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Spiilgerat
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Die Erfindung betrifft ein Spülgerät zur Steuerung von Reinigungsiösungen
innerhalb von Leitungen.
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Derartige Spülgeräte sind überwiegend bei Melkanlagen in Anwendung,
um-nach dem Melken die daran angeschlossenen l4elkzeuge mit Reinigungelösungen zu
spülen und so die milchführenden Teile zu reinigen.
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Erstrebt wird eine starke Strömungsgeschwindigkeit in beiden Richtungen,
um auch in Ecken und an Stellen, die von einer Strömungsrichtung nicht zu erreichen
wären, eine Reinigung zu erzielen.
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Es sind Spülgeräte für derartige Aufgaben bekannt, diese bestehen
üblicherweise aus einem Behälter an dessen unteren Boden Stutzen zum anstecken von
einem oder mehreren Melkzeugen vorgesehen sind. Der Innenraum des Behälters wird
mittels Schwimmersteuerung mit der Unterdruckleitung, oder mit Atmosphäre verbunden.
Bei Beaufschlagung des Innenraumes mit Unterdruck wird die Reinigungslösung aus
dem Waschtrog durch die angeschlossenen Melkzeuge in den Behälter gesaugt. Bei einem
gewissen Flüssigkeitsstand im Behälter schliesst der Schwimmer das Unterdruckventil
und verbindet den Innenraum mit Atmosphäre, sodass die Reinigungslösung durch die
Schwerkraft wieder zurück in den Waschtrog fliessen kann. Voraussetzung hierzu ist,
dass das Sy)dlgerviX hoher angebracht ist wie die zu reinigende Leitung. Der ruhige
Rückfluss,allein durch Schwerkraft bewirkt, hat bei der geringen Höhendifferenz
und bei dem relativ kleinen beitungsquerschnitt eine nur ungenügende Reinigungswirkung.
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Auch die Tatsache, dass die zu reinigende Leitung in der Rückströmrichtung
keine Steigung aufweisen darf, begrenzt den Einsatz dieser Art von Spülgeräten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen, in dem
durch das erfindungsgemässe Spülgerät eine wirkungsvolle Rückströmung
erreicht
wird und Steigungen in den zu reinigenden Leitungen überwunden werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Innenraum
des Spülgerätebehälters abwechselnd unter Unterdruck oder Überdruck gesetzt wird.
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Bei Melk<anlagen die mit Unterdruck und Überdruck arbeiten, kann
hierzu die vorhandene Druckluft benutzt werden.
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Beim Rückfluss aus dem Behälter des Spülgerätes bewirkt die eingeleitete
Druckluft von etwa c,3 - 1 kp cm eine starke Beschleunigung des Rückflusses, sodass
auch in der Rückflussrichtung ein wirkungsvoller Spüleffekt erreicht wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die nach der Leerung des Behälters
erfolgende erneute Umschaltung auf Unterdruck erst dann ausgelöst wird, wenn ein
iruckabfall im Behälter des Spülgerätes einsetzt, weil dann durch die nachdrückende
Druckluft eine besonders intensive Reinigungswirkung erreicht wird. Dieser Effekt
entsteht, -durch Austritt und Verwirbelung von Druckluft in der Spülflüssigkeit.
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Auch können zum Beispiel in den zu reinigenden Leitungen auch im Rückfluss
Steigungen überwunden werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass nach Beendigung des gesamten
Spülvorganges die Reinigungslösung aus der Leitung hinausgedrückt wird und die Leitung
ausgeblasen werden kann, wenn der Innenraum des Spülgerätebehälters unter Überdruck
verbleibt.
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lurch die aufgezeigten Vorteile des erfindungsgemässen Spülgerotes
kann dessen Anwendung zumindest auch bei kleineren Rohrmeikaniagen zur Reinigung
der Leitungen erfolgen. Dadurch wird die
aufwendige Ringspülleitung
nicht mehr benötigt.
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Die schematische Schnittansicht Fig.1 zeigt ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das wie folgt arbeitet.
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Der Behälter 1 des Spülgerätes ist durch den Schlauch 4 mit der Unterdruckleitung
und mit dem Schlauch 6 mit der Uberdruckleitung verbunden.
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Bei Beginn des Spülvorganges ist der Schwimmer 2 in seiner tiefsten
Stellung, dadurch ist das Ventil 3 geöffnet und das Ventil 5 geschlossen.
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Der Innenraum 12 des Behälters 1 ist nun durch die Leitung 4 mit der
Unterdruckleitung verbunden. Infolge des herrschenden Unterdrucks im Innenraum 12
steigt die Reinigungsflüssigkeit aus dem Waschtrog 11 durch das Nelkzeug Ici und
den Milchschlauch 9 in den Innenraum 12 auf.
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Hat der Flüssigkeitsspiegel im Innenraum 12 eine bestimmte Höhe erreicht,
so schliesst der Schwimmer 2 das Unterdruckventil 3 und öffnet das Überdruckventil
5 . Die Druckluft strömt nun durch die Leitung 6 über das Ventil 5 in den Innenraum
12 und drückt die Reinigungslösung durch den Milchschlauch 9 indas Melkzeug 1o in
den Waschtrog 11 zurück.
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Bei einem durch den Schwimmer 2 bestimmten, gewünschten niederen Flüssigkeitspiegel
fällt der Schwimmer 2 nach unten, dabei wird das Ventil 5 geschlossen und das Ventil
3 geöffnet. Der Spülvorgang wiederholt sich nun wie beschrieben.
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Durch die hohe Druckdifferenz beim Umschalten des Innenraumes 12 von
Unterdruck auf Überdruck wird ein besonders wirksamer harter Spülstoss erreicht.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Umschaltung des Innenraumes
12 durch den Schwimmer 2 vom Überdruck auf Unterdruck erst dann erfolgt; wenn ein
Druckabfall im Innenraum 12 entsteht. Dieses Schaltverhalten des Schwimmers 2 ist
auf einfache Weise durch entsprechende Abstimmung des Schwimmergewichtes zu erreichen.
Diese Schaltung bewirkt einen kurzzeitigen Austritt und Verwirbelung der Druckluft
in der Waschlösung, an dem gezeigten Beispiel besonders in dem in der Reinigungslösung
getauchten Melkzeug 10 . Hierdurch wird ein besonders intensiver Reinigungseffekt
erreicht.
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Durch die aufgezeigten Vorteile eignet sich das erfindungsgemässe
Spülgerit auch zum spülen längerer Leitungen, zum Beispiel von Rohrmelkanlagen,
wobei zum Spülvorgang sich das Spülgerät an dem zum Waschtrog entgegengesetzt liegenden
Leitungsende befinden muss.
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Bei dieser Art der Verwendung des Spülgerätes ist es von Vorteil,
wenn nach Beendigung des gesamten Spülvorganges durch eine spezielle Rahnstellung
seitens der Unterdruckleitung der Anschlussschlauch 4 ebenfalls mit der Druckluftleitung
verbunden wird, um eine Umschaltung auf Unterdruck zu verhindern, sodass die restliche
Reinigungsldsung aus der Leitung gedrückt wird und die Leitung ausgeblasen werden
kann.
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L e e r s e i t e