DE2549260C3 - Mehrschneiden-Reibahle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Mehrschneiden-Reibahle a mit am Umfang des Messerkopfes einzeln ra.dial verstellbar angeordneten Messern, zwischen denen je eine Führungsleiste mit einer dem Radius der geriebenen Bohrung entsprechenden Rundschliff-Führungsfase angeordnet ist. ■»<>

Bei Mehrschneiden-Reibahlen, insbesondere bei sol chen mit mehr als drei am Umfang des Messerkopfes angeordneten Messern, ist es im allgemeinen üblich, auf die Anordnung von bei Einmesser-Reibahlen vorgesehenen Führungsleisten zu verzichten, da die Neben- ■'' schneiden der Messer die Führung der Reibahle in der geriebenen Bohrung übernehmen.

Um diese Funktion als Führungselemente erfüllen zu können, sind die Nebenschneiden meist so ausgebildet, daß sie eine Rundschüff-Fase, in Einzelfällen auch eine '> <> ebene Freifläche mit einem sehr kleinen Freiwirkel aufweisen.

Da mittels der Schneiden einer Reibahle jedoch sehr feine Späne abgenommen und dadurch Maßhaltigkeit, Rundheit und Glätte der Bohrung gewährleistet werden '>"> sollen, war man, um gleichzeitig eine gute Führung zu erzielen, zu einem Kompromiß gezwungen, durch den die Leistungsfähigkeit einer Reibahle gemindert wurde, da die Einhaltung einer bestimmten Mindestbreite der Führungsfase eine Begrenzung der Schnittgesch windig- ' kcit zur Folge hat.

Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, am Umfang des Messerkopfes im Wechsel mit den Messern Führungsleisten anzuordnen, die eine dem Radius der geriebenen Bohrung entsprechende Rundschliff-F-'iJh- ■ · rungsfasc aufweisen.

So ist z.B. in der US-PS 14 14 565 eine Reibahle beschrieben, bei der jedoch die Führungsleisten im gegenüber den Messern axial rückwärtigen Bereich angeordnet sind und so die ihnen zugedachte Funktion der Entlastung der Messerschneiden als Führungselemente nicht erfüllen können. Sie dienen somit lediglich dazu, einen runden Lauf des Messerkopfes zu gewährleisten, nicht aber dazu, die Passivkraft bzw. die Resultierende aus Schnittkraft und Passivkraft im axial begrenzten Bereich des Anschnittes aufzunehmen. Es ist daher bei dieser Reibahle an der Stirnseite des Messerkopfes ein zusätzlicher Fiihrungskopf mit einstellbaren Führungsorganen vorgesehen.

Bei einer weiteren, durch die CH-PS 2 78 346 bekanntgewordenen Reibahle sind in achsparallele Nuten des Messerkopfes Leisten eingesetzt, die wechselweise in ihrem vorderen bzw. hinteren Bereich als Messer und als Führungsleisten ausgebildet sind. Bei einer solchen Ausbildung des Messerkopfes können jedoch entweder die Messer oder die Führungsleisten ihre Funktion nicht erfüllen, da eine Leiste, die in ihrem vorderen Teil ais Messer mit einer notwendigen, ein einwandfreies Feinbearbeiten gewährleistendes Verjüngung ausgebildet ist, in ihrem rückwärtigen Bereich nicht mehr den für eine Führung des Messerkopfes notwendigen Radius aufweist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Leistungsfähigkeit, insbesondere die Schnittgeschwindigkeit und die Standzeit einer Mehischneiden-Reibahle ohne nachteilige Auswirkungen auf die Maßhaltigkeit, die Rundheit und Glätte der Bohrung in Kauf nehmen zu müssen, zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird bei einer Mehrschneiden-Reibahle der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß sich die Führungsleisten über die ganze Länge der Messer erstrecken, die einen Freiwinkel ohne Rundschliff-Fase aufweisen und bezüglich der Lage ihrer Nebenschneide einstellbar sind.

Die einzelnen, den Erfindungsgc-genstand kennzeichnenden Merkmale sind zwar an sic;r bekannt, jedoch nicht in ihrem Zusammenwirken zur Lösung der speziellen, der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe. Beansprucht wird daher auch nur der Schutz für die Gesamtkombination dieser Merkmale.

Das Zusammenwirken dieser Merkmale ermöglicht es, sowohl für die stabile Führung des Messerkopfes in der Bohrung als auch für eine eine hohe Oberflächengüte gewährleistende Zerspanung optimale Voraussetzungen zu schaffen, ohne daß die hierzu zu treffenden Maßnahmen sich gegenseitig nachteilig beeinflussen. Eine ausreichend breite, dem Radius der geriebenen Bohrung entsprechende Riindschliff-Führungsfase der Führungsleisten gewährleis!et eine stabile Führung des Messerkopfes, während eine scharf ausgeschliffene. einen verhältnismäßig großen Freiwinke! aufweisende Nebenschneide eine optimale Zerspanung auch bei hohen Schnittgeschwindigkeiten gewährleistet, die bei der vorbekannten Reibahle nach der CH-PS 2 78 346 nicht erzielt werden kann, .veil bei dieser die Nebenschneiden ebenfalls als Führungselemente dienen und zu diesem Zweck eine Rundschliff-Fase. aufweisen.

Eine hohe Rundlaufgenauigkeit der Reibahle kann zusätzlich noch dadurch gewährleistet werden, daß die Führungsleiste über den axialen Bereich der Messer hinaus emc Verlängerung in Richtung auf den Reibahlenschaft aufweisen und daß zusätzlich im axialen Bereich dieser Verlängerungen noch mit den Messern fluchtende Führungsleisten vorgesehen sind.

Die Führungsleisten sind vorteilhafterweise so angeordnet, daß der Winkelabstand einer Führungslei-

ste von dem in Drehrichtung jeweils vorderen Messer kleiner ist als derjenige von dem jeweils hinteren Messer.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Reibahle in schematischer Weise dargestellt Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht des messerkopfseitigen Endes der Reibahle;

F i g. 2 eine entsprechende Seitenansicht einer gegenüber F i g. 1 abgewandelten Reibahle;

F i g. 3 eine Stirnseitenansicht der Reibahle;

Fig.4 einen Schnitt nach der Schnittlinie 4-4 der Fig. 2.

Die Reibahle 1 weist in ihrem vorderen zylindrischen Teil 2 zwei in Schlitzen angeordnete Messer 3 auf, die mittels einer Klemmplatte 4 gegen die rückwärtige Flanke dieser Schlitze gepreßt werden. Zwischen den Messern 3 sind etwa um 90° versetzt zwei Führungsleisten 5 angeordnet, die über den Bereich der Messer hinaus eine Verlängerung in Richtung des Schaftes der Reibahle aufweisen. Zwei weitere Führungsleisten 6 sind mit den Messern 3 im wesentlichen fluchtend am Umfang des zylindrischen Teils 2 der Reibahle

lu angeordnet Mittels in die Bohrungen 7 eingesetzter, gegen Justierschrauben anliegender Stellkörper kann die Lage der Messer 3 in bekannter Weise so festgelegt werden, daß sich die Nebenschneiden zum Schaft hin verjüngen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Mehrschneiden-Reibahle mit am Umfang des Messerkopfes im Wechsel mit eine dem Radius der geriebenen Bohrung entsprechende Rundschliff-Führungsfase aufweisenden Führungsleisten angeordneten, radial einzeln verstellbaren Messern, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Führungsleisten (5) über die ganze Länge der Messer (3) erstrecken, die einen Freiwinkel ohne Rundschliff-Führungsfase aufweisen und bezüglich der Lage ihrer Nebenschneide einstellbar sind.

2. Mehrschneiden-Reibahle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Messern (3) angeordneten Führungsleisten (5) in an sich bekannter Weise eine die Länge der Messer überschreitende Verlängerung in Richtung auf den Schaft der Reibahle aufweisen.

3. Mehrvrnneiden-Reibahle nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dali die Führungsleisten (5) so angeordnet sind, daß der Winkelabstand in bekannter Weise von dem in Drehrichtung jeweils vorderen Messer (3) kleiner ist als derjenige von dem jeweils hinteren Messer.

4. Mehrschneiden-Reibahle nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang des zylindrischen Teils (2) des Reibahlenkopfes in an sich bekannter Weise weitere Führungsleisten (6) angeordnet sind, die im wesentlichen mit den Messern (3) fluchten. Jo