oberhalb des obersten Bleches 1'. Man
sieht ferner in der Sicht
von oben die Magnete 5 und die Keile 12, welch letztere hydraulisch oder pneumatisch
unter die angehobene Ecke des obersten Bleches 1' fahren. Jeder Keil 12 ist mit
einer Kolbenstange 13 verbunden, an der ein Kolben 21 sitzt, der sich in dem Zylinder
14 hydraulisch oder pneumatisch angetrieben nach vorne und zurück bewegen kann.
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Man erkennt ferner das Messer 7, welches eine schräge Schneidkante
4 aufweist, derart, daß zunächst die der Blechanhebevorrichtung zugekehrte Seite
des Messers 7 das oberste Blech 1' unterfährt und anschliessend beim weiteren Einfahren
des Messers im Sinne der Pfeile P durch Abschälung des obersten von dem zweitobersten
Blech ein immer größerer Raum gewonnen wird, wobei das Messer 7 das zweitoberste
Blech nach unten drückt.
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Fig.3 zeigt in vergrößertem Maßstab eine ausgeschnittene Ecke des
Blechstapels 1 mit dem obersten Blech 1', welches noch glatt auf dem Stapel 1 liegt,
ferner mit dem Magneten 5. Weiterhin ist der Keil 12 dargestellt, der eine Keilspitze
19 aufweist.
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Einer der mehreren Absauger 16 ist auf der linken Seite dargestellt.
Er ist mit einem Absaugerohr 17 verbunden, welches nach oben hin abgebrochen gezeichnet
ist.
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Die Fig.4 entspricht der Fig.3, nur hat dort das Anheben der beiden
oberen Bleche begonnen. Das oberste Blech 1 schlägt gegen den Anschlag 18 an, der
vorzugsweise aus einem nichtferromagnetischen Material besteht.
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Der Keil 12 ist in der Richtung des Pfeils Q mit seiner Spitze 19
bereits zwischen die beiden obersten Bleche gedrungen.
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Fig.5 zeigt den Augenblick, in welchem der Keil 12 seine Endlage
erreicht hat und einen genügenden Zwischenraum zwischen dem obersten Blech 1' und
dem Stapel geschaffen hat. Ferner ist in dieser Figur bereits das Messer 7 in dieser
Ansicht schraffiert gezeichnet eingefahren.
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Fig.6 zeigt dann den nächsten Verfahrensschritt.
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Die Absaugevorrichtung 16 ist in Richtung des Pfeils nach unten gegangen
und hat sich auf das oberste Blech 1' gelegt. Die Absaugevorrichtung wird nun durch
eine nicht dargestellte Gebläseeinrichtung unter Vakuum gesetzt.
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In Fig.7 ist dargestellt, wie sich die Absaugevorrichtung in Richtung
des Pfeils R' wieder anhebt und das oberste Blech 1' abhebt. Gleichzeitig bewegt
sich der Keil 12, wie durch den Pfeil Q dargestellt, wieder zurück. Die Trennung
bzw. Vereinzelung des obersten Bleches 1' wird abgeschlossen, die Absaugevorrichtung,
die ja aus mehreren derartigen Absaugern besteht, hebt das Blech 1' hoch und transportiert
es zur Einsatzstelle.
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Fig.8 zeigt das Trennmesser 7 von oben gesehen mit seiner Schneidkante
4, die in Fig.8 nach rechts divergiert, um das allmähliche Abschälen des obersten
Bleches von den übrigen Blechen zu ermöglichen. Das Messer 7 ist mit der Kolbenstange
20 und dem Kolben 22 verbunden, der sich in dem Zylinder 21 bewegt und hydraulisch
oder pneumatisch gesteuert wird. Auf der anderen Seite des Bleches 7 ist gleichfalls
ein Kolben jenseits der Abbruchlinie der Zeichnung vorhanden.
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