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Drehspindel-Verstellanzeiqe
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Die Erfindung betrifft eine Verstellanzeige für Drehspindeln, insbesondere
zur Verwendung als Verstellanzeige bei spindelverstellbaren Fahrzeugsitzen.
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Bekannte Verstellanzeigen, die die jeweils durchgeführten Umdrehungen
von Drehspindeln optisch sichtbar machen, sind mit einem beachtlichen Vorrictungs-
und Montageaufwand verbunden. Beispielsweise arbeitet die Verstellanzeige gemäß
dem deutschen Gebrauchsmuster 7 145 433 mit einem Abgriff der erzeugten translatorischen
Verstellbewegung, die vermittels eines Seilzuges auf ein gesondertes Anzeigegerät
übertragen wird, das seitlich an dem Oberrahmen eines Fahrzeugsitzes angebracht
ist. Dieser Aufwand ist in vielen Fällen, beispielsweise im maschinentechnischen,
Heizungs-und Sanitärbereich, wie auch bei spindelverstellbaren Fahrzeugsitzen
in
aller Regel nicht vertretbar. Auch ist eine nachträgliche Ausrüstung vorhandener
Drehspindeln mit dieser Verstellanzeige wirtschaftlich nicht durchführbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine robuste, mechanisch
arbeitende Verstellanzeige insbesondere zur Verwendung bei spindelverstellbaren
Fahrzeugsitzen zu schaffen, die kostengünstig zu fertigen, zu montieren und auch
bei vorhandenen Sitzen einfach nachzurüsten ist.
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Dabei soll die Verstellanzeige, wie es bei Fahrzeugsitzen erforderlich
ist, sowohl seitlich vom Fahrzeugeinstieg als auch von oben vom Sitzbenutzer ablesbar
sein.
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Die Anmelderin hat sich mit dieser Aufgabe bereits intensiv beschäftigt
und u.a. ein Handrad für die Drehspindelbetätigung mit integrierter Verstellanzeige
entwickelt. In dem hohl und zumindest teilweise durchsichtigen Handrad ist koaxial
eine mit stirnseitig und auf ihrem Umfang angeordneten Ableseskalen versehene Anzeigescheibe
drehbar gelagert. Die Verstellung dieser Anzeigescheibe erfolgt in Abhängigkeit
von den Drehspindelumdrehungen vermittels eines in dem hohlen Handrad untergebrachten
Planetengetriebes oder vermittels eines speziellen Spindeltriebs, der koaxial auf
dem mit dem Handrad versehenen Ende der Drehspindel angeordnet ist. Die Festpunkte
derartiger Getriebe zum Verstellen der Anzeigevorrichtung müssen von einer ortsfesten
Rahmen- oder Gehäusewand abgegriffen werden.
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Darin liegt eine nicht unerhebliche Schwierigkeit, da die Durchbrüche
durch eventuelle Schutzvorrichtungen, Verkleidungen o.ä., die für den Durcht:ritt
des mit dem Handrad versehenen Drehspindelendes erforderlich sind, stets auch einen
zusätzlichen oder einen erweiterten Durchbruch für
die Einrichtungen
oder Halterungen für die Festpunktabnahme erfordern. Das ist in vielen Fällen unerwünscht
und erhöht zudem den Aufwand bei der Montage und beim nachträglichen Ausrüsten vorhandener
Drehspindeln mit einer Drehspindel-Verstellanzeige.
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Der Anmelderin ist nun jedoch eine entscheidende Fortbildung der von
ihr entwickelten Drehspindelbetätigung mit integrierter Verstellanzeige gelungen,
die alle Einrichtungen oder Halterungen für die Festpunktabnahme vermeidet. Diese
neue Verstellanzeige ist dadurch gekennzeichnet, daß in einem hohlen auf der Drehspindel
angeordneten Nabengehäuse ein Getriebe zur Übertragung der Spindelumdrehungen auf
eine Anzeigevorrichtung untergebracht ist, daß der Festpunkt des Getriebes durch
das Nabengehäuse gegeben ist, das auf der Drehspindel drehbar gelagert ist und mit
dem Ratschenhebel einer Vorrichtung zum Verstellen der Drehspindel drehfest verbunden
ist.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist die Kombination der vorgenannten
Elemente mit einem Ratschenhebel für die Drehspindelbetätigung. Ratschenhebel haben
nämlich die Eigenschaft, daß sie im Gegensatz zu einem Handrad o.ä.
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zur Drehspindelbetätigung stets fest in der Hand der Bedienungsperson
gehalten werden und zum Betätigen der Drehspindel nur hin und her bewegt werden.
Somit können sie zur Festpunktabnahme für ein Getriebe zur Übertragung der Spindelumdrehungen
auf eine Anzeigevorrichtung benutzt werden. Im Ergebnis bedeutet dies, daß die erfindungsgefäße
Drehspindel-Verstellanzeige unter Verwendung eines Ratschenhebels für die Drehspindelbetätigung
komplett vorgefertigt
werden kann und lediglich auf das freie Ende
jeder beliebigen Drehspindel aufgesteckt werden muß, damit beide Vorteile zugleich
gegeben sind, nämlich eine einfache und bequeme Vorrichtung zum Betätigen der Drehspindel
und eine integrierte Drehspindel-Verstellanzeige. Durch den völligen Wegfall aller
zusätzlichen Hilfskonstruktionen für die bisherige Festpunktabnahme von einer ortsfesten
Rahmen- oder Gehäusewand ist das Montieren und auch das Nachrüsten solcher erfindungsgemäßen
Vorrichtungen äußerst einfach und kostengünstig.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die
Ratsche der Ratschenhebelverstellvorrichtung und das Getriebe zur Übertragung der
Spindelumdrehungen auf eine Anzeigevorrichtung gemeinsam in dem auf der Drehspindel
sitzenden Nabengehäuse angeordnet sind. Das Nabengehäuse kann vorteilhaft mit teilweise
durchsichtiger Front- und Umfangsfläche ausgebildet sein, wobei koaxial in dem Nabengehäuse
eine Anzeigescheibe mit stirnseitig und auf ihrem Umfang angeordneten Ableseskalen
drehbar gelagert ist, die vermittels eines in dem Nabengehäuse angeordneten Planetentriebs
rotierbar ist. Der feststehende Steg des Planetengetriebes wird dabei zweckmäßig
durch das Nabengehäuse selbst gebildet, und es ist weiterhin vorteilhaft, daß das
Sonnenrad des Planetengetriebes durch ein auswechselbares, auf die Drehspindel drehfest
aufgestecktes Rad gegeben ist. Hierdurch ist es möglich, durch Auswechseln des Sonnenrades
sehr leicht einen ausgewählten Verstellbereich der Anzeigescheibe den tatsächlich
durchgeführten Drehspindelumdrehungen zuzuordnen. Bei extremen Untersetzungsverhältnissen
kann das Sonnenrad auch mit einer diskontinuierlichen Verzahnung versehen sein.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Abtriebswelle
des Getriebes in den hohl ausgebildeten Ratschenhebel hineinragt und mit einem Spiralgewinde
versehen ist, wobei die Anzeigevorrichtung durch eine in dem Ratschenhebel drehfest
geführte und auf dem Spiralgewinde angeordnete Laufmutter gegeben ist. Der Ratschenhebel
besitzt dann im Verstellbereich der Laufmutter einen Sichtschlitz oder ist mit einer
durchsichtigen Umfangsfläche und entsprechend zugeordneten Ableseskalen versehen.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Drehspindel-Verstellanzeige Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Ebene II-II in
Fig. 1 Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Ebene III-III in Fig. 1 Fig. 4 eine
Draufsicht auf die Drehspindel-Verstell anzeige gemäß Fig. 1 Fig. 5 eine Frontal
ansicht der Drehspindel-Verstellanzeige gemäß Fig. 1 Fig. 6 einen Querschnitt durch
eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Drehspindel-Verstellanzeige
mit in dem Ratschenhebel untergebrachter Anzeigevorrichtung.
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Die in den Figuren 1 - 5 dargestellte Vorrichtung besteht aus dem
Drehspindelstutzen 7, der vermittels eines Splintloches 8 und eines Splintes o.ä.
mit der eigentlichen Drehspindel verbindbar ist. Betätigt wird die Drehspindel 7
durch eine Ratschenhebel-Verstellvorrichtung, die aus dem Ratschenhebel 9 und den
beiden Sägezahnrädern 10 und 11 besteht.
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Die Sägezahnräder 10 und 11 sind im umgekehrten Richtungssinn drehfest
und durch die Distanzhülse 12 in einem bestimmten Abstand zueinander auf der Drehspindel
7 befestigt. Der Ratschenhebel 9 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Rohr ausgeführt,
das in seinem unteren Ende seitlich weggeschnitten ist. Dadurch entstehen zwei seitliche
Schenkel 13, die an der Distanzhülse 12 bzw. der Drehspindel 7 vorbeigreifen und
endseitig durch den Boden 14 miteinander verbunden sind. Zwischen dem Boden 14 und
der Distanzhülse 12 befindet sich eine Druckfeder 15, die die seitlich am Ratschenhebel
ausgebildeten Rasten 16 stets in die Verzahnung der Sägezahnräder 10 und 11 hineinzieht.
In der Normalstellung arbeitet der Ratschenhebel mit dem linksseitig dargestellten
Sägezahnrad 10 zusammen, und es wird durch Hin- und Herbewegen des Ratschenhebels
eine in der Draufsicht gemäß den Figuren 2 und 3 linksgerichtete Umdrehung der Drehspindel
erzeugt. Für die Erzeugung einer rechtsgerichteten Drehung der Drehspindel wird
der Ratschenhebel 9 leicht nach außen, d.h. in der Darstellung gemäß Fig. 1 nach
rechts gedrückt, wodurch das Sägezahnrad 11 von der zugeordneten Raste 16 des Ratschenhebels
9 erfaßt und betätigt wird. Diese Art der Ratschenhebelverstellvorrichtung ist bekannt
und kann durch jede geeignete andere ersetzt werden.
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Wesentlich für die Erfindung ist die drehfeste Verbindung zwischen
dem Ratschenhebel 9 und dem Nabengehäuse 17. Das Nabengehäuse 17 führt mithin gemeinsam
mit dem Ratschenhebel 9 eine Hin- und Herbewegung in Umfangsrichtung um die Drehspindel
7 aus. Relativ zu der stets fortschreitenden Drehspindelrotation kann also bezüglich
des Nabengehäuses 17 von einer ortsfesten Anordnung gesprochen werden.
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Das Nabengehäuse 17 bzw. dessen Deckel 18 bildet zugleich den feststehenden
Steg eines Planetengetriebes, das gemeinsam mit der Ratsche in dem Nabengehäuse
untergebracht ist.
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Im einzelnen besteht das Planetengetriebe aus dem zentralen Sonnenrad
19, das vermittels der Schraube 20 stirnseitig drehfest gegen das Drehspindelende
gezogen ist und dabei zugleich die Sägezahnräder 10 und 11 in ihrer axialen Lage
fixiert. Das Sonnenrad 19 ist mithin auswechselbar und kann auch bei einer gewünschten
starken Untersetzung mit einer diskontinuierlichen Verzahnung versehen sein.
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Mit dem Sonnenrad 19 arbeitet das Zwischenrad 21 zusammen, das auf
einen an der Innenseite des Deckels angeformten Achsbolzen 22 aufgeschoben ist.
Das Zwischenrad 21 treibt wiederum die Anzeigescheibe 23, die zu diesem Zweck mit
einer Innenverzahnung versehen ist.
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Die Anzeigescheibe 23 ist auf einem Kreisvorsprung an der Innenseite
des Deckels 18 geführt und besitzt stirnseitig und auf ihrem Umfang angeordnete
Ableseskalen. Diese Ableseskalen bewegen sich beim Betätigen des Ratschenhebels
9 zwangsläufig an einem durchsichtigen Fenster 24 des Nabengehäuses 17 vorbei und
können mithin sowohl von oben als auch von vorne abgelesen werden.
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Es ist ersichtlich, daß die dargestellte Vorrichtung aus relativ wenigen
Einzelelementen besteht, die leicht montiert werden können. Vom Material her kann
der größte Teil der Einzelelemente aus Kunststoff im Spritzgrußverfahren hergestellt
werden. Für den Ratschenhebel 9 und die Säge zahnräder 10 und 11 empfehlen sich
abriebfeste Materialkombinationen.
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Das in Fig. 6 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung geht
ebenfalls wieder von der vorbeschriebenen Ratschenhebelverstellvorrichtung aus.
An diesem Beispiel soll jedoch gezeigt werden, daß die Anzeigevorrichtung auch in
dem Ratschenhebel 25 selbst untergebracht sein kann, wo sie besonders gut ablesbar
ist. Zu diesem Zweck besitzt der Ratschenhebel einen länglichen Sichtschlitz 26,
der zugleich als Axialführung für eine Laufmutter 27 dient.
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Diese Laufmutter 27 befindet sich auf einer flexiblen Welle 28, die
mit einem Spiralgewinde 29 versehen ist. Bei Rotation der Welle 28 bewegt sich die
auf dem Spiralgewinde 29 angeordnete Laufmutter 27 an der dem Sichtschlitz 26 zugeordneten
Ableseskala entlang.
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Die Welle 28 ist die Abtriebswelle eines in dem Nabengehäuse 29 untergebrachten
Getriebes, das bei diesem Ausführungsbeispiel durch ein einfaches Reibradgetriebe
gegeben ist. Es besteht aus dem Reibrad 30, das vermittels der Führungsbuchse 31
und der Druckfeder 32 stets in der Darstellung nach links gegen das linksseitig
angeordnete Sägezahnrad 33 gedrückt wird. Da die Welle 28 flexibel ist, erfolgt
die Andrückung selbst dann, wenn der Ratschenhebel 25 in der Darstellung nach rechts
zum Eingriff mit dem gegenüberliegenden
Sägezahnrad 34 bewegt
wird. Das Reibrad 30 ist drehfest auf der Welle 28 angeordnet. Die Welle 28 kann
mitsamt dem Reibrad 30 und der Laufmutter 27 ausgetauscht werden, wenn ein anderes
Untersetzungsverhältnis zwischen den Drehspindelumdrehungen und der Drehspindel-Verstellanzeige
gewünscht wird.
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