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Fadenbremse, insbesondere für Doppeldrahtewirnspindeln
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Die Erfindung betrifft eine Fadenbremse, insbesondere für Doppeldrahtzwirnspindeln,
umfassend ein längliches Bremsgehäuse, einen in Achsrichtung des Bremsgehäuses durch
dieses verlaufenden Fadenführungskanal, mindestens eine Unterbrechung dieses Fadenführungskanals,
mindestens eine Bremsstelle im Bereich dieser Unterbrechung mit einer einen Fadendurchgang
einschließenden Bremsfläche und mit einem Bremskörper, welcher in Bremsstellung
den Fadendurchgang verschließend an der Bremsfläche anliegt, wobei der Bremskörper
durch äußere Einwirkung aus seiner Bremsstellung in eine Fadeneinfädelungsstellung
quer zur Längsachse verstellbar ist.
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Eine derartige Fadenbremse ist beispielsweise aus der I)T-OS 23 09
578 bekannt. Bei dieser bekannten Ausführung ist der Bremskörper in einer Bremskammer
eingeschlossen und mit Hilfe eines Magneten in d er der Fadeneinfädelungsstellung
nach radial außen verstellbar, so daß der Einfädelungsweg zwischen den beiden an
die Bremskammer anschließenden Enden des Fadenführungskanals mindestens teilweise
freigegeben wird, um ein
pneumatisches Einfädeln des Fadens durch
die Bremskammer hindurch zu ermöglichen. Die vorbekannte Fadenbremse sieht auch
schon vor, mehrere Fadenbremsen hintereinander anzuordnen.
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Da die Bremskammer notwendigerweise einen gegenüber dem Fadenführungskanal
größeren Durchmesser aufweist, kann es beim pneumatischen Einfädeln einen Luftstau
sowie einen Luftwirbel in der Bremskammer geben, wodurch ein glatter Durchgang des
Fadens durch die Fadenbremse verhindert oder zumindest erschwert wird. So kann sich
beispielsweise das lose Fadenende durch den Luftstau bzw. die Luftwirbel in der
Bremskammer und dem an dieser Wand anliegenden Bremskörper verklemmen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fadenbremse der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß beim pneumatischen Einfädeln ein glatter Durchgang
des Padens durch die Fadenbremse erzielt wird.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Unterbrechung des Padenführungskanals bei in Fadeneinfädelungsstellung befindlichem
Bremskörper durch ein relativ zu der Unterbrechung axial verschiebbares, von dem
Faden durchsetztes Schieberohrstück schließbar ist, daß die Bremsstelle eine trichterförmige,
nach oben erweiterte Bremsfläche mit einem zentralen Durchgang und mindestens einer
Bremskugel umfaßt,und daß die Bremskugel durch die Relativverschiebung der trichterförmigen
Bremsfläche gegenüber dem Schieberohrstück aus der Bremsstellung in die Faden ein
fädelungsstellung überführbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fadenbremse ist
zur Schließung der Unterbrechung ein relativ zu der
Unterbrechung
axial verschiebbares von dem Faden durchsetztes Schieberohrstück vorgesehen. Diese
Ausführung eignet sich insbesondere für eine Fadenbremse, bei welcher die Bremsstelle
eine trichterförmige, nach oben erweiterte Bremsfläche mit einem zentralen Durchgang
und mindestens einer Bremskugel umfaßt, wobei die Bremskugel durch die Relativverschiebung
der trichterförmigen Bremsfläche gegenüber dem Schieberohrstück aus der Bremsstellung
in die Fadeneinfädelungsstellung überführbar ist. In der Bremsstellung liegt die
Bremskugel über dem zentralen Durchgang, wobei die auf dem zwischen der Bremskugel
und der Bremsfläche durchlaufenden Faden ausgeübte Bremkraft durch das Gewicht der
Kugel bestimmt ist.
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Das Auslenken der Bremskugel aus ihrer Bremsstellung vermittels des
Schieberohrstücks läßt sich auf einfache Weise dadurch erreichen, daß das Schieberohrstück
von unten eine Bohrung eines die Trichterfläche aufweisenden Druckstücks durchsetzt,
daß dieses Druckstück durch Federkraft in einer Ruhestellung gehalten ist, in welcher
das Schieberohrstück außer Berührung mit der Bremskugel ist und daß das Druckstück
in axialer Richtung des Bremsgehäuses relativ zu dem Schieberohrstück verschiebbar
ist.
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Bei einer Verschiebung des Druckstücks gegen die Pederkraft aus seiner
Ruhestellung tritt das Schieberohrstück von unten durch den zentralen Durchgang
hindurch, verschiebt die über dem zentralen Durchgang liegende Bremskugel nach radial
außen und schließt die Unterbrechung in dem Führungskanal.
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Bei dieser Ausführungsform der Fadenbremse kann die Verschiebung des
Druckstückes in an sich bekannter Weise
durch ein in axialer Richtung
verschiebbares und nach außen vorgespanntes Einlaufrohr erfolgen, welches auf das
Druckstück über eine mit dem Einlaufrohr verbundene Übertragungsglocke einwirken
kann.
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Das Einlaufrohr kann an dem in die Übertragungsglocke hineinreichenden
Ende eine radiale Ausweitung aufweisen, in welche das obere Ende des Schieberohrstückes
eingreifen kann, wenn das Einlaufrohr mit der Übertragungsglocke und dem Druckstück
zusammen gegen die Pederkraft verschoben wird.
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Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen.
Es stellen dar: Fig. 1 einen die'Achse enthaltenden Schnitt durch eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Fadenbremse in Bremsstellung, Fig. 2 einen Schnitt gemäß Fig.
1 mit der Fadenbremse in Einfädelungsstellung, Fig. 3 einen Schnitt gemäß Fig. 1,
bei dem durch den axialen Druck eine Zwischenstellung zwischen den Stellungen nach
Fig. 1 und Fig. 2 erreicht worden ist.
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Bei der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fadenbremse nach den
Pig. 1 - 3 handelt es sich um eine aus zwei einzelnen Padenbremsen kombinierte Fadenbremse.
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Das Bremsgehäuse 312 weist zwei miteinander fluchtende Gehäuseteile
312a und 312b auf, von denen das obere Gehäuseteil 312b mit dem Kopfflansch der
Einstellhülse 350 verschraubt ist, so daß durch ein'Verdrehen des oberen Gehäuseteils
312b gegenüber dem unteren Gehäuseteil 312a die Einstellhülse 350 verdreht und damit
die Anschlagbuchse 356
zwecks Verstellung der Bremskraft der Teleskopbremspatrone
318 axial verschoben werden kann.
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In dem oberen Gehäuseteil 312 b, welches durch eine in das oberende
des Gehäuseteiles 312 b eingeschraubte Abdeckkappe 398 verschlossen ist, ist ein
Druckstück 416 verschiebbar geführt, welches eine axiale Fadendurchgangsbohrung
418 sowie auf seiner Oberseite eine sich trichterförmig nach unten zur Fadendurchgangsbohrung
418 hin verengende Bremsfläche 420 aufweist. Oberhalb des Druckstückes 416 ist eine
Übertragungsglocke 422 axial verschiebbar in dem Gehäuseteil 312 b angeordnet, welche
sich mit ihrem freien Rand an einem die Bremsfläche 420 umgebenden Auflagerrand
424 abstützt und im Zentrum ihres Glockenbodens mit dem unteren Ende eines Einlaufrohres
332 verbunden ist.
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In der zwischen der Übertragungsglocke 422 und der Bremsfläche 420
gebildeten Bremskammer befinden sich mehrere Bremskugeln 426, von denen in den Figuren
1 bis 3 nur drei dargestellt sind. Eine der Bremskugeln 426 liegt im Zentrum der
Bremsfläche 420 und versperrt die Öffnung der Fadendurchgangsbohrung 418.
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Die anderen Bremskugeln drücken auf die mittlere Bremskugel 426 und
vergrößern durch ihr Gewicht die Bremskraft dieser mittleren Bremskugel. Das Druckstück
416, die Übertragungsglocke 422 und das Einlaufrohr 332 sind durch eine Schraubendruckfeder
428 nach oben vorgespannt, welche sich mit ihrem unteren Ende in eine Ringnut 430
in der Einstellhülse 350 eingreifend an dieser abstützt und mit ihrem oberen Ende
in eine koaxial zur Fadendurchgangsbohrung 418 verlaufende Ringnut 432 in dem Druckstück
416 eingreift.
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Ein in einer axialen Ausnehmung 374 der Einstellhülse 350 axial verschiebbar
geführtes Übertragungsrohrstück 434 ist mit seinem unteren Ende fest mit dem oberen
Druckstück 316 der Teleskopbremspatrone-Druckstückpaar-Kombination verbunden und
an seinem oberen Ende durch ein Schieberohrstück 436 verlängert, welches von unten
her in die Fadendurchgangsbohrung 418 des Druckstückes 416 hineinragt. Das einstückig
mit dem Schieberohrstück 436 ausgebildete Übertragungsrohrstück 434 ist
zusammen
mit dem Druckstück 316 durch eine Schraubendruckfeder 372 nach oben vorgespannt,
welche mit ihrem unteren Ende an der Topfbodeninnenseite der Anschlagbuchse 356
anliegt und sich mit ihrem oberen Ende an einem Flansch 376 des Übertragungsrohrstückes
434 abstützt.
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Die Fadenbremse gemäß den Figuren 1 bis 3 arbeitet in der folgenden
Weise: bei einem axial in Richtung des Pfeiles A wirkenden Druck auf das Einlaufrohr
332 wird die Übertragungsglocke 422 zusammen mit dem Druckstück 416 gegen den Druck
der Schraubendruckfeder 428 axial nach unten verschoben, wobei das zunächst in Ruhe
bleibende Schieberohrstück 436 die Fadendurchgangsbohrung 418 durchdringt, die über
der Öffnung der Fadendurchgangsbohrung 418 liegende Bremskugel 426 nach radial außen
schiebt und in eine glockenförmige Erweiterung 438 am unteren Ende des Einlaufrohres
332 eingreift. Um sicherzustellen, daß die Bremskugel 426 von dem Schieberohrstück
436 beiseite geschoben und nicht angehoben wird, ist das Schieberohrstück 436 an
seinem freien Ende nicht senkrecht zur Rohrachse geschnitten, sondern schräg zur
Achse abgeschnitten oder mit einem quer zur Rohrachse verlaufenden Zylinder verschnitten.
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-Wird der Druck auf das Einlaufrohr 332 weiter verstärkt, so wird
nun über das Schieberohrstück 436 und das Übertragungsrohrstück 434 das obere Druckstück
316 der Teleskopbremspatrone-Druckstückpaar-Kombination nach unten geschoben und
das Überbrückungsrohrstück 378 unter gleichzeitiger Verschiebung der Teleskopbremspatrone
318 nach radial außen in Verbindungsstellung zwischen den Druckstücken 316 und 314
gebracht. Somit ist wiederum ein durchgehender Fadenführungskanal vom oberen Ende
des Einlaufrohres 332 bis zum unteren Ende des Rohreinsatzes 324 hergestellt (Pigur
2). Wird das Einlaufrohr 332 freigegeben, 90 kehrt die Fadenbremse aufgrund der
Vorspannung
der Federn 372 und 428 sowie der Teleskopfeder in der
leleskopbremspatrone 318 in die Ausgangsstellung gemäß Figur 1 zurück.
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Zu den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 3 ist noch zu
sagen, daß die Federkräfte in der jeweiligen Fadenbremse so aufeinander abgestimmt
sind, daß zunächst jeweils der Bremskörper der oberen Bremse ausgelenkt wird und
danach erst der Bremskörper der jeweils unteren Bremse.