DE259449C

DE259449C -

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Publication number: DE259449C
Application number: DENDAT259449D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

- M 259449 KLASSE 27b. GRUPPE

CARL HEIRICH in CÖLN.

Hydraulischer Kompressor. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Oktober 1911 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf hydraulische Kompressoren und bezweckt die Ausnutzung der Energie der Meeres- und Seewellen zur Erzeugung von Preßluft oder Preßgas. Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß durch Vorrichtungen erreicht, die unter Benutzung der Wellenbewegung des Meeres oder großer Seen das zum Komprimieren benötigte Wasser anheben und dem Kompressorfallrohre zuführen.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel'des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. ι einen senkrechten Schnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung und
Fig. 2 den Schnitt gemäß 2-2 in Fig. 1.
Auf einem fest verankerten Ponton A sind mehrere Windkessel B angeordnet, die etwa bis zur halben Höhe in das Wasser tauchen und nach Art hydraulischer Widder mit Rückschlagventilen C im trichterförmigen Boden versehen sind. In die Windkessel B ragen Steigrohre D hinein, die sich durch ein Querrohr E in einem Kompressorfallrohr F vereinigen. Das Kompressorfallrohr F mündet in eine Abscheidebzw. Aufspeicherungskammer G. An der unten offenen Abscheidekammer G ist zum Aufheben des Auftriebes ein Gewicht G¹ angebracht, das an Ketten H hängt. Diese letzteren gehen über auf dem Ponton gelagerte Rollen I nach den Winden K. Aus der Abscheidekammer G führen Rohre L zur Fortleitung der komprimierten Luft nach dem Ponton A.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende:

Durch den Wellenstoß werden die Ventile C gehoben und Meereswasser in die Windkessel hineingedrückt. Hierdurch wird die im Kessel befindliche Luft komprimiert und ein gewisser Teil des Wassers durch die Steigrohre D bis zu dem Querrohr E gehoben, wobei es in bekannter Weise durch Ventile Luft ansaugt. Diese Luft wird durch das fallende Wasser mitgerissen, komprimiert, am unteren Ende des Fallrohres in der Abscheidekammer G abgeschieden bzw. aufgefangen und durch die Luftröhren L über Wasser geführt, während das Triebwasser am unteren Ende der Kammer G austreten kann.

Durch die Winden K kann die ganze Vorrichtung in einfachster und schnellster Weise unter Wasser versenkt bzw. über Wasser gehoben werden.

Abscheidekammer G, Kompressorfallrohr F sowie die Luftabnahmeröhren L sind vorteilhaft aus nachgiebigem Material (z. B. gummiertem Stoff) hergestellt, so daß sie sich sowohl in ihrer Längs- als auch in ihrer Querrichtung zusammenlegen, -falten oder -rollen lassen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Hydraulischer Kompressor, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Betriebe des Kompressors erforderliche Wasser durch den Wellenstoß des Meeres oder großer Seen mit Hilfe einer selbsttätigen pumpenartigen

Vorrichtung in den Kompressor eingeführt wird.
2. Hydraulischer Kompressor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an einem verankerten Ponton (A ) ein oder mehrere nach Art eines hydraulischen Widders wirkende, bis etwa zur Hälfte in das Wasser tauchende Windkessel (B) angeordnet sind, die durch Steigrohre (D) mit einem Kompressorfallrohre (F) verbunden sind und infolge der durch die Wellenbewegungen hervorgerufenen Höhenänderungen des Wasserspiegels das zum Komprimieren benötigte Wasser dem Kompiessorfallrohre zuführen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.