-
Verfahren und Anordnung zur Klassifizierung biolo-
-
gischer Zellen aufgrund von Fluoreszenzstrahlung Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur Durchführung einer raschen differenzierten
Nachweisanalyse mikrobiologischer Zellsysteme aufgrund deren Fluoreszenzstrahlung;
sie eignet sich insbesondere für die medizinische Diagnose und pathologische Erkennung
von Mikroben-Krankheiten bzw. Gewebestörungen.
-
Die Untersuchung menschlicher Gewebezellen, die sog. Zytodiagnostik,
spielt eine wichtige Rolle in der Erkennung von Karzinomen oder Krebs im weiblichen
Genitalbereich. Durch Vaginalabstrich oder Zervikal-Abschabung entnommenes Zellmaterial
kann dem Pathologen äußerst zuverlässige Informationen für die Erkennung von Karzinomen
liefern. Die vorrangige Bedeutung der Früherkennung von Krebs bedarf hier keiner
weiteren Erläuterung.
-
Nach den bisher bekannten Verfahren wird der an der Vagina und/oder
dem Zervix entnommene pathologische Abstrich auf einem Glas-Objektträger ausgestrichen
und zur Erhaltung der
morphologischen und chemischen Struktur fixiert.
Die so erhaltene Probe wird im Labor einem komplizierten Färbeverfahren (unter Verwendung
von Papanicolaou Farbstoff)unterzogen. Nach erfolgter Färbung werden die Objektträger
unter dem Mikroskop sorgfältig von Zytotechnikern untersucht, die darauf geschult
sind, normale Zellen von anormalen zu unterscheiden. Den Zytotechnikern dienen ausgeklügelte
Kriterien zur Unterscheidung normaler Abstriche von den anomalen. Im allgemeinen
kann ein sehr erfahrener Zytotechniker ca. 50 Fälle täglich sichten.
-
Da dieses Verfahren schon im heilbaren Frühstadium der Erankheit eine
sichere Erkennung des Krebses gewährleistet, ist man bemüht, seine Anwendung auch
auf eine Reihen-Vorsorgeuntersuchung der Bevölkerung auszudehnen. Zur sicheren Früherkennung
von Krebs ist Jedoch eine derartige Abstrich-Untersuchung aller Frauen in regelmäßigen
Zeitabständen erforderlich, und dies setzt wiederum eine enorm hohe Zahl von Zytotechnikern
und Pathologen voraus, Da man davon ausgehen kann, daß die Großzabl der Abstriche
normal ausfällt, wäre es natürlich eine große Hilfe, wenn man eine Vorrichtung hätte,
die selbsttätig alle offensichtlich normalen Abstriche aussortiert und die zweifelhaften
und anomalen Abstriche für weitere Untersuchungszwecke den Zytotechnikern und Pathologen
überläßt.
-
Es hat sich erwiesen, daß eine verhältnismäßig konstante Beziehung
zwischen dem Gehalt an Desoxyribonukleinsäure, genannt DNA, und dem Ribonukleinsäure-Gehalt,
genannt RNA und der Zellengröße in einer normalen Zelle im Gegensatz zu den einzelnen
Stadien der Krebserkrankung besteht. Krebs zellen enthalten im allgemeinen eine
anomale Menge Nukleinsäure mit DNA-Vberschuß, der wahrscheinlich auf einem anomalen
Zellteilungsvorgang im Laufe der raschen Zellwucherung beruht. Da RNA für die Proteinsynthese
erforderlich ist, ist oft auch eine RNA-dnhäufung festzustellen. Außerdem ist bekannt,
daß maligne Zellen manchmal sehr wenig Zytoplasia enthalten und folglich einen verhältnismäßig
niedrigen
RNA-Gehalt haben. Eine DNA-Zunahme kann daher oft durch eine RNA-Abnahme ausgeglichen
sein. DNA und RNA müssen also unabhängig voneinander ermittelt werden. Bisher durchgeführte
Absorptionsmessungen geben den kombinierten RNA- und DNA-Gehalt an und liefern somit
unzureichende Daten für eine zuverlässige Erkennung maligner Zellen.
-
Es sind auch bereits Geräte bekannt, mit denen angefärbte Zellen durch
unterschiedliche Lichtwellenlängen erregt werden.
-
Es gibt zahlreiche selbsttätige Geräte, mit welchen Zellen in erster
Linie aufgrund unterschiedlicher Zellfläche oder -größe in Zusammenhang mit der
gesamten Strahlenabsorption oder der optischen Schwärze der Zelle überwacht werden.
Hinsichtlich der Trennung des Spektrums der zu untersuchenden Zellen haben sich
derartige Geräte als nicht zuverlässig erwiesen.
-
Bekannt ist auch ein selbsttätiges Gerät, mit welchem durch Messung
der Zellgröße und der primären und sekundären Fluoreszenz-Kennlinien der DNA- und
der RNA-Gehalt einer Zelle unterscheidbar ist (US-PS 3,497,690). Bei diesem bekannten
Gerät werden die zu untersuchenden Zellen von einem unterschiedliche Wellenlängen
enthaltenden Licht bestrahlt, und die durch die erregenden Lichtwellenlängen erzeugte
Sekundäremission wird gemessen. Dieses Gerät bietet aber keine Unterscheidungsmöglichkeit
der Jeweils durch bestimmte Lichtwellenlängen erregten Sekundäremission, da die
Zellen einem mehrere Wellenlängen enthaltenden Licht ausgesetzt werden.
-
Zwar ist auch bereits ein Gerät bekannt (US-PS 3,470,373), mit welchem
Zellen einzelnen Lichtwellen ausgesetzt werden, so daß man in der Lage ist, die
durch das erregende Licht erzeugte sekundäre Fluoreszenz zu unterscheiden, aber
eine Verwendung dieses Gerätes in Verbindung mit einem Durchflußsystem, in welchem
die Zellen kontinuierlich durch die Meßanordnung flie-Ben und nicht auf einem Obäektträger
fixiert sind, ist nicht möglich. Mit einem Durchflußsystem kann man einem Analyse-
Rechner
kontinuierlich Signale für die jeweils zu messenden Parameter zuführen und erhält
somit eine vollständige Analyse der zu untersuchenden Zellen, wobei innerhalb einer
gegebenen Zeitdauer mehr Proben untersucht werden können, als dies bisher möglich
war.
-
In einem solchen Gerät werden auch schon Laser benützt, die einen
einzigen monochromatischen Lichtstrahl erzeugen, mit welchem die zu untersuchenden
Zellen beleuchtet und damit zum Fluoreszieren gebracht werden. Sind jedoch mehrere
monochromatische kohärente Strahlen erforderlich, so werden diese durch getrennte
laser erzeugt. Die Verwendung mehrerer Laser erhöht aber die Kosten einer solchen
Anordnung erheblich.
-
Im übrigen erzeugt ein Laser außer den gewünschten kohärenten Wellenlängen
auch zusätzliche unerwünschte Falschlichtwellenlängen. Diese unerwünschten Wellenlängen
können verhältnismäßig hohe Intensität haben und werden für gewöhnlich mittels Filter
ausgeschieden, um ein unerwünschtes Ansprechen aus zuschließen.
-
Eine gemischte Zellpopulation, z.B. menschliche Leukozyten, lassen
sich unterschiedlich anfärben. Das heißt, eine Zellengruppe nimmt einen fluoreszierenden
Farbstoff mit charakteristischer Brregbarkeit und charakteristischem Emissionsspektrum
an. Durch kombinierte Verwendung mehrerer solcher Farbstoffe läßt sich eine Zellpopulation
daart anfärben, daß die Untergruppen einzeln unterscheidbar sind. Z.B. ist bekannt,
daß Akridin-Orange eine maximale Erregung bei Wellenlängen von 490 und 270 nm erfährt.
Mit Akridin-Orange angefärbte Zellen, die von einem Licht mit 490 nm oder 270 nm
Wellenlänge erregt werden, zeigen eine'sekundäre Fluoreszenz mit einer maximalen
Emission von 520 nm Wellenlänge. Außerdem ist auch bekannt, daß Auramin-O.
-
bei Erregung durch Licht mit 430 nm Wellenlänge fluoreszierendes Licht
mit 530 nm Wellenlänge emittiert.
-
Es ist bekannt, daß bestimmte Zellen unter Einwirkung von erregendem
Licht bestimmter Wellenlängen Fluoreszenzstrahlung zeigen, die sog. primäre Fluoreszenz.
Aus bestimmten, einem Bestandteil solcher Zellen zuzuschreibenden Gründen erzeugen
diese Zellen ohne vorherige Färbung Fluoreszenzstrahlung. Wird eine ungefärbte Pilzzelle,
z.B. die zu Augeninfektionen führende t'Tinea Capitis", durch Licht von ca. 360
nm Wellenlänge erregt, so beginnt die Zelle zu fluoreszieren. Die Erfindung ermöglicht
eine sichere Feststellung und Erkennung solcher Zellen mit primärer Fluoreszenz.
Andere Zellen, z.B. Erythrozyten, Ghloroplaste und Hefezellen zeigen bei Erregung
durch Licht einer Wellenlänge von 400, 405 - 436 nm und 270 - 300 nm primäre Fluoreszenz,
die sich zur Klassifizierung der Zellen analysieren läßt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bisherige Verfahren und
Vorrichtungen dieser Art zu verbessern und ein rasch durchzuführendes Verfahren
zur Klassifizierung biologischer Zellen anhand deren Fluoreszenzstrahlung zu schaffen
sowie eine selbsttätige Anordnung zur raschen Durchführung dieses Verfahrens.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Verfahren zum Klassifizieren
biologischer Zellen vor, die auf Lichtstrahlen durch Lichtabsorption, Lichtstreuung
oder Fluoreszenzstrahlung ansprechen, dadurch gekennzeichnet, daß ein unerwünschte
und gewahlte Wellenlängen enthaltender Laserstrahl in räumlich getrennte Lichtstrahlen
unterschiedlicher Eigenschaften zerlegt wird, daß die zu untersuchenden Zellen einzeln
durch die räumlich voneinander getrennten Lichtstrahlen derart bewegt werden, daß
sie auf jeden Strahl einzeln ansprechen, und daß die Ansprechempfindlichkeit der
einzelnen die Lichtstrahlen passierenden Zellen für Klassifizierungszwecke selektiv
gemessen wird.
-
Zur Durchführung dieses Verfahrens ist nach der Erfindung eine Anordnung
vorgesehen, die gekennzeichnet ist durch einen Laser
zur Erzeugung
eines kohärenten Lichtstrahlenbündels mehrerer Wellenlängen, durch eine Vorrichtung
zum Zerlegen der unterschiedlichen Lichtwellenlängen in eine Anzahl einzelner Lichtstrahlen
mit jeweils anderer Wellenlängencharakteristik, durch eine Vorrichtung zur Bewegung
der Zellen durch die einzelnen Lichtstrahlen und durch eine Messeinrichtung zur
selbsttätigen Messung der Ansprechempfindlichkeit der Zellen bei deren Durchtritt
durch die einzelnen Strahlen.
-
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
-
In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung zur
Veranschaulichung des Verfahrens und der Anordnung nach der Erfindung; Fig. 2 eine
abgewandelte Ausführungsform der in Fig. 1 gezeigten Anordnung.
-
Es ist vorauszuschicken, daß bestimmte gefärbte oder ungefärbte Zellen
bestimmte Lichtwellenlängen absorbieren bzw. bestimmten Wellenlängen stärker absorbieren
als andere. Bestimmte gefärbte oder ungefärbte Zellen bewirken bei bestimmten Lichtwellenlängen
besondere Streukennlinien. Die Bezeichnung "Zelle" ist im folgenden ohne eine gattungsmäßige
Bestimmung als eine gefärbte oder ungefärbte biologische Zelle zu verstehen. Auch
das Wort "?luoreszenz" ist im folgenden ohne eine nahere Bestimmung sowohl als primäre
als auch als sekundäre Fluoreszenz zu verstehen.
-
Die im Zusammenhang mit dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschriebenen Zellen sind entweder mit Euchrysin,
Akridin-Orange,
einem Fluorochrom oder Auramin-O angefärbt.
-
Die gefärbte Zelle wird durch Lichtstrahlen verschiedener Wellenlängen
bewegt und von diesen unmittelbar aufeinanderfolgend getroffen. Die an bestimmten
Bestandteilen der Zellen haftenden Fluorochromen werden erregt und die Zellen strahlen
sekundäres Fluoreszenzlicht aus. Die emittierte Wellenlänge sowie der emittierte
Betrag liefern Informationen über den RNA- und den DNA-Gehalt der Zelle.
-
Obwohl in dem hier beschriebenen Verfahren und auch im Zusammenhang
mit der Vorrichtung von der Verwendung von Euchrysin oder Akridin-Orange oder Auramin-O.
zur Färbung der Zellen die Rede ist, können auch andere Fluorochromen verwendet
werden. Die Vorrichtung und das Verfahren lassen sich auch zur Erkennung von Zellen
verwenden, die ohne vorherige Färbung bei Einwirkung einer Anzahl verschiedener
Wellenlängen primäre Fluoreszenzcharakteristik oder einmalige Streu- und/oder Absorptionskennlinien
zeigen.
-
Fig. 1 zeigt eine Anordnung 10 zur Durchführung des Verfahrens nach
der Erfindung, welcher ein Laser 12 zugeordnet ist, der ein kohärentes Lichtstrahlenbündel
13 erzeugt.
-
Obwohl der Laser 12 in erster Linie ein monochromatisches Lichtbündel
erzeugt, erzeugt er außerdem auch eine Anzahl unerwünschter Falschwellenlängen verhältnismäßig
hoher Intensität. Das alle Wellenlängen enthaltende Strahlenbündel 13 wird durch
eine Linse 14 ausgerichtet und als alle Wellenlängen enthaltender, ausgerichteter
Strahl 15 auf ein Prisma 16 gelenkt. Das Prisma 16 dient zur Zerlegung des von der
Linse 14 kommenden ausgerichteten Strahls 15 in einzelne monochromatische Lichtstrahlen
18 bis 24, welche den vom Laser jeweils erzeugten Wellenlängen entsprechen. Die
Strahlen 18 bis 24 treten unter divergenten Winkeln aus dem Prisma 16 aus. Als Laser
12 kann ein Argon-Ionenlaser vorgesehen sein, der Lichtwellenlängen von 514 nm,
502 nm, 496.5 um, 488 nm, 476.5 nm und 458 nm erzeugt.
-
Die Lichtstrahlen 18 bis 24 sind auf eine Durchflußküvette 26 gerichtet,
in welcher eine zu untersuchende Zelle 28 durch die räumlich voneinander getrennten
Lichtstrahlen 18 bis 24 bewegt wird. Die Trennung der Lichtstrahlen voneinander
gewährleistet, daß eine Zelle während einer bestimmten Zeitdauer stets nur einem
Lichtstrahl ausgesetzt ist. Sind die Zellen mit Fluorechromen unterschiedlich angefärbt,
so werden sie durch die auftreffenden Lichtstrahlen erregt und emittieren sekundäre
Fluoreszenz. Diese sekundäre Fluoreszenz wird durch Fotozellen 30 - 36 erfaßt, welche
jeweils mit Verstärkern 38 bis 44 gekoppelt sind und diesen Signale liefern. Mit
den Ausgängen dieser Verstärker ist ein Rechner 46 verbunden. Die Fotozellen 30
bis 36 können auch mit Filtern bekannter Bauart ausgestattet sein, um die bei einer
Anzahl verschiedener Wellenlängen auftretende primäre Fluoreszenz der Zellen zu
ermitteln. Die Fotozellen 30 - 36 können auch zur Messung der Lichtabsorption oder
-streuung statt der Freszenz dienen.
-
Die Zellen 28 gelangen von einer hier als Block 48 gezeigten Zuführvorrichtung
in die 1>urchflußküvette 26. Es handelt sich hier um eine Zuführvorrichtung bekannter
Bauart, die sich in einer Vielzahl möglicher Ausführungsformen vorsehen läßt. Sie
könnte auch ein Ooulter-Teilchenanalysiergerät (US.-PS 2,656,508) einschließen.
Es läßt sich auch eine Teilchen-Trennvorrichtung (US-PS 3,380,584) verwenden, in
welcher die Konzentration von Blutkörperchen in einer salzhaltigen Lösung derart
gehalten wird, daß die Teilchen die lichtempfindliche Zone der Teilchen-Xrennvorrichtung
einzeln passieren. Bei Verwendung einer solchen Teilchen-Trennvorrichtung würden
die Fotozellen 30 - 36 in ihrer räumlichen Anordnung der en lichtempfindliche Zone
umgrenzen. Die zu untersuchenden Zellen können auf bekannte Weise, z.B. durch Rüllstrom-Verfahren
derart ausgerichtet werden, daß sie die Strahlen 18 - 34 senkrecht passieren.
-
Zur Aufnahme von Zellen aus der Durchflußküvette nach erfolgter Durchquerung
der Lichtstrahlen 18 - 24 ist eine Vorrichtung
50 vorgesehen. Diese
Aufnahmevorrichtung kann eine Xeilchen-Trennvorrichtung sein, in der die Zellen
zu Tropfen geformt werden, die anschließend proportional einem gemessenen Eennmerkmal
der Zelle aufgeladen werden. Dieses gemessene Kennmerkmal läßt sich durch eine von
dem noch zu beschreibenden Kennsignal der Zelle abhängige Spannung darstellen. Das
aufgeladene Tröpfchen wird dann durch ein statisches Feld geleitet, in welchem die
Tröpfchen mit den unterschiedlichen Ladungen in verschiedene Behälter für weitere
Analysezwecke abgelenkt werden.
-
In der Praxis kann der Strahl 18 monochromatisches Licht mit ca. 490
um Wellenlänge sein. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Zelle 28 mit Akridin-Orange
angefärbt sein, das bei Durchquerung des Strahls 18 ein sekundäres fluoreszierendes
Licht mit einer Wellenlänge von 520 um emittiert. Die von der Zelle 28 emittierte
sekundäre FluoreszenzXwird vom Fotodetektor 30 erfaßt, vom Verstärker 38 verstärkt
und dem Rechner 46 zugeführt. Auf ihrem Weg durch die Durchflußküvette 26 durchquert
die Zelle 28 innerhalb einer kurzen Zeitspanne atich den Strahl 20, welcher in diesem
Fall z.B. ein Licht von ca. 430 um Wellenlänge hat. Ist die Zelle 28 auch noch mit
Auramin-O. angefärbt, so wird sie bei dieser Wellenlänge eine sekundäre Fluoreszenz
von ca. 530 um aussenden. Diese sekundäre Fluoreszenz wird vom Fotodetektor 32 erfaßt,
im Verstärker 40 verstärkt und dem Rechner 46 zugeführt. Angenommen, die vom Strahl
18 erregte sekundäre Fluoreszenz der Zelle 28 erzeugt am Ausgang des Verstärkers
38 einen Impuls von ca. 2V und bei Durchtritt der Zelle durch den Strahl 20 am Ausgang
des Verstärkers 40 einen Impuls von 10 VI so läßt sich das Verhältnis zwischen den
Ausgängen der Verstärker 40 und 38 durch den Rechner 46 ermitteln, nämlich in diesem
Fall ein Verhältnis 10 2 2 bsw. 5. Anhand der Ausgänge der Verstärker 38 und 40
läßt sich somit im Rechner 46 elektronisch eine Analyse- des esions-8-pektrums durchführen,
die anhand der ernittelten Terhältniswerte ine Erkennung von Zellanomalien gestattet.
Diese Analyse läßt sich natürlich auch unter Verwendung
von die
Lichtstreuung oder Lichtabsorption erfassenden Detektoren bzw. Verarbeitung deren
Ausgänge durchführen.
-
Auf die gleiche Weise wie vorstehend beschrieben, erzeugt die Zelle
bei Durchquerung der Strahlen 22 und 24 zwei weitere Impulse am Ausgang des Verstärkers
42 bzw. 44. Anhand aller vier Verstärker-Ausgänge 38 - 44 lassen sich elektronisch
Verhältnisse ermitteln, und das so ermittelte Ergebnis kann zur Bestimmung einer
Anomalie der die Fotodetektoren 30 - 36 passierenden Zellen weiterverarbeitet werden.
Zeigt z.B. das ermittelte Verhältnis an, daß soeben eine anomale Zelle - z.B. Hinweis
auf DEA- oder RNA-t!berschuß - die Detektoren 30 - 36 passiert hat, so ist die Jeweilige
Lage dieser Zelle in der Durchflußküvette 26 bekannt4 und vom Rechner 46 kann nun
ein Signal an die Äufnahmevorrichtung 50 gegeben werden, die Zelle für weitere Untersuchungszwecke
zu kennzeichnen oder auszuscheiden.
-
Z.B. könnte die Aufnahmevorrichtung 50 ein Teil eines Teilchenabscheiders
sein, der die anomale Zelle in einen entsprechenden Sammelbehälter ausscheiden könnte.
Die Zelle würde in ein Tröpfchen umgewandelt, das dann aufgeladen und einem Behälter
für weitere Untersuchungen zugeleitet wird.
-
Die von den Fotodetektoren 30 - 36 bei Durchtritt der Zelle 28 durch
die Strahlen 18 - 14 erzeugten Signale können durch eine Vorrichtung 51 ergäzizt
werden (Fig. 2). Der gestrichelte Rechteckblock A stellt die Bestandteile 12 - 16
in Fig. 1 dar.
-
Die Dtirchflußküvette 26 kann wie in Fig. 1 ausgebildet sein.
-
Fig. 2 zeigt die Zelle 28 auf ihren die Strahlen 18 - 24 durchquerenden
Weg durch die Durchflußküvette. Hier ist Jedoch ein einzelner Fotodetektor 52 zusätzlich
zur Erfassung der sekundüren Fl'ioreszenz bei Durchtritt der Zelle 28 durch die
Strahl len vorgesehen. Der Ausgang des Fotodetektors 52 ist mit einem Verstärker
54 gekoppelt, welcher wiederum mit einem Rechner 46' verbunden ist. Das von der
Zelle 28 bei Durchquerung der eins#llen Lichtstrahlen 18 - 24 Jeweils erzeugte Signal
wird den R*chncr 46' ingefiflirt. Somit erhält nsn aufgrund der Erregung der
Zelle
durch die einzelnen Lichtwellenlängen der Strahlen 18 -24 ein Kennsignal der Zelle.
-
Das Kennsignal der Zelle besteht aus einer Reihe von Impulsen bzw.
einer die Anwesenheit oder das Fehlen von durch die Fotozellen 30 - 36 erfaßtem
fluoreszierendem Licht darstellenden ImpulsSlge. Die Amplitude der Impulse und die
Anwesenheit oder das Fehlen eines Impulses in der Impulsfolge läßt sich durch den
Rechner 46 erfassen, und diese Information wird zur anschließenden Bestimmung von
Anomalien der Zelle weiterverarbeitet. Derartige Analyseverfahren sowie auch für
deren Durchführung geeignete Rechner sind bekant.(US-PS 3,497,690). Es lassen sich
selbstverständlich alle Mittel zur Analyse des Kennsignals verwenden, die durch
Klassifizierung und Auslese doie Anomalie einer Zelle anhand deren primären und
sekundären Fluoreszenz zu ermitteln vermögen.
-
Die Erfindung verwendet vorteilhafterweise ein Burchflußsystem, in
welchem eine Zelle durch eine Anzahl räumlich voneinander getrennten monochromatischen
Lichtstrahlen nacheinander erregt wird, die sich durch Zerlegung der von einem einzigen
Laser erzeugten Wellenlängen ergeben. Die Zerlegung und Verwendung der Wellenlängen
eines einzigen Laserstrahls haben bisher als nicht durchführbar gegolten. Die einzelnen
Lichtstrahlen lassen die Zellen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel fluoreszieren
und liefern somit mehr Kennmerkmale oder Parameter zur Beststellung von Zell-Anomalien
als dies bisher möglich war. Die Erfindung umfaßt einen Laser zur Erzeugung der
Strahlen und eine Anordnung zur Erfassung der Fluoreszenz-Parameter und zur anschließenden
Analyse zwecks Ermittlung von Zell-Anomalien. Mit Hilfe der Erfindung sind Informationen
erhältlich, die eine erfolgreicbere Unterscheidung zwischen normalen und anomalen
Zellen gestatten und zudem die Möglichkeit bieten, verschiedene Arten von Zellanomalien
zuverlässig und exakt zu bestimmen.