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Vorrichtung zur Anwendung von pulverförmigen Stoffen, vor allem als
Lidschatten bei der Augenkosmetik Die vorliegende Erfindung betrifft die Konditionierung
von zur örtlichen Anwendung bestimmten pulverförmigen Stoffen, und zwar von Schminkartikeln,
insbesondere von Lidschatten zur Verwendung bei der Augenkosmetik.
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Lidschatten gibt es in den verschiedensten Formen, nämlich als Flüssigkeit,
Kreme, Stift oder Puder, wobei puderförmiger Lidschatten gepYesst oder in freier
Pulverkonsistenz zur Verfügung steht. Lidschattenpulver in kompakter oder gepresster
Form findet hierbei eine sehr weitgehende Verwendung.
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Lidschatten in freier Pulverform haben bisher nur sehr beschränkt
Anklang bei den Benutzerinnen gefunden, weil man eben bei ihnen gewisse Eigenschaften
vermisst.
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Sie werden auf zweierlei Art angeboten: Einmal befindet sich das Erzeugnis
in einem durch ein Sieb abgedeckten Kästchen, wobei es durch dieses Sieb hindurch
mit dem Finger, mit einer kleinen Quaste oder mit einem sonstwie geeigneten Hilfsmittel
(Schwämmchen, Bürste, Pinsel usw.) entnommen werden kann. In der zweiten Ausführung
wird das Pulver in ein mehr oder weniger enghalsiges Fläschchen gefüllt, aus dem
es mit Hilfe eines Auftragstempels, an dessen Ende ein S chaumstof fs chwammchen
sitzt, entnommen werden kann.
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Die beiden vorbeschriebenen Systeme bringen jedoch für die Benutzerin
die folgenden Nachteile mit sich: - Verstreuuung und Verschwendung des Pulvers bzw.
Puders bei Lsgerung und Anwendung; - schwierige Entnahme der für jeden Auftrag gerade
richtigen Menge; - Beeinträchtigung des bereits erfolgten Auftrags sowie Verschmutzung
des Auftragstempels mit Pulver.
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Die Aufmachung in Fläschchenform hat darüberhinaus noch den weiteren
Nachteil, dass der Auftragstempel nur sehr schwer in ein volles Fläschchen eingeführt
werden kann, da der pulverförmige Inhalt dem eindringenden Stempel Widerstand entgegensetzt.
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Mit dem erfindungsgemässen Aufmachungssystem sollen die vorbeschriebenen
Nachteile ausgeschaltet werden.
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Die erfindungsgemässe Auftragsvorrichtllug umfasst ein Fläschchen
mit einem darauf sitzenden Auftragsstopfen
mit dem eigentlichen
Stopfenteil als Kopf des Auftragelements und einem Stempel, der in das Fläschchen
eintaucht und an seinem unteren Ende ein Element zur Entnahme der pulverförmigen
Substanz trägt.
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Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, das ein an beiden Enden
offenes Tauchröhrchen am Hals des Fläschchens befestigt ist und eine Führung für
den Stempel des Auftragstopfens bildet, dass der Durchmesser des Pulverentnahmeelements
an dessen breitester Stelle leicht grösser als der Innendurchmesser des Tauchröhrchens
ist, und dass das Element selbst zum Teil in das Tauchröhrchen eingreift in der
Weise, dass es in der Schließstellung einen hermetisch dichtenden Stopfen bildet.
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Befindet sich also der Auftragstopfen in seiner Schließst ellung,
so ist das mit Pulver gefüllte Fläschchen völlig dicht verschlossen und kann um
den Stempel des Auftragstopfens herum keinerlei pulverförmige Substanz in das Tauchröhrchen
eindringen.
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Weitere Vorteile der erfindungsgemässen Auftragvorrichtung ergeben
sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung, die jedoch lediglich der
Eerläuterung dient und keinesfalls eine Beschränkung irgendeiner Art darstellt.
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In der beigefügten Zeichnung, auf die sich die Beschreibung bezieht,
bedeutet: Fig. 1 einen Längsschnitt der Auftragvorrichtung; Fig. 2 eine Darstellung
des Tauchröhrchens in abgewandelter Form;
Fig. 3 eine Darstellung
des Tauchröhrchens gemäss Fig. 1, jedoch mit einer entsprechenden Dichtung gegen
Überriss versehen; und Fig. 4, 5 und 6 jeweils eine Darstellung einer abgewandelten
Ausführungsform des unteren Tauchröhrchenendes.
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Fig. 1 zeigt eine aus zwei Teilen, nämlich einem Fläschchen 1 und
einem Auftragstopfen 8, bestehende Auftragvorrichtung für Lidschatten.
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In dem Fläschchen 1 befindet sich ein Tauchröhrchen 2, das durch Schweissen,
Kleben oder Einziehen bei 3 im Hals 4 des Fläschchens 1 befestigt ist, eine zylindrische
Form aufweist sowie hohl und an beiden Enden offen ist. Nach Fig. 2 kann es auch
konisch ausgebildet zein. Sein oberes Ende beginnt mit einem Einführkonus 5, dessen
oberer Durchmesser grösser ist als der grösste Durchmesser des Sc'ir;ämmchens oder
Tampons 11. Sein unteres Ende kann gerade, leicht eingeschnürt oder in einer abgewandelten
Ausführungsform wie aus Fig. 3 ersichtlich mit einer Liberriss-Dichtung 7 aus Gummi
versehen sein. Um zu schnellen Verschleiss des Tampons oder Schwämmchens 11 durch
die scharfen Kanten am unteren Ende 6 des Tauehrchrchens 2 zu verhindern, lassen
sich diese Kanten abrunden (Fig. 4), abfasen (Fig. 5) oder abschrägen (Fig. 6).
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Der Auftragstopfen 8 umfasst das eigentliche Stopfenelement 9 als
Kopf des Auftragelements an dessen oberem Ende und einen Stempel 10 am unteren Ende,
an dessen freiem Ende wiederum ein Schwämmchen oder Tampon 11 aus Textil- oder Schaumstoff
angeordnet ist. Gegebenenfalls
kann am Ende des eintauchenden Stempels
eine Bürste oder ein Pinsel befestigt sein. Der Stempel besteht aus Kunststoff oder
Metall und ist hinsichtlich seiner Länge so ausgebildet, dass das Schwämmchen bzw.
der Tampon 11 fast des Boden fes Fläschchens 1 erreicht.
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Es versteht sich jedoch, dass bei zu grosser Ann->erung des Elements
11 an den Boden die Gefahr eines Zusammendrückens der pulverförmigen Substanz beim
Einstecken dieses Elements 11 in den Behälter besteht.
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Um dieses Risiko zu mindern, besteht je nach Art des pulverförmigen
Materials und seiner Tendenz, sich zusammendrücken zu lassen, Interesse daran zu
sorgen, dass das Element 11 in einem Abstand zwischen 2 und 4 mm vom Boden des Fläschchens
verbleibt.
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Bei dem Verschluss des Fläschchens 1 durch den Auftragstopfen 8 handelt
es sich um einen Klemmverschluss 12: ein Schraubverschluss lässt sich jedoch ebenfalls
vorsehen. Eine Dichtung 15, die in ihrer Abmessung dem eigentlichen Stopfenelement
9 entspricht, ist zwischen dem letzteren und dem Stempel 10 vorgesehen.
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Gehalten wird der Stempel 10 durch Auflagerung der Dichtung 15 auf
dem Bund des Tauchröhrchens 2, wobei unter der Einwirkung des Klemmverschlusses
erforderlichenfalls eine ausreichende Dichtwirkung sichergestellt ist.
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Hier ist besonders gedacht an den Fall, wo die pulverförmigen Substanzen
einen nicht vernachlässigbaren Prozentanteil an flüchtigen Stoffen enthalten.
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In der Folge sei die aus dem Stempel 10 und dem Schwämmchen 11 bestehende
Vorrichtung als Auftragelement bezeichnet.
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Über eine Einfüllöffnung 13 im Boden des Fläschchens 1 wird die pulverförmige
Substanz in den Behalter gegeben, wobei der Auftragstopfen 8 ncrmal in seine Schließstellung
eingedrückt ist. Die Einfüllöffnung 13 wird sodann verschlossen und versiegelt.
Bei völlig in seine Öffnung eingedrucktem Auftragstopfen 8 taucht das Schwämmchen
11 allein völlig oder teilweise in die pulverförmige Substanz ein. Der Durchmesser
des Schwämmchens 11 ist leicht grösser als der Innendurchmesser des Tauchröhrchens
2. Hieraus ergibt sich, dass bei in Schließstellung befindlichem Auftragstopfen
8 des Ende des Tauchröhrehens 2 vom oberen Teil des Schwämmchens 11, das mehr oder
weniger weit in das Tauchröhrchen 2 eingreift, verschlossen wird. Nird das Fläschchen
1 umgedreht oder geschüttelt, so kann auf diese weise die pulverförmige Substanz
im Tauchröhrchen 2 nicht hochsteigen und dementsprechend im Innern desselben bzw.
auf dem Auftragstempel 10 nicht ablagern.
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Damit das Schwämmchen 11 in Schließstellung einen ausreichend hermetischen
Abschluss am unteren Ende des Tauchröhrchens 2 bewirken kann, hat es sich als notwendig
erwiesen, dass der obere Teil des Schwämmchens 11 in das Tauchröhrchen 2 hineinragt,
und zwar etwa mit einem Viertel oder einem Drittel seiner Länge, ohne dass eine
Behinderung beim Gebrauch entsteht, weil allein der untere Teil des Schwämmchens
hierbei wirksam wird. Von besonderer Wichtigkeit ist es, dass der abgerundete obere
Teil des Schwämmchens vollständig in das Tauchröhrchen eingreifen muss, da er nicht
der Saugwirkung infolge Reibung am unteren Ende 6 sowie an der Innenwandung des
Tauchröhrchens 2 unterliegt.
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Beim Hochziehen des Auftragelements wird der Puderüberschuss auf dem
Schwämmchen 11 (bzw. auf der Bürste oder auf dem Pinsel) abgestreift von den Rändern
6 des Tauchröhrchens 2, dessen Durchmesser zur Herbeiführung dieses Effekts ausgelegt
und berechnet ist, und gegebenenfalls durch die Gummidichtung 7 ähnlich solchen
Dichtungen, .vie sie bei konventionellen Auftragsvorri chtungen für Maskara-Plüssig
(Wimperntusche) oder Lidstrich (Eye Liner) üblicherweise vorgesehen sind. Die solcherart
entnommene Menge pulverförmigen Lidschattens ist praktisch bis zur völligen Leerung
des Fläschehens konstant. Am Fläschchenausgang wird der Auftragstempel nicht von
pulverförmigem Material verunrelnigt. Bei Wiedereinführung des Auftragstopfens 8
in das Flaschche 1 nach erfolgtem Gebrauch vereinfacht der Binführkonus 5 im oberen
Teil des Tauchröhrchens 2 die Wiedereinführung des Schwämmcnens 11 ohne Risiko einer
Puderablagerung auf den Röhrchenoberkanten. Auftragelement und dessen Ende haben
also die Funkt:o einer Art Bürste, welche das Tauchröhrchen 2 reinigt and das pu1verfö1ige
Material, das sich beim Herausziehen auf den Wandungen ablagen1 konnte, zurückdrängt.
Das Tauc1röhrchen 2, as auf diese Weise immer völlig sauber bleibt, kann also kelne
V6-rschmutzung des Stempels bewirken. Ausserdem hat die Beii:titzerin keinerlei
Mühe, das Auftragelement in die pulverförmige Substanz einzutauchen. Ein Klemmverschluss
12 für den Stopfen, der einem Schraubverschluss diesbezüglich vorzuziehen wäre (in
den Figuren nicht dargestellt), ermöglicht der Benutserin für jeden erneuten Auftragsvorgang
eine einfache Entnahme des Produktes, ohne dass jeweils ein Auf- und Zuschrauben
erforderlich ist. In solchen Fällen, wo einem konventionellen Schraubverschluss
für
den Stopfen der Vorzug zu geben ist, lässt sich selbst diese
Art von Verschluss ohne Nachteil sowie ohne Verkürzung desTauchröhrchens, die deswegen
vermieden werden kann, weil das Eintauchen lediglich der unteren Schlämmchenhälfte
in das Produkt bei jeder Entnahme genügt, verwenden. Es ist jedoch eine genügend
"schnelle" Gewindesteigung zu wählen und in einem solchen Fall nachzuschrauben",
um bei zu Ende gehendem Fläschcheninhalt das restliche Produkt entnehmen zu können.
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Die Handlichkeit der erfindungsgemässen Auftragvorrichtung ist darüberhinaus
eng mit dem Vorhandensein des Einführungskonus 5 verbunden. In dem Masse, als der
Durchmesser des Schwämmchens 11 grösser als der Innendurchmesser des Tauchröhrchens
2, ermöglicht der Einführkonus 5 eine progressive Dekompression des Schwämmchens
11 beim Herausziehen, wodurch ein abruptes Verstreuen des pulverförmigen Produkts
vermieden wird. Ausserdem ist der Durchmesser der Spitze des Konus 5 weitgehend
grösser als der grösste Durchmesser des Schwämmchens, so dass die Wiedereinführung
des Auftragstopfens 8 in die mit dem Tauchröhrchen 2 versehene Flasche 1 vereinfacht
wird.
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Die Struktur pulverförmiger Lidschatten ist dergestalt, dass die Wahrscheinlichkeit
eines Hochsteigens im Rohrinnern lediglich durch Materialfluss bei geöffnetem Fläschchen
praktisch gleich Null ist. Bei sehr beweglichen pulverförmigen Stoffen erscheint
es angebracht, eine Dichtung 7 gegen Überriss einzusetzen, deren Durchmesser leicht
kleiner ist als der oder gleich dem Durchmesser des Stempels 10, um jedes zufällige
Hochsteigen pulverförmigen Produkts im Tauchröhrchen 2 beim Hantieren mit dem geöffneten
Fläschchen zu verhindern.
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Da bei einem zylindrischen Tauchröhrchen 2 der Innendurchmesser kleiner
ist als der Durchmesser des Schwämmchens 11, spielt das letztere die Rolle eines
Kolbens, so dass bei abruptem Herausziehen des Auftragstopfens eine Dekompression
bewirkt wird, durch welche pulverförmiges Produkt mit in das Röhrchen 2 gerissen
wird.
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Zur Ausschaltung dieses Nachteils genügt es, eine oder mehrere Dekompresssnsöffnungen
14 im oberen Teil des Tauchröhrchens 2 in Höhe des Halses des Fläschchens 1 vorzusehen.
Diese Öffnungen ermöglichen jederzeit den Ausgleich zwischen dem im Fläschchen 1
herrschenden Innendurck und dem Aussendruck herzustellen, wodurch die Gefahr, dass
ein Teil des pulverförmigen Produkts durch Saugwirkung im Innern des Röhrchens 2
bedingt hochsteigt, verringert wird. Diese Öffnungen 14 müssen in ausreichender
Höhe und so klein (Durchmesser ca. 1 mm) vorgesehen werden, dass die pulverartige
Substanz nicht durchgelassen wird.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die vorerwähnte Gefahr sowohl bei
einem konischen Tauchrohr wie auch bei Verwendung eines Bürstchens oder eines Pinsels
anstelle des Auftragschwämmchens geringer ist.
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Um andererseits die statische Aufladung infolge Reibung, die zu einem
Anhaften des Pulvers oder Puders auf der Innenfläche des Tauchröhrchens 2 führen
könnte, zu verringen, kann ein antistatisches Mittel auf diese Oberfläche aufgebracht
werden. Bei einem aus Kunststoff gefertigten Tauchröhrchen lässt sich ein entsprechender
Effekt vergleichbar dieser Oberflächenbehandlung durch Beimischen antistatischer
Zusätze zur Kunststoffmasse erzielen.
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Einzelne Abwandlungen im Sinne gleichwertiger Verfahrensweisen sind
bei der vorbeschriebenen Vorrichtung möglich, ohne dass der Rahmen der Erfindung
verlassen wird.
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Wie bereits ausgeführt, ist die erfindungsgemässe Vorrichtung für
die Konditionierung und Aufbringung aller pulverförmigen Kosmetika bzw. Schminkmittel
in welcher Körnung auch immer verwendbar. Ihre Verwendung ist ausserdem möglich
in pharmazeutischen Anwendungen, beispielsweise für die lokale Aufbringung pulverartiger
galenischer Mittel.
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P-atentansprüche