DE2549894C2 - Verfahren zum Justieren von Kontaktfedern - Google Patents
Verfahren zum Justieren von KontaktfedernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum justieren von einseitig cinspannbaren Kontaktfedern durch
Auslenkung des freien Federendes bis zur Beanspruchung eines bestimmten Querschnittbereiches über die
Elastizitätsgrenze hinaus.
Kontaktfedern dieser Art werden in großer Anzahl bei der Fertigung von Relais verwendet, um die bei der
Betätigung des Relais gewünschte öffnung und Schließung von Stromkreisen zu bewirken. Dabei ist die
Kontaktkraft ein sehr wesentlicher Faktor für die Funktionsfähigkeit des Federsatzes, da von ihr Übergangswiderstand,
Kontaktabbrand und Kontaktabrieb abhängen, so daß eine möglichst genaue Einhaltung
eines bestimmten Wertes gewünscht ist.
Nach bisher üblichen Verfahren wurde das Justierziel, ein bestimmtes Krafl-Weg-Verhalten einer Feder,
durch schrittweise abwechselndes Messen und Biegen angesteuert. Der hierfür erforderliche Zeitaufwand
kann erheblich werden und ist bei der Vielzahl von benötigten Kontaktfedern nicht mehr zumutbar. Insbesondere
kann bei einer Automation der Relaisfertigung dieses Verfahren nicht mehr sinnvoll angewendet
werden. Man ist daher bereits dazu übergegangen, Kontaktfedern mit Hilfe von einer Messung zu
überprüfen und durch einen auf Erfahrungswerte aufbauenden einmaligen Biegevorgang das Justierziel
anzusteuern. Nachteiligerweise muß hierbei eine erhebliche Toleranz der Federkräfte in Kauf genommen
werden, da die Materialeigenschaften bei diesem Verfahren nicht erfaßbar sind.
Erfindungsgemäß sollen sowohl die Nachteile der Toleranzbreite des Ergebnisses vermieden als auch ein
Verfahren ermöglicht werden, das in einem Vorgang die Kontaktkraft einer Kontaktfeder innerhalb kurzer Zeit
und in sehr engen Toleranzen einstellt.
Dies wird dadurch erreicht, daß eine höher als angestrebt vorgespannte Kontaktfeder von einem
steuerbaren Fühler eines Meßkraftgebers entgegen ihrer Vorspannung ausgelenkt und dabei entlastet wird,
dessen Bewegung durch ständige Kraft-Weg-Messung überwacht und als Charakteristik der Feder aufgezeichnet
wird, daß die aufgezeichnete Charakteristik mit einer gewünschten Charakteristik verglichen wird, und
daß die Erreichung eines in beiden Charakteristiken gleichen Wertes den Bewegungsvorgang des Meßkrafteebers
abbricht.
Das erfindungsgemäße Verfahren verwendet Federn, die bereits im Herstellprozeß stärker vorgespannt
werden als erforderlich, so daß eine Justierautomatik vorteilhaft nur eine Bewegungsrichtung benötigt und
damit einfach zu gesialten ist. Außerdem nuizt es die
Tatsache aus, daß der hin- und rückläufige Kurvenast der Kraft-Weg-Charakteristik einer Feder die gleiche
Steigung haben. Wenn also eine Kontaktfeder durch Messung ihrer Kontaktkrafl in Abhängigkeit vom
Kontaktweg während eines Auslenkvorganges eine bestimmte iuifzeichenbare Charakteristik erkennen läßt,
so kann man davon ausgehen, daß auch nach einem i-dstiervorgang, also nach einer Beanspruchung über die
Elastizitätsgrenze hinaus, die dann entstandene Federcharakteristik die gleiche Steigung haben wird. Dies
bedeutet, daß die Charakteristik der Feder vor dem Justiervorgang mit der Federcharakterislik nach dem
Justiervorgang einen Schnittpunkt hat, der allerdings nur einmal während des |ustiervorgariges erreicht wird.
Da sich die Feder nämlich an dieser Stelle bereits im plastischen Bereich berindet, d. h. ein Teil ihres
Querschnittes über die Elastizitätsgrenze hinaus beansprucht ist, gilt der Schnittpunkt nur zwischen der
ursprünglichen Kennlinie in deren plastischem Bereich und dem rücklaufcnden Kurvenast, der nie wieder ganz
durchlaufen werden wird, da sich die Feder in seinem oberen Bereich wieder in dem plastischen Bereich
befindet. Die Messungen, die an der Kontaktfeder nach Beginn de.·, Meßvorganges kontinuierlich vorgenommen
werden, ergeben eine individuelle Charakteristik. In dieser werden alle Material- und Fertigungsungenauigkeiten,
die dieser speziellen Feder anhaften, erfaßt. Die in einem Kraft-Weg-Diagramm aufzeichenbare
Charakteristik erhält eine Parallele, die den gleichen Neigungswinkel aufweist und deren unterer Endpunkt
durch den gewünschten Kraftwert an der Anlage geführt ist. Diese ideale, geradlinige Charakteristik wird
im Verlaufe der Federbiegung an irgendeiner Stelle von der individuellen Federcharakteristik geschnitten werden.
Dieser Schnittpunkt muß dann erreicht werden, wenn sich beim Eintreten in den plastischen Bereich nur
noch der Federweg, nicht aber die Federkraft ändern. Die individuelle Federcharakteristik verläuft dann
parallel zur Abszisse und schneidet an irgendeiner Stelle die geradlinige ideale Federcharakteristik, deren Kraft-Weg-Steigung
die gleiche geblieben ist. Bei sofortiger Beendigung des Bewegungsvorganges läuft die Kontaktfeder
auf der geradlinigen Charakteristik zurück und schneidet an der gewünschten Stelle die Ordinate.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Diagrammes in F i g. 1 und eines Prinzipbildes in F i g. 2
näher erläutert.
In F i g. 1 sind auf der Abszisse der Weg und auf der
Ordinate die Kraft von einseitig eingespannten Kontaktfedern aufgezeichnet. Das Bild zeigt drei
verschiedene Charakteristiken 1, 2 und 3 von Kontaktfedern, deren jeweilige Vorspannung durch den Beginn
der Charakteristik an verschiedenen Punkten 4,5 und 6 der Ordinate erkennbar ist. Die gewünschte Vorspannung
oder Kontaktkraft ist durch den Punkt 7 auf der Ordinate dargestellt. Durch kontinuierliche Messungen
zu Beginn des Justiervorganges wird für jede Kontaktfeder eine individuelle, von Material und Fertigungstoleranzen abhängige Steigung ermittelt. Eine Parallele
zu dieser Linie, die durch den mit 7 bezeichneten Punkt der gewünschten Anlagekraft verläuft, stellt die
Rücklaufcharakteristik dieser Feder dar, die von der Feder durchlaufen wird, nachdem beim Justieren im
plastischen Bereich die ursprüngliche Charakteristik so weil verschoben ist, daß ein gemeinsamei Schnittpunkt
entsteht, an dem die Bewegung abbricht. Bei allen gezeichneten Charakteristiken geht die geradlinige
Steigung nach einem gewissen Bereich in eine Kurve s über. Die Charakteristik flacht ab, da sich die Feder im
plastischen Bereich befindet und bleibend verforuit wird. Alle drei Federcharakierisiiken erreichen nach
einem mehr oder weniger langen Weg einen Punkt 8, 9 oder 10, in dem sie ihre ursprüngliche Parallele ι ο
schneiden. Damit sind sie so weit justiert, daß ihre Vorspannung in der Ruhelage genau dem gewünschten
Wert entspricht.
Die prinzipielle Steueranordnung zeigt Fig. 2. Fine fest eingespannte Kontaktfeder 11 liegt mit einer
bestimmten Kraft an einer Gegenlage 12 an. Fin steuerbarer Kraftgeber mit Wegmesser 1.5 drückt mit
I lilfe eines nach unten beweglichen Fühlers 14 gegen die Kontaktfeder II. Der Kraftgeber wird beispielsweise
von einem Sägezahngenerator 15 gesteuert. Fr übertragt
über die Leitungen lh und 17 Kraft bzw. Wegsignale in einen Signalauswerter IK. Dieser
zeichnet aus den ankommenden Signalen das Kraft Weg-Verhallen dei leder aiii und gibl dieses hinsiiin
lieh iles geraden Anf'angsbereiches über die Leitung I1)
an einen /ielkiirvengeiieriilor 20 weiter, der mit dein
ihm eingespeicherten Sollwert für die Aiilagekrafl und
dem von der Signalaiisweniing kommenden .Steigungswinkel
den Verlauf der geraden Kiicklaulcharakieristik
aufzeichnet, (ileichzeitig gibt der Signalauswerter das
gesamte Kraft-Weg-Verhalten tier zu justierenden Kontaktfeder über eine Leitung 21 an einen Vergleicher
22 weiter, der über eine weitere Leitung 2 5 aus dem /ielkurvengenerator die dort ermittelte Kiicklauleharakteristik
erhält. Bei Frreiehen des Schnittpunktes zwischen den beiden Charakteristiken schaltet der
Vergleichet· über eine Leitung 24 den Sägezahngenera tor zum Antrieb des Kraftgebers ab.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Justieren von einseitig einspannbaren Kontaktfedern durch Auslenkung des freien Federendes bis zur Beanspruchung eines bestimmten Quersehnittsbereiches über die Elastizitätsgrenze hinaus, dadurch gekennzeichnet, daß eine höher als angestrebt vorgespannte Kontaktfeder von einem steuerbaren Kühler eines rvieiSkrafi- ■" gebers entgegen ihrer Vorspannung ausgeienkt und hierbei entlastet wird, dessen Bewegung durch slündige Kraft-Weg-Messung überwacht und als Charakteristik der Feder aufgezeichnet wird, daß die aufgezeichnete Charakteristik mit einer gewünschten Charakteristik verglichen wird, und daß die Erreichung eines in beiden Charakteristiken gleichen Wertes den Bewegungsvorgang des Meßkraftgebers abbiicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752549894 DE2549894C2 (de) | 1975-11-06 | Verfahren zum Justieren von Kontaktfedern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752549894 DE2549894C2 (de) | 1975-11-06 | Verfahren zum Justieren von Kontaktfedern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2549894B1 DE2549894B1 (de) | 1977-01-20 |
DE2549894C2 true DE2549894C2 (de) | 1977-10-06 |
Family
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