DE2556731B2 - Gasdiffusionselektrode für elektrochemische Zellen mit saurem Elektrolyten und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Gasdiffusionselektrode für elektrochemische Zellen mit saurem Elektrolyten und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasdiffusionselektrode
für elektrochemische Zellen mit saurem Elektrolyten, bestehend aus einer hydrophoben, gasdurchlässigen
und elektrisch lei'fähigen Schicht und einer mit dieser verbundenen hydrophilen, den Katalysator
enthaltenden Schicht.
Es ist bereits eine zweischichtige Diffusionselektrode aus Aktivkohlepulver und einem thermoplastischen
Kunststoffpulver bekannt, bei welcher zur Verbesserung der Aktivität und zur Vermeidung der Durchfeuchtung
beide Schichten aus einem verfestigten Pulvergemisch aus 5 bis 50 Gew.· % hydrophobem Thermoplasten
und 50 bis 95Gew.-% Aktivkohle bestehen; die elektrolytseilige Schicht enthält zusätzlich hydrophilierende
Stoffe in Form von Aktivatoren (DE-AS 12 50 791). Es ist ferner eine Gasdiffusionselektrode
bekannt, deren Stärke zwischen etwa 0,0125 und 1,25 mm liegen kann, während die Porengröße in einem
Bereich von 0,01 bis 100 μπι liegt (US-PS 35 53 022).
Schließlich ist eine Elektrode bekannt, deren elektrolytseitige Zone aus drei Schichten mit einer Gesamtstärke
zwischen 0,25 bis 1,65 mm besteht, wobei der Porendurchmesser
zwischen 0,1 und 1,0 μπι liegt, während die
vierte gasseitige Schicht eine Stärke zwischen 038 und
0,46 mm hat und der Teilchendurchmesser des verwendeten
Graphitpulvers dieser Schicht zwischen 0,15 und 0,21 mm liegt.
Bei elektrochemischen Zellen mit saurem Elektrolyten kann als billiges Oxidationsmittel Luft verwendet
werden, ohne daß eine aufwendige Reinigung der Luft erfolgen muß, wie dies bei alkalischen Zellen erforderlich
ist. Die entsprechenden Luftelektroden (Kathoden) können als Gasdiffusionselektroden ausgebildet sein.
Bei Betrieb dieser Elektroden unter Luft (20,9% Sauerstoff) mit normaler klimabedingter Feuchtigkeit
ergibt sich gegenüber dem Betrieb mit reinem Sauerstoff ein beträchtlicher Spannungsabfall; auch
durch eine künstliche Befeuchtung der den Elektroden zugeführten Luft kann der sich ergebende Leistungsabfall
nicht ausreichend vermindert werden; außerdem ist hierfür ein zusätzlicher technischer Aufwand erforderlich.
Ferner schwingt die Zellspannung bei Belastungsänderungen mit einer relativ großen Zeitkonstante auf
einen stationären Wert ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Betrieb
der Elektrode unter Luft den Leistungsabfall beträchtlich zu reduzieren und unabhängig vom Feuchtegehalt
der Luft zu halten; schließlich soll die Zellspannung bei Belastungsänderungen mit sehr kleiner Zeitkonstante
auf einen stationären Wert einschwingen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die hydrophobe Schicht bis zu 0,2 mm stark ist und
einen häufigsten Porendurchmesser um 1,8 μπι hat und daß die hydrophile Schicht etwa 0,3 mm stark ist und
einen häufigsten Porendurchmesser um 0,08 μπι hat.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere in einem geringen Leistungsverlust
gegenüber reinem Sauerstoff-Betrieb, in einer von der Luftfeuchtigkeit unabhängigen Leistung und schnellen
Einstellzeiten der Lastpotentiale.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Ausbildung der Kathode,
Fig.2 den zeitlichen Verlauf der sich bei Verwendung
der Elektrode ergebenden Zellspannung unter verschiedenen Bedingungen.
Nach Fig. 1 umfaßt die Elektrode eine hydrophobe,
aus Hartkohle und Polytetrafiuoräthylen bestehende Gasleitschicht 1 mit einer Korngröße von 10 bis 25 μιη
und einem häufigsten Porendurchmesser von etwa 1,8 μπι und eine hydrophile, aus mit Pt dotierter
Aktivkohle bestehende Arbeitsschicht 2 mit einer Korngröße von < 0,5 μιη und einem häufigsten
Porendurchmesser von 0,08 μπι. Die Stärke der Schicht 1 beträgt etwa 0,2 mm und die der Schicht 2 etwa
0,3 mm.
Der Gasleitschicht 1 wird Luft 3 zugeführt und der Arbeitsschicht 2 ein saurer Elektrolyt 4. Die Phasengrenze
Elektrolyt/Luft ist mit 5 und die Verbindungszone mit 6 angedeutet.
Zur Herstellung der Gasleitschicht 1 werden etwa 45 g Hartkohlepulver mit einer Korngröße von etwa 10
bis 25 μπι mit etwa 50 Gew.-% Polytetrafiuoräthylen in
Form einer Suspension in 250 ml Hexan verrührt. Anschließend wird abfiltriert und mit 100 ml Hexan
sowie 200 ml Aceton gut ausgewaschen. Der noch feuchte Brei wird in einer Filterpreßform zu einem
kompakten Festkörper (Schichtgröße beispielsweise 100 cm2. Stärke 5 mm) verpreßt, und aus diesem werden
dann etwa 1 mm starke Felle geschnitten, die auf etwa 0,4 mm Stärke ausgewalzt werden. Die gewählte
Kornfraktion des Hartkohlepulvers stellt das Optimum dar zwischen den gegenläufigen Parametern elektrische
Leitfähigkeit und Permeabilität einerseits sowie dem hydrophoben Verhalten andererseits.
Zur Herstellung der den Katalysator enthaltenden Arbeitsschicht 2 werden etwa 35 g Aktivkohlepulver
mit einer Korngröße < 0,5 μπι mit aufgebrachtem, etwa
IOGew.-% betragendem Platinkatalysator mit etwa 18 Gew.-% Polytetrafiuoräthylen und etwa 17 Gew.-%
Polythylen in 200 ml Hexan verrührt und abfiltriert. Der Brei wird in einer Filterpreßform zu einem kompakten
Festkörper (Sichichtgröße beispielsweise 100 cm2, Stärke 20 mm) verpreßt, und aus diesem werden etwa 1 mm
starke Felle geschnitten, die auf etwa 0,6 mm Stärke ausgewalzt werden.
Darauf werden die zwei vorgewalzten Schichten übereinandergelegt und zusammen auf eine Endstärke
von etwa 0,5 mm ausgewalzt. Die so entstandene Elektrode wird unter Stickstoff etwa 30 min bei 165°C
und einem Druck von 100 p/cm2 gesintert.
Infolge der guten Permeabilität der hydrophoben Gasleitschicht 1 von 6 · 10—'cm2/s und der geringen
Stärke von OJ mm erfolgt eine gute Freispülung des bei Belastung nicht umgesetzten Stickstoffes aus der
Verbindungszone 6, in welcher die Aufnahme des Sauerstoffes erfolgt, der wegen des geringen Porendurchmessers
von 0,08 μπι der elektrolytgefüllten Arbeitsschicht 2 nur wenig behindert zu den aktiven
Zentren an den Porenrändern der Schicht 2 gelangt; die geringe Stärke von 0,3 mm dieser Schicht 2 gewährleistet
einen schnellen Abtransport der Reaktionspartner H+-Ionen und Wasser.
Wie durch die Strichelung 7 angedeutet, kann auf die
Arbeitsschicht 2 eine weitere poröse und hydrophile, bis zu 0,2 mm starke Schicht aufgewalzt werden, die für
Elektronen nichtleitend ist; diese Schicht hat einen häufigsten Porendurchmesser um
< 5 μπι, als Ausgangsmaterial für diese Schicht kann Al2O3-Pulver,
BaSCVPulver o. dgl. in Verbindung mit Polyäthylen oder Polystyrol verwendet werden. Die Schicht erfüllt
den Zweck eines Elektrolytspeichers und eines elektronisch isolierenden Separators zur Kathode; durch diese
Schicht kann auf ein Umpumpen des Elektrolyten verzichtet werden.
In Fig.2 ist der zeitliche Verlauf der Zellspannung
unter Sauerstoff- und Luftbetrieb mit und ohne Befeuchtung der Gase dargestellt. Sowohl bei schwaeher
als auch bei starker Belastung tritt kein Potentialunterschied zwischen trockener und befeuchteter
Luft ein. Der Potentialabfall beim Umstellen von Sauerstoffbetrieb auf Luftbetrieb beträgt bei Leerlauf
und Schwachlast nicht mehr als 30 mV und bei Starklast 60 mV.
Wie aus dem Diagramm ersichtlich, ist zum Zeitpunkt 0 und bei Sauerstoffbetrieb trocken die Zellspannung
Un 1 Volt; nach 2,5 min möge eine Belastung von
10 mA/cm2 auftreten, wodurch die Zellspannung innerhalb
etwa 15 s auf 0,85 V zurückgeht. Nach 60 min möge bei gleicher Belastung von 10 mA/cm2 auf Luftbetrieb
trocken umgestellt werden, wodurch die Zellspannung sich innerhalb etwa 15 s auf 0,82 V einstellt; dieser Wert
ändert sich nicht bei befeuchteter Luft.
2n Wird nach 180 min wieder auf Sauerstoffbetrieb trocken gestellt, so ergibt sich ..inerhalb etwa 15 s
wieder eine Zellspannung von 0,85 V. LYfolgt dann nach 240 min eine erhöhte Belastung von 100 mA/cm2, so fällt
die Zellspannung innerhalb etwa 15 s auf 0,55 V, :ind bei
Umstellung auf Luftbetrieb trocken oder feucht nach 300 π·'η sinkt die Zellspannung innerhalb etwa 15 s auf
0,49 V; entfällt die Belastung nach 420 min, so steigt die Zellspannung bei Luftbetrieb innerhalb etwa 15 s auf
etwa0,98 Van.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Gasdiffusionselektrode für elektrochemische Zellen mit saurem Elektrolyten, bestehend aus einer
hydrophoben, gasdurchlässigen und elektrisch leitfähigen Schicht und einer mit dieser verbundenen
hydrophilen, den Katalysator enthaltenden Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophobe
Schicht (1) bis zu 0,2 mm stark ist und einen häufigsten Porendurchmesser um 1,8 μηι hat und
daB die hydrophile Schicht (2) etwa 0,3 mm stark ist
und einen häufigsten Porendurchmesser um 0,08 μιη hat
2. Gasdiffusionselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB mit der den Katalysator
enthaltenden Schicht (2) eine bis zu 0,2 mm starke hydrophile, für Elektronen nicht leitende und
den Elektrolyt speichernde Schicht mit einem häufigsten Porendurchmesser um <
5 μιη verbunden ist.
3. VenJiren zur Hersteilung einer Gasdiffusionselektrode
nach Anspruch * oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten einzeln auf ihre
doppelte Enddicke vorgewaizt und anschließend zusammen übereinanderliegend auf Enddicke ausgewalzt
werden.
Priority Applications (3)
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DE2556731A DE2556731C3 (de) | 1975-12-17 | 1975-12-17 | Gasdiffusionselektrode für elektrochemische Zellen mit saurem Elektrolyten und Verfahren zu ihrer Herstellung |
US05/749,663 US4091177A (en) | 1975-12-17 | 1976-12-13 | Gas diffusion electrodes for electrochemical cells with acid electrolytes |
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Family Applications (1)
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