DE2556228A1 - Coronaeinrichtung - Google Patents
CoronaeinrichtungInfo
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Description
KALLE Niederlassung der Hoechst AG K 2439/Gbm 7721
Wiesbaden-Biebrich 11. Dezember 1975
WLJ-Dr.Kn-df
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Coronaeinrichtung zur Oberflächenbehandlung von Schmelzen oder Folien
aus thermoplastischen Kunststoffen bzw. Folien aus
Metallen.
Die Oberflächenbehandlung von Kunststoffen oder Metallen
mittels Coronaeinrichtungen gehört allgemein zum Stand
der Technik.
So werden z.B. Folien aus thermoplastischen Materialien
oder Metallen, z.B. aus Aluminium, mittels elektrischer
Coronaentladungen beaufschlagt, um sie besser bedruckbar
zu machen bzw. deren Haftung bei Kaschier- oder Schmelzbeschichtungsverfahren zu erhöhen bzw. die Verbundhaftung
gegenüber aus Lösung oder Dispersionen aufgebrachten
Beschichtungen zu verbessern.
Die Coronaeinrichtungen sind in den meisten Fällen derart aufgebaut, daß die zu behandelnden Materialien auf einer
als Gegenelektrode wirkenden, geerdeten Stützfläche, meist
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einer Walze, geführt werden und oberhalb der Stützfläche eine oder mehrere Elektroden angeordnet sind. In den
Elektroden wird mittels eines Generators Wechselstrom hoher Spannung erzeugt, wobei man in neuerer Zeit
dazu übergegangen ist, die Elektrode mit hochfrequentem Wechselstrom zu speisen.
Im wesentlichen unterscheiden sich die nach diesem Grundprinzip arbeitenden Coronaeinrichtungen mehr oder
weniger nur in der Ausführungsform der als Gegenelektrode
verwendeten Stützfläche. So sind z.B. Coronaeinrichtungen
bekannt, die aus einer Zentralwalze mit mehreren Elektroden oder mehreren Stützwalzen mit der
entsprechenden Anzahl von Elektroden bestehen. Unterschiedlich ausgeführt sind die Stützflächen auch
hinsichtlich der hierbei verwendeten überzüge aus dielektrischen Materialien. So werden z.B. überzüge aus Glas,
Glimmer, Keramik, Kunststoffen, wie z.B. Polyester, spezielle Gummiarten, z.B. Silicongummi, usw., verwendet.
Unterscheidungsmerkmale ergeben sich auch hinsichtlich der Ausgestaltung der Elektroden, die z.B. als Platten-,
Draht-, Kamm-, Hesser-, Halbschalen-, Feder- oder Spindelelektroden
ausgebildet sind.
Letztlich unterscheiden sich die Coronaeinrichtungen noch
in Bezug auf die verwendeten Generatoren, wobei entweder
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Nieder-, Mittel- oder Hochfrequenzgeneratoren zur Erzeugung
der hochfrequenten Wechselspannung eingesetzt
werden.
Bei anderen bekannten Vorrichtungen hat man sich von dem
oben beschriebenen Prinzip abgewendet, wobei man nun die Elektrode beschichtet und eine Stützfläche ohne Beschichtung
verwendet.
Hierbei verwendet man sogenannte Walzenelektroden, wie
sie auch den Gegenstand der vorliegenden Anmeldung bilden und die z.B. in der US-PS 2,864,755 und der CA-PS 553,045
beschrieben sind.
Der erhebliche Vorteil solcher Coronaeinrichtungen ist
darin zu sehen, daß es bei auftretenden Beschädigungen
einfacher und billiger ist, das Dielektrikum der Elektrode auszuwechseln als das der Stützfläche.
Der Aufbau dieser Walzenelektroden sieht im wesentlichen die
Verwendung eines metallischen Körpers in Form eines Volloder
Hohlzylinders vor, dessen Mantelfläche mit einer dielektrischen Isolierschicht überzogen ist. Letztere
Schicht kann einerseits durch Beschichtung oder Vulkanisation unlösbar mit dem Walzenkörper verbunden sein,
jedoch ist man neuerdings zu auswechselbaren Walzenüberzügen,
bevorzugt in Gestalt von aufzieh- bzw. aufschrumpfbaren Schlauchmaterialien übergegangen.
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Die Nachteile dieser Elektrodenkonstruktionen sind in der Masse der stromführenden Teile sowie der damit in
Zusammenhang stehenden elektrischen Verluste durch Abstrahlung zu sehen. Diese resultieren aus der großen
Abstrahlfläche der Elektrode, da der gesamte Walzenkörper
unter Spannung steht, obwohl nur ein geringer Bruchteil davon als Entladefläche benötigt wird. Diese Verhältnisse
werden sogar noch ungünstiger bei Anlagen für größere Behandlungsbreiten, wo aus konstruktiven
Gründen, z.B. der Durchbiegung der Walzen usw., der Durchmesser der Walzenelektroden ebenfalls vergrößert
werden muß. Aufgrund der daraus resultierenden vergrößerten
Entladefläche verringert sich die Energiedichte und
damit die Effektivität des Vorbehandlungsprozesses. Weiterhin stellt das Kühlen der während des Behandlungsvorganges sich erwärmenden Elektrodenwalzen ein Problem
dar, das nicht nur durch Rotation der Walzen zu lösen ist.
Es stellte sich somit die Aufgabe, eine Coronaeinrichtung
mit Walzenelektroden zu entwickeln, die in technisch
fortschrittlicher Weise die Nachteile der bekannten Walzenelektroden überwindet.
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Gelöst wird die vorstehend genannte Aufgabe durch eine
Coronaeinrichtung bestehend aus wenigstens einer Walzenelektrode, einer dieser zugeordneten geerdeten Stützfläche
als Gegenelektrode sowie einem mit der Elektrode verbundenen Generator zur Erzeugung einer Wechselspannung,
bevorzugt in hochfrequenter Form, deren kennzeichnendes
Merkmal darin besteht, daß die Walzenelektrode
a) aus einer zentralen Achse, an der über Isolationen wenigstens zwei Tragarme angebracht sind, die die
Elektrode tragen,
b) zwei an den Enden der Achse zentrisch befestigte zylindrische Abschlußstücke, die über Lager mit der Achse
rotierbar verbunden sind,
c) einem von den Abschlußstücken gestützten Rohr aus
dielektrischem Material,
d) einer Zuleitung zwischen Elektrode und Transformator/ Generator,
e) sowie wenigstens eirem Lagerarm, der die Achse haltert,
besteht.
Die erfindungsgemäße Coronaeinrichtung besitzt erhebliche
Vorteile gegenüber den bisher gebräuchlichen Walzenelektroden. So werden einmal durch die Verminderung der
stromführenden Teile elektrische Verluste weitgehend vermieden und durch die durch Drehung verstellbare
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Elektrode kann deren Wirkungsbereich in Beziehung auf
die Gegenelektrode und zu behandelnde Schmelze oder Folie optimal eingestellt werden.
Um eine besonders gute Anschlußmöglichkeit für die Elektrode
zu schaffen und um die Masse der Einrichtung weiterhin herabzusetzen, ist die Achse vorzugsweise als Hohlachse
ausgebildet.
Die Elektrode kann als Vollprofil mit bevorzugt einem an den Radius des Rohres angepaßter Krümmung oder aus
einer Profilleiste, die bevorzugt mehrere Messerelektroden
trägt, bestehen. Bevorzugt werden die Elektroden aus vorzugsweise mehreren Metalldrähten gebildet. Da beim Betrieb
der Coronaeinrichtung Wärme auftritt, sind die Drähte
zweckmäßigerweise mit Spannelementen, z.B. Federn, verbunden, um einen Durchhang der Drähte zu vermeiden, was
sich ungünstig auf ihre optimale Wirksamkeit auswirken würde.
In besonders vorteilhafter Weise wird die störende Wärme
jedoch abgeführt. Dies wird dadurch bewerkstelligt, daß in
die Hohlachse ein Einlaß- und ein Auslaßstutzen eingearbeitet sind und die Hohlachse selbst Bohrungen aufweist.
Durch diese Ausbildung kann ein Kühlgas, z.B. Luft, durch die Einrichtung geleitet und so die entstehende
Wärme abgeführt werden.
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Um die Elektrode in Kontakt mit dem Rohr zu halten, was sich weiter günstig auf den Wirkungsgrad auswirkt, sind
an den Tragarmen elastische Elemente, bevorzugt Druckfedern, angeordnet, wodurch die Elektrode in ständigem
Kontakt mit dem Rohr gehalten wird.
Das Rohr besteht aus dielektrischem Material, wobei unter
der großen Auswahl von Kunststoffen Polycarbonat bevorzugt ist.
Das Rohr kann auch mit einem dielektrischen Material überzogen
sein, wobei es sich in der Praxis beim Behandeln von Schmelzen als besonders vorteilhaft erwiesen hat, einen
weiteren schlauchförmigen überzug aus einem antistatischen
und temperaturbeständigen Material anzubringen.
Die erfindungsgemäße Coronaeinrichtung hat sich in der
Praxis beim Behandeln von z.B. Schmelzen aus thermoplastischem Material und von Folien in beschichteter
und unbeschichteter Form, z.B. Polyolefin- oder Polyesterfolien, ausgezeichnet bewährt.
Die Coronaeinrichtung wird nunmehr anhand der Figuren
1 bis 4 nochmals näher erläutert, ohne daß jedoch eine Einschränkung auf die gezeigten Ausführungsformen besteht.
Figur 1 zeigt im Schnitt in Achsrichtung eine Ausführungsform der Coronaeinrichtung mit einer als
Profil ausgebildeten Elektrode.
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Figur 2 zeigt in Seitenansicht im Schnitt eine gegenüber
Figur 1 etwas abgewandelte Coronaeinrichtung und deren Anordnung zur Gegenelektrode.
Figur 3 zeigt in Seitenansicht im Schnitt eine Coronaeinrichtung
mit Messerelektroden.
Figur 4 zeigt im Schnitt in Achsrichtung eine Coronaeinrichtung mit Drahtelektrode
Figur 1 zeigt die Hohlachse 1, die in den Lagerarmen 21 gehalten wird. An der Hohlachse sind die Tragarme 6 angebracht,
die in den Isolationen 7 gehaltert sind. An den Tragarmen ist die als Profil ausgebildete Elektrode 5
angebracht, die über die Zuleitung 10 mit dem Transformator T und dem Generator G in Verbindung steht. Die
Hohlachse 1 besitzt einen Einlaß- und einen Auslaßstutzen 11, 12 zur Zu- und Abführung des Kühlgases, das über die
Bohrungen 9 den Elektrodenraum durchströmen kann. Die Hohlachse 1 ist über die Lager 2 mit den Abschlußstücken
3 rotierbar verbunden. Die Spannringe 13 verhindern ein axiales Verschieben des Rohres 4 auf der Achse 1.
Die Federn 8 gewährleisten, daß die Profilelektrode ständig
am Rohr 4 1iegt.
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Figur 2 zeigt im wesentlichen die Elektrode gemäß
Figur 1, jedoch ist das Rohr 4 mit einem weiteren dielektrischen, gummielastischen Schlauch 18 und
dieser wieder mit einem weiteren Schlauch 19 aus thermobeständigem Material überzogen.
Die aus dem Extruder 14 austretende Schmelze läuft zwischen die erfindungsgemäße Coronaeinrichtung und die als Walze
ausgebildete geerdete Gegenelektrode ein und wird dort coronabehandelt.
Durch Drehung der Hohlachse 1 mit den die Elektrode 5 tragenden Armen 6 kann die Elektrodenstellung den jeweiligen
gewünschten Bedingungen optimal angepaßt werden. Zur Kühlung und/oder Abstützung der Coronaeinrichtung
sind die Walzen 17 angebracht.
Figur 3 zeigt eine Abwandlung der Elektrode gemäß Figur 1. An den Tragarmen sind Profi1leisten 22 angebracht,
in die Messerelektroden 23 eingelassen sind.
Figur 4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Coronaei nri chtung . Di e als Elektroden dienenden Metalldrähte
sind mit Klemmen 25 verbunden und werden von den Federn 24 unter Spannung gehalten.
Ansonsten sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen.
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Claims (11)
- PATENTANSPRÜCHEO Coronaeinrichtung bestehend aus wenigstens einer Walzenelektrode, einer dieser zugeordneten geerdeten Stützfläche als Gegenelektrode sowie einem mit der Elektrode verbundenen Generator zur Erzeugung einer Wechselspannung, bevorzugt in hochfrequenter Form, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenelektrodea) aus einer zentralen Achse (1), an der über Isolationen (7) wenigstens zwei Tragarme (6) angebracht sind, die die Elektrode (5,23) tragen,b) zwei an den Enden der Achse zentrisch befestigte zylindrische Abschlußstücke (3), die über Lager (2) mit der Achse (1) rotierbar verbunden sind,c) einem von den Abschlußstücken (3) gestützten Rohr (4) aus dielektrischem Material,d) einer Zuleitung (10) zwischen Elektrode (5) und Transformator (T)/Generator (G),e) sowie wenigstens e\nem Lagerarm (21), der die Achse (1) haitert,besteht.
- 2. Coronaeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (1) als Hohlachse ausgebildet ist.
- 3. Coronaeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (5) als gekrümmtes, dem Radius des Rohres (4) entsprechendes, Profil ausgebildet ist.709824/0637 original inspected- 10 -
- 4. Coronaeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (5) aus einer Profilleiste (22) besteht, die bevorzugt mehrere Messerelektroden (23) trägt.
- 5. Coronaeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (5) aus bevorzugt mehreren Metalldrähten besteht.
- 6. Coronaeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte der Corona (5) mit Spannfedern (24) verbunden sind.
- 7. Coronaeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlachse (1) Bohrungen (9) sowie einen Einlaßstutzen (11) und einen Auslaßstutzen (12) zur Beaufschlagung des Innenraumes der Elektrode mit eirem gasförmigen Kühlmedium aufweist.
- 8. Coronaeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß elastische Elemente (8), bevorzugt in Form von Druckfedern, an den Tragarme (6) angeordnet sind, die die Elektrode (5) an das Rohr (4) anlegen.- 11 -709824/0637
- 9. Coronaeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (4) aus dielektrischem Material, bevorzugt aus Polycarbonat, besteht.
- 10. Coronaeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (4) mit einem dünnwandigen, elastischen, sch!auchförmigen überzug aus dielektrischem Material (18) sowie einem zusätzlichen, ebenfalls sch!auchförmigen Überzug aus einem antistatischen und temperaturbeständigen Material (19) versehen ist.
- 11. Verwendung der Coronaeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10 zur Oberflächenbehandlung von Schmelzen oder Folien.- 12 709824/0637
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