DE2600150C3 - Druckfluidisch betätigte Einrichtung zum Erzeugen einer Schwenkbewegung zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Bauteilen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine druckfluidisch betätigte Einrichtung zum Erzeugen einer Schwenkbewegung zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Bauteilen mit einem längs der Schwenkachse erstreckten flexiblen Schlauch von im wesentlichen unveränderlicher Oberflächengröße, der bei Fluidbefullung eine an beiden Bauteilen angreifende Zugkraft erzeugt.

Mit den Ausdrücken »gelenkig miteinander verbundene Bauteile« und »mittels eines Scharniers verbundene Bauteile«, wie sie hier bzw. nachfolgend verwendet werden, sind nicht nur Türen und andere Verschlußeiemente gemeint, die an einem Rahmen oder einer öffnung mit einer üblichen Art von Scharnieren, d. h. zwei feste Platten, die mittels eines Scharnierstiftes miteinander verbunden sind, befestigt sind, sondern auch beliebige andere Bauteile gemeint, die mittels eines ίο Verbindungselements allgemeiner Art verbunden sind, das eine relative Winkelbewegung um eine Schwenkachse zwischen den beiden Bauteilen erlaubt

Zur Erzeugung einer erzwungenen Schwenkbewegung zwischen den beiden Bauteilen wird ein geeigneter Betätigungsmechanismus benötigt der zuverlässig im Gebrauch ist und einfach hergestellt werden kann.

Eine Betätigungseinrichtung der eingangs genannten Art ist in der DE-OS 24 45 591 beschrieben. Der Schlauch is* dabei mit Hilfe von Befestigungselementen an den beiden zu verschwenkenden Teilen angebracht die vom Schlauch gleichen Abstand aufweisen. Bei Befüllung des Schlauches mit einem Druckfluid wird eine zwischen den beiden Bauteilen wirkende Zugkraft erzeugt die die Schwenkbewegung hervorruft Es hat sich herausgestellt daß diese Befestigungsart des Schlauches mitunter zu einem Verklemmen oder unvollständigen öffnen der Tür führt

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art. so zu verbessern, daß diese erwähnten Nachteile nicht auftreten können.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst daß an den Bauteilen eine flexible, im wesentlichen unelastische Aufnahme an entsprechenden Verankerungen befestigt und der Schlauch in dem von der Aufnahme, den Bauteilen und der Schwenkachse begrenzten Zwischenraum angeordnet ist. Bei Befüllung des Schlauches bawegt dieser die Aufnahme von den zu verschwenkenden Bauteilen weg und bewirkt dadurch die Schwenkbewegung zwischen den beiden Bauteilen.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Längsachse des Schlauches seitlich gegen die Schwenkachse versetz;, wobei der Achsversatz vorteilhafterweise so groß ist, daß der Schlauch sich nur über dem einen Bauteil erstreckt. Die Vorteile dieser Ausführung.sform liegen zum einen darin, daß die erfindungsgemäße Einrichtung sehr einfach installiert werden kann, zum anderen die Vorteile der bekannten druckfluidisch betätigten Einrichtungen erhalten bleiben.

Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel mit weiteren Einzelheiten näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 teilweise im Schnitt eine perspektivische Ansicht einer Tür in einem Rahmen in geschlossenem Zustand mit einer erfindungsgemäßen Betätigungseinrichtung zum Erzeugen einer Schwenkbewegung;
w) F i g. 2 eine Ansicht der Tür in geöffnetem Zustand;

Fig.3 eine perspektivische Ansicht einer Verankerungsplatte als Einzelheit der Erfindung;

Fig.4 einen Querschnitt längs der Linie IV-IV von Fig.l.

*>■'> In den Zeichnungen ist ein Türrahmen dargestellt, bestehend aus einem oberen Querbalken 1, einem inneren Türpfosten 2 und einem äußeren Türpfosten 3. Mit Hilfe von Scharnieren 5, von denen nur eines

26 OO

dargestellt ist, ist eine Tür 4 im Türrahmen befestigt Die Scharniere 5 legen eine Schwenkachse P der Tür 4 im J Türrahmen fest Mit Hilfe einer flexiblen, unelastischen

Aufnahme 7 ist ein Schlauch 6 gegen den Türpfosten 2 und die Tür 4 verspannt

Die Aufnahme 7 besteht aus einer Folie 8 aus verstärktem Tuch, die an der Tür 4 mittels einer Verankerungsplatte 9 und am inneren Türpfosten 2 mittels einer Verankerungsplatte 10 befestigt ist

Die Verankeningsplatte 9 weist eine Bohrung 11 mit längserstrecktem Schlitz 12 zur Aufnahme einer Tasche ] 13 auf, die an der Fojie 8 durch Faltung derselben

ausgebildet ist Durch Verschweißen oder Vernähen ist diese Falttasche 13 gesichert Gegen das Herausrutschen der Falttasche 13 aus der Bohrung 11 durch den is ]' Schlitz 12 hindurch ist ein tubusförmiger Stab 14 in die

ι.'- Falttasche 13 eingeschoben. Die Verankerungsplatte 9

M weist integral mit ihr verbunden ein Packungsstück 15

ψί auf und ist mit durch Löcher 16 (F i g. 3) verlaufenden

j§ Schrauben an der Tür 4 befestigt

j·- Die Verankerungsplatte 10 ist ähnlich autgebaut wie

\2 die Verankerungsplatte 9 und am inneren Türpfosten 2

sj mit Hilfe von Schrauben befestigt, die durch Löcher 17

'*■ geschraubt sind. Sie bildet zusammen mit dem

Y- Türrahmen eine Bohrung oder ein Loch 18 mit einem

K Schlitz 19. Die Folie 8 wird in dem Loch 18 mit Hilfe

'" eines Stabes 20 gesichert, der in eine entsprechende

Tasche 21 am anderen Rand der Folie 8 eingeschoben ist.

Auf der anderen Seite ist die Folie 8 ein zweites Mal μ gefaltet und bildet, so eine weitere, sich längserstreckende Tasche 22, die den Schlauch 6 aufnimmt. Diese Tasche 22 hält den Schlauch 6 so, daß dessen Längsachse gegen die Schwenkachse P versetzt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Tasche 22 so js angeordnet, daß sich der Schlauch 6 nur über dem einen Bauteil, nämlich der Tür 4, erstreckt. Es sei hervorgehoben, daß das Packungsstück 15 die Tasche 22 und somit den Schlauch 6 in einem gewissen Abstand zur Tür hält. Die Verankerungsstellen der Folie 8 an Tür und -to Türpfosten sowie die Schwenkachse P liegen so, im Querschnitt gesehen, in den Spitzen eines Dreiecks. Der Schlauch 6 ragt aus einer Platte 23 heraus, die an der Tür 4 befestigt ist, und ist mittels eines Verschlußstopfens 24 verschlossen, der an seiner Einlaßöffnung 25 mit einer hier nicht dargestellten Druckluftleitung verbunden ist. Am anderen Ende ist der Schlauch 6 verschlossen.

Der Schlauch 6 ist flexibel bei im wesentlichen unveränderlicher Oberflächengröße, d. h. beim Aufblasen vergrößert sich seine Oberfläche nicht wesentlich.

In dem tubusförmigen Stab 14 ist ein Torsionsstab 26 angeordnet Ein vorspannungserzeugendes Bauteil 27, das mit dem Torsionsstab verbunden ist und mittels einer Schraube 28 an der Tür 4 befestigt ist, setzt den Torsionsstab 26 in bekannter Weise unter eine bestimmte Vorspannung. Der Torsionsstab 26 ist an seinem oberen Ende 29 abgewinkelt und mittels eines Lagers 30 an der Tür 4 schwenkbar gelagert Am freien Ende des abgewinkelten Stückes ist der Torsionsstab 26 mittels eines Stiftes 31 mit einem Schwenkhebel 32 verbunden, der gelenkig mittels eines Stiftes 33 und eines Lagerelementes 34 am Querbalken 1 des Türrahmens befestigt ist Diese Anordnung bildet in bekannter Weise einen Kniegelenkmechanismus, wie er bei Selbstschließeinrichtungen an Türen verwendet wird.

Im Gebrauch wird Druckluft durch die Öffnung 25 in den Schlauch 6 eingeblasen. Diese Druckluft bringt den Schlauch 6 in eine mehr zylindrische Gestalt, wie es in F i g. 2 dargestellt ist. Hierdurch wird die Folie 8 von den Scharnieren 5 weggedrückt und eine Zugkraft in der Folie 8 quer zur Achse P erzeugt, die an den Verankerungsstellen angreift und bewirkt, daß sich die Tür 4 am inneren Türpfosten 2 verschwenkt. Es sei betont, daß die Reaktionskraft des Schlauches 6 von der Tür 4 aufgenommen wird. Durch die Tatsache, daß der Schlauch 6 von dem Packungsstück 15 zur Tür 4 auf Abstand gehalten wird, ist die Richtung des Zuges schon zu Anfang der Schwenkbewegun? in einer wirksameren Richtung gelegen, als wenn die Folie 8 ganz parallel zu Türpfosten 2 und Tür 4 verlaufen würde. Zum Schließen der Tür 4 wird die Luft aus dem Schlauch 6 abgelassen, so daß der Torsionsstab 26 in üblicher Weise wirksam werden kann.

Es sei betont, daß die Folie 8 auch aus dünnem Federstahlblech, einem flexiblen Drahfgitter oder anderen geeigneten Materialien bestehen kann.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Druckfliiidisch betätigbare Einrichtung zum Erzeugen einer Schwenkbewegung zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Bauteilen mit einem längs der Schwenkachse erstreckten flexiblen Schlauch von im wesentlichen unveränderlicher Oberflächengröße, der bei Fluidbefullung eine an beiden Bauteilen angreifende Zugkraft erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß an den Bauteilen (2, 4) eine flexible, im wesentlichen unelastische Aufnahme (7) an entsprechenden Verankerungen (9,10) befestigt und der Schlach (6) in dem von der Aufnahme (7), den Bauteilen (2, 4) und der Schwenkachse (P) begrenzten Zwischenraum angeordnet ist

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse des Schlauches (6) seitlich gegen die Schwenkachse (P) versetzt ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsversatz so groß ist, daß der Schlauch (6) sich nur über dem einen Bauteil (4) erstreckt

4. Einrichtung nach einem .der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet daß die Aufnahme (7) eine den Achsversatz festlegende Tasche (22) enthält in die der Schlauch (6) eingesetzt ist

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß, im Querschnitt gesehen, die Verankerungen (9, in) und die Schwenkach se(P)\n den Eckpunkten eines Dreiecks liegen.

6. Einrichtung nach eir-sm der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der einen Verankerung (9) eine Unterlagepackung (15) zwischen dem Befestigungsort der Aufnahme (7) an ihm und dem Schlauch (6) ausgebildet ist.

7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (7) eine flexible Folie (8) aus im wesentlichen unelastischem Material enthält, die an den beiden Bauteilen (7, 4) befestigt ist und den Schlauch (6) zwischen sich und dem Schwenklager (5) einspannt.

8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (8) zwei langgestreckte Falttaschen (13, 21) an zwei parallelverlaufenden Rändern aufweist, die Falttaschen jeweils in längsgeschlitzten Bohrungen (11, 18) an den Verankerungen (9, 10) angeordnet sind und gegen ein Herausrutschen durch Schlitze (12,19) mittels je eines in den Falttaschen (13, 21) angeordneten Stabes (14,20) gesichert sind.

9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Bauteilen (2, 4) ein Torsionsstab (26) befestigt ist, dessen Drehmoment der Kraftwirkung der Fluidfüllung entgegengerichtet ist.