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Verfahren zum Herstelien von @berzügen auf
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keramischen Gegenständen Es wird ein Verfahren zur Herstellung von
überzügen auf keramischen Gegenstän@en durch Auftragen von wasserlöslichen Verbindungen
als @berzugsmasse beschrieben.
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Keramische Gegenstände wie z.B. Fliesen, Spaltplatten, Steine, Ziegel
usw. werden oft mit Übersügen versehen. Diese Überzüge, die solche keramischen Erzeugnisse
Bn Schicht bedecken, haben den Zweck, dem keramischen Gegenstand Obrflächendichte,
Härte, Glätte und Farbe usw. zu verleihen.
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Poröse keramische Gegenstände werden durch Überzüge abgedichtet und
dadurch vor dem Sindringen von Flüssigkeiten und Gasen aller Art geschützt. Poröse
Gegenstände oder auch dichtgebrannte ateriaIien wie Porzellan etc. erhalten durch
@berzüge eine glatte glinzende oder gegebenfalls auch matte Oberfltiche. Unter Umständen
kann man durch färbende Überzüge bestimmte optische Wirkungen hervorrufen. Der Gebrauchswert
von keramischen Gegenständen wird dadurch erhöht.
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Überzüge sind also ueblich, um keramische Scherben unterschiedlicher
chemischer und physikalischer Beschaffenheit zu vergüten. Mit Überzügen versehene
keramische Gegenstände sind zudem chemisch weniger reaktionsfähig und weisen ein
günstigeres Bruchverhalten auf.
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Es ist eine lanze Reihe von Überzügen für keramische Gegenstände bekannt,
ebenso eine Vielzahl von Verfahren, um solche Überzüge auf den keramischen Gegenstand
zu brinqen.
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Die einfachste Art, Überzüge herzustellen, besteht darin, den fertig
gebrannten keramischen Gegenstand mit einer Farb- oder Lackschicht zu überziehen.
Dies kann auf die übliche Art und Weise beispielsweise durch Tauchen, Spritzen oder
auch durch Pinselauftrag erfolgen. Er ist auf diese Weise auch möglich, in einem
ersten Arbeitsgang ein bestimmtes Dekor aufzubringen und dann den gesamten Gegenstand
einschließlich Dekor in einem weiteren Arbeitsgang mit einen farblosen oder auch
pigmentierten Lack zu überziehen.
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Naturgemäß verleihen derargige Farb- oder Lacküberzüge zwar den Gegenst-nden
ein gutes Aussehen, eine gewisse Dichtigkeit und auch an geforderten Glanz, die
Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit solcher Überzüge ist jedoch begrenzt. Derartige
Überzüge sind in der tiegel nicht kratzfest, sie haften mangels einer echten Verbindung
mit den keramischen Scherben schlecht, und auch die Beständigkeit gegen Chemikalien
sowie atmosphärische Einflüsse ist begrenzt. Auch oie Beständigkeit bei höheren
Temperaturen ist nicht gegeben0 Schon bei relativ niedrigen Temperaturen erweichen
solche Überzüge, bilden Blasen und zersetzen sich bei weiterer Temperaturerhöhung
schnell. Es ist deshalb verständlich, daß solche Überzüge nur begrenzte Anwendung
finden.
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Eine weitere bekannte und wohl die verbreiteste Art von Überzügen
auf keramischen Geg@ @@nden sind die sogenannten "Glasuren".
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Unter Glasuren v@@@@nt man dünne Glasschichten, die an der Oberfläche
des ker schen Scherbens zum Schmelzen gebracht werden. Solche Glasschlchten müssen,
je nach Art des keramischen Gegenstandes, bei sehr verschiedenen Temperaturen schmelzen.
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Nach dem Brand müssen sie spezifische aber unterschiedliche Eigenschaften
besitzen. So ist es nicht verwunderlich, daß zahllose Glasurzusammensetzungen bekannt
sind, die nur sehr schwer in ein System gebracht werden können.
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Aus den Betrachtungen über die Struktur der Gläser geht hervor, daß
in solchen keramischen Glasuren der wichtigste Glasbildner das SiO2 ist, und daß
die Glasureigenschaften durch den Zusatz anderer glasbildender Oxyde wie z.B. B203
und P205 verändert werden können und auch durch sogenannte Netzwerkwandler wie Alkalien
und Erdalkalien und durch Oxyde, die beides sein konnen, wie ZnO, PbO, Al2O3, Cr2O3,
Fe2O3, Bi2O3, TiO2, ZrO2, SnO2, CeO2.
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Die Aufbringung solcher Glasuren auf keramischen Gegenständen geschieht
in der Weise1 daß die glasurbildenden Bestandteile in Wasser zu einer feinen Suspension
vermahlen und der gebildete Glasurschlicker auf den trockenen oder vorgebrannten
(verschrühten) keramischen Gegenstand aufgebracht wird. Es ist dabei nach dem Stand
der Technik unbedingt Voraussetzung, daß die Rohstoffe, die zur Glasurbildung eingesetzt
werden, wasserunlöslich sind.
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Um das zu erreichen, werden die Rohstoffe üblicherweise vorher gefrittet,
d.h. durch Schmelzen oder Sintern mit A1203- bzw.
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SiO2-haltigen Stoffen unlöslich gemacht. Von besonderer Wichtigkeit
ist es ferner, daß ein solcher Glasurversats so zusammengestellt wird, daß or bei
der gewünschten Temperatur zu einem homogenen, viskosen Glas ausschmilzt.
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Die Glasur muss fest mit der Oberflache des kenam schen Gegenstandes
verankern, was nicht nur von der Gesamtzusammensetzung der Glasur abhängt, sondern
auch davon, welche Ausgangsstoffe im einzelnen benutzt werden, um die gewUnschten
Metalloxyde einzufUhren. Soll eine Glasur eine gute Haftung aufweisen, so ist es
darüber hinaus unumgänglich, daß die Ausdehnungskoeffizienten von Glasur und Scherben
nahe genug zusammenliegen. Ist dies nicht der Fall, dann entstehen Risse oder Abblätterungen,
bzw. der keramische Gegenstand zerspringt.
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Es ist also äusserst schwierig und komplitiert, für jede Art von keramischen
Rohstoffen die passende Glasurzusammensetsung
zu finden, wobei ein
Großteil der Aufwendungen dazu erforderlich ist, die Glasurrohstoffe in die geforderte-wasserunlosliche
Form zu bringen. Die bisher bekannte Verwendung wasserlöslicher Stoffe zur Erzeugung
von Überzügen auf keramischen Gegenständen bleibt auf wenige Ausnahmen beschränkt.
So sind beispielsweise unter der Bezeichnung "Anflugglasuren" überzüge bekannt,
die unter Verwendung wasserlöslicher Salze hergestellt werden.- Hierbei werden die
wasserlöslichen Salze jedoch nicht unmittelbar auf den getrockneten oder vorgebrannten
Gegenstand aufgebracht, vielmehr werden diese Salze beim Brennen der keramischen
Gegenstände bei einer bestimmten Brenntemperatur in den Ofen gegeben. Die in den
Ofen eingebrachten wasserlöslichen Salze verdampfen, und ihre Dämpfe ragieren bei
der hohen Temperatur mit der Scherbenoberfl;iche unter Bildung einer Schmelze, die
beim Abkühlen des Gegenstandes in Form einer unlöslichen Glasur auf derti keramischen-Gegenstand
verbleibt.
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Weiterhin ist es bekannt, frbende Metallsalzlösungen direkt auf einen
ungebrannten oder vorgebrannten keramischen Gegenstand aufzubringen; jedoch ergeben
solcherart aufgebrachte Metallsalzlösungen für sich alleine keine glasartigen Uberzüge,
vielmehr werden die solcherart vorbehandelten Gegenstände danach noch mit einer
transparenten Glasur, die in Form eines Schlickers aus wasserunlöslichen Stoffen
aufgebracht wird, überzogen. Derartige Ueberzüge gehören unter der Bezeichnung "Unterglasur-Farblösungen"
zum Stand der Technik.
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In der amerikanischen Pstentschrift 2 414 742 ist die Verwendung von
viskosen wässrigen Lösungen von Kaliummetaphosphat und anorganischen Natriumsalzen
beschrieben. Solche Lösungen dienen dort jedoch als Suspensionamedium für wasserunlösliche
Tone und keramische Farbkörper, die dann als Schlicker auf die Gegenstände aufgebracht
und dann eingebrannt werden.
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Eine besondere Art von Überzügen auf keramischen Scherben sind die
sogenannt Engoben. Diese unterscheiden sich jedoch von einer Glasur in erster Linie
dadurch, daß sie "atmen" d.h. porös bleiben. Engoben sind also farbige'poröse keramische
Überzüge. Hergestellt werden solche Engoben, indem man hochwertige Tonmineralien
mit gleichmäßiger Brennfarbe allein oder in Verbindung mit anderen keramischen Farbkörpern
zu einem feinkörnigen Schlicker aufmahlt. Hierbei ist es, ähnlich wie bei einer
Glasur, äusserst wichtig, daß die Grundmasse und der Überzug in ihren Eigenschaften
wie Trocken- und Brnnschwindung sowie thermischen Ausdehnungskoeffizienten gut übereinstimmen,
damit diese tJberzüge haften und nicht abblättern. Es ist bekannt und gehört zum
Stand der Technik, daß beim Mahlen solcher Engoben wasserlösliche Verbindungen wie
Alkalihydroxyde, Alkalikarbonate, Alkaliphosphate etc. in geringer Menge zugegeben
werden. Diese Zusätze haben jedoch im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung nicht
die Aufgabe, Überzüge zu bilden, sondern sie werden in diesem Falle zugesetzt, um
die Aufmahlung zu unterstützen (Dispergiermittel), die Stabilität solcher Suspensionen
zu verbessern, sowie zur Erhohung des Feststoffgehaltes bei gleicher Dichte solcher
Suspensionen zu dienen. Dies geht auch daraus hervor, das3 Engoben auf der Oberfläche
eines keramischen Gegenstandes keine Schmelze, sondern eine poröse durch "Verfilzung"
mit dem Scherben haftende Überzugsschicht bildend überraschenderweise wurde nun
ein Verfehren zur Herstellung von Überzügen auf keramischen Gegenständen durch Auftragen
einer Überzugsmasse auf den rohen bzw. getrockneten oder gebrannten keramischen
Gegenstand und anschließendes Brennen, wobei eine Zwischentrocknung erfolgen kann,
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine wasserige Lösung aus wasserlöslichen
Alkali-, Erdalkali- oder Metallphosphaten auf den keramischen Gegenstand aufgebracht
wird. Für die Bildung solcher Überzüge werden bevorzugt Polyphosphate, gegebenenfalls
in Kombination
mit Orthophosphaten, eingesetzt. Es hat sich darüber
hinaus gezeigt, daß auch Lösungen verwendet werden können, die nur Qrthophosphationen
enthalten, jedoch werden die Polyphosphate bevorzugt.
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Die erfindungsgemäßen Ueberzüge eignen sich für alle keramischen Massen
jedoch insbesondere solche Massen, die sich in das Dreistoffsystem Tb.n - Feldspat
- Quarz einordnen lassen wie z.B. Massen für Spaltplatten und Ziegel aus natürlichen
Tonen, Steinzeugmassen aus natürlichen Tonen, Steinzeugmassen aus feinkörnigen,
plastischen Tonen, Porzellanmassen aus Kaolinen und dergleichen.
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Die Voraussetzungen für die Überzugsbildung liegen in der ersten Phase
in den komplexierenden und/oder neutralisierenden Eigenschaften der wasserlöslichen
Phosphatkombinationen.
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Das heißt, wenn die Phosphatlösung mit dem frisch geformten, getrockneten
oder gebrannten keramischen Körper in Berührung konrlt, besteht die chemische Reaktionsfähigkeit
mit Inhaltsstoffon der keramischen Masse, wie Aluminium, Calzium, Magnesium, Eisen
und Mangan. Im einfachten Falle kann dies so sein, daß ein Teil der Phosphate in
z.B. sauer eingestellten Phosphatlösungen mit alkalischen Bestandteilen z.B. einer
Scherbenoberflache Neutralisationsreaktionen eingeht. Eine weitere Möglichkeit der
chemischen Bindung von in der Behandlungslösung vorhandenen Phosphaten besteht darin,
daß z.B. kondensierte Phosphate hervorragende Komplexbildungseigenschaften haben,
die besonders gegenüber Stoffen wie z.B CaII+, MgII+, FeII+, FeIII+, MnIV+ Al@@@@
ausgeprägt sind. Die komplexbildende Wirkung kondensierter Phosphate bewirkt ein
teilweises Inlösunggehen ursprünglich unl-islicher Verbindungen der o.e. Metalle,
d.h. es findet an der Scherbenoberfi--iche und in den der Oberfläche nahe liegenden
Poren des Scherbens ein chem. Angriff und eine Verbindungsbildung statt. Interessant
ist nun aber, daß diese Phase des sich Lösens begleitet wird von der Bildung unlöslicher
Phosphatverbindungen an diesen oben beschriebenen Flächen des keramischen
Formkörpers.
Man kann dies als ein Aufwachsen der sich in Lösung befindlichen Phosphate auf diese
Oberfläche bezeichnen.
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Besonders interessant ist es dann, wenn kettenfönnige Polyphosphate
diese Reaktionen eingehen und ihr Kettenende von der keramischen Oberfläche weg
in die liisung strecken. Aber ganz gleich, ob Ortho- oder kondensierte Phosphate,
die sich ausbildende chemische Verbindung bildet gleichsam die Verankerungsgrundlage
für die folgenden Schritte.
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Beim Verdampfen des Wassers der Behandlungslösung oder -suspensionen
wirken die sich an der Oberfläche befindenden jetzt unlöslichen verankerten Phosphate
als Anker, an denen z.B. die Kristallisationen der 2.Phase - der Trockenphase -
auftreten.
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In der 3.phase - ab 150 bis 2006C - beginnen nun die sauer eingestellten
ortho-,kurz- und mittelkettigen Phosphate weiter zu kondensieren, wodureh ein Netzwerk
innerhalb der aufgetrockneten Schicht und von Schicht su Scherben aufgebaut wird.
in der 4.Phase - ab 6000C - 12000C - beginnen diese Phosphate zu schmelzen.
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Durch den beschriebenen Verankerungsmechanismus sind diese Schmelzen
besonders intensiv mit der Scherbenoberfläche verbunden.
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Ein besonderer Effekt tritt in dieser 4.Phase auf, der das Verfahren
der Erfindung so besonders interessant macht Die sich bildenden oder auskristallisierenden
kondensierten Phosphate reagieren mit den färbenden Oxyden der Oberfläche des keramischen
Scherben6 und geben dem Überzug - j e nach eingesetzter Phosphatkombination - unterschiedliche
Färbungen.
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Es ist ohne Problem möglich, gelb brennende Probescherben durch Einsatz
bestimmter farbloser Phosphatlösungen mit Überzügen zu versehen, die alle Schattierungen
wen z.B. gelb bis braun aufweisen.
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In besonderen Fällen, wenn die farbbildenden Oxyde des vorhandenen
keramischen Rohstoffes nicht ausreichen, können Farbkörper zugesetzt werden. Diese
anorganischen Farbkörper beeinflussen aber den beschriebenen Überzugsmechanismus
nicht und wirken nur als FXrbeS mittel.
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Die Tatsache, daß man durch einfache Behandlung der keramischen Gegenstände
mit soichen Phosphatlösungen ausgezeichnete und allen Erfordernissen entsprechende
glasurähnliche Überzüge erzeigen kann, ist umso überraschender, als nach dem bisherigen
Stand der Technik ausdrücklich gefordert war, daß die zur Herstellung von Glasuren
eingesetzten Rohstoffe in wasserunlöslicher Farm angewendet werden. Diese Forderung
war so weitgehend, daß es in den meisten Fallen nötig war, wasserlösliche Stoffe
zuerst durch den Vorgang des Drittens in einen wasserunlöslichen Zustand zu bringen.
Siehe hierzu Lehnhäuser: "Glasuren und ihre Farben", 3. Auflage 1973 Seiten: 82,
94 sowie Singer "Industrielle Keramik" Band 2, 1969, @ @ 159,160,206,208.
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Die erfindungsgemäßen Überzüge werden j edoch auf keramischen Gegenständen
auf einfachste Weise dadurch erzeugt, daß man wässrige Lösungen der genannten wasserlöslichen
Phosphate auf den getrockneten, vorgebrannten oder auch bereits dichtgebrannten
Scherben aufbringt und die Gegenstände anschließend auf Temperaturen, die zur Bildung
der glasurähnlichen überzüge erforderlich sind, erhitzt. bei diesem Erhitzungsvorgang,
der bis zum Schmelzen des verwendeten Phosphates oder Phosphatgemisches erfolgen
soll, reagieren die aufgebrachten Phosphate mit den Scherbenrohstoffen unter Ausbildung
einer glasartigen Schmelze, die nach dem Erkalten zu einem glasurähnlichen Überzug
erstarrt. Die vorher wasserlöslichen Stoffe sind dann durch Reaktion mit den Scberbenrohrstoffen
in einem unlöslichen glasartigen Zustand überführt worden, wobei gleichzeitig eine
feste Bindung mit dem keramischen Gegenstand hergestellt wurde.
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Durch richtige Wahl des zu dem vorliegenden Rohstoff günstigsten Phosphates
oder Phosphatgemisches ist es möglich, Überzüge zu erzielen, die den üblicherweise
verwendeten Glasuren ebenbürtig sind. Solche Überzüge sind beispielsweise hinsichtlich
ihrer Härte, Abriebfestigkeit ( PEi-Test), Säure- und Laugenbeständigkeit nach DIN
51092 und Witterungsbeständigkeit mit handelsüblichen Glasuren vergleichbar.
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In der Praxis hat es sich gezeigt, daß man die Eigenschaften derartiger
Überzüge in weiten Bereich variieren kann, indem man den pH-Wert, die Kettenlänge,
das Kation des verwendeten Phosphates sowie die Konzentration der Lösung den Erfordernissen
gemäß auswählt. Die Konzentration solcher Lösungen kann dabei über den Sättigungspunkt
hinaus gesteigert werden, so daß noch ein Teil der sonst wasserlöslichen Salze in
der gesättigten Lösung suspendiert bleibt.
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Darüber hinaus wurde gefunden, daß man besondere Eigenschaften der
Überzüge dadurch erreici.en kann, daß man die erfindungsgemäß verwendeten Phosphate
mit anderen wasserlöslichen Salzen kombiniert. Solche Salze sind z.B. wasserlösliche
Salze der Borsäure wie Na-borat und/oder wasserliche Salze der Kieselsäuren und
dergl. Auch durch Einsätze an färbenden Metallsalzen wie Chrom III, Eisen III, ,
Kobalt -Salsen usw. lassen sich besondere Eigenschaften wie Farbe, Glanz sowie dekorative
Effekte erzielen.
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Es besteht natürlich auch die Möglichkeit,der die Überzüge bildenden
Lösung in Wasser unlösliche anorganische Pigmente zuzusetzen. Diese unlöslichen
Pigmente haben aber dann nur den Zweck zu färben oder zu trüben: mit dem eigentlichen
Prozess der Überzugsbildung haben sie nichts zu tun.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Überzüge ist darin zu
sehen, daß es durch einfache Wahl der :conzentration solcher wässrigen Lösungen
möglich ist die Dicke der erzeugten Überzüge den praktischen Erfordernissen anzupassen.
Dies ist ein Vorteil, der bei der nach dem Stand der Technik üblichen Verwendung
eines Glasurschlickers nur bedingt oder gar nicht möglich ist. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hingegen lassen sich Überzüge mit matten Seidenglanz ebenso leicht herstellen,
wie dicke stark glänzende Schichten.
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Bei der Anwendung der wässrigen Lösung der erfindungsgemäß verwendeten
Salze kann es unter gewissen Voraussetzungen erforderlich sein, diese Lösungen zu
verdicken. Hierzu können der Lösung übliche Verdickungsmittel wie Stärke, Dextrin,
Tylose usw. zugesetzt werden.
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Für das Aufbringen derartiger Überzüge sind die üblichen Verfahrensweisen
uneingeschränkt anwendbar. So können die zu behandelnden Gegenstände in die whssrige
Lösung getaucht werden, oder aber die Lösung kann mittels Pinsel oder Spritzgerät
auf die Gegenstände aufgebracht werden.
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Üblicherweise werden die mit solchen Lösungen behandelten Gegenstände
nach dem Aufbringen der Lösung nachgetrocknet. Doch kann man unter bestimmten Voraussetzungen
auf eine Nachtrocknung versichten und die behandelten Gegenstände direkt dem Erhitsungsprozess
unterziehen.
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Folgende Beispiele sollen die Herstellung der erfindungsgemäßen Überzüge
näher beschreiben: Beispiel 1 Eine wässrige Lösung, die 10 Gew. % einer Mischung
aus 90 T Tetranatriumpyrophosphat und 10 T Natriumtripolyphosphat enthält1 wurde
hergestellt.
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Diese Lösung wurde mit einer normalen Faxbspritzpistole auf Steinzeugfliesen
( sog. Spoltplatten), die im Trockenofen vorgetrocknet und zum Zeitpunkt des besprUhens
noch ofenwarm ( ca. 60 - 700C) waren, aufgesprüht. Die derart behandelten Fliesen
wurden ohne weitere Nachtrocknung in den Tunnelofen gebracht und dort auf die Brenntemperatur
von 1200°C aufgeheizt. Nach dem Abkühlen waren die Fliesen mit einem dünnen,harten,glasurartigen
Überzug versehen, wobei jedoch die Struktur der keramischen Oberflache noch gut
zur Geltung kam.
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Beispiel 2 Fliesen aus dem gleichen Rohstoff wie bei Beispiel 1 wurden
diesmal mit einer Lösung besprüht, wobei die 10 Gew. @ige Labsung einer Mischung
aus 90 T Tetranatriumpyrophosphat und 10 T Natriumtripolyphosphat durch Zugabe von
0,8 Gew.% Tylose 10 000 verdickt war. Nach dom Brennen der Spaltplatten bei einer
Endtemperatur von 1200°C waren diese mit einem dicken, glasurahnlichen ausserst
harten und kratzfesten Überzug versehene Die Struktur der darunterliegenden keramischen
Masse war in diesem Falle nicht mehr erkennbar.
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Beispiel 3 Steinzeugfüllkörper, wie sie zur FUllung von Absorptionstürmen
in der chemischen Industrie verwendet werden, wurden nach dem Trocknen in eine Lösung
getauuht, die 5 Gew.% einer Mischung aus 72 Teilen Tetranatriumpyrophosphat, 20
Teilen Borax und 8 Teilen Natriumtripolyphosphat enthalt. Die Lösung war durch Zugabe
von 1 % Stärke verdickt worden.
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Die Füllkörper wurden nach dem Tauchen im Warmluftstrom getrocknet
und dann zum Brennen in einen Tunnelofen gegeben. Die be 13000C gebrannten und abgekühlten
Füllkörper waren mit einer transparenten, harten, glasurähnlichen Schicht überzogen.
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Beispiel 4 Aus Tonmasse hergestellte Vo@mauersteine (Verblendung)
mit unregelmäßiger baumrindenähnlichen Prägung werden unmittelbar nach der Her@tellung,
d.h. vor der Trocknung, mit einer 5 Gew.%igen wässrigen Lösung von Kaliumtripolyphosphat
bepinselt. Die Verblender werden anschließend getrocknet und dann bei 9500Cgebekannt.
Die gebrannten Vormauersteine zeigen einen feinen Seidenglanz.
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Beispiel 5 Wandfliesen aus Steinzeugmasse werden zuerst bei 1200°C
vorgebrannt und die vorgebrannten Rohlinge anschließend mit einer 10 Gew.%igen wässrigen
Lößung oines Natriumpolyphosphatglases, in der darüber hinaus 2 Gew.% Monochromphosphat
aufgelöst wurden, besprüht. Nach einem zweiten Brand der Fliesen bei einer Endtemperatur
von 1200°C waren die Wandfliesen mit einer dünnen harten und grünen glasurähnlichen
Schicht überzogen.
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Beispiel 6 Vorgetrocknete Spaltplatten aus gelbbrennender Steinzeugmasse
werden zur Erzeugung des erfindungsgemäßen glasurähnlichen Überzugs mit einer 10%igen
wässrigen Lösung aus 70 Teilen Tetranatrlumpyrophosphat, 20 Teilen Natriumtripolyp
osphat und 10 Teilen Natriumpolyphosphatglas besprüht. In der wässrigen Phosphatlösung
wer zur Farbgebung 5 % (bezogen auf die Phosphatmenge) feinst gepulvertes Chromoxydgrün
( Cr2O3) suspendiert, außerdem war die Lösung durch Zusatz von 0,8 % Methylcellulose
verdickt.
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Die mit der obengenannten Suspension besprühen Spaltplatten wurden
anschließend bei einer Endtemperatur von 12000 C gebrannt.
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Sie waren danach mit einer glänzenden grünen., glasurähnlichen Schicht
überzogen.
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In einer weiteren Ausführungsform wurde Kobaltoxyd anstelle von Chromoxyd
verwendet, wobeiöie Überzüge einen violetten Farbton erhielten.
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Beispiel 7 Runde Scheiben aus weißbrennender Feinsteinzeugmasse wurden
in einer Trockenkammer vorgetrocknet. Die aus dem Trockner kommenden noch ofenwarmen
Rohlinge wurden anschließend 2 sec. in eine Lösung getaucht, die 5 % einer Mischung
aus 75 Teilen
Mononatriumphosphat und 25 Teilen Dinatriumphosphat
enthielt.
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Die so vorbehandelten Scheiben wurden daraufhin erneut in die Trockenkammer
gebracht, fertig getrocknet und danach in einem Haubenofen bei einer Endtemperatur
von 1350°C gebrannt.
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Die behandelten und gebrannten Steinzeugscheiben zeigten auf der Oberfläche
einen dünnen, seidenglänzenden Überzug.