DE2600520C3 - Überzugsmaterial zum Retrorflektierendmachen einer Unterlage - Google Patents
Überzugsmaterial zum Retrorflektierendmachen einer UnterlageInfo
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Description
4>
Die Erfindung betrifft ein Überzugsmaterial nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie es beispielsweise
tus der US-PS 37 00 305 bekanntgeworden ist.
Retroreflektierende Bänder, die typischerweise eine einschichtige Lage aus vielen tausenden von Glasperlen
je Quadratzentimeter in einem flexiblen Bindemittel «ufwcisen. haben sich als am besten geeignet gezeigt,
um Unterlagen, etwa Bekleidungsstoffe, reflektierend
IU machen (US-PS 25 67 233. 35 51025. 37 00 305.
58 192 und 35 35 019). Da Bänder gewöhnlich nur eine geringe Ähnlichkeit mit der Unterlage etwa dem
Stoff haben, auf den <iie aufgebracht werden, war der
Einsatz der Bänder nur beschränkt möglich.
Die eingangs genannte US-PS 37 00 305 beschreibt retroreflektierende Mikrokügelchen mit einem dielektrischen
Spiegel auf einem Teil ihrer Oberfläche, die von
einem Bindemittel auf einer Unterlage festgehalten werden. Die MikrokügelehtMi. die als dielektrische
Spiegel wirkenden transparenten Schichten auf den Mikrokügelchen, und das Bindemittel oesitzen verschiedene
Brechungsindizes, so daß verschiedene optische Effekte auftreten können. Auch kann die Unterlage
transparent sein, so daß Licht durch das gesamte Unterlagen Element hindurchtreten kann.
Die US-PS 35 35 019 beschreibt transparente Mikrokügelchen mit einer halbkugelförmigen Schicht aus
spiegelnd reflektierendem Material, die mit einem harzartigen Bindemittel auf Unterlagen z. B. Textlien
aufgebracht werden können. Die Mikrokügelchen sind in dem Bindemittel enthalten und werden mit diesem
wie ein Farbanstrich aufgetragen. Dadurch ergeben sich für verschiedene Mikrokügelchen ganz unterschiedliche
Bedeckungsgrade durch das Bindemittel, so daß die Reflexionseigenschaften der Mikrokügelchen teilweise
beeinträchtigt sind.
Die Aufgabe der Erfindung wird darin gesehen, ein Überzugsmaterial zu schaffen, das die mit ihm
versehenen Gegenstände beim Anstrahlen in der Dunkelheit retroreflektierend macht, wobei die Gegenstände
jedoch bei Tageslicht im Aussehen praktisch unverändert gelassen werden. Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen herausgestellt.
Das Überzugsmatenal weist eine dünnt Schicht aus Bindemittel auf. das mit der Unterlage verklebt ist und
transparente Mikrokügelchen enthält, die in dem Bindemittel festgehalten werden.
Mindestens ein Drittel der Mikrokügelchen weist reflektierende Mittel zwischen sich und der Unterlage
auf, die sie retroreflektierend machen, und ihre von der Unterlage abgewandte Oberfläche liegt optisch frei, um
die Lichtstrahlen aufzunehmen und rückzustrahlen. Im Mittel liegen in jedem Quadratzentimeter der Unterlage
weniger als etwa 2000 Mikrokügelchen. vorzugsweise weniger als etwa 500 Mikrokügelchen. am besten
weniger als 300 Mikrokügelchen vor. Die maximale Ausdehnung der einzelnen Teilchen de* I 'berzugsmaterials
ist nicht größer als 5 mm und vorzugsweise kleiner als etwa 1 mm.
Die retroreflektierend machende Behandlung beruht auf der Verwendung eines retroreflektierenden Materials
in Form einer freifließenden Masse winziger retroreflektierender [eilchen. Diese Teilchen weisen
jeweils zwischen etwa 1 und 10 transparente Mikrokügelchen (vorzugsweise weniger als 5 und am besten
weniger als 3 Mikrokügelchen). die in einer dicht gepackten Monoschicht angeordnet sind, eine feste
Binderschicht, in der die Mikrokügelchen abgestützt sind und die mindestens teilweise weichgemacht sein
kann, um die Teilchen auf einer Unterlage haften zu lassen, und spiegelnd reflektierende Mittel auf. die unter
den Mikrokügelchen liegen und vom Binder in optischer Verbindung mit den Mikrokügelchen gehalten werden,
um die Mikrokügelchen retroreflektierend zu machen. Die von den reflektierenden Mitteln abgewandte
Oberfläche der Mikrokügelchen liegt optisch offen, um Lichtstrahlen aufzunehmen und zurückzuwerfen.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß überraschend
wenige Mikrokügelchen je Flächeneinheit zu einer sehr guten Sichtbarkeit der mit dem Überzugsmaterial
behandelten Unterlagen bei Nacht führt, während bei Tage eine Behandlung der Unterlagen mit dem
Überzugsmaterial kaum bemerkbar ist.
Anhand der Zeichnungen sowie der nachfolgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
F i g. 1 und 2 sind vergrößerte Schnittdarstellungen
beispielhafter Blattmaterialien, die im Verlauf der Herstellung der retroreflektierend machenden Teilchen
des Überzugsinaterials zubereitet werden;
Fig.3 ist eine vergrößerte Schnittdarstellung beispielhafter
retroreflektierend machender Teilchen des Uberzugsmaterials und
F i g. 4 ist eine vergrößerte schematisierte Schnittdarstellung eines mit dem Oberzugsmaterial retroreflektierend
gemachten Stoffes. ι ο
Beispie! 1
Die Schritte in diesem Beispiel werden unter Bezug auf die beispielhaften Darstellungen der F i g. 1 bis 4
erläutert
Sichtbar transparente Glas-Mikrokügelchen 10 mit
einem durchschnittlichen Durchmesser von 60 μιτι und
einem Brechungsindex von 1,92 wurden in einer einschichtigen Lage auf eine Verbundbahn 11 aus einem
Kraftpapier 12 und einer Polyäthylenschicht !3 aufgebracht, die Bahn erwärmt, so daß die Mikrokügelchen
zu etwa 30% ihres Durchmessers in die Polyäthylenschicht einsanken, und die offenliegenden
Mikrokügelchen dann mit einer Schicht 14 aus Aluminium zu einer Dicke von etwa 25 nm bedampft; im
Ergebnis erhielt man die Bahn 15 der Fig. 1.
Ein Kleber in Form eines linearen gesättigten heißschmelzenden Polyesters (ein typischer einsetzba- jo
rer Polyester ist das Reaktionsprodukt und Terephthalsäure, Isophthalsäure. Äthylenglycol und Neopentylglycol)
wurde in einem Lösungsmittel gelöst, bei dem es sich um eine Mischung au? gleichen Teilchen Toluol und
Methyläthylketon zu einer Lösung mit 60% Feststoffen- π teil handelte. Diese Lösung wurde mit dem Messer auf
die Aluminiumschicht 14 der Mikrokügelchen 10 der Bahn 15 mit einer Naßdicke von 100 μιη aufgestrichen
und dann 10 min bei 60 C und 20 min bei 93"'C getrocknet. Das polyäthylenbeschichtete Papier 11
wurde dann abgezogen und ließ das Blattmaterial 16 der F i g. 2 zurück, das aus einer einschichtigen Lage von
Glas-Mikrokügelchen 10 bestand, die etwa halDkugelförmig vom Aluminium 14 reflektierend gemacht und in
einer Binderschicht 17 aus dem Polyester teilweise j-, eingebettet waren.
Das Blattmaterial 16 wurde dann mit Hilfe einer kleinen Menge Trockeneis zu kleinen Teilchen zerhackt.
Die resultierenden retroreflektierenden Teilchen 18, wie in F i g. 3 gezeigt, blieben auf einem Sieb der >o
Maschenweite 74 μπι liegen, fielen aber durch ein Sieb
der Maschenweite 180 um hindurch; ihre Größe lag also
zwischen 74 und 180 μηι. In solchen Teilchen waren 1 bis
etwa 8 Mikrokügelchen enthalten.
Ks wurde eine Aufschlämmung aus
Bestandteilen hergestellt:
Bestandteilen hergestellt:
folgenden
Gew. -Teile
Emulsion aus sclbstvernetzcnden Acryl- 69
mischpolymerisatlatcxteilchcii in Wasser
2%igc wäßrige Lösung von Methylcellulose 15
50%igc wäßrige Dispersion eines I
mischpolymerisatlatcxteilchcii in Wasser
2%igc wäßrige Lösung von Methylcellulose 15
50%igc wäßrige Dispersion eines I
langkclligen Fetlsiiure-Antischäummittels
üew.-Teile 0,5
2,5
60
60
Ammoniumi-hlorid (Katalysator A für die
beschriebene Acrylemulsion
beschriebene Acrylemulsion
y-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
Halbkugelig mit Aluminium beschichtete
transparente Glasmikrokügelchen mit
einem mittleren Durchmesser von 60 um
und einem Brechungsindex von 1,92, zur
Korrosionshemmung mit einer Natriumdichromat-Wasser-Lösung nach dem
Verfahren der US-PS 35 35 019, Sp. 4,
Abs. 2, behandelt
transparente Glasmikrokügelchen mit
einem mittleren Durchmesser von 60 um
und einem Brechungsindex von 1,92, zur
Korrosionshemmung mit einer Natriumdichromat-Wasser-Lösung nach dem
Verfahren der US-PS 35 35 019, Sp. 4,
Abs. 2, behandelt
Die ersten fünf Bestandteile wurden mit einem auf einen Luftmixer aufgesetzten Klingenpropeller vermischt
und nach dem Erreichen der Homogenität, d. h. etwa 20 min. die halbkugelig beschichteten retroreflektiven
Mikrokügelchen zugegeben un^ weitere 5 min
gemischt. Die Volumenkonzentration der Mikrokügelchen in der resultierenden flüssigen Beschichtungszusammensetzung
war geringer als bei herkömmlichen retroreflektierend machenden Überzugsmaterialien.
Um einer, am wenigsten auffallenden Auftrag auf beispielsweise Tuche zu erreichen, sollten die Mikrokügelchen
im Mittel einen Durchmesser von etwa 200 μπι
und vorzugsweise von weniger als etwa 100 μπι
aufweisen.
Die Bindemittelschifht in einem retroreflektierend machenden Teilchen kann aus zwei oder mehr
Einzelschich'en zusammengesetzt sein. Beispielsweise sind in einigen Ausführungsformen die Mikrokügelchen
in eine Teilschicht des Bindemittels eingebettet, während eine zweite Teilschicht aus Bindemittel die
Teilchen mit dem Tuch verklebt.
Das Bindemittel in retroreflektierend machenden Teilchen kann ziemlich steif sein, ohne die Griffigkeit
bzw. das Anfaßgefühl des Stoffes zu beeinträchtigen, da diese Teilchen sehr klein sind. Für Behandlungen nach
dem Beispiel 2 ist das Bindemittel jedoch vorzugsweise flexibel und kann sogar ein Elastomer sein. Bei dem
bevorzugten Bindemittel handelt es sich uin eine Wasseremulsion, da diese sich auf eine Vielfalt von
Stoffen aufbringen lassen und bei niedriger Konzentration kaum einen Effekt auf die Griffigkeit oder das
Anfaßgefühl desselben haben. Acry'emulsionen werden bevorzugt, da sie sich zu weichen fl xiblen Filmen
vernetzen lassen, die gegenüber all· .chen Lösungen resistent sind und auf Stoffen und Tuchen ausgezeichnet
haften. Andere nützliche Emulsionen sind Polyvinylacetat· und Styrol-Butadien-Emjlsionen.
An häufigsten handelt es sich bei den spiegelnd reflektierenden Mitteln beim Reflektierendmachen
nach der vorliegenden Erfindung um eine Schicht aus spiegelnd reflektierendem Material (Metall wie Silber
oder Aluminium oder dielektrische reflektierende Überzüge wie beispielsweise die in der US-PS 37 00 305
offenbarten) auf einem angenähert halbkugeligen Teil der Oberfläche der Mikrokügelchen.
Alternativ lassen sich Aluminiumflocken oder F erlmuttpigmente
wie die der US-PS 37 58 192 im Bindemittel unter den Mikrokügelchen dispergieren
oder man kann einen durchgehenden Metallüberzug verwenden, der von den Mikrokügelchen durch eine
transparente Abstandsschicht getrennt ist. Jedenfalls stehen die reflektierenden Mittel in optischer Verbin-
26 OO 520
dung mit den Mikrokügelchen. d. h. die zu reflektierenden
Strahlen durchlaufen die Mikrokügelchen und treffen auf die spiegelnd reflektierenden Mittel auf.
In einer retroreflektierend machenden Behandlung
weisen die Mikrokügelchen vorzugsweise eine l.uft/wisehcnschicht
auf. können aber mich von einer transparenten Schicht bedeckt sein; eine derartige Struktur ist
im nassen oder trockenen Zustand brauchbar — vgl. die US-PS 24 07 680.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Oberzugsmaterial zum Retroreflektierendmachen einer Unterlage, das transparente Mikrokügelchen
mit einer halbkugelförmigen Schicht aus spiegelnd reflektierendem Material aufweist, die mit
einem Bindemittel vermischt an der Unterlage haften, dadurch gekennzeichnet, daß das
Oberzugsmaterial eine frei fließende Masse aus Teilchen (18) einer linearen Ausdehnung von
weniger als 1 mm ist, daß die Teilchen (18) jeweils die Mikrokügelchen (10) enthalten, die zu einer
dichtgepackten Monoschicht angeordnet sind, die eine feste Bindemittelschicht (17) einschließt, die die
Mikrokügelchen (10) abstützt und sich mindestens teilweise erweichen läßt um die Teilchen (18) an die
Unterlage zu heften.
2. Überzugsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelschicht (17)
durch Wärmeerweichbar ist.
3. Überzugsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einschichtige Lage
aus Mikrokügelchen (10) teilweise in die Bindemittelschicht (17) eingebettet ist, und teilweise offenliegt.
4. Überzugsmaterial nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die reiroreflektierend
machenden Teilchen (18) im Mittel weniger als 5 Mikrokügelchen (10) enthalten. jo
5. Überzugsmaterial nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelschicht
(17) mindestens zvei Tei'-~hichten aufweist
und die Mikrokügelchen (IO) in einer von diesen Teilschichten teilweise eingebettet ■ -nd. ii
6. Überzugsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daü die retroreflektierend machenden
Teilchen (18) jeweils durchschnittlich bis zu etwa in Mikrokügelchen enthalten.
7. Überzugsmaterial nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß das spiegelnde Material einen
dielektrischen Spiegel aufweist.
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