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Steuerung elektromotorisch betätigbarer Jalousien bei Gebäuden Die
Erfindung betrifft eine Steuerung elektromotorisch betätigbarer Jalousien bei Gebäuden,
mit jeweils einem jeder Jalousie zugeordnetem Elektroantrieb und jeweils einer jedem
Antrieb zugeordneten Motorsteuereinheit, wobei den Motorsteuereinheiten einzeln
und/oder in Gruppen über Befehlsgeber Stellbefehle in Form elektrischer Stellsignale
zugeleitet werden, wobei ferner die Energiezuführung aus dem Wechselstromnetz und
die tibertragung der für mehrere Motorsteuereinheiten geltenden Stellsignale über
Ringleitungen erfolgen, Jalousien an Gebäuden dienen meist zum Schutz gegen Sonneneinstrahlung,
Anstelle mechanischer Betätigung finden dafür zunehmend elektromotorische Antriebe
Verwendung, wobei jede
Jalousie durch einen einzelnen Elektromotor
angetrieben wird.
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Der elektrische Antrieb wird nicht nur zur leichteren Betätigung einzelner
Jalousien verwendet, sondern vornehmlich darum, mehrere oder viele Jalousien in
Gruppen gemeinsam verstellen zu können0 An die Steuerung werden je nach Anwendungsart
verschiedene Anforderungen gestellt. Bezüglich der Anzahl der gemeinsam angesteuerten
Jalousien lassen sich unterscheiden Die Einzelsteuerung, bei der der Antrieb jeder
einzelnen Jalousie getrennt von den anderen angesteuert wird. Diese Steuerung ist
notwendig, wenn die Stellung dieser einzelnen Jalousie unabhängig von der Stellung
anderer Jalousien beliebig veränderbar sein sollen Die Raum- oder Untergruppensteuerung,
bei der die Antriebe mehrerer Jalousien gleichzeitig angesteuert werden0 Diese Steuerung
ist immer dann zweckmäßig, wenn die Stellung mehrerer Jalousien, zO Bo aller Jalousien
eines Raumes, gleichzeitig verändert werden soll, so daß diese Jalousien mit einer
einzigen Bedienung dieselbe Stellung einnehmen, Die Etagen- oder Gruppensteuerung,
bei der die Antriebe einer größeren Anzahl von Jalousien, zO Bo aller Jalousien
einer Etage, gleichzeitig angesteuert werden. Diese Steuerung ist
zweckmäßig,
wenn für alle Jalousien der Gruppe (zeitweise) gemeinsame Bedingungen für eine gleichzeitige
Bedienung und für das Herstellen einer gleichen Stellung gelten.
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Die Fassaden- oder Zentral- oder Obergruppensteuerung, bei der die
Antriebe aller Jalousien einer Fassade oder eines Gebäudes gleichzeitig angesteuert
werden0 Diese Steuerung ist zweckmäßig, wenn für alle Jalousien einer Fassade oder
eines Gebäudes durch eine gemeinsame Bedienung dieselbe Stellung der Jalousien hergestellt
werden soll.
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In vielen Anlagen werden--mehrere der genannten Ansteuerungsarten
nebeneinander vorgesehen, wobei die verschiedensten Gründe maßgabend sein können0
So kann z. B. an einem Gebäude verlangt werden, eine einzelne Jalousie nach den
Bedürfnissen des von ihrer Stellung direkt Betroffenen verstellen zu können. Es
kann weiter verlangt werden, alle Jalousien eines Raumes durch nur einen Bedienungsvorgang
gemeinsam zu verstellen, weil für alle Benutzer dieses Raumes dieselben Bedingungen
vorliegen, Es ist auch sinnvoll, z0 Bo die Jalousien eines ganzen Stockwerkes, weil
es gleichzeitig in den bereich der Sinneneinstrahlung gelangt, gleichzeitig und
durch nur eine Betätigung herabzulassen.
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Schließlich ist es auch noch sinnvoll, alle Jalousien einer Fassade
oder eines Gebäudes gleichzeitig bedienen zu können, zo Be um alle Jalousien bei
starkem Wind aufzuziehen. Aus diesen gemischten Anforderungen ergeben sich Probleme
bezüglich der
Betätigungsorte und - bei mehreren Betätigungsorten
für das Ansteuern eines einzelnen Jalousieantriebes - bezüglich der Vorrangigkeit
der Betätigung.
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Bei den Betätigungsarten läßt sich unterscheiden Die Vorortbetätigung,
do h0 die Befehlsgeber sind in der Nähe der durch sie zu bedienenden Jalousien angeordnet0
Das ist z.B.
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der Regelfall bei Einzelsteuerung und bei Raum-(Untergruppen-) Steuerung.
Dabei können die Befehlsgeber nur einfach oder auch mehrfach vorgesehen sein.
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Die Zentralbetätigung, do h. die Befehlsgeber sind an einem zentralen
Ort angebracht0 Das ist z. Bo der Regelfall bei der Fassaden-(Gebäude-)SteuerungO
Dabei ist es auch möglich, die Befehlsgeber mehrfach, zO Bo in Zentralen und in
tlUnterzentralen anzuordnen0 In vielen Anlagen werden beide Betätigungsarten nebeneinander
vorgesehen, wobei eine Vielzahl von Ausgestaltungen möglich und sinnvoll isto Eine
Etagensteuerung zO B. kann sinnvoll durch Betätigung im Stockwerk selbst und auch
durch Betätigung in der Hauszentrale in Betrieb gesetzt werden0 Immer wenn mehr
als ein Befehlsgeber für das Inbetriebsetzen einer einzelnen oder mehrerer gekoppelter
Antriebe vorhanden ist, stellt sich die Frage, was bei gleichzeitiger aber verschiedenartiger
Befehlsgabe von mehreren Stellen aus geschieht bzw0 gesehehen soll, Dazu werden
unterschieden :
Die Gleichrangsteuerung, bei der die verschiedenen
Betätigungsstellen gleichberechtigt sind, wobei die Ausführung von zwei gegensätzlichen
Befehlen durch eine Verriegelung verhindert wird.
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Die Vorrangsteuerung, bei der die Befehle des einen Befehlsortes gegenüber
den anderen bevorrechtigt sind und unabhängig von Befehlen anderer Befehlsgeber
ausgeführt werden.
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Beide Arten haben ihre Berechtigung. So ist es z0 B. sinnvoll, daß
bei einem für ein Stockwerk gegebenen Befehl zum Abfahren der Jalousien wegen Sonneneinstrahlung,
in einem einzelnen Raum wieder ein Gegenbefehl erteilt werden kann. Andererseits
muß zO Bo beim Auffahren der Jalousien der ganzen Fassade wegen starkem Wind das
Abfahren einzelner Jalousien von anderen Befehlsorten aus verhindert werden.
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Diese Ausführungen zeigen, daß die Jalousiesteuerung eines Gebäudes
eine recht komplexe Anordnung ergeben kann und daß die verschiedenartigen Anforderungen
für jedes Gebäude eine veränderte Ausführung bedingen. Dabei ergeben sich vor allem
erhdbliche Unterschiede bei der Anordnung der Steuerelemente, zO Bo Relais, für
die Motoren, Bei der Zusammenfassung der Steuerelemente in Gruppen entsteht ein
erheblicher Aufwand für Leitungen und ihre Verlegung, da für jeden unabhängig zu
schaltenden Antrieb und für jedes unabhängig wirkende Befehlsgerät jeweils getrennte
Leitungen zum zentralen Schaltschrank geführt werden müssen.
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Es sind bereits dezentralisierte Steuerungen bekannt geworden, bei
denen jeweils eine getrennte Steuerung für jeden einzelnen Antriebsmotor in der
Nähe dieses Antriebes angeordnet wird0 Dadurch wird einmal erreicht, daß keine großen
und in Einzelfertigung herzustellenden Steuerschränke mehr erforderlich sind, sondern
es können viele kleine und gleiche bzwO ähnliche Motor steuereinheiten im Gebäude
verteilt angeordnet werden0 Ferner ist bei der bekannten Steuerung eine Einspannung
an Leitungen erreicht, weil der Netzanschluß für jeden Antrieb einer Etage als Ringleitung
angelegt werden kann und weil die Zuleitungen von der Steuereinheit zum Antrieb
und zum örtlichen Befehlsgeber wegen der räumlichen Zuordnung kurz werden. Die bei
Fernsteuerung, Gruppen- und Obergruppensteuerung nötigen Steuerleitungen von den
entfernten Befehlsgeräten bzw. den zur Entkopplung und zur Erzielung der Vorrangigkeit
erforderlichen Sammelsteuergeräten müssen dort jedoch, weil diese Steuerungen nicht
mit Netzspannung arbeiten, getrennt verlegt werden, so daß bei der bekannten Steuerung
je Stockwerk zwei mehradrige Kabel mit insgesamt acht bis neun Adern verlegt werden
müssen.
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Die Erfindung hat sich neben einer Vereinfachung und Vereinheitlichung
der Motorsteuergeräte vor allem zum Ziel gesetzt, den Aufwand für Leitungen und
Leitungsverlegung noch weiter zu verringern und dadurch ohne Einbuße an Bedienungskomfort,
Zuverlässigkeit und Sicherheit zu wirtschaftlicheren Lösungen zu kommen,
Die
Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zur Heranführung
der Energie an die einzelnen Motorsteuereinheiten und zur tbertragung solcher Stellbefehle,
die für mehr als eine Motorsteuereinheit gelten, nur eine einzelne Ringleitung vorgesehen
ist, wobei die Netzwechselspannung auch als Signalspannung verwendet ists und daß
auf einzelnen Adern gj ip der Ringleitung jeweils zwei verschiedene Stellbefehle
übertragen werden, wobei die über jeweils einen Einweggleichrichter gewonnene positive
und negative Halbwellenspannung als unterscheidbare Signalspannung verwendet werden,
jeweils eigene Sinweggleichrichter in verschiedener Polung vor die beiden zur Steuerung
der beiden Motordrehrichtungen in jeder Motorsteuereinheit vorhandenen Relais oder
dgl. vorgeschaltet sind und der Signalstrom über den für die Energie zuführung ohnehin
vorhandenen Neutralleiter der Ringleitung zurückgeleitet wird. Da bei der Erfindung
die Versorgungsspannung (Netzwechselspannung) auch als Signalspannung (Steuerspannung)
verwendet wird und da auf einer Ader der Ringleitung die Signale von zwei Befehlen
übertragen werden, ist nunmehr je Stockwerk nur noch einç einziges - in der Regel
fünfadriges - Kabel zu verlegen, wodurch die Installationskosten erheblich reduziert
werden0 Wie in den Unteransprüchen näher gekennzeichnet, wird durch Einsatz von
weiteren Einweggleichrichtern eine Vorrangigkeit der von einer zentralen Steuerung
ausgehenden, für mehrere Motorsteuereinheiten geltenden Befehle wahlweise ermöglicht.
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Auch wird es möglich, von einer Motorsteuereinheit aus über nur eine
Ader der Ringleitung andere Motorsteuereinheiten mit gleichen Befehlen zu steuern.
Schließlich wird verhindert, daß bei mehreren Befehlsgebern an einer Motorsteuereinheit
unzulässige Befehlszustände anstehen.
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Die Steuerung nach der Erfindung wird im folgenden anhand eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles zunächst für die Jalousien einer
Etage näher erläutert, wobei R eine fünfadrige Stagen-Ringleitung bedeutet Die Zuleitung
der Energieversorgung erfolgt an den Punkten 10 (phase) und 40 (Neutralleiter) als
stromführende Leiter eines Einphasen-Wechselstromnetzes, sowie an Punkt 19 als Schutzleiter,
soweit ein solcher erforderlich ist0 Der Schutzleiter ist vom Punkt 19 über die
Ader 20 der Ringleitung mit den Schutzleiteranschlüssen aller Baueinheiten im erforderlichen
Umfang über die Klemmen 70, 120, 121, 171 verbunden. Er wird bei den nachfolgenden
Betrachtungen nicht mehr erw3hnt, da er für die erfindungsgemaße Funktion ohne Bedeutung
ist0 Die Stromversorgung (Netzanschluß) der einzelnen Baueinheiten erfolgt aus der
Ringleitung und zwar über die Phasen-Ader 1, die über die Leitungsschutzsicherung
11 am Netz liegt, und über die Neutralleiter-Ader 4, die direkt am Netz liegt.
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Da die Motorsteuereinheiten sämtlich gleich aufgebaut sind, ist in
der Zeichnung nur eine Aiotorsteuereinheit 100 vollständig dargestellt, während
zwei weitere 200, 300 nur angedeutet sind0 Dabei betreffen die jeweils um 100 bzwo
200 erhöhten Bezugszahlen identische Teile in den Motorsteuereinheiten; die l3ezugszahlenangabe
"n20t' bedeutet, daß al.le Bezugszahlen 120, 220, 320 usw.
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gemeint sind. Jede Motorsteuereinheit 100 enthält eine Netzsicherung
125, weiter die noch zu beschreibenden Einweggleichrichter und zwei Relais. Zur
Relaisspule 139 gehören der parallel geschaltete Kondensator 138 zur Vermeidung
von Brummen des nur mit Halbwellenstrom angesteuerten Relais, der in Reihe geschaltete
RTiderstand 142 zur Anpassung der Relaisspule an die I9etz-(halbwellen-)Spannung
und die jeweils in einem der beiden Zweige des Speisestromkreises des Motors 162
liegenden Relaiskontakte 126 (Schließer bzwO Umschalter) und 131 (Öffner)0 Zur Relais
spule 140 gehören die äquivalenten Teile, nämlich Londensator 141, Widerstand 143,
Schließer-Relaiskontakt 127 und Öffner-Relaiskontakt 130. In der gezeigten Stellung
verbinden die Kontakte 126 und 127 über jeweils einen der gegengepolten Einweggleichrichter
128, 129 die Phase 1 mit der Eingangsklemme 190 eines örtlichen Befehlsgebers 1800
Der an die Motorsteuereinheit 100 angeschlossene Elektroantrieb 150 enthält den
Motor 162 mit Hilfskondensator 164, die jeweils in einem Zweig des Speisestromkreises
liegenden Endschalter 160 und 161 und ggfs. den in der Rückleitung zum Neutralleiter
4 liegenden tberlastungsauslöser 163o An alle weiteren Motorsteuereinheiten 200,
300 nOO sind gleiche Antriebe angeschlossen0
Solange keines der
beiden Relais 139, 140 erregt ist, erhält der Elektroantrieb 150 über die Relaiskontakte
126, 127, 130 und 131 keine Spannung, er steht still Solange das Relais 139 für
Auf11, angesteuert ist, erhält der Elektroantrieb 150 vom Netz Strom über die Ader
1, die Klemme 101, die Sicherung 125, den Kontakt 126, jetzt umgeschaltet, den Kontakt
130, die Klemmen 106 und 156, den Endschalter 160, Motor 162, Klemmen 155, 105,
104 und die Ader 4o Der Motor dreht sich in Richtung aufwärts, bis entweder das
Relais 139 abfällt oder bis der Endschalter 160 öffnet, was erst bei Erreichen der
oberen Endstellung der Jalousie geschieht. Solange das Relais 140 für "ab angesteuert
ist, erhält der Elektroantrieb 150 vom Netz Strom über 1 - 101 - 125 - Kontakt 127,
jetzt umgeschaltet, den Kontakt 131, die Klemmen 107, 157, den Motor 162, tberlastungsauslöser
163, Klemmen 155, 105, 104 und Ader 4. Der Motor dreht sich in Richtung "abwärts",
bis entweder das Relais 140 abfällt oder bis der Endschalter 161 öffnet, was erst
bei Erreichen der unteren Endstellung der Jalousie geschieht. 7erden fehlerhafterweise
beide Relais 139, 140 gleichzeitig angesteuert, so bleibt def Motor wegen der Verriegelung
durch die Kontakte 12Ç und 130 bzw. 127 und 131 stromlos, Für die Beurteilung von
Stillstand, Lauf und Laufrichtung des Antriebes ist immer charakteristisch, ob und
welches Relais angezogen hat. Es erübrigt sich deshalb bei den weiteren Erläuterungen,
den festen Stromweg-Il - 1 -101 - 125 für Phase 10 und den festen Stromweg - 139
-142 (bzw. 140 - 143) - 104 - 4 für die Neutralphase 40 immer zu wiederholen0
Die
Einzelsteuerung einer otorsteuereinheit und damit einer Jalousie "vor Ort erfolgt
vom Befehlsgeber 180 aus0 So wird als Befehl "auffahren" durch Betätigung des Tasters
181 eine elektrische Verbindung 190 - 188 hergestellt0 Dadurch kann die positive
Halbwelle des etzwechselstromes von 125 über den Kontakt 127, die Diode 129, die
Klemmen 110, 190, den master 181, die Klemmen 188, 108, die Diode 134 zur Relaisspule
13? gelangen und diese ansteuern, wodurch - wie oben beschrieben -der Antrieb in
Richtung "Auf" in Bewegung gesetzt wird. Die negativen Halbwellen können auch über
den zu Beginn noch in Ruhe befindlichen Kontakt 126 nichts bezirken, da sie durch
die Einweggleichrichter 134 und 132 gesperrt werden. Ter efehl "Abfahren" wird durch
Betätigen des Tasters 181 und die elektrische Verbindung 190 - 189 bewirkt. Es kann
die negative Halbwelle des Netzwechselstromes von 125 über den Kontakt 126, den
Einweggleichrichter 128, die Klemmen 110, 190, den Taster 181, die Klemmen 189,
109 und den Einweggleichrichter 137 zur Relais spule 140 gelangen und diese ansteuern,
wodurch der Antrieb in Richtung "Ab" in Bewegung gesetzt wird0 Die positiven Halbwellen
bleiben wegen der Sperrung durch die Diode 137 (und 133) wirkungslos0 Sollen nun
durch Betätigen nur eines Befehlsgebers 180 mehrere Antriebe, z0 Bo die Antriebe
aller Jalousien eines Raumes, in gleichartige Bewegung gesetzt werden, so werden
alle Motor steuereinheiten dieser gleichzeitig anzusteuernden Antriebe
über
nur eine Ader der Ringleitung, nämlich durch Anschluß der klemmen 103, 203, 303,
n03 an die Ader 3, miteinander verbunden.
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Nur an einer der so miteinander verbundenen Motorsteuereinheiten 100
wird ein Befehlsgeber 180 angeschlossen; bei allen anderen werden die Klemmen n08
und nO9 miteinander verbunden, wie am Beispiel der Klemmen 208 und 209 der Motorsteuereinheit
200 gezeigt Die Betätigung des Befehlsgebers 180 mit Befehl 11Auffahren" bewirkt
nun - neben der oben beschriebenen Ansteuerung des Relais 139 - auch noch die Ausgabe
einer positiven Halbwellenspannung über die Klemmen 108, die Diode 132 und die Klemme
103 in die Ader 3 der Ringleitung, wäßrend bei Befehl t'Abfahren" dort eine negative
Halbwellenspannung über die Klemme 109, die Diode 133 und die Klemme 103 auftritt.
Damit steht an der Ader 3 ein Untergruppensignal zur Verfügung, das mehreren Motorsteuereinheiten
über die Ringleitung zugeleitet werden kann0 An allen an der Ader 3 angeschlossenen
Motorsteuereinheiten tritt das Untergruppensignal an den Klemmen n03 ein und bewirkt
bei positiver Halbwelle über n03 - n33 - nO9 - Brücke - n08-n34 das Ansprechen aller
Relais n39 und damit ein Auffahren der Antriebe, Bei negativer Halbwelle erfolgt
über n03 - n32 - n08 - Brücke - n09 - n37 das Erregen aller Relais n40 und damit
ein Abfahren der Antriebe0 Es ist so möglich, mehrere Motorsteuereinheiten und Antriebe
von einem Befehlsgeber aus gleichzeitig anzusteuern. Dazu werden keine Zusatzgeräte,
sondern nur eine Ader in der für die Stromversorgung ohnehin erforderlichen Ringleitung
benötigt,
Sollen an einer Motorsteuereinheit mehrere örtliche Befehlsgeber
angeschlossen werden, - zO Bo wenn in einem Hörsaal am Pult, im Projektorraum und
am Saaleingang die Jalousien bedient werden sollen - , so kann das durch einfaches
Parallelschalten der Befehlsgeber erfolgen. Dabei wird der vom zuerst betätigten
Befehlsgeber eingeleitete Befehl auch ausgeführt, wenn gleichzeitig andere Befehlsgeber
in entgegengesetzter Richtung betätigt werden0 Wird zO B. durch den zuerst betätigten
Befehlsgeber die positive Halbwelle (über 125i - 127 - 129 - 110 - 190 -181 - 188
- 108 und 134) an das Relais 139 angelegt und damit ein Auffahren eingeleitet, so
wird an allen parallelgeschalteten BeiehIsgebern die negative Raibwellenspannung
durch den umgeschalteten Kontakt 126 gesperrt und kann folglich nicht zur Erregung
des Relais 140 weitergegeben werden, solange der erste Befehlsgeber betätigt bleibt.
Erst nach seiner Freigabe kann von den anderen Stellen aus ein anderer Befehl gegeben
werden Wird umgekehrt vom zuerst betätigten Befehlsgeber die negative Halbwellenspannung
zum Abfahren durchgeschaltet, so wird die positive Halbwellenspannung für alle Befehlsgeber
über den umgeschalteten Kontakt 127 gesperrt, Dadurch wird erreicht, daß der zuerst
gegebene Befehl, solange er aufrecht erhalten bleibt, auch ausgeführt und nicht
von anderen Befehlsgebern her gestört wird0
Sollen nun mehrere
Antriebe außer von einer örtlichen Betatigung oder von einer für eine Untergruppe
(einen Raum) gemeinsamen Betätigung auch noch von einer Zentrale (oder einer Unterzentrale)
aus angesteuert werden, so geschieht das ohne ].;nderungen der Motorsteuereinheiten
und über nur eine zusätzliche Ader in der gemeinsamen Ringleitung0 Dazu wird für
jede zentral anzusteuernde Gruppe in einer Etagenzentrale 50 aus demselben Stromkreis
des Fiechselstromnetzes, aus dem auch die Miotorsteuereinheiten der Gruppe versorgt
werden, die positive Halbwellenspannung (für Auffahren) bzw. die negative Halbwellenspannung
(für Abfahren) gebildet und auf die Ader 2 der Ringleitung als Gruppensignal gelegt.
Die Bildung der Halbwelle erfolgt in der dargestellten Art über die parallel geschalteten,
an die Phase 1 angeschlossenen Kontakte 62, 63, denen entgegengesetzt gepolte Einweggleichrichter
64, 65 nachgeschaltet sind. Dabei können diese Kontakte manuell bedienbare Taster,
abschließbare Taster, oder Schalter sein oder auch Relaiskontakte, die in üblicher
Weise von anderen Orten und Geräten aus, zo Bo auch von sind wächtern, Sonnenwächtern,
Zeitschaltuhren usw., betätigt werden.
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Die Bildung des Gruppensignales aus Zentralsignalen höhrer Ordnung,
- z; Bo zur gemeinsamen Betätigung für mehrere Gruppen, für ganze Fassaden oder
Gebäude -, erfolgt dabei wegen der nötigen Stromkreistrennung immer durch eine Etagenzentrale
50 der angedeuteten Art, Die Schaltung der übergeordneten Steuerung bis zu den Kontakten
62 und 63 in der Etagenzentrale erfolgt in herkömmlicher Weise, da dort der Aufwand
an Steuerleitungen eine untergeordnete Rolle spielt.
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Liegt nun auf der Ader 2 der Ringleitung ein Gruppensignal an, so
werden davon ile an die Ader 2 angeschlossenen Motorsteuereinheiten und ihre Antriebe
betätigt. Eine positive Halbwellenspannung (entsprechend Auffahrbefehl, gebildet
durch Betätigung des Kontaktes 62) wirkt über die Klemme 102 und den Einweggleichrichter
135 (n02 - n35) direkt-auf die Relaisspulen 139 (n39) und leitet so das Auffahren
aller Antriebe der Gruppe einO Dieser Befehl wird durchgeführt und aufrechterhalten,
solange die positive Halbwellenspannung an der Ader 2 ansteht.
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Eine örtliche andere Befehlsgabe ist unwirksam, weil die örtlich in
den Motorsteuereinheiten erzeugten negativen Halbwellenspannungen über die von den
Relais spulen 139 (n39) betätigten und deshalb umgeschalteten Kontakte 126 (n26)
gesperrt sind.
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In gleicher Ttieise wirkt eine negative Halbwellenspannung, erzeugt
durch Betätigen des Kontaktes 63, auf der Ader 2 als unbedingter Abfahrbefehl durch
Ansteuern der Relais 140 (n40) über die Klemme 102 und den Einweggleichrichter 136
(n02 - n36).
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Eine örtliche entgegengesetzte Befehlsgabe ist durch die Sperrung
der positiven Halbwellenspannungen durch die umgeschalteten Kontakte 126 (n26) unwirksam0
Damit ist eine Gruppen- bzw.
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Zentralsteuerung über nur eine Ader der ohnehin für die Stromversorgung
nötigen Ringleitung - mit Vorrang vor der Einzelsteuerung und der Untergruppensteuerung
- ermöglicht.
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boll bei einzelnen Antrieben der Vorrang des Grupensignales aufgehoben
werden, so kann das durch einfaches Verbindender klemmen n11 und n12 erfolgen, wie
am Beispiel der Lzotorsteuereinheit 300, Klemmen 311 und 312 gezeigt ist. Es stehen
dann unabhängig vom Schaltzustand der beiden Relais am Befehlsgeber 180 beide Balbwellenspannungen
an, und es wird derjenige Befehl aufrechterhalten, der zuerst gegeben und festgehalten
worden ist.
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Wird z. B. bei fehlendem Gruppensignal (keine Spannung auf Ader 2)
durch den als Schalter ausgeführten Befehlsgeber 180 ein Befehl zum Auffahren gegeben
und festgehalten (dauernde elektrische Verbindung von 190 nach 188), so kann ein
später eintreffendes Gruppensignal mit negativer Halbwelle auf der Ader 2 kein Abfahren
an dieser Motorsteuereinheit auslösen.
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In den vorgenannten Beispielen ist der Motorlauf immer nur während
des Anstehens der entsprechenden Halbwellenspannung möglich. Es ist deshalb zum
vollständigen Auffahren oder zum vollständigen Abfahren nötig, als Taster ausgeführte
Befehlsgeber bis zum Ende des Auf- bzw. Abfahrvorganges zu betätigen oder aber die
Befehlsgeber als Schalter auszuführen, was zu unbeabsichtigten Steuervorgängen führen
kann. Soll dies vermieden werden, so kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
für die Relais 139, 140, n39, n40 eine elektronische Selbstjialtung eingesetzt werden.
Dadurch wird erreicht, daß der örtliche Befehlsgeber nicht mehr für die nötige Dauer
des Fahrsignales betätigt und gehalten werden muß. Es genügt ein kurzer Fahrbefehl
von
ca. 2 Sekunden, und die Anlage fährt selbsttätig in die Endstellung. Bei Abschalten
der Motorendschalter schaltet sich auch die Selbsthaltung der Motorsteuereinheit
aus. Ein Stoppen vor Erreichen der Endstellung wird durch kurzen Gegenfahrbefehl
ausgelöst. Eine Wendung der Lamellen durch Tippbetrieb wird durch kurze Signale
( 0 bis 2 Sekunden) ermöglicht, ohne daß die Selbsthaltung in Aktion tritt, Die
wesentlichen Ziele und Merkmale der Erfindung, nämlich die Einsparung von getrennten
Steuerleitungen durch Verwendung der aus dem Versorgungsstromkreis abgeleiteten
Signalspannung (Steuerspannung) und die Einsparung von Adern in der Ringleitung
durch Verwendung von einfach zu erzeugenden Halbwellenspannungen verschiedener Polarität
als Signalspannung, bleiben auch dabei erhalten.