DE2558760A1

DE2558760A1 - Metallgekapselte, druckgasisolierte schaltanlage

Info

Publication number: DE2558760A1
Application number: DE19752558760
Authority: DE
Inventors: Rolf Dipl Ing Gorzolla; Guenter Lamprecht
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1975-12-24
Filing date: 1975-12-24
Publication date: 1977-07-07
Also published as: CH601926A5

Description

"Metallgekepselte, druckgasisolierte Schaltanlage"
Die Erfindung betrifft eine metallgekapselte, druckgasisolierte Schaltanlage, deren Schotträume in der Kapselung zur Bildung eines geschlossenen Gaskreises über Rohrleitungen miteinander verbunden sind.
Bei dreipoligen Schaltanlagen der vorgenannten Ausführung besteht die Gefahr, daß die durch den Lichtbogen erzeugten Zersetzungsprodukte durch die Rohrleitungen benachbarte Räume (Schotträume) innerhalb der Kapselung verunreinigen.
Bei einpolig gekapselten Schaltanlagen der vorgenannten Ausführung besteht zusätzlich die Gefahr, daß bei einem Erdschluß eines Poles heiße Lichtbogengase durch die Rohrleitungen auch in die- Kapseln der beiden übrigen Pole getrieben werden, was zum Erdschluß eines weiteren Poles und schließlich zu einem dreipoligen Kurzschluß führen kann, womit eine empfindliche Störung des Schaltanlagenbetriebes verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Sörungen der vorgeannten Art in der Schaltanlage zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Vermeidung mehrpoliger Kurzschlüsse durch sich ausbreitende heiße Lichtbogengase sowie zur Verhinderung einer Verschmutzung des benachbarten Schottraumes durch Zersetzungsprodukte,in den Rohrleitungen jeweils ein in beiden Richtungen auf eine Druckwelle ansprechendes Absperrorgan angeordnet ist.
Eine zweckmäßige Ausführung der Erfindung wird dadurch erreicht, daß der Querschnitt der Rohrleitung an einer Stelle eine zylindrische Erweiterung aufweist, daß in derselben eine Absperrscheibe über Federn konzentrisch gehaltert und axial beweglich in Mittclstellung angeordnet ist, so daß sich die Absperrscheibe beim Auftreten einer Druckwelle gegen die eine oder andere kreiaförmige Seitenfläche der zylindrischen Erweiterung legt, die Rohrleitung sperrt, und beim Abklingen der Druckwelle in ihre Mittelstellung ztrückgeht, so daß im Normalfall das Gas durch den vorhandenen Ringspalt strömt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß in der Rohrleitung zwei Absperrklappen so angeordnet sind, daß sie mit dem freien Klappenende teilweise in den Querschnitt der Rohrleitung hineinragen, in dieser Stellung verrastet sind, und daß Jeweils eine der Absperrklappen beim Auftreten einer Druckwelle schließt und beim Abklingen derselben durch eine Rückholfeder wieder in ihre Ausgangslage zurückgeht.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß durch die Anordnung eines einfachen Absperrorgans in den Rohrleitungen die Ausbreitung heißer Lichtbogengase im Falle eines Störlichtbogens in einer Kapsel auf weitere Kapseln und damit die Ausweitung eines Erdschlusses zu einem dreipoligen Kurzschluß verhindert ist. Weiterhin wird vermieden, daß durch den Lichtbogen erzeugte Zersetzungsprodukte die Räume benachbarter Kapselungsteile verunreinigen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Figur 1 zeigt ein Absperrorgan 1, wobei in eine Rohrleitung 2 ein Zwischenstück, bestehend aus zwei Flanschen 3 und einem -Hohlzylinder 14, eingesetzt ist, das den Querschnitt der Rohrleitung an dieser Stelle zylindrisch erweitert. In dieser zylindrischen Erweiterung 4 ist eine Absperrscheibe 5 über Federn 6 konzentrisch gehaltert und axial beweglich in Mittelstellung angeordnet. Tritt nun aufgrund eines Störlichtbogens in einer Kapsel eine Druckwelle auf, so versuchen die heißen Lichtbogengase sich über die Rohrleitungen auch auf die anderen Kapseln auszubreiten. Dabei trifft die Druckwelle auf die Absperrscheibe 5 des Absperrorgans 1 und drückt dieselbe -Je nachdem in welcher Richtung sich die Druckwelle ausbreitet -gegen die eine oder andere ringförmige Seitenfläche 7 der zylindrischen Erweiterung 4. Damit ist die Rohrleitung gesperrt und eine Ausbreitung der schädlichen Lichtbogengase auf weitere Kapseln der Schaltanlage vermieden. Nach Abklingen der Druckwelle geht die Absperrscheibe 5 aufgrund ihrer Zentrierung durch Federn 6 wieder in Mittelstellung und gibt die Rohrleitung frei. Der Hohlzylinder 14 kann aus durchsichtige-m Werkstoff hergestellt sein, dadurch ist Jederzeit eine Stellung ; und Funktionskontrolle möglich.
Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung eine weiteres Ausführungsbeispiel eines Absperrorgans. In eine Rohrleitung 8 ist ein zylindrisches Zwischenstück 9 eingesetzt, dessen Bohrung an den Enden durch eine Ausdrehung etwas erweitert ist, so daß in der Mitte derselben zwei kreisringförmige Ansätze 10 vorhanden sind. An diesen kreisringförmigen Ansätzen ist Jeweils eine Absperrklappe 11 so angeordnet, daß sie mit dem freien Klappenende teilweise in den Querschnitt der Bohrung hineinragt, in dieser Stellung durch einen Anschlag 12 und eine Rückholfeder 13 arrctiert ist, so daß Jeweils eine der Absperrklappen beim Auftreten einer Druckwelle aufgrund des Staudruckes zwischen Oberseite der Absperrklappe und Wand der Bohrung schließt, indem sie sich gegen den kreisringförmigen Ansatz 10 legt und beim Abklingen derselben durch die Rückhoifeder 13 wieder in ihre Ausgangslage zurückgeht.
Die Federn 6 und 13 sind so Justiert, daß die Absperrscheibe 5 bzw. die Absperrklappe 11 im störungsfreien Betrieb eine Mittelstellung einnehmen und das Gas ungehindert von einer Kapsel in eine andere strömen kann, d.h. über die Rohrleitung können im Normalfall benachbtrte Kapselungsteile unterbrechungsfrei evakuiert und auch gefüllt werden.

Claims

Patentansprüche 1. Metallgekapselte, druckgasisolierte Schaltanlage, deren Schotträume in der Kapselung zur Bildung eines geschlossenen Gaskreises über Rohrleitungen miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung mehrpoliger Kurzschlüsse durch sich ausbreitende heiße Lichtbogengase sowie zur Verhinderung einer Verschmutzung des benachbarten Schottraumes durch Zersetzungsprodukte,in den Rohrleitungen Jeweils ein in beiden Richtungen auf eine Druckwelle ansprechendes Absperrorgan angeordnet ist.
2. Schaltanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Rohrleitung (2) an einer Stelle eine zylindrische Erweiterung (4) aufweist, daß in derselben eine Absperrscheibe (5) über Federn (6) konzentrisch ge-; haltert und axial beweglich in Mittelstellung angeordnet ist, so daß sich die Absperrscheibe beim Auftreten einer Druckwelle gegen die eine oder andere kreisringförmige Seitenfläche (7) der zylindrischen Erweiterung legt, die Rohrleitung sperrt und beim Abklingen der Druckwelle in ihre Mittelstellung zurückgeht, so daß im Normalfall das Gas durch den vorhandenen Ringspalt strömt.
3. Schaltanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rohrleitung (8) zwei Absperrklappen (11) so angeordnet sind, daß sie mit dem freien Klappenende teilweise in den Querschnitt der Rohrleitung hineinragen, in dieser Stellung verrastet sind, und daß Jeweils eine der Absperrklappen beim Auftreten einer Druckwelle schließt und beim Abklingen derselben.durch eine Rückholfeder (13) wieder in ihre Ausgangslage zurückgeht.