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"Flexibles Tarntuch mit Bewehrung
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Die Erfindung betrifft ein flexibles Tarntuchn das im wesentlichen
aus einer völlig, teilweise oder gar nicht zusammenhängender Folie) Garnierung genannt,
besteht, beispielsweise aus laubähnlichen Kunststoffoliestücken, welche vorzugsweise
auf einem Verstärkungsnetz aufgeklebt ist Der Begriff i:anierung;' betrifft denjenigen
Teil des Tarntuchs, der zur Tarnwirkung dient und auch Deckschicht, Tarnfolie o.ä.
genannt wird und normalerweise auf einem verstärkenden Netz oder anderer mechanisch
verstärkender oder zusammenhaltender Unterlage angebracht ist.
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Wenn man von den früher üblichen Garnierungen aus Naturfasertextilien
absieht, kommen heute fast nur noch zwei Garnierungswerkstoffe vor, nämlich unbewehrte
und bewehrte Kunststofffolie. Unbewehrte Folie ist wohl am häufigsten, aber in gewissen
Fällen ist eine Garnierung aus bewehrter Folie erwUnscht oder sogar notwendig, beispielsweise
wenn das Tarntuch wasserdicht sein und bleiben soll oder wenn es gegen allerlei
äussere Einwirkung besonders widerstandskräftig sein soll oder wenn die Garnierung
steifer als gewöhnliche unbewehrte Folie sein soll.
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Es ist bekannte eine mit einer Textilbewehrungseinlage fest vereinten
und meist aus PVC (Polyvinylchlorid-Kunststoff) bestehende Folie zu verwenden, die
erwünschtenfalls auf einer verstärkenden Unterlage in Form eines ziemlich grobmaschigen
Netzes aus ein- oder mehrfasrigen Polyamid oder Polyesterfäden oder -schnüren befestigt
ist.
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Ein Tarntuch und daher auch seine Garnierung, die beim Befestigen
auf einer Unterlage aus ganz oder teilweise zusammenhängendem flexiblen folieförmigen
Garnierungsmaterial oder aus einzelnen, z.B. laubähnlichen flexiblen Garnierungsstücken
besteht, muss zahlreiche Ansprüche und Wünsche erfüllen.
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Einfachkeitshalber wird nachstehend zunächst nur die Garnierung oder
entsprechende Folie ohne Unterlage (Netz o.ä.) behandelt.
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Es gibt bereits bekannte Garnierungen aus PVC-Folie, die mit einem
ziemlich dichten Gewebeeinlage aus gesponnenem Polyamidfaden mit einer Fadenstcirke
von 210 Denier verstärkt ist und ggf. mit einem Polyurethan- und/oder Farbstoffbelag
versehen ist, wobei die Garnierung durch Färbung und/oder Lochung in gewünschter
Weise gemustert ist, beispielsweise durch Lochung entsprechenden der deutschen Patentanmeldung
(schwedische Patentanmeldung 7505180-5 vom 5.5.1975)7 die hier von besonderer Bedeutung
ist, da die unten beschriebene neue Garnierung besonders geeignet ist, als zusammenhängende
Garnierungsfolie mit derartiger Lochung benutzt zu werden.
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Einsehr häufiger und oft wichtiger Wunsch hinsichtlich einer wenigstens
teilweise zusammenhängenden Garnierung ist, dass sie zwar widerstandsfähig aber
trotzdem geschmeidig und flexibel sein soll, jedoch weder zu schlaff noch allzu
steif. Dies lässt sich durch eine geeignete Bewehrung erzielen, die ausserdem die
Festigkeit erhöht, aber auch die Kosten, besonders wenn ein Bewehrungsgewebe im
eigentlichen Garnierungswerkstoff eingebettet sein soll, d.h. beiderseits eine Schicht
aus PVC oder
ggf. aus anderem Kunststoff aufweisen soll. Bisher
bekannte Bewehrungen sind in dieser und anderer Hinsicht nicht völlig zufriedenstellend.
Ferner bewirkt ein bewhrendes Gewebe, dass die Garnierung sowohl in Längs- wie in
Querrichtung praktisch undehnbar und unelastisch wird, anstatt ungefähr dieselbe
Dehnbarkeit wie die Kunststoffschicht aufzuweisen. Zudem besteht oft das Risiko,
dass sich scharfe, weithin sichtbare Falten bilden.
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Das genannte bekannte Polyamidgewebe kann nicht ohne Schwierigkeit
oder je nach Lage der Dinge gar nicht mit allen gewünschten Farbwerten und Mattigkeitsgrad
versehen werden und kann vor allem nicht mit zufriedenstellender Haftfähigkeit geleimt
werden (z.B. auf ein Netz), es sei denn man benutzt einen sehr mageren Schichtwerkstoff,
da eine einwandfrei haltbare Leimung die Reissfestigkeit senkt und das Gewicht erhöht.
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Bei Versuchen im Zusammenhang mit der Erfindung konnte zwar festgestellt
werden, dass man eine gewisse Verbesserung durch gefilztes Bewehrungstuch aus wirren,
losen zusammengehefteten Fasern, also durch Bewehrungsvlies, erzielen kann, aber
die gewünschte Dehnbarkeit liess sich hiermit nicht erreichen, und auch einige andere
Nachteile wurden festgestellt.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein wirklich geeignetes
Bewehrungstuch, weder gewebt noch gefilzt sein darf, sondern gehäkelt, gestrickt
7 geknüppelt oder in anderer ähnlicher Weise in gut dehnbarer elastischer Art hergestellt
sein sollte, allerdings so, dass es keine Herstellungsschwierigkeiten bei der Fertigung
der Garnierung oder des ganzen Tarntuchs bereitet.
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Besonders gUnstig ist die Erfindung in weiterentwickelt er Form nach
dem Patentanspruch 2>. was bedeutet5 dass eine Bewehrungseinlage aus Kettenware,
besonders Kettentrikot aus ziemlich dünnem gesponnenen Garn (Faden) oder mit ähnlicher
Textilware
ungefähr -gleicher Textur wie bei Unterhemden, Korseletten
u.ä.
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besonders gute Ergebnisse liefert. Für den Erfindungszweck sollten
Kettentrikot oder damit vergleichbare Textilware etwa in Form eines feinen Netzes
und porös ausgeführt sein und ausserdem eine Art Maschen oder Öffnungen aufweisen,
welche grösser sind als die eigentlichen Poren. Diese Maschen oder Öffnungen können
beispielsweise einen durchschnittlichen Durchmesser von ungefähr 2 mm haben ohne
aber kreisförmig sein zu müssen.
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Die mit erfindungsgemässem Tarntuch bzw. Garnierung erzielten Ergebnisse,
besonders mit dem nachstehend beschriebenem Ausführungsbeispiel, waren sehr zufriedenstellend
Fig. 1 der anliegenden Zeichnung ist ein Querschnitt eines kleinen Teils eines erfindungsgemässen
Tarntuchs, während Fig.
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2 die Bewehrung der Garnierung dieses Tarntuchs zeigt.
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Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen der Fäden oder Schnüre 1 eines Netzes,
welche aus einfasrigem (monofilem) Kunstfaserfaden bestehen, vorzugsweise aus Polyamid
oder unter Umständen aus Polyester.
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Nachstehend werden die Garnierungsfäden und Metzfäden oder -schnUre
"Garn genannt.
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Das Garn 1 ist mit einem PVC-Leim auf der Garnierung 3,4,5 aufgeleimt,
die aus einem weiter unten beschriebenen Textilmaterial 3 besteht, welches beiderseits
bei 4 und 5 mit PVC (Polyvinylchlorid) beschichtet ist.
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Fig. 2 zeigt in etwas grösserem Masstab eine Bewehrung in Form von
Kettentrikot aus mehrfasrigem (multifilem) gesponnenen Polyamid-Garn, dessen Stärke
etwa 40 Denier beträgt. Dieses Trikot-Gewirk besitzt zahlreiche Maschen oder Öffnungen,
deren Grösse je 3 bis 4 mm2 beträgt, und wird beiderseits mit PVC
beschichtet,
vorzugsweise indem eine gelatinierte oder ge; quollene PVC-Folie 4 bzw. 5 unter
ziemlich hohem Druck und mit einer Temperatur über der Erweichungstemperatur von
PVC aufgewalzt wird. Allenfalls kann auch ein anderer Beschichtungswerkstoff als
PVC benutzt werden. Die Bewehrung braucht nicht aus Polyamidgarn bestehen, sondern
kann ggf. aus anderem Kunstfasergarn wie Polyester-Garn bestehen und kann imprägniert
sein, beispielsweise zum Zweck einer Knotenfixierung des Gewirks.
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Das hierdurch erhaltene, mit PVC beschichtete Trikot-Gewirk ist elastisch,
sehr geschmeidig und erfüllt alle an eine Garnierung normalerweise gestellten Ansprüche.
Das Gewirk kann auch direkt als Tarntuch benutzt werden, also ohne verstärkendes
Netz oder sonstige Unterlage, obwohl eine solche Verstärkung im allgemeinen zweckmässig
ist.
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Mit vielfasrigem Kunstfasergarn erhält man bessere Ergebnisse als
mit einfasrigem (monfilem) Garn, aber die Kosten werden etwas höher, und das Gleiche
gilt auch für das Garn des etwaigen Verstärkungsnetzes. Im allgemeinen ist einfasriges
Garn weniger erwünscht.
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Die Garnstärke braucht natürlich nicht gerade ungefähr 40 Denier betragen,
sollte aber jedenfalls niedriger als 80 und höher als 20 Denier sein.
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Die Bewehrung kann auch funkmesstarnend (radartarnend) gemacht werden,
nämlich wie in der deutschen Offenlegungsschrift 2 151 349 beschrieben, insbesondere
nach Anspruch 4 zusammen mit einem der Ansprüche 5-11 dieser Offenlegungsschrift,
wobei der Flächenwiderstand der Bewehrung (d.h. der elektrische Hochfrequenzwiderstand
zwischen zwei parallelen Rändern einer quadratischen Fläche beliebiger Grösse gemessen)
zwischen 100 -und 280 Ohm betragen soll.
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Die oben beschriebene Trikot-Bewehrung kann durch Metallisieren derselben
in besonders vorteilhafter Weise funkmesstarnend gemacht werden da die Porositäten
und kleinen Maschen der Bewehrung dabei sehr günstig sind, wie aus der genannten
Offen legungsschrift erkennbar ist Ein erfindungsgemässes Tarntuch ist auch ohne
Knotenfixierung des in Kunststoff eingebetteten Bewehrungs-Gewirks sehr haltbar
und elastisch