DE2558411A1 - Verfahren zum aufschliessen von goethithaltigen bauxiten nach dem bayer-verfahren - Google Patents
Verfahren zum aufschliessen von goethithaltigen bauxiten nach dem bayer-verfahrenInfo
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Description
DR.STEPHAN G. BESZEDES ä\ PATENTANWALT
806 DACHAU bei MÜNCHEN
POSTFACH H68
AM HEIDEWEG 2
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Konto-Nr. 1368 71
Bankkonto Nr. 90 637 bei der Kreis- und Stadtsparkasse Dachau-Indersdorf (BLZ 700 515 40)
P 858
zur Patentanmeldung
I1EMIPARI KUTATO INTEZET Budapest, Ungarn _,
ALUTESY, ALUMINIUMIPARI TERVEZ# VALLALAT
Budapest, Ungarn
und
ALMASFÜZITC?!
/s
Almasfüzito, Ungarn
betreffend
Verfahren zum. Aufschließen von goethithaltigen
Bauxiten nach dem Bayer-Verfahren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschließen von goethithaltigen Bauxiten nach dem Bayer-Verfahren, bei welchem
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der Aufschlußvorgang intensiviert ist.
Bekanntlich wird die Wirtschaftlichkeit des Bayer-Verfahrens, nach welchem der überwiegende Teil der Welttonerdeerzeugung
erfolgt, grundlegend von der aus dem Bauxit gewinnbaren Tonerdemenge oder anders ausgedrückt Tonerdeausbeute
(AIpO,,-Ausbeute) und den bei der Aufarbeitung auftretenden
Ätznatronverlusten bestimmt. Auch die Abtrennbarkeit des sich bildenden RotSchlammes hat einen bedeutenden Einfluß
auf die Wirtschaftlichkeit. Wenn goethithaltige Bauxite nach der herkömmlichen Verfahrenstechnik aufgearbeitet werden, dann
bildet sich ein Rotschlamm mit ungünstigen Absetzeigenschaften und einer schlechten Abtrennbarkeit. Die durch isomorphe Vertretung
in das Gitter des Goethites eingebauten Aluminiumatome verringern die Tonerdeausbeute.
Es sind verschiedene Verfahren zur Verringerung der Ätznatronverluste
und Vermeidung der durch den Goethit verursachten Nachteile bekannt.
So werden beispielsweise nach der französischen Patentschrift 1 280 009 die Bauxite in Gegenwart von
2,5 his 6 Gew.-% feinvermahlenem Calciumoxyd [CaOj (Teilchengrößen
unter 0,04 mm), bezogen auf den trockenen Bauxit, aufgeschlossen, wodurch die gesamte Menge des Diaspors löslich
wird. Durch den Calciumoxydzusatz wird gleichzeitig die im Rotschlamm gebundene Na^O-Menge vermindert. In den sowjeti- .
sehen Tonerdefabriken ist es allgemein üblich, zur Verringerung der Ätznatronverluste nicht nur die Bauxite vom Diasportyp,
sondern auch die Bauxite vom Böhmittyp in Gegenwart von etwa 3 Gew.-% Galciumoxyd aufzuschließen.
Versuche der Anmelderin führten bereits im Jahre 1968
zum Ergebnis, daß durch den Calciumoxydzusatz der im Goethit
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gebundene Aluminiumgehalt herausgelöst werden kann, weil
der Goeth.it ein dem Diaspor ähnliches chemisches Verhalten zeigt (Proceedings of the Research Institute for Non-Ferrous
Metals, Budapest, Vol. 9, Seiten 89 Ms 91).
Beim Verfahren nach der US-Patentschrift 3 737 514· wird
die Umwandlung des Goethites zu Hämatit ebenfalls durch Aufschließen
in Gegenwart von Calciumverbindungen erreicht, wobei die Titanverbindungen des Bauxites zu Calciumtitanat umgesetzt
werden.
Ferner ist es bekannt, zur Verringerung des Kieselsäuregehaltes der Natriumaluminatlösungen Verbindungen, die sich
zur Bildung von Sodalithen eignen, zum Beispiel Natriumhalogenide, Natriumcarbonat oder Natriumsulfat, zuzusetzen
(US-Patentschrift 2 519 362). Nach der ungarischen Patentschrift
163 260 können durch Zusatz von Natriumsalzen die Ätznatronverluste vermindert beziehungsweise zum Teil ersetzt
werden. 10 bis 12% des gesamten Na20-Verlustes können auf diese
Weise durch den Zusatz von Natriumchlorid und/oder Natriumsulfat ersetzt werden.
Das in der ungarischen Patentschrift 164- 863 beschriebene Verfahren, gemäß welchem der Aufschluß bei gleichzeitiger
Gegenwart von Calciumoxid und Natriumchlorid durchgeführt
wird, eignet sich zur Beschleunigung der Umwandlung des Goethites zu Hämatit und zur Verminderung der Ätznatronverluste
beziehungsweise zum teilweisen Ersatz des Ätznatrons. Im Vergleich zu den ausschließlich mit Calciumoxydzusatz
arbeitenden Verfahrenstechniken können bei diesem Verfahren die zur Umwandlung des Goethites zu Hämatit notwendige
Mindesttemperatur und das notwendige Molverhältnis verringert
werden.
In der Aufarbeitungsverfahrenstechnik goethithaltiger
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Bauxite "bedeutete das in der ungarischen Patentschrift
166 061 beschriebene Verfahren, gemäß welchem der Aufschluß des Bauxites in Gegenwart einer 2 bis 6 Gew.-% Calciumoxid
entsprechenden Menge von Calciumverbindungen, bezogen auf den trockenen Bauxit, und einer einer Sulfationenkonzentration
von 1 bis 7 g/l entsprechenden Sulfatsalzmenge durchgeführt wird, einen weiteren wesentlichen technischen Fortschritt.
Bekanntlich ist bei der Aufarbeitung von goethithaltigen Bauxiten die Umwandlung des Goethites zu Haniatit die langsamste
und damit die Parameter des gesamten Aufschlusses bestimmende Reaktion. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Aufschließen von goethithaltigen Bauxiten, bei welchem die Umwandlung des Goethitgehaltes zu
Hämatit unter günstigeren Bedingungen und innerhalb kürzerer
Zeit beziehungsweise bei niedrigeren Temperaturen als nach dem Stand der Technik durchgeführt werden kann, zu schaffen.
Das Obige wurde erfindungsgemäß erreicht. Es wurde nämlich überraschenderweise festgestellt, daß der Vorgang der Umwandlung
des Goethites zu Hämatit durch bestimmte Zusatzstoffe in der Weise katalysiert wird, daß sie bei völligem Inlösunggehen
des Böhmit- und Diasporgehaltes auch in der Nähe des Gleichgewichtsmolverhältnisses wirksam sind.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Umwandlung des Goethites zu Hämatit über das Inlösunggehen des
Goethites und die intermediäre Bildung einer Komplexverbindung vor sich geht und die Geschwindigkeit dieses Vorganges
einerseits vom Abbau des Goethitgitters und andererseits von der Zusammensetzung des sich intermediär bildenden
Komplexes bestimmt wird. Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß von diesem Gesichtspunkt her die Gegenwart von
2-wertigen Kationen, welche auf Grund ihrer kristallchemischen
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Eigenschaften, ihres Ionenradius und ihrer Koordinationszahl den Abbau des Goethitgitters begünstigen beziehungsweise
in den sich intermediär bildenden Komplex eingebaut werden und dessen Eigenschaften in günstigem Sinne beeinflussen,
besonders vorteilhaft ist. Als derart wirksame 2-wertige Kationen kommen Mn++-, Fe++- und Co++-Ionen in
Frage, aber auch die Verwendung von Mg++-Ionen ist vorteilhaft.
Diese Ionen können entweder für sich allein oder zusammen mit anderen Ionen, wie Ca++-Ionen_, zugegen sein.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Aufschließen von goethithaltigen Bauxiten nach dem Bayer-Verfahren
zur Beschleunigung des Aufschlußvorganges und Umwandlung des Goethites zu Hämatit sowie zur Erhöhung der Tonerdeausbeute
und Verminderung der Ätznatronverluste durch Behandeln des Bauxites bei einer Temperatur von 180 bis 300 C
mit einer Aluminatlauge mit einer Konzentration von 80 bis 300 g Na2O,/1 unter Zusatz einer 2 bis 6 Gew.-%
Calciumoxid entsprechenden Menge von Calciumverbindungen, bezogen auf den trockenen Bauxit, gegebenenfalls in Gegenwart
von 1 bis 20 g/l Natriumchlorid und/oder einer einer Sulfationenkonzentration von 1 bis 7 g/l entsprechenden Sulfatsalzmenge,
insbesondere Natriumsulfatcalzmenge, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Aufschluß in Gegenwart von Mn++- und/oder Fe++- und/oder Co+"1"- und/oder Mg++-Ionen in
einer Menge von insgesamt 0,2 bis 2,0 Gew.-νά, bezogen auf
den trockenen Bauxit, je nach der Zusammensetzung des
Bauxites und der Bindungskraft des im Bauxit enthaltenen Goethites beziehungsweise von solche Ionen in der genannten
Menge enthaltenden Verbindungen und/oder Erzen durchgeführt wird.
Dabei bedeutet Na2O, den kaustischen NapO-Gehalt, das
heißt den an Aluminium gebundenen und in Form von NaOH vorliegenden Natriumgehalt (also NaAlO2 + NaOH) der Lösung als
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D ausgedrückt, während das Molverhältnis der Quotient
der in der Lösung vorliegenden Molzahlen von NapO, und
AIoO, , das heißt
Na2O | k | xn | 62 | xn | g/l |
Al2O | 3 | s/i |
102 ist.
Es ist besonders bevorzugt, die erfindungsgemäß festgelegten Zusatzstoffe bei gleichzeitiger Gegenwart von Calciumverbindungen
und Natriumverbindungen zu verwenden. Zwar kommt die zusätzliche ka.talytische Wirkung von Natriumchlorid
beziehungsweise Natriumsulfat in Gegenwart der Fe -, Mn++- und Co++-Ionen nicht zur Wirkung, die Verwendung von
natriumchlorid- und/oder natriumfulfathaltigen Aufschluß-·
laugen ist aber für das erfindungsgemäße Verfahren dennoch
günstig, weil dadurch die Ätznatronverluste gesenkt beziehungsweise zum Teil ersetzt werden können.
Zweckmäßigerweise können die Mn++-Ionen in Form von
oxydisch-hydroxydischen Manganerzen und/oder Manganverunreinigungen enthaltendem Bauxit zugesetzt werden, wobei der
manganreiche Bauxit mit der Bauxithauptmenge gleichmäßig vermischt wird.
Vorteilhafterweise können die Fe +-Ionen in Form von
als Industrieabfallprodukt anfallendem Eisen(II)-sulfatheptahydrat (FeSO^ . 7 H2O) und/oder 2-wertiges Eisen enthaltendem
Bauxit und/oder Eisenerz und/oder vorher partiell reduziertem Rotschlamm unter Sicherstellung der Bildung von
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Eisen(Il)-oxyd {Fed] beziehungsweise Eisen(II)-hydroxyd
in der Aufschlußlauge zugesetzt werden.
Die Mg++-Ionen können zweckmäßigerweise in Form von geglühtem
Magnesit und/oder Dolomit dem zu vermählenden Bauxit zugesetzt werden.
Der öalciumoxydzusatz kann zweckmäßigerweise in Form von
gebranntem Kalk und/oder Dolomit erfolgen.
Vorteilhafterweise wird der Aufschluß in einem Aufschlußrohr beziehungsweise einer rohrförmigen Aufschlußvorrichtung
durchgeführt.
Vorzugsweise wird der- Aufschluß erfindungsgemäß in Gegenwart
von 2 bis 5 Gew.-96 Calciumoxid und/oder Magnesiumoxyd
sowie 0,2 bis 2,0 Gew.-% Fe++- und/oder Mn++- und/oder
Co -Ionen, bezogen auf den trockenen Bauxit, durchgeführt,
wobei die Menge der Zusatzstoffe je nach dem Goethitgehalt
des Bauxites und der Bindungsstärke der im Goethit gebundenen Aluminiumatome gewählt wird.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand
von in Versuchen aufgenommenen .Diagrammen mit dem Stand der
Technik verglichen.
Hierbei sind:
Figur 1 die graphische Darstellung der relativen Menge des Goethites im Rotschlamm in Abhängigkeit
von der Dauer des Aufschlusses bei 3 verschiedenen Temperaturen,
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Figur 2 die graphische Darstellung der relativen Menge des Goethites im Rotschlamm als Funktion
der Aufschlußtemperatur für 3 verschiedene Aufschlußzeiten
und
Figur 3 die graphische Darstellung der Tonerdeausbeute in Prozenten als Funktion der Aufschlußdauer
.
Die in den Diagrammen dargestellten Kurven wurden bei folgenden Parametern aufgenommen:
Kurve 1
Kurve 2
Kurve 3
Kurve 4
Kurve 5
Kurve 6
Kurve 7
Kurve 8
Kurve 9
Kurve 10
Kurve 11
Kurve 12
Kurve 13
Kurve 14
Kurve 2
Kurve 3
Kurve 4
Kurve 5
Kurve 6
Kurve 7
Kurve 8
Kurve 9
Kurve 10
Kurve 11
Kurve 12
Kurve 13
Kurve 14
3 Gew.-% 3 Gew.-% 3 Gew.-%
3 Gew.-% 3 Gew.-% 3 Gew.-% 3 Gew.-%
3 Gew.-% 3 Gew.-% 3 Gew.-%
3 Gew.-% 3 Gew.-% 3 Gew.-% 3 Gew.-%
GaO + CaO' + GaO + CaO +
CaO + GaO + CaO + CaO + CaO + GaO +
CaO + CaO + CaO + CaO +
5 s/l
0,8 Gew.-% Mn^-Ionen
5 σ/Λ Τ\Γα Ρ1Π
Q/ X IN Cl2OVJ4
Q/ X IN Cl2OVJ4
0,8 Gew.-% Mn++-Ionen 5 g/1 Na2SO4
0,8 Gew.-% Mn++-Ionen
5 g/1 Na2SO4
0,8 Gew.-% Fe++-Ionen
5 g/1 Na2SO4
0,8 Gew.-% Fe++-Ionen
5 g/1 Na2SO4
0,8 Gew.-% Fe++-Ionen
0,8 Gew.~% Mn++-Ionen
5 g/1 Na2SO4
230°G
2300G
2400C
2400G
260°C
260°C
20 Minuten 20 Minuten 30 Minuten 30 Minuten 40 Minuten 40 Minuten
2400G
240°C
Figur 1 zeigt die katalytische Wirkung, welche die zugesetzten Mn++- beziehungsweise Fe++-Ionen auf die Umwandlung
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des Goethites zu Hämatit ausüben. Das Mangan wurde in Form
eines hydroxydhaltigen Manganerzes in einer Menge, die einem Mn++-Ionengehalt von 0,8 Gew.-%, bezogen auf den trockenen
Bauxit, entspricht, zugesetzt. Als Eisenverbindung wurde das
als Industrieabfall anfallende Eisen(ll)-sulfatheptahydrat in einer Menge, die einer 5le++-Ionenmenge von 0,8 Gew.-%
entspricht, zugesetzt. Die Mangan(II)- beziehungsweise Eisen(II)-verbindung wurde dem aufzuschließenden Bauxit
zusammen mit Calciumoxyd in einer Menge von 3 Gew.-%, bezogen auf sein Trockengewicht, zugemischt (Kurven 2, 4 und 6). Die
Ergebnisse, welche mit 3 Gew.-% Calciumoxyd und 5 g/l
Natriumsulfat in der Aufschlußlauge nach dem Stand der Technik erhalten wurden (Kurven Ί, 3 und 5), dienen zum Vergleich.
Wie es aus den Diagrammen ersichtlich ist, wird die Umwandlung des Goethites zu Hämatit bei jeder der untersuchten
Temperaturen durch die Gegenwart der Mn++- beziehungsweise
]?e++~Ionen hochgradig katalysiert. So ist zum Beispiel in
Gegenwart von Calciumoxyd und Natriumsulfat die Umwandlung bei 2300C noch unbedeutend (Kurve 1), während bei Zusatz von
Mangan(II)-verbindungen die Umwandlung innerhalb 50 Minuten
mit gutem Wirkungsgrad vor sich geht (Kurve 2). Bei 2400C
ist zum Erreichen der gleichen Umwandlung in Gegenwart von Calciumoxyd und Natriumsulfat eine Verweilzeit von 40 Minuten
notwendig (Kurve 3)» in. Gegenwart von Mangan(II)-verbindungen
dagegen eine Verweilzeit von nur 20 Minuten erforderlich (Kurve 4). Auch im Falle des bei 2600C durchgefuhren Aufschlusses
ist eine bedeutende Verbesserung durch das erfindungsgemäße Verfahren festzustellen: Während bei Zusatz
von Calciumoxyd und Natriumsulfat eine Verweilzeit von 20 Minuten notwendig ist (Kurve 5)? ist mit Hilfe von
Mn++-Ionen die Umwandlung des Goethites zu Hämatit bereits
beim Erreichen der Aufschlußtemperatur praktisch vollständig abgelaufen (Kurve 6). Aus diesem letzteren Ergebnis ist ersichtlich,
daß der erfindungsgemäße Zusatz der 2-wertigen
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Ionen beim Aufschluß in einem Aufschlußrohr, bei welchem
höhere Betriebstemperaturen als bei den herkömmlichen
Autoklavvorrichtungen erreicht werden können, vorteilhaft angewandt werden kann.
Autoklavvorrichtungen erreicht werden können, vorteilhaft angewandt werden kann.
Figur 2 zeigt, wie sich die Umwandlungsgeschwindigkeit des Goethites zu Hämatit bei Zusatz von Calciumoxid und
Natriumsulfat beziehungsweise.bei Zusatz von Calciumoxid
und Eisen(Il)-sulfatheptahydrat gestaltet. Die Menge des.
Calciumoxydes betrug 3 Gew.-%, bezogen auf den trockenen Bauxit, das Natriumsulfat wurde in einer Menge von 5 g/l
zugesetzt und das Eisen(II)-sulfatheptahydrat lag in einer Menge, die 0,8 Gew.-% Fe++-Ionen, bezogen auf den trockenen
Bauxit, entsprach, vor. Aus Figur 2 ist zu ersehen, daß in Gegenwart von Fe++-Ionen bereits bei 2300C ein günstiger
Umwandlungsgrad in 40 Minuten erreicht wird (Kurve 12) und bei 235°C eine Verweilzeit von 30 Minuten (Kurve 10) und
bei 2400C eine Verweilzeit von 20 Minuten (Kurve 8) ausreichend
sind, während bei der gleichzeitigen Gegenwart von Calciumoxyd und Natriumsulfat für die Erreichung eines befriedigenden
Umwandlungsgrades eine Temperatur von mindestens 2400C erforderlich ist, wobei dann die Verweilzeit 40 Minuten
betragen muß (Kurve 11).
Figur 3 zeigt, daß der Umwandlung des Goethites zu Hämatit proportional auch die Tonerdeausbeute zunimmt. Bei
240°C ist im Falle der gleichzeitigen Gegenwart von Calciumoxyd und Mn++-Ionen zur Erreichung einer 88%-igen Aufschlußausbeute
eine Verweilzeit von 20 Minuten ausreichen (Kurve 13)* während im Falle der Verwendung von Calciumoxyd und Natriumsulfat
ebenfalls bei 2400C das gleiche Ergebnis nur in 50 Minuten
erreicht werden kann (Kurve 14).
In der folgenden Tabelle sind die Zusammensetzung des
- 11 -
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Ausgangsbauxites sowie die Zusammensetzungen von 2 Rotschläinme.n
angegeben (Rotschlamm I: Figur 3j Kurve 13» 20 Minuten
langer Aufschluß; Rotschlamm II: Figur 3 7 Kurve 14,
50 Minuten langer Aufschluß). Der Tonerdegehalt des Bauxites
war zu 21,3 Gew.-% als Böhmit, zu 20 Gew.-% als Hydrargillit
(Gibbsit), zu 4,3 Gew.-% als Kaolinit, zu 1,7 Gew.-% als
Diaspor und zu 1,9 Gew.-% als Goethit gebunden, während der Eisengehalt zu 9j0 Gew.-% als-Goethit, zu 7»^ Gew.-% als
Hämatit; und zu 3,5 Gew.-% als Maghemit gebunden vorlag. ·
- 12 -
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- 12 Tabelle
Chemische Zusammensetzung des Bauxites und des RotSchlammes
Chemische Zusammensetzung des Bauxites und des RotSchlammes
609828, | Bestandteil | Im Bauxit |
Im Rotschlamm I . (erfindungsgemäß) [Figur 3, Kurve 14^ {5 Gew.-% CaO + 0,8 Gew.-% Mn+*-Ionen,| 240°C, 20 Minuten] |
Im Rotschlamm II '. (Stand der Technik) [Figur 3, Kurve 13j {3 Gew.-% CaO + 5 g/l.Na2SO4 , 2400C, 50 Minuten] |
/0661 | Pe2O5 Al2O3 |
19,9 Gew.-% 49,2 Gew.-% |
43,8 Gew.-% 12,9 Gew.-% |
42,5 Gew.-% : 13,6 Gew.-% : |
- | SiO2 | 5,5 Gew.-% | 12,2 Gew.-% | 12,6 Gew.-% j |
TiO2 | 2,5 Gew.-% | 5,4 Gew.-% | 5,6 Gew.-% ! | |
CaO | 1,0 Gew.-% | 8,8 Gew.-% | 8,5 Gew.-% | |
MgO | 0,5 Gew.-% | 1,2 Gew.-% | 1,1 Gew.-% | |
Mn5O4 | 0,1 Gew.-% | 2,1 Gew.-% | 0,2 Gew.-% |
ο σ? cn
- 13 -
Fortsetzung der Tabelle Chemische Zusammensetzung des Bauxites und des Eotschlamm.es
Bestandteil | Im Bauxit |
Im Rotschlamm I (erfindungsgemäß) [Figur 3, Kurve 14] [3 Gew.-% GaO +0,8 Gew.-% Mn++-Ionen, 24-00C, 20 Minuten^ |
Im Rotschlamm II (Stand der Technik) (Figur 3, Kurve 13jf {3 Gew.-% CaO + 5 g/l Na2SO^ , 2400C, 50 Minuten] |
Na2O Glühverlust |
19,7 Gew.-% | 6,4-0 Gew.-% 7,0 Gew.-% |
7,44 Gew.-% 7,0 Gew.-% |
Na2O SlO^ |
- | 0,5a· Gew.~% | 0^90 Gew.-% |
- 14 -
Bei den "Versuchen betrug die Konzentration der Aufschluß- v
lauge 225 g/l Na2O-, . Die Ausgangsmenge des Bauxites wurde
so gewählt, daß bei allen Versuchstemperaturen nach dem Aufschluß das Molverhältnis der Lösung um 0,05 höher war als das
Gleichgewichtsmolverhältnis. Das Absetzen des Rotschlammes verbesserte sich bei Zusatz der genannten 2-wertigen Ionen gegenüber
dem Absetzverhalten des beim Aufschluß mit Calciumoxyd
und Natriumsulfat erhaltenen Rotschlammes um 10 bis 15%» was
darauf zurückzuführen ist, daß in Gegenwart der 2-wertigen Ionen der Kristallisationsgrad des sich bildenden Hämatites
erhöht ist. Ferner ist aus der Tabelle zu ersehen, daß in Gegenwart von Calciumoxyd und in Form eines hydroxydischen
Manganerzes zugesetzten Mn++-Ionen der spezifische Na^O-Gehalt
des gebildeten Rotschlammes geringer ist als bei Zusatz von Calciumoxyd und Natriumsulfat.
Durch das Obige ist der durch das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber dem Stand der Technik erzielte sehr große technische Fortschritt, der insbesondere in der unter
günstigeren Bedingungen und innerhalb kürzerer Zeit beziehungsweise bei niedrigeren Temperaturen als nach dem Stand
der Technik erfolgenden Umwandlung des Goethitgehaltes des dem Aufschluß unterworfenen Bauxites zu Hämatit sowie ferner
in der im Vergleich zum Stand der Technik besseren Abtrennbarkeit des Rotschlammes und geringeren Ätznatronverlusten
liegt, eindeutig nachgewiesen.
Ferner wird die Erfindung an Hand der folgenden nicht
als Beschränkung aufzufassenden Beispiele näher erläutert·
Beispiel 1
Es wurde von Bauxit der in der Tabelle angegebenen Zu-
Es wurde von Bauxit der in der Tabelle angegebenen Zu-
- 15 609828/0661
sammensetzung ausgegangen. Wie bereits erwähnt lagen
9 Gew.-% des insgesamt 19,9 Gew.-% betragenden Eisengehaltes
in Form von Goethit un<i 1 »7 Gew.-% des Tonerdegehaltes
als Diaspor vor. Der Bauxit wurde in Gegenwart von 3 Gew.-% Calciumoxid und einer einer Mn++-Ionenkonzentration
von 0,8 Gew.-% entsprechenden Menge Manganerz, jeweils bezogen auf den trockenen Bauxit, mit einer Aufschlußlauge,
deren kaustischer Natriumoxydgehalt 225 g/l Na0O, war und
deren Molverhältnis 3>4· betrug, 20 Minuten lang bei 240 C
aufgeschlossen. ETach dem Aufschluß betrug das Molverhältnis
der erhaltenen Aluminatlauge 1,31· Die Zusammensetzung des rohen RotSchlammes (Rotschlamm I) ist in der Tabelle angegeben.
Zum Vergleich wurde der Aufschluß unter identischen Bedingungen ebenfalls in Gegenwart von 3 Gew.-% Calciumoxyd
und mit einer Aufschlußlauge derselben Konzentration wiederholt,
an Stelle des Manganerzes wurde jedoch Natriumsulfat in einer Menge von 5 g/l zugesetzt. In diesem Falle wurde der
beim ersten Aufschluß innerhalb von 20 Minuten erreichte Aufschlußgrad erst nach einer Aufschlußdauer von 50 Minuten erreicht.
Der zeitliche Ablauf des Aufschlusses einschließlich der Umwandlung des Goethites zu Hämatit ist in Figur 3
graphisch dargestellt. Die Zusammensetzung des beim zweiten Aufschluß erhaltenen Rotschlammes (Rotschlamm II) ist ebenfalls
in der Tabelle enthalten. Die Tonerdeausbeute ist in beiden Fällen annähernd gleich, wobei sowohl die Umwandlung
des Goethites zu Hämatit als auch der Aufschluß des Diaspors vor sich gegangen sind, beim Aufschluß unter Zusatz von
Mn++-Ionen war jedoch der auf den Siliciumdioxydgehalt bezogene
Ätznatronverlust um mehr als 10% vermindert. Als weiterer Vorteil ist die bessere Abtrennbarkeit des Rotschlammes
zu verzeichnen, die auch in einer Änderung der spezifischen Oberfläche des Rotschlammes zum Ausdruck kommt·
Während die spezifische Oberfläche des goethitischen Rot-
Schlammes 21,5 m /g beträgt, sank dieser Wert bei Zusatz von
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Calciumoxyd und Natriumsulfat auf 9 »8 m /g und "bei Zusatz
von Calciumoxyd und Mn++-Ionen auf 8,0 m /g, was eine weitere
Erhöhung der Filterleistung um etwa 15% bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens "bedeutet. Durch die Gegenwart
der Mn++-Ionen wurde also im Vergleich zur Verfahrenstechnik,
"bei welcher Calciumoxyd und Natriumsulfat zugesetzt wurden, die Zeitdauer des Aufschlusses (beziehungsweise der Umwandlung
des Goethites zu Hämatit)· von 50 Minuten auf 20 Minuten verkürzt, der Ätznatronverlust um 10% vermindert und die ·
Filterleistung um 15% erhöht.
Als Ausgangsmaterial diente der im Beispiel 1 verwendete Bauxit. Dem Bauxit wurden 3 Gew.-% Calciumoxyd und eine
1 Gew.-% Eisen(III)-oxyd JJe2O^ entsprechende Menge
Eisen(II)-sulfatheptahydrat, jeweils bezogen auf sein
Trockengewicht, zugesetzt. Die Aufschlußlauge hatte dieselbe
Zusammensetzung wie die im Beispiel 1 verwendete, der Aufschluß wurde jedoch bei 230°C und einer Aufschlußdauer von
40 Minuten durchgeführt. Unter diesen Bedingungen wurden
82,0% des ursprünglichen Goethitgehaltes zu Hämatit umgewandelt
und eine Tonerdeausbeute von 87,8% erreicht (Figur 2, Kurve 12). Wie es aus der Kurve 11 zu ersehen ist, gelangt
der Goethit praktisch unverändert in den Rotschlamm, wenn der Aufschluß in Gegenwart von Calciumoxyd und Natriumsulfat
durchgeführt wird. Die Verringerung des Ätznatronverlustes und die Verbesserung der Absetzeigenschaften vrairn ähnlich
wie im Beispiel 1. In Gegenwart von J?e++-Ionen konnte also
die zur Umwandlung des Goethites zu Hämatit erforderliche Mindesttemperatür auf 2300C gesenkt werden, während beim
Aufschluß unter Zusatz von Calciumoxyd und Natriumsulfat
mindestens 2400C erforderlich waren.
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Es wurde der im Beispiel 1 verwendete Bauxit in einem Aufschlußrohr aufgeschlossen. Dem Bauxit wurden 3 Gew.-%
Calciumoxid und 3 Gew.-% reduzierter Rotschlamm, jeweils bezogen
auf sein Trockengewicht, zugesetzt. Der reduzierte Rotschlamm wurde aus dem in der Tabelle als Rotschlamm I bezeichneten
Rotschlamm in der Weise hergestellt, daß 70% seines Eisen(lll)-oxydgehaltes in einem Drehofen in Gegenwart
von Kohle zu Eisen(ll)-oxyd pFeO] reduziert wurden. Die
Konzentration und das Molverhältnis der Aufschlußlauge waren
dieselben wie die in den vorhergehenden Beispielen. Die Verweilzeit im Aufschlußrohr betrug bei 260°C 2 Minuten. Unter
diesen Bedingungen wurde der Goethit zu 96% zu Hämatit umgewandelt,
während bei oinem Vergleichsaufschluß unter annähernd
gleichen Bedingungen, aber in Gegenwart von Calciumoxyd und Natriumsulfat dieser Umwandlungsgrad erst nach
20 Minuten erreicht wurde (Figur 1, Kurve 5)· Auch das Absetzverhalten
des Rotschlammes wurde weiter verbessert. Im Vergleich zur unter Zusatz von Calciumoxyd und Natriumsulfat
arbeitenden Verfahrenstechnik errej£ hte die Steigerung der
Pilterleistung infolge der Bildung sehr gut entwickelter Hämatitkristalle den Wert von 25%· Die Werte der Tonerdeausbeute
und des Itznatronverlustes waren wie im Beispiel 1. Durch die katalytische Wirkung der mittels Reduktion des
Rotschlammes erzeugten ]?e++-Ionen konnte also bei 2500C die
Zeitdauer des Aufschlusses auf -^q des bei der unter Zusatz
von Calciumoxyd und Natriumsulfat arbeitenden Verfahrenstechnik erreichbaren Wertes gesenkt werden.
Beispiel 4-Es wurde in der im Beispiel 3 beschriebenen V/eise
- 18 -
609828/0661
gearbeitet, o's^och. mit dem Unterschied, daß statt des gebrannten
Kalkes Dolomit verwendet wurde. Dieser wurde durch Rösten von dolomitreichem Bauxit hergestellt.
Es wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen V/eise gearbeitet, jedoch mit dem Unterschied, daß statt des Mangan
erzes Manganverunreinigungen enthaltender Bauxit zugesetzt und mit der aufzuarbeitenden Bauxithauptmenge homogen vermischt
wurde.
Patentans prüche
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Claims (1)
- - 19 PatentansprücheBauxiten nach dem Bayer-Verfahren zur Beschleunigung des Aufschlußvorganges und Umwandlung des Goethites zu Hämatit sowie zur Erhöhung der Tonerdeausbeute und Verminderung der Ätznatronverluste durch Behandeln des Bauxites bei einer Temperatur von 180 bis 3OQ C mit einer Aluminatlauge mit einer Konzentration von 80 bis 300 g Na^O-,/1 unter Zusatz einer 2 bis 6 Gew.-% Calciumoxid entsprechenden Menge von Calciumverbindungen, bezogen auf den trockenen Bauxit, gegebenenfalls in Gegenwart von 1 bis 20 g/l Natriumchlorid und/oder einer einer Sulfationenkonzentration von 1 bis 7 g/l entsprechenden Sulfatsalzmenge, dadurch gekennzeichnet , daß man den Aufschluß in Gegenwart von Mn++- und/oder Fe - und/oder Co - und/oder Mg++-Ionen in einer Menge von insgesamt 0,2 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf den trockenen Bauxit, beziehungsweise von solche Ionen in der genannten Menge enthaltenden Verbindungen und/oder Erzen durchführt.2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mn++-Ionen in Form von oxydisch-hydroxydischen Manganerzen zusetzt.3·) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mn++-Ionen in Form von Manga verunreinigungen enthaltendem Bauxit zusetzt.Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fe++-Ionen in Form von60 98 28/0661- 20 Eisen(II)-sulfatheptahydrat zusetzt.Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die ]?e++-Ionen in Form von 2-wertiges Eisen enthaltendem Bauxit unrtA-T Eisenerz zusetzt.6.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß man die Fe++-Ionen in Form von vorher partiell reduziertem Rotschlamm zusetzt.7«) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mg++-Ionen in Form von geglühtem Magnesit und/oder Dolomit zusetzt.8.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß man den Aufschluß in einem Aufschlußrohr durchführt.609828/0661Leerseite
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