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Verleqbares Tennisspielfeld
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Die Erfindung betrifft ein verlegbares Tennisspielfeld, das aus vorgefertigten
Bauelementen kurzfristig auf- und wieder abgebaut werden kann.
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In den letzten Jahren ist das Tennisspiel zum Volkssport geworden.
Die meisten Sportszentren - öffentlich oder privat -sind bemüht, auch Tennisanlagen
anzubieten, obwohl solche Anlagen erheblich kostspieliger sind als die sonstigen
Spielfelder. Die meisten Tennisplätze werden nämlich heute als sogenannte "Hartplätze"
gebaut, d.h. etwa nach den technischen Prinzipien des Straßenbaus, mit einem Unterbau
aus Kies oder Schotter und einer Auflage aus Sand mit einem Bindemittel oder - neuerdings
- aus Kunststoff. Bestimmend für die Verwendbarkeit und Nutzdauer der Anlage ist
die Entwässerung, die ebenfalls etwa so angelegt wird wie an einer Wohnstraße. Dementsprechend
erfordert der Bau eines Tennisplatzes einen erheblichen Aufwand an Geldmittel, Arbeitskraft
und Zeit.
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Die Gesamtkosten der Errichtung eines Tennisplatzes sind daher relativ
hoch. Ohne Grundstückskosten rechnet man mit etwa denselben Quadratmeterkosten wie
beim Bau einer Wohnstraße. Ein Tennisplatz kostet demnach fast so viel wie ein kleines
Einfamilienhaus.
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In vielen Fällen ist diese Investition recht unsicher, denn oft steht.das
Grundstück nicht beliebig lange zur Verfügung.
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Je nach der Bauplanung der betreffenden Gemeinde kann das Grundstück
eines Tages baureif werden; als Tennisplatz bringt
es dann zuwenig
Rendite. Muß nun der Tennisplatz wieder geschleift werden, um einem Hausbau zu weichen,
sind die hohen Erstellungskosten vollständig verloren. Die Folge ist, daß man in
vielen Fällen bei der Anlage eines Tennisplatzes ein sehr hohes finanzielles Risiko
eingeht.
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Dieses gilt insbesondere für die öffentliche Hand, denn die meisten
Sportsplätze werden heute von den Gemeinden errichtet, und zwar auf gemeindegehörigen
Grundstücken.
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Sehr oft werden solche Grundstücke nach wenigen Jahren für den Bau
von Schulen, Krankenhäusern u.a. öffentlichen Gebäuden benötigt, und die Sportplätze
müssen dann auf andere, weniger günstig gelegene Grundstücke ausweichen. Während
Fußballplätze und andere Sportanlagen meist ohne allzu hohe Kosten eingerichtet
werden können und somit bei einer künftigen Schleifung keine größeren Verluste bringen,
ist, wie vorhin schon gesagt, die Investitionsverluste bei Niederlegung von Tennisplätzen
sehr hoch.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, ein aus vorgefertigten Bauelementen
kurzfristig erstellbares, beliebig auf-und abbaubares Tennisspielfeld zu schaffen,
das in wenigen Stunden auf jedem ausreichend ebenen Gelände aufgebaut, jederzeit
ebenfalls in wenigen Stunden abgebaut und, in Bauelemente zerlegt, mit wenig Aufwand
an eine andere Stelle transportiert werden kann, um dort wieder aufgebaut zu werden.
Dabei soll die Spielfeldebene leicht zu verlegen sein und die Entwässerung im Zuge
der Gesamtkonstruktion selbstttig zustande kommen.
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Diese Erfindungsziele werden dadurch verwirklicht, daß auf in untereinander
parallelen Reihen auf planierten Geländestreifen angeordnete, aus armiertem Beton
gegossene Tragbalken aus wetterfestem Holz gefertigte und an der einen Flachseite
mit einem Kunststoffbelag versehene, als langgestreckte Rektangel ausgebildete Spielfeldplatten
derart
aufgelegt sind, daß die Längskanten der Spielfeldplatten
auf den Tragbalken ruhen und mit Ausnahme der an den Außenseiten des Spielfelds
befindlichen Längskanten an der Mitte der Tragbalken an den Längskanten der unmittelbar
benachbarten Spielfeldplatten anliegen, während die ebenfalls aneinander anliegenden
Stirnkanten der Spielfeldplatten rechtwinklig zu den Längsachsen der Tragbalken
verlaufen. Diese Tragbalken sind vorzugsweise aus Leichtbeton gefertigt.
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Zumindest die Stirnkanten der Spielfeldplatten können mit einer Versiegelung
ausgestattet sein. Ferner können zumindest die von den Längskanten der Spielfeldplatten
gebildeten Stöße mit Kunststoff ausgefüllt werden und je eine Abfasung aufweisen,
welche mit der Nachbarplatte zusammen eine Rinne bildet, die eine Kunststoffüllung
erfährt.
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Schließlich können die Tragbalken in vorgegrabene, planierte Erdrinnen
verlegt werden, die gleichzeitig als Wasserabfuhr dienen.
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Anhand der Zeichnungen wird in der Folge ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt und erläutert.
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Es zeigen Figur 1 eine Spielfeldplatte aus wetterfestem Holz mit Kunststoffbelag,
in perspektivischer Sicht, Figur 2 eine Teilansicht des Schnittes X-X der Fig.1,
vergrößert, Figur 3 zwei Tragbalken aus armiertem Beton, in perspektivischer Sicht,
Figur 4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Spielfeldes, in einer
Draufsicht,
Figur 5 den Schnitt Y-Y der Fig.4, in perspektivischer
Sicht, wobei die mit dünnen Strichen angedeuteten Spielfeldplatten als durchsichtig
simuliert sind, Figur 6 den Schnitt Z-Z der Fig. 5, vergrößert, Figur 7 eine Teilansicht
eines Querschnitts zweier Spielfeldplatten mit abgefasten Kunststoffbelägen, Figur
8 die Teilansicht Fig. 7, nachdem die beiden Spielfeldplatten zusammengeschoben
sind, Figur 9 die untere linke Ecke des Spielfeldes Fig. 4 in perspektivischer Sicht,
mit Abdeckplatten an der Lngsk.ante voll gezeichnet, an der Stirnkante gestrichelt
, sowie mit einem Stützblock unter der (ausgeschnittenen) Mitte der Spielfeldplatte
und einem gestrichelt angedeuteten Stützblock unter der Nachbarplatte, Figur 10
den Schnitt U-U der Fig. 9, schematisch und stark vergrößert, Figur 11 den Schnitt
V-V der Fig. 4, mit zwischen den Spielfeldplatten und den Tragbalken angeordneten
Stahlprofilen u n d Figur 12 den Schnitt W-W der Fig. 11.
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Die Bauelemente des erfindungsgemäßen verlegbaren Spielfeldes bestehen
aus Spielfeldplatten 1 mit Kunststoffauflage 2
sowie aus Tragbalken
3. Die Spielfeldplatte 1 ist aus wetterfestem Holz gefertigt und weist einschließlich
Kunststoffbelag 2 die Größe 400x200x5 cm auf, wobei der Kunststoffbelag 1.2 cm stark
ist. Die Tragbalken 3 sind aus armiertem Beton gefertigt, vorzugsweise aus Leichtbeton.
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Jeder Tragbalken ist 3 m lang, mit einem Querschnitt von 15x15 cm.
Er kann auch ein trapezförmigen Querschnitt haben, vgl. Fig. 11.
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Die Tragbalken 3 werden in Verlängerung aneinander in vorher ausgegrabene
Erdrinnen 4 (Figuren 5, 6 nd 9) eingelegt, und zwar derart, daß die Oberflächen
der Tragbalken sich genau in der gleichen Horizontalebene befinden. Der Abstand
zwischen den Längsachsen je zweier benachbarter Tragbalkenreihen ist genau gleich
der Breite einer Spielfeldplatte 1 (mit Ausnahme der beiden äußeren Tragbalkenreihen,
bei denen der Abstand von der Außenkante der äusseren Tragbalkenreihe bis zur Längsachse
der nächstfolgenden Tragbalkenreihe gleich der Breite einer Spielfeldplatte ist).
Auf die Tragbalken 3 werden die Spielfeldplatten 1 der Länge nach aufgebracht. Die
Tiefe der Erdrinnen 4 ist derart bemessen, daß die Ebene des von den Spielfeldplatten
gebildeten Spielfeldes etwa der durchschnittlichen Ebene des unmittelbar angrenzenden
Geländes entspricht. An den Längsseiten und Stirnseiten des Spielfeldes werden Abschlußplatten
5 aus armiertem Beton angeordnet, vgl. Fig. 9. An diesen Abschlußplatten 5 füllt
man Erde auf und planiert das unmittelbar anschließende Gelände.
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Um zu verhindern, daß die Spielfeldplatten 1 bei starkem Aufspringen
u.dgl. der Spieler in Schwingungen versetzt werden, kann man unter dem geometrischen
Mittelpunkt einer jeden Spielfeldplatte einen Stützblock 6 anbringen, vgl.
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Fig. 9.
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Die zwischen je zwei aneinanderliegenden Längsseiten zweier benachbarter
Spielfeldplatten 1 vorhandenen Stöße 7
werden mit Kunststoff ausgefüllt.
Um die Einfüllung zu erleichtern, kann der Kunststoffbelag 2 an den Längskanten
einer jeden Spielfeldplatte Abfasungen 8 erfahren (Figuren 7 und 8). In die nach
Aufbringung der Spielfeldplatten auf die Tragbalken ausgebildete Kerbe zwischen
den Abfasungen wird dann eine Kunststoffüllung 9 eingefüllt. Anstelle von schrägen
Abfasungen kann man den Kunststoffbelag einige Millimeter vor dem Rand der Spielfeldplatte
aufhören lassen; es bildet sich dabei einen Falz und nach Anbringung der Platten
eine Rinne, die mit Kunststoff aufgefüllt wird, vgl. Fig. 11.
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Dagegen werden die Stöße 77 an den Stirnseiten der Spielfeldplatten
1 nicht ausgefüllt, sondern sie dienen erfindungsgemäß zum Durchlauf von Regenwasser
und Abspritzwasser, das durch die Stöße 77 in die Hohlräume unter den Spielfeldfeldplatten
und in die Erdrinnen 4 abläuft. Bei schweren Lehmböden u.dgl. hebt man im Bereich
des Spielfeldes eine Sickergrube 10 aus und verbindet die Erdrinnen 4 über Querrinnen
(nicht gezeichnet) mit dieser. Um ganz sicher zu gehen, daß das ständig ablaufende
Regenwasser das wetterfeste Holz der Spielfeldplatte nicht angreift, kann man die
Kanten der Spielfeldplatten mit Schutzauflagen (Versiegelungen) 11 aus Kunststoff
versehen, vgl.
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Fig. 10 (Schnitt U-U der Fig. 9 im Teilbereich B, schematisch und
vergrößert).
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In einer Variante des Ausführungsbeispiels können dünnere und damit
preisgünstigere wetterfeste Holzplatten als Spielfeldplatten 1 zur Verwendung kommen,
z.B. 25 mm-Platten anstelle die oben vorgesehenen 38 mm-Platten. Um an einem solchen
leichten Spielfeld Schwingungen in Grenzen zu halten, bringt man quer auf die Tragbalken
3 eine Reihe Stahl-oder Leichtmetallprofile 12, zweckmäßigerweise Doppel-T-Träger,
im Abstand von 50 bis 100 cm an. Auf diese Profile
legt man die
Spielfeldplatten 1 auf, vgl. Figuren 11 und 12 (Fig. 12 stellt verkleinert den Schnitt
W-W der Fig.
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11 dar). Verwendet man solche Zwischenprofile 12, kann man sämtliche
Stöße 7,77 offen lassen.
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Für das Netz N (Fig. 4) werden unter den betreffenden Spielfeldplatten
zwei Stützblöcke 6' angeordnet, welche mit Bohrungen 13 für die Netzpfosten 14 versehen.
Die Spielfeldplatten werden mit entsprechenden Bohrungen ausgestattet.
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Die Spielfeldmarkierung M wird nach Erstellung des Spielfeldes in
herkömmlicher Weise auf die Spielfeldplatten aufgetragen. Ist eine größere Anzahl
von Spielfeldern zu liefern, kann man die Spielmarkierungen als andersfarbige Streifen
in den Kunststoffbelag 2 der betreffenden Spielfeldplatten einarbeiten, wodurch
man eine besonders haltbare und unempfindliche Markierung erhält. Der Nachteil hierbei
ist, daß man die Spielfeldplatten markieren und gesondert verlegen muß.
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Der Aufbau eines Spielfeldes mit Hilfe deL Bauelemente ist eine Angelegenheit
von wenigen Stunden. Das schwerwiegende und bisher besonders aufwendige Problem
einer zuverlässigen Wasserbeseitigung ist gemäß der Erfindung in einfachster Weise
gelöst, indem das Wasser durch die nicht verschlossenen Stöße 77 in die Hohlräume
zwischen Spielfeldplatten, Tragbalken und Erdreich abfließt. In regenreichen Gegenden
kann man ähnlich einfach einen Wasserablauf mit größerer Fassungsvermögen einrichten,
indem man die Länge der Spielfeldplatten 1 derart bemißt, daß eine Stoßreihe der
Querstöße 77 unmittelbar unter dem Netz angeordnet ist.
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Man braucht dann nur den Abstand zwischen den betreffenden Stirnkanten
der Spielfeldplatten hier auf o.5 bis 1.5 cm zu erweitern (nicht gezeichnet). Der
Hauptvorteil an der Erfindung ist jedoch, daß das in wenigen Stunden aufgebaute
Tennisspielfeld
ebenso schnell abgebaut und die Bauelemente an einen anderen Ort gefahren werden
können, wo das Spielfeld wieder in kurzer Zeit aufgebaut wird. Auf dem verlassenen
Gelände bleiben keinerlei Baureste oder Veränderungen zurück. Die Bauelemente sind
in vollem Umfange wieder verwendbar; der Ortswechsel kostet lediglich Arbeitszeit
und Transport.
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Vor einem Abbau werden die Kunststoffüllungen 9 an den Längsstößen
7 mit einer Handmotorsäge aufgeschnitten. Danach hebt man die Spielfeldplatten 1
und die Abschlußplatten 5 ab und entfernt die Tragbalken 3 und die Stützblöcke 6,
6'.
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Schließlich gleicht man mit einer Planierraupe o.dgl. die Erdrinnen
4 und - wenn vorhanden - die Sickergrube 10 aus.
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Das Gelände ist praktisch in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt.
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Der Transport der Bauelemente ist problemlos, selbst wenn es um größere
Entfernungen geht. Das Gesamtgewicht des Spielfeldes bei Holzstärke 3.8 cm, Stärke
des Kunststoffbelags 1.2 cm und Tragbalken mit Querschnitt 15x15 cm sowie Abschlußplatten
mit Querschnitt 5x20 cm aus Normalbeton beträgt rd. 70 t, bei Tragbalken und Abschlußplatten
aus Leichtbeton rd. 60 t. Der Transport ist somit allenfalls mit zwei Lastzügen
zu bewältigen.
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Für die Fachwelt stellt die vorliegende Erfindung eine Überraschung
dar. Die Erfindung räumt auf mit dem bisher herrschenden fachlichen Vorurteil, man
könne schon aus Kostengründen ein Tennisspielfeld nicht verlegbar gestalten. Das
erfindungsgemäße Spielfeld ist erstens kostenmäßig nicht aufwendiger als ein Spielfeld
in herkömmlicher Bauart -eher umgekehrt - und zum anderen stellt es eine Investition
dar, die nicht verloren gehen kann.
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8 Patentansprüche
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