DE2555633C2 - Farblose transparente Glasmikrokügelchen aus einem Glas auf der Basis TiO↓2↓-BaO- (ZnO-SiO↓2↓)mit relativ hohem Brechungsindex und ihre Verwendung - Google Patents
Farblose transparente Glasmikrokügelchen aus einem Glas auf der Basis TiO↓2↓-BaO- (ZnO-SiO↓2↓)mit relativ hohem Brechungsindex und ihre VerwendungInfo
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Description
TiO2 | 20-50 |
BaO | 25-70 |
SiO2 und/oder P2O5 | 0-35 |
ZnO | 0-20 |
SrO | 0-12 |
mit der Maßgabe, daß diese Zusammensetzungen innerhalb des Vielecks ABCDEF der Figur liegen,
und daß der Durchmesser der Glasmikrokügelchen kleiner als 2 mm ist und der Brechungsindex
zwischen 1,85 und 2,04 liegt
2. Glasmikrokügelchen nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch folgende Zusammensetzungen in Gewichtsprozenten:
TiO2 | 25-40 |
BaO | 42-65 |
SiO2 und/oder P2O5 | 10-18 |
ZnO | 0-20, |
mit der Maßgabe, daß diese Zusammensetzungen innerhalb des Vielecks MNOPder Figur liegen.
3. Verwendung der Mikrokügelchen nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Durchmesser zwischen 30
und 150 μπι und einem Brechungsindex zwischen 1,90 und 1,95 in retroreflektierenden Folien und
Blechen.
Glasmikrokügelchen auf Basis von TiO2, BaO und
SiO2 sind ausführlich untersucht worden (vgl. z. B. US-PS 28 38 408, 29 39 797, 29 22 122, 30 22 182,
3193 401, 32 94 558 und 3419 403). Diese bekannten
Systeme enthalten jedoch immer noch einen Bestandteil oder mehrere Bestandteile außer den drei angegebenen
Grundbestandteilen, zur Verminderung der Viskosität, um dadurch die Bildung kleiner, blasenfreier Mikrokugeln
zu ermöglichen, zur Verbesserung der Glasbildung, um so klare nichtkristalline glasige Mikrokugeln zu
bilden, und zur Erzielung eines gewünschten Brechungsindex oder einer gewünschten Farbe oder von
Farblosigkeit
In der DE-OS 2161 701 werden hochbrechende
optische Silikatgläser großer Dispersion auf der Basis TiO2-BaO-SiO2 beschrieben, die einen hohen Al2O3-Gehalt
von 18—24% aufweisen. Glasschmelzen mit derart
hohen Al2O3-Gehalten sind sehr viskos und können
nicht zu Glasmikrokügelchen verarbeitet werden. Das A12O3 ist ein hochschmelzendes Oxid und setzt den
Brechungsindex herab, so daß mit den beschriebenen Gläsern Brechungsindices über 1,875 nicht erreicht
werden.
In der DE-OS 14 96 530 werden durchsichtige Glaskugeln mit Brechungsindices von 1,83-2 beschrieben,
deren Zusammensetzung neben TiO2-BaO auch 3-10Gew.-% B2O3 und 13-20 Gew.-% Al2O3 aufweist.
Diese letztgenannten Bestandteile rufen starke Bindekräfte hervor, die keine gleichmäßige Verteilung
von derart zusammengesetzten Glaskugeln bei der Auftragung auf eine Folie gewährleisten. Durch den
hohen Al2O3-GeIIaIt wird außerdem die Viskosität der
Glasschmelzen stark erhöht und die Bildung kleiner Glasmikrokügelchen wesentlich beeinträchtigt
In der US-PS 32 94 558 bzw. entsprechenden DE-AS 12 53 420 werden hochbrechende titan- und bariumoxidhaltige
Glaszusammensetzungen beschrieben, die hohe
ίο CaO-Gehalte und Alkaligehalte aufweisen. Die
CaO-Gehalte führen jedoch zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Retroreflexionsvermögens und
steigern ähnlich wie Alkalioxid-Gehalte die Tendenz des Zusammenklumpens von Glasmikrokügelchen.
Die in der oben genannten US-PS 29 39 797 beschriebenen transparenten wetterfesten Glaskügelchen
mit Brechungsindices von mindestens 1,90 zeichnen sich durch hohe B2O3-Gehalte aus, die zu einer
erheblichen Verklumpung der Mikrokügelchen führen und derartig aufgebaute Glasmassen für retroreflektierende
Folienprodukte ungeeignet machen.
In der DE-AS 14 21 853 werden Gläser beschrieben, die auf der Basis von TiO2-BaO-SiO2 so modifiziert sind,
daß sie eine erhöhte Oberflächenspannung entwickeln, die den Mikrokügelchen eine verbesserte Kugelgestalt
verleihen soll. Die erhöhte Oberflächenspannung wird dabei durch Wahl bestimmter Oxide, u. a. von
Alkalioxiden und Calciumoxid, erreicht. CaO, MgO und Alkalioxide haben die bereits genannten Nachteile bei
Glasmikrokügelchen.
Es ist im Rahmen der Erfindung festgestellt worden, daß diese zusätzlichen Bestandteile zu einer Reihe
wesentlicher Nachteile bei Mikrokugeln führen. Ein Nachteil besteht darin, daß die Kugeln unter normalen
Lagerungsbedingungen zum Zusammenklumpen neigen, möglicherweise weil sie Feuchtigkeit absorbieren.
Dieses Zusammenklumpen kann die Gleichmäßigkeit und Dichteverteilung der Mikrokugeln in einem
retroreflektierenden Produkt verringern und dadurch
•ίο die Intensität der Retroreflexion einschränken. Ein
anderer Nachteil solcherart aufgebauter Mikrokugeln besteht darin, daß ihre Zusammensetzung nicht
konstant zu halten ist. Die Zusammensetzung der Mikrokugeln und dementsprechend deren Eigenschaften
ändern sich mit kleinen, schwer zu vermeidenden Änderungen der Herstellungs- oder Bearbeitungsbedingungen.
Eine schwerwiegende Änderung betrifft den Brechungsindex eines gesamten Ansatzes von Mikrokugeln,
weil dieser Index die retroreflektierenden Eigenschäften der Mikrokugeln bestimmt und ein Konstruktionsparameter
retroreflektierender Produkte, die diese Mikrokugeln enthalten, ist. Je größer der Durchmesser
der Mikrokugeln in dem Ansatz ist, desto niedriger liegt der Brechungsindex. Es wird angenommen, daß dieser
Unterschied in den Brechungsindices während der Bildung der Mikrokugeln dadurch zustandekommt daß
bei den kleineren Mikrokugeln die Tendenz zur Abgabe leicht verdampfbarer Bestandteile mit niedrigem Index
besteht. Weil ein maximales Retroreflexionsvermögen bei einem retroreflektierenden Produkt erhalten wird,
wenn alle Mikrokugeln in dem Produkt den gleichen vorbestimmten Brechungsindex haben (um eine genaue
Fokussierung von einfallenden Lichtstrahlen auf einer an der Rückseite von Mikrokugeln befindlichen
b5 reflektierenden Oberfläche zu erreichen; bei vielen
retroreflektierenden Blech- bzw. Folienprodukten ist ein Brechungsindex von 1,93 ein optimaler Wert), wird
durch fehlende Gleichmäßigkeit des Brechungsindex
das Retroreflexionsvermögen verringert
Andere wesentliche Folgen einer Inkonstanz der Zusammensetzung sind Materialverluste, weil die
gebildeten Mikrokugeln nicht den festgesetzten Anforderungen genügen, sowie die Notwendigkeit, mehr
kostspielige Verfahrenskontrollen vorzusehen, wodurch die Herstellungskosten erhöht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, farblose transparente Glasmikrokügelchen aus einem Glas auf
der Basis TiO2-BaO-(ZnO-SiO2) mit relativ hohem
Brechungsindex bereitzustellen, die auch als kleine Mikrokügelchen mit einheitlicher Zusammensetzung,
einheitlichem Brechungsindex und erhöhter freier Fließfähigkeit hergestellt werden können, so daß die
Mikrokügelchen gleichmäßiger aufgebracht werden und retroreflektierende Erzeugnisse mit maximalem
Retroreflexionsvermögen liefern.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Anspruch 1 angegebenen Glasmikrokügelchen vorgeschlagen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung dieser Glasmikrokügelchen bildet den Gegenstand des Anspruchs 2 und
eine bevorzugte Verwendung für diese Glasmikrokügelchen ist Gegenstand des Anspruchs 3.
Erfindungsgemäß werden mit derartigen Eigenschaften ausgestattete Glasmikrokügelchen durch Wahl der
im Anspruch 1 angegebenen Zusammensetzung erhalten, ohne daß Zusätze notwendig sind, die als
Verdünnungsmittel den Brechungsindex herabsetzen oder die Tendenz zur Klumpenbildung verstärken,
wodurch für die Glasmikrokügelchen der Erfindung eine gleichmäßige Verteilung des Brechungsindex und
infolgedessen eine Vergleichsmäßigung der Retroreflexion auf Folien oder Blechen erreicht wird.
Die Anteile der Gesamtbestandteile der erfindungsgemäßen Glaszusammensetzung bilden Punkte innerhalb
des Vielecks ABCDEF der Figur der Zeichnung. Die Mikrokugeln sind frei von Alkalioxiden, weisen eine
Kristallinität gemäß Streuung von weniger als 5 Gew.-% auf und sind zu mindestens 95 Gew.-°/o
blasenfrei. Die Mikrokugeln sind im wesentlichen farblos, transparent und haben einen gleichmäßigen
Brechungsindex zwischen 1,85 und 2,04. Sie haben einen Durchmesser unter 2 mm. Die erfindungsgemäßen
Mikrokügelchen zeigen weit weniger Tendenz zum Zusammenklumpen als bisher bekannte Mikrokügelchen.
Die Figur ist ein Dreistoffdiagramm, das die Anteile der in den Glasmikrokugeln der Erfindung enthaltenen
Grundbestandteile angibt; der TiO2-Anteil ist entlang
einer Achse des Diagramms, der Anteil von BaO entlang einer zweiten Achse und der Anteil von SiO2 oder P2O5
entlang der dritten Achse des Diagramms angegeben.
SiO2 wird aufgrund seiner leichten Fähigkeit zur
Glasbildung und seines die Schmelzdauer verkürzenden Effekts bevorzugt 1 oder 2% bewirken schon eine
gewisse Verkürzung der Schmelzdauer, jedoch sind im allgemeinen mindestens 5% SiO2 (oder von einem seiner
Substituenten) enthalten. SiO2 kann teilweise oder völlig
durch P2Os, das weniger bevorzugt wird, weil es
korrodierend wirkt und mit Bariumcarbonat heftig reagiert, ersetzt werden.
Wie in der Glastechnik üblich, werden die Bestandteile als Oxide angegeben, welche die Form darstellen, in
der sie vermutlich in den fertigen Mikrokugeln vorliegen und die die Anteile der chemischen Grundbestandteile
der Masse wiedergeben. In der Praxis können die zu einem Herstellungsgemisch gegebenen Bestandteile
in Form einer anderen chemischen Verbindung vorliegen, wie z. B. als 3ariumcarbonat, und die Masse
kann während des Schmelzens der Bestandteile in die Oxidform umgewandelt werden.
Der breite Bereich für die Anteile von Bestandteilen -, in den Glasmikrokugeln der Erfindung ist in der Figur
durch das mit ABCDEF bezeichnete Vieleck allgemein angegeben. Massen mit Zusammensetzungen außerhalb
dieses Vielecks ABCDEF der Figur haben entweder Brechungsindices außerhalb des gewünschten Bereichs
ίο oder sind schwer zu schmelzen oder in anderer Weise
schwer zu geeigneten Glasmikrokugeln zu verarbeiten oder haben andere unerwünschte Eigenschaften. Innerhalb
des breiten Bereichs oder der durch das Vieleck ABCDEF definierten Anteile liegt ein vorteilhafterer
Anteilsbereich, der in der Figur durch das Vieleck MNOP definiert ist Massen mit Zusammensetzungen
innerhalb dieses bevorzugten Bereichs haben einen vorteilhaften Brechungsindex (im allgemeinen zwischen
1,90 und 1,95), einheitlichere Eigenschaften und sind leichter zu geeigneten Glasmikrokugeln zu verarbeiten.
Ein anderer Bestandteil in bevorzugten Mikrokugeln
der Erfindung ist ZnO, das das Schmelzen der Masse, aus der die Mikrokugeln gebildet werden, unterstützt
Obwohl ZnO einen hohen Dampfdruck hat, so daß sich Teile davon in einer Schmelze der Masse verflüchtigen
können, ist der Brechungsindex von ZnO (2,0) so nahe dem für die Mikrokügelchen gewünschten Brechungsindex,
daß ein Verlust von ZnO während des Schmelzens den Brechungsindex der Masse nicht wesentlich ändert.
Schon etwa 1 Gew.-% ZnO ist vorteilhaft, 5 Gew.-% oder mehr werden bevorzugt, und im allgemeinen sind
nicht mehr als 20 Gew.-% enthalten.
Um die Farblosigkeit sicherzustellen, können die Mikrokugeln der Erfindung einer Wärmebehandlung
unter oxidierenden Bedingungen unterworfen werden, so daß reduzierte Metalle, wie z. B. Ti+3, oxidieren.
Obwohl die Mikrokugeln der Erfindung im wesentlichen farblos sinJ, kann die in Mikrokugeln der Erfindung
benutzte Grundmasse zur Herstellung farbiger Mikrokugeln mit geeigneten Eigenschaften verwendet werden.
Zu Bestandteilen, die zur Farbbildung zugegeben werden können, gehören Cr2O3 (im allgemeinen in einer
Menge zwischen O und 1 Gew.-% vorhanden), MnO2 (O
bis 12Gew.-O/o), Fe2O3 (O bis 12Gew.-%), NiO (O bis
12Gew.-%), CeO2 (O bis 6Gew.-%), Nd2O3 (0 bis
6 Gew.-%) und V2O5 (0 bis 6 Gew.-%).
Wenn Phosphor teilweise oder völlig anstelle von Silicium vorhanden ist, sollte die Ansatzmasse gut
vermischt werden, wie z. B. durch Naßkugelvermahlen, und sollte der Phosphor in Form einer hoch
schmelzenden Verbindung vorhanden sein, wie z. B. als Bariumphosphat. Bariumphosphat kann durch Umsetzung
von Phosphorsäure mit Bariumcarbonat bei Raumtemperatur unter Bildung von Bariumphosphat
gebildet werden, das wiederum bei 1400° C mit Titanoxid unter Bildung einer Flüssigkeit reagiert, die zu
einem Glas abgekühlt werden kann. Wenn andererseits Ammoniumphosphat als Phosphorlieferant verwendet
wird, zersetzt sich das Ammoniumphosphat beim Erwärmen und gibt P2Os als Gas frei, das aus der
Ansatzmasse entweicht Es würde dann eine Bariumtitanatmasse zurückbleiben, die kein geeignetes Glas bilden
könnte. Wenn das Titanoxid nicht vollständig in dem Bariumphosphat verteilt ist, bleibt das Titanoxid bei
1400° C ungeschmolzen und ist das Glas dann nicht
homogen und weist keinen geeigneten Brechungsindex auf.
Mikrokugeln der Erfindung können nach üblichen
Mikrokugeln der Erfindung können nach üblichen
Verfahrensweisen hergestellt werden. Bei einem geeigneten Verfahren werden die Bestandteile in Teilchenform,
mit einer Teilchengröße vorzugsweise zwischen etwa 0,01 bis 50 μπι, abgewogen und innig miteinander
vermischt. Sie werden dann in einem mit Gas beheizten Ofen oder einem Elektroofen geschmolzen, bis alle
Bestandteile in flüssiger Form vorliegen. Die Flüssigkeit wird dann in Wasser abgekühlt, getrocknet und zu einer
kleinen Teilchengröße, die die gewünschte Größe für die fertigen Mikrokugein ist, zerkleinert. Die Teilchen
können dann gesiebt werden um sicherzustellen, daß sie in dem genauen Teilchengrößenbereich liegen. Die
zerkleinerten Teilchen werden dann durch eine Flamme mit einer Temperatur im allgemeinen zwischen etwa
1100 und 1450°C geführt, um die Teilchen kugelförmig zu machen.
Nach einer anderen Verfahrensweise kann man die bis zu dem Punkt, an dem alle Bestandteile flüssig sind,
erhitzte flüssige Ansatzmasse in einen Luftstrahl hoher Geschwindigkeit gießen, der dadurch Glasmikrokugeln
der gewünschten Größe bildet Die Geschwindigkeit der Luft wird bei diesem Verfahren so eingestellt, daß
Mikrokugein mit den geeigneten Abmessungen gebildet werden.
Die Mikrokugein der Erfindung haben ausgezeichnete optische Eigenschaften, d. h., sie enthalten nicht mehr
als 5 Gew.-% Kristallinität gemäß Streuung (d. h„ nicht mehr als 5 Gew.-% der Mikrokugein würden wegen der
Kristallinität als opak verworfen werden) und sind zu mindestens 95 Gew.-°/o blasenfrei. Wie oben angegeben
ist, haben sie einen einheitlichen Brechungsindex im allgemeinen zwischen 1,85 und 2,04 und für bevorzugte
retroreflektierende Folien oder Bleche zwischen 1,90 und 1,95.
Es können Mikrokugein verschiedener Größen hergestellt werden. Es ist schwierig, vorsätzlich
Mikrokugein mit einem Durchmesser kleiner als 10 μπι zu bilden, jedoch wird eine Fraktion von Mikrokugein
mit einem Durchmesser bis herunter zu 2 oder 3 μπι manchmal als Nebenprodukt bei der Herstellung von
größeren Mikrokugein gebildet. Im allgemeinen werden für die einzelnen Verwendungen von Glasmikrokugeln
solche mit einem Durchmesser unter 2 mm und am häufigsten mit einem Durchmesser unter 1 mm verlangt
Mikrokugein für retroreflektierende Folien oder Bleche haben im allgemeinen einen Durchmesser zwischen
etwa 30 und 150 μπι.
Die Mikrokugein der Erfindung können in vielen retroreflektierenden Produkten, Folien bzw. Blechen,
Überzugsmaterialien und Fahrbahnmarkierungsmassen benutzt werden. Eine retroreflektierende Folie oder ein
solches Blech wird in einfacher Weise unter Verwendung
von Glasmikrokugeln der Erfindung nach
bekannten Methoden hergestellt (vgl. US-PS 24 07 680 und 31 90 178). Die Mikrokugein der Erfindung können
außerdem in Überzugsmaterialien verwendet werden, wie in den US-PS 29 63 378 und 32 28 897 angegeben ist.
Bei Einarbeitung in retroreflektierendes Blech bzw. retroreflektierende Folie werden stets Produkte mit
hohem Retroreflexionsvermögen erhalten. Ein gutes Retroreflexionsvermögen kann mit dem folgenden Test
festgestellt werden. Ein geeignetes Bindemittel wird auf eine schwarze nicht-reflektierende ebene Oberfläche
aufgetragen, und dann werden Glasmikrokugeln mit einem Durchmesser zwischen 30 und 150 μπι, die
vollständig mit Silber überzogen sind, auf die Bindemittelschicht kaskadenartig fallengelassen. Eine dicht
gepackte einlagige Schicht wird gebildet, bei der die Mikrokugein bis etwa zur Hälfte ihres Durchmessers
eingebettet sind. Diese einlagige Schicht aus Mikrokugein wird dann mit Säure geätzt, so daß der
Silberüberzug von den freien Teilen der Mikrokugein entfernt wird.
Die Reflexionsintensität der Probe wird dann mit einem Photometer gemessen (wobei ein Ablesungswert
erhalten wird, der mit der Abkürzung »PV« bezeichnet wird), das so angeordnet ist, daß der Divergenzwinkel
(der Winkel, der zwischen den geraden Linien liegt, die die Lichtquelle mit dem reflektierenden Bereich sowie
den reflektierenden Bereich mit dem Photometer verbinden) ein Drittel eines Grads beträgt. Die
Reflexionsintensität wird bei einem Einfallswinkel von 5° gemessen (der Einfallswinkel ist der Winkel, der
zwischen einer geraden Linie, die die Lichtquelle mit dem reflektierenden Bereich verbindet, und einer Linie
senkrecht zu der Ebene des reflektierenden Bereichs liegt). Bei diesem Test ergibt eine einlagige Schicht aus
Glasmikrokugeln der Erfindung stets einen Photometerablesungswert von mindestens 105 PV.
Beispiele 1 bis 31
Teilchen aus Titanoxid, Bariumcarbonat und Kieselsäure
mit einem mittleren Durchmesser von etwa 5 μπι
wurden in verschiedenen Anteilen (Tabelle I) zu 70-g-Ansätzen gemischt Sie wurden von Hand in einem
Mörser mit einem Pistill vermischt und dann in einen Tiegel eingetragen. Tiegel und Inhalt wurden 2 min bei
8000C vorerwärmt, dann wurde der Inhalt bei 14000C
geschmolzen und die Schmelze in einen heißen Luftstrom mit einem Manometerdruck von 2,8 MPa
gegossen.
Glasmikrokugeln mit einem Brechungsindex der Tabelle I wurden gebildet Die Dauer zum Schmelzen
der Bestandteile bei 1400° C wird ebenfalls in der
Tabelle I anseeeben.
Bestandteile (Gew.-%)
TiO2 BaO
Dauer zum | Brechungs |
Schmelzen bei | index |
14000C (min) | |
8:25 | 1,91 |
9:30 | 1,925 |
9:05 | 1,87 |
8:05 | 1,95 |
7:40 | 1,93 |
10:10 | IJO |
42
33,1
28
38
36,5
39.5
38
56,9
52
47
45,5
35.5
25 55 | 7 | BaO | Beispiele | wie in den Beispielen 1 bis | Bestandteile | (Gew.-%) | 633 | 8 | 1 | Dauer zum | 33,1 und 15, % | ,91 | |
und SiO2 wurden mit ZnO | Brechungsindex der hergestellten Mikrokugeln 45 | TiO2 | BaO SiO2 | Schmelzen bei | Bestandteile \ | ||||||||
Bestandteile ((iew.-%) | 51 | und SrO als teilweiser Ersatz von BaO eingesetzt. Das | Dauer zum Schmelzen der Massen bei 1400° C | Dauer zum | i | i4ÖÖ°C (minj | I | ||||||
TiO, | 50,4 | Herstellungsverfahren war | in den nachfolgenden Tabellen angegeben. In | 33,1 | 51,9 15 | Schmelzen bei | 1 Brechungs- g |
8:15 | |||||
33 | 31. Der | II | 33,1 | 48,9 15 | SiO3 | 1400°C (min) | index Wj. | 6 | S | ||||
34 | 43 | und die | 33,1 | 45,9 15 | 8:20 | I | 5:25 | Brechungs- | | |||||
33,6 | 54 | werden | 33,1 | 42,9 15 | 15 | 9:20 | 5:20 | index | | |||||
37 | 67 | Tabelle | 33,1 | 39,9 15 | 16 | 6:50 | 5:35 | ||||||
32 | 38 | Beispiel | 33,1 | 36,9 15 | 30 | 7:10 | 5:30 | 1,89 | |||||
26 | 47 | Nr. | 33,1 | 33,9 15 | 25 | 8 | 5:45 | 1,92 | |||||
23 | 53,5 | 31,9 | 52,6 124 | 20 | 11:10 | 6:15 | 1,925 | ||||||
42 | 58,5 | 32 | 31,9 | 50,1 124 | 10 | 8:25 | 5:45 | 1,93 | |||||
38 | 60 | 33 | 29,15 | 49,35 12^ | 20 | 7:10 | 5:35 | 1,93 | |||||
36,5 | 59,2 | 34 | 29,15 | 4635 124 | JC | 7:20 | 5:15 | 1,93 | |||||
36,5 | 65 | 35 | 10 | 7:40 | 1,93 | ||||||||
40 | 59,2 | 36 | 5 | 12:20 | 1,925 | ||||||||
30,8 | 55,2 | 37 | - | 8:10 | 1,93 | ||||||||
30 | 45,5 | 38 | 10 | 10:05 | 1,91 | ||||||||
30,8 | 51 | 39 | 5 | 7:05 | 1 | ||||||||
32,4 | 51,9 | 40 | 10 | 6:15 | |||||||||
36,5 | 32 | 41 | 12,5 | 6:10 | |||||||||
34 | 40 | 42 | 18 | 7:05 | |||||||||
33,1 | 45 | 15 | 8:15 | ||||||||||
46 | 42,9 | 15 | 12 | ||||||||||
45 | 38,1 | 22 | 8 | ,925 1 | |||||||||
35 | 36,4 | 15 | 7 | ,91 I | |||||||||
33,3 | 33,12 | 20 | 8:30 | ,85 § | |||||||||
42,9 | 23,8 | 12 | ,85 I | ||||||||||
40,9 | 19 | 14 | ,85 1 | ||||||||||
47,65 | 22,7 | 14:25 | ,85 I | ||||||||||
19,23 | ,91 9 | ||||||||||||
Konstante Mengen TiO; | 32 bis 45 | ,93 J | |||||||||||
Beispiel 32 bis | ,935 1 | ||||||||||||
verwendet. In | ,935 I | ||||||||||||
betrugen die | ,965 ; | ||||||||||||
,90 I | |||||||||||||
,89 Ί | |||||||||||||
,91 \ | |||||||||||||
,93 I | |||||||||||||
.92 I | |||||||||||||
,89 I | |||||||||||||
1,95 '■■ | |||||||||||||
1,96 | |||||||||||||
1,91 | |||||||||||||
1,86 . 2 | |||||||||||||
1,95 ' ά | |||||||||||||
1,92 j | |||||||||||||
1,945 i | |||||||||||||
I?
1 |
|||||||||||||
42 wurde als teilweiser BaO-Ersatz ZnO | | |||||||||||||
den Beispielen 32 bis 38 und 43 bis 45 | | |||||||||||||
Anteile von TiO2 und SiO2 | |||||||||||||
während bei den Beispielen 39 bis 42 diese | |||||||||||||
nur geringfügig geändert wurden. | |||||||||||||
Fortsetzung | |||||||||||||
Beispiel | ZnO | ||||||||||||
Nr. | |||||||||||||
7 | 3 | ||||||||||||
8 | 6 | ||||||||||||
9 | 9 | ||||||||||||
10 | 12 | ||||||||||||
11 | 15 | ||||||||||||
12 | 18 | ||||||||||||
13 | 3 | ||||||||||||
14 | 54 | ||||||||||||
15 | 9 | ||||||||||||
16 | 12 | ||||||||||||
17 | |||||||||||||
18 | |||||||||||||
19 | |||||||||||||
20 | |||||||||||||
21 | |||||||||||||
22 | |||||||||||||
23 | |||||||||||||
24 | |||||||||||||
25 | |||||||||||||
26 | |||||||||||||
27 | |||||||||||||
28 | |||||||||||||
29 | |||||||||||||
30 | |||||||||||||
31 | |||||||||||||
10
Bestandteile (Gew.-0/ BaO
SrO
Dauer zum Schmelzen Brechungs-
bei 14000C (min) index
48,9
45,9
39,9
45,9
39,9
12 7:55
8:10
9:30
8:10
9:30
1,91 1,91 1,905
Beispiele 46 bis
Titanoxid, Bariumcarbonat, Phosphorsäure und in einigen Beispielen Zinkoxid wurden zu 70-g-Ansatzmassen
vermischt und zu Mikrokugeln wie in den Beispielen 1 bis 31 verarbeitet. Die hergestellten Mikrokugeln hatten
die in der Tabelle IV angegebenen Eigenschaften.
Beispiel
Nr.
Nr.
Bestandteile (Gew.-%) TiO2 BaO
P2O5 ZnO
Dauer zum Schmelzen bei 14000C (min)
Brechungsindex
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
47
48
49
50
51
52
53
54
55
28 | 57,7 |
42 | 48,4 |
33,6 | 53,9 |
32 | 55,6 |
31,25 | 51,91 |
30,75 | 52,24 |
31 | 56 |
33,1 | 51,9 |
30 | 55 |
35 | 50 |
Vergleichsversuche |
11,8 5,9 9,5 9,5
13,94
14,26
13
15
15
15
Zwei Mischungen A und B wurden hergestellt, wobei die Mischung A aus 33,1 Teilen TiO2; 39,9 Teilen BaO;
15 Teilen SiO2 und 12 Teilen ZnO und die Mischung B
aus denselben Hauptbestandteilen plus 4 Teilen CaO hergestellt wurden. Jede Mischung wurde in einem
Platintiegel bis auf 7320C erhitzt, bis alle Bestandteile in
der Mischung geschmolzen waren, worauf die Mischung dann eine weitere Minute auf dieser Temperatur
gehalten wurde. Die sich ergebende Schmelze wurde auf herkömmliche Weise durch Vergießen des geschmolze
nen Glases in einem Luftstrahl zu Glasmikrokugeln so verarbeitet
Die Glasmikrokugeln gemäß der Erfindung aus der Mischung A wiese!; einen Brechungsindex von 1315 und
die Glasmikrokugeln der Mischung B einen Brechungsindex von 1,905 auf. Die Glasmikrokugeln wurden nach
unterschiedlichen Größenbereichen klassifiziert und die sich darbietende Reflexionsfähigkeit jeder der unterschiedlichen Glaskugeln wurde durch Beschichten eines
Aluminiumbleches mit einer dünnen, transparenten Harzschicht und durch teilweises Einbetten einer
Schicht dieser Glasmikrokugeln in diese Harzschicht ermittelt, während letztere noch klebrig war. Die
Retroreflexionsfähigkeit wurde mittels genormter Verfahren gemessen. Es ergaben sich folgende Werte:
2,5
3,7
2,9
2,8
2,75
250-420
176-250
150-176
105-150
74-105
44- 74
9:40 9
8:25 8:25 7:40 11:10 7:10 9
9
9
1,89
2,04
1,95
1,935
1,91
1,905
1,91
1,91
1,89
1,91
Größen | Retroreflexionslahigkeit in Fotovolt | B |
bereich der | A | Glasmikrokugeln |
Glasmikro | erfindungs | wie unter A, |
kugeln | gemäße | jedoch mit zusätz |
(μπι) | Glasmikro | lich 4% CaO |
kugeln |
20-21
30-32
34-36
35-37
38-40
49-51
30-32
34-36
35-37
38-40
49-51
19-20 20-29 25-28 29-31 29-32 39-42
Aus den Versuchsergebnissen geht hervor, daß CaO in den Glasmikrokugeln eine Verringerung der Retroreflexionsfähigkeit des mit den Glasmikrokugeln versehenen Bleches bewirkt Es wird angenommen, daß diese
Verringerung darauf beruht, daß die Glasmikroperlen bei Verwendung von CaO weniger homogen sind und
daß als Folge davon ein Teil des Lichtes eher in den Glasmikrokugeln zerstreut als von ihnen auf die
reflektierende Ahiminiumschicht unter den Glasmikroperlen fokussiert wird.
Claims (1)
1. Farblose transparente Glasmikrokügelchen aus einem Glas auf der Basis TiOrBaO-(ZnO-SiO2) mit
relativ hohem Brechungsindex, dadurch gekennzeichnet, daß sie frei von Alkalioxiden
sind, daß sie folgende Zusammensetzungen in Gewichtsprozenten aufweisen:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752555633 DE2555633C2 (de) | 1975-12-08 | 1975-12-08 | Farblose transparente Glasmikrokügelchen aus einem Glas auf der Basis TiO↓2↓-BaO- (ZnO-SiO↓2↓)mit relativ hohem Brechungsindex und ihre Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752555633 DE2555633C2 (de) | 1975-12-08 | 1975-12-08 | Farblose transparente Glasmikrokügelchen aus einem Glas auf der Basis TiO↓2↓-BaO- (ZnO-SiO↓2↓)mit relativ hohem Brechungsindex und ihre Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2555633A1 DE2555633A1 (de) | 1977-06-23 |
DE2555633C2 true DE2555633C2 (de) | 1982-06-09 |
Family
ID=5964019
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752555633 Expired DE2555633C2 (de) | 1975-12-08 | 1975-12-08 | Farblose transparente Glasmikrokügelchen aus einem Glas auf der Basis TiO↓2↓-BaO- (ZnO-SiO↓2↓)mit relativ hohem Brechungsindex und ihre Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2555633C2 (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2939797A (en) * | 1959-04-20 | 1960-06-07 | Prismo Safety Corp | Glass compositions |
NL288052A (de) * | 1962-01-24 | |||
US3294558A (en) * | 1963-04-22 | 1966-12-27 | Cataphote Corp | Colorless high index glass compositions |
DE2161701A1 (de) * | 1971-12-13 | 1973-06-14 | Leitz Ernst Gmbh | Hochbrechende titandioxidhaltige optische silikatglaeser grosser dispersion und verfahren zu ihrer herstellung |
-
1975
- 1975-12-08 DE DE19752555633 patent/DE2555633C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2555633A1 (de) | 1977-06-23 |
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---|---|---|---|
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C03C 3/12 |
|
8126 | Change of the secondary classification |
Ipc: C03C 3/10 |
|
D2 | Grant after examination |