DE2548871B2 - Vorrichtung zur stabilisierung eines drehtisches einer werkzeugmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur stabilisierung eines drehtisches einer werkzeugmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisierung des schrittweise fortschaltbaren und
in mehreren Drehlagen verriegelbaren Drehtisches einer Rundschalttisch-Werkzeugmaschine wobei der
Bearbeitungshub für die Werkstücke durch Heben des gesamten Drehtisches in axialer Richtung mittels am
Umfang des Drehtisches verteilt angeordneter hydraulisch betätigter Hubkolben erfolgt, die außerhalb des
Drehlagers des Drehtisches angreifen und deren Hub durch Anschlag begrenzt ist.
Eine Werkzeugmaschine mit einem Drehtisch dieser Art ist in der DT-PS 11 09 489 beschrieben. Der
Drehtisch solcher Werkzeugmaschinen weist längs des Umfangs gleichmäßig verteilte Werkzeugaufnahmen
sowie am Maschinengestell entsprechend längs des Umfangs des Drehtisches angeordnete Bearbeitungseinheiten
auf. Je zu Beginn eines Bearbeitungsvorgangs wird der Drehtisch durch die erwähnten hydraulischen
Hubkolben axial angehoben, derart, daß die in den Werkstückaufnahmen befindlichen Werkstücke in den
Bereich der Werkzeuge angehoben und durch dieselben bearbeitet werden. Dabei findet an jeder Bearbeitungsstelle eine Teilbearbeitung des Werkstückes statt. Der
durch Anschlag begrenzte Hub der den Maschinentisch axial verschiebenden hydraulischen Hubkolben bestimmt
dabei die Bearbeitungstiefe. Die Werkzeuge können an sich in einer Axialebene bewegt werden, um
beispielsweise bestimmte Fräsoperationen durchzuführen. Dabei treten an den einzelnen Bearbeitungsstellen
verschiedene, im allgemeinen nicht konstante Bearbeituneskräfte auf, welche durch die den Maschinentisch an
mehreren Stellen unterstützenden hydraulischen Hubkolben aufgenommen werden und damit eine Deformation
des Maschinentisches vermeiden. Es ist damit eine erhebliche Steigerung der Bearbeitungsgenauigkeit
möglich.
Es wurde nun jedoch festgestellt, daß bei bestimmten Bearbeitungsarten der Maschinentisch in axiale Vibration
gebracht werden kann, welche die Bearbeitungsgenauigkeit beeinträchtigen bzw. die zur Erzielung einer
ίο besonders hohen Präzision getroffenen Maßnahmen
zum Teil illusorisch werden lassen.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, den Drehtisch der Werkzeugmaschine
zusätzlich derart zu stabilisieren, daß in allen Fällen höchste Präzision erreicht wird. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Stabilisierung des Drehtisches einer Werkzeugmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
weitere unabhängige, ebenfalls am Umfang des Drehtisches verteilt angeordnet hydraulisch betätigbare
Kolben vorgesehen sind, deren Zylinder am Maschinengestell befestigt sind und deren Kolbenstangen in einer
der Axialverschiebung des Drehtisches entgegengesetzten Richtung gegen den Drehtisch in Anlage bringbar
sind, und die dabei aufgebrachten Kräfte insgesamt geringer sind als die Summe der Kräfte der Hubkolben.
Will man die Vorteile der Werkzeugmaschine
wirklich voll ausnützen, so erscheint es sinnvoll, einen
gewissen Abstand zu treiben um diese störenden Vibrationen zu beseitigen. Dank der erfindungsgemäßen
Ausführung ist es möglich, mit einer Drehtischmaschine bisher unerreichbare Bearbeitungsgenauigkeiten
zu erzielen. In vielen Anwendungsfällen rechtfertigt sich selbst ein hoher Aufwand zur Erzielung dieser
Genauigkeit, da sonst gesamthaft noch aufwendigere Maschinen und Bearbeitungsverfahren erforderlich
werden.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert, die zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeigt.
F i g. 1 zeigt einen Axialschnitt durch die Vorrichtung, F i g. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Werkzeugmaschine
in kleinerem Maßstab, und
F i g. 3 zeigt einen Teilschnitt durch die zweite Ausführungsform.
Die in Fig. 2 vollständig dargestellte Werkzeugmaschine
weist einen kreisrunden Drehtisch 1 auf, der im Maschinengestell 2 mittels eines nicht dargestellten
Präzisionslagers drehbar gelagert ist. In an sich bekannter Weise kann der Drehtisch 1 schrittweise
fortgeschaltet und in bestimmten Drehlagen verriegelt werden, in welchen Drehlagen sich je eine Werkstückaufnahme
5 des Drehtisches 1 symmetrisch vor einer Befestigungsvorrichtung 3 für eine Bearbeitungseinheit
befindet. Die mittels schwalbenschwanzförmiger Kulissen befestigten Bearbeitungseinheiten sind der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Bei der ersten Ausführungsform gemäß F i g. 1 befinden sich die
Organe zur Stabilisierung des Drehtisches 1 über demselben. Diese Organe weisen je einen hydraulischen
bo Hubkolben 6 mit einem Zylinder 7 auf, wobei der Kolben 6 in Ruhestellung durch eine Druckfeder 9, die
sich an einer Hülse 10 abstützt, an einem unteren Anschlag 8 gehalten wird. Die Vorspannung der Feder 9
kann durch mehr oder weniger tiefes Einschrauben der
us Hülse 10 reguliert werden. Durch eine Bohrung 12 kann
über dem Kolben 6 Drucköl in den Zylinderraum 11 eingeführt werden. Die Dichtungen 13 und 14 dienen der
Abdichtung des Zylinders. Die Kolbenstange 15 des
Zylinders 6, welche von oben einen Druck auf den Drehtisch ausüben kann, wird von einem Kanal 16
durchsetzt, welchem Druckluft zugeführt werden kann.
Der Zylinder 7 ist in der Bohrung eines Trägers 17 befestigt, welcher mittels einer Schwalbensi;hwanzkulisse
18 an einer Befestigungsvorrichtung 3 vertikal einstellbar angebracht ist. Die Befestigungsvorrichtung
3 ist mittels einer weiteren Kulisse horizontal einstellbar, und die geraue Position der Kulisse 18 und
des Trägers 17 kann mittels zweier Mikrometerschrauben 19 und 20 fein eingestellt werden.
Unterhalb des Drehtisches 1 sind am Maschinengestell 2 über den ganzen Umfang gleichmäßig verteilte
Hubzylinder befestig?, deren Kolbenstangen 21 von unten gegen eine sehr genau bearbeitete ringförmige
Fläche des Drehtisches 1 wirken. Die Kolbenstangen der Hubzylinder weisen eine Anschlagschulter 22 auf,
die mit einem Anschlag 23 zusammenarbeitet. Die Kolben der Hubzylinder werden normalerweise durch
eine Feder 40 in einer unteren Endlage gehalten.
Wenn der Drehtisch 1 jeweils eine seiner Bearbeitungsstellungen erreicht hat und in derselben verriegelt
ist, wird zugleich den Hubzylindern unter deren Kolben Druckmittel zugeführt, während durch die Bohrung der
Kolbenstangen 15 Druckluft zugeführt wird, um die unter diesen Kolbenstangen liegende Fläche des
Drehtisches 1 zu reinigen, d. h., insbesondere von früheren Bearbeitungen herrührende Späne wegzublasen.
Die Hubzylinder heben nun über ihre Kolbenstangen 21 den Drehtisch 1 aus der in F i g. 1 in vollen Linien
dargestellten Ruhestellung in die in F i g. 1 in strichpunktierten Linien angedeutete Arbeitsstellung an.
Dabei trifft die Oberseite des Drehtisches 1 auf die Kolbenstangen 15 auf und hebt dieselben mit den
Kolben 6 entgegen dem Druck der Feder 9 an. Sobald die Axialverschiebung des Arbeitstisches 1 aus der
Ruhestellung in die Arbeitsstellung beendet ist, wobei der Hub durch die Anschlagflächen 22 und 23 der
Hubzylinder bestimmt ist, wird Drucköl durch die öffnung 12 der Zylinder 7 über die Kolben 6 zugeführt,
so daß nun die Kolbenstangen 15 mit einem bestimmten Druck von oben auf den Drehtisch drücken. Damit ist
der Drehtisch 1 praktisch starr zwischen den Kolbenstangen 21 und den Kolbenstangen 15 eingespannt,
wenn nun die Bearbeitung an den verschiedenen Arbeitsstellen beginnt, wodurch axiale Vibrationen des
Tisches und damit Arbeitsungenauigkeiten vermieden werden. Die in den Hubzylindern und den von oben
wirkenden Stabiiisierungszylindern wirkenden öldrükke sowie die Druckkräfte der Federn 9 und 40 sind so
aufeinander abgestimmt, daß unter weiterer Berücksichtigung des Gewichts des Drehtisches 1 und der
Bearbeitungskräfte die Summe der Kräfte der Hubzylinder überwiegt, so daß der Drehtisch 1 starr in seiner
Arbeitsstellung gehalten wird. Von besonderer Bedeutung ist die Sicherung des Arbeitstisches durch die von
oben wirkenden Stabilisierungszylinder bzw. deren Kolbenstangen 15, wenn an bestimmten Arbeitsstellen
in Horizontalrichtung Fräsarbeiten auszuführen sind.
Nach Beendigung der verschiedenen Bearbeitungen wird der in den Hubzylindern und in den Sicherungszylindern
wirkende Öldruck aufgehoben. Der Drehtisch 1 verschiebt sich dabei in seine Ruhestellung zurück, und
ίο die Kolbenstangen 15 und 21 erreichen ebenfalls die in
Fig. 1 dargestellten Ruhestellungen. Der Drehtisch 1 wird nun um einen Schritt fortgeschaltet, wobei vor,
während oder nach der Fortschaltung ein fertig bearbeitetes Stück ausgeworfen und ein neues Stück
eingelegt wird, worauf sich die oben beschriebenen Vorgänge zur nächsten Bearbeitung wiederholen.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfordert die
Besetzung einiger Arbeitsstellen mit Trägern 17 bzw. Stabilisierungszylindern 7. An diesen Stellen können
somit keine Bearbeitungseinheiten angebracht werden. Dieser Nachteil kann vermieden werden, wenn gemäß
F i g. 3 die Stabilisierungszylinder unterhalb des Drehtisches 1 angeordnet werden.
Fi g. 3 zeigt einen dieser in gleichmäßiger Verteilung
am ganzen Umfang des Drehtisches angeordneten Zylinder 35, der mit dem Maschinengestell 2 verschraubt
ist. Der Zylinder ist mittels einer Ringmutter 31 gesichert, und seine vertikale Lage kann bei gelöster
Mutter 31 eingestellt werden. Der Kolben 30 ist mit einer Kolbenstange 24 versehen, deren Kopf 25 in eine
Ringnut 26 des Drehtisches 1 greift. Ausnehmungen 27 gestatten das Einführen der Köpfe 25 in die Ringnut 26.
In den Ringraum 28 zwischen der Oberseite des Kolbens 30 und dem Zylinderdeckel 43 kann Druckmittel
durch einen Kanal 32 und öffnungen 33 eingeführt werden, um den Kolben 30 und damit die Kolbenstange
24 und deren Kopf 25 zur Stabilisierung des Drehtisches 1 nach unten zu ziehen. Der Hub des Kolbens nach
unten ist durch den Zylinderflansch 42 begrenzt. Im Zylinderdeckel 43 ist eine Ringnut 29 für eine Dichtung
vorgesehen.
In Fig.3 ist eine der Kolbenstangen 21 angedeutet,
welche in der oben beschriebenen Weise zum Anheben des Drehtisches 1 dienen. Beim Anheben des Drehtisches
durch die Kolbenstangen 21 in die Arbeitsstellung werden die Köpfe 25 und die damit verbundenen
Kolbenstangen 24 und Kolben 30 nach oben mitgenommen, und wenn dann auch über den Kolben 30 in den
Ringraum 28 Druckmittel zugeführt wird, sichern die Stabilisierungszylinder 35 den Drehtisch 1 in der
erreichten Arbeitsstellung, was mit den oben bereits beschriebenen Vorteilen verbunden ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Stabilisierung des schrittweise fortschaltbaren und in mehreren Drehlagen
verriegelbaren Drehtisches einer Rundschalttisch-Werkzeugmaschine, wobei der Bearbeitungshub für
die Werkstücke durch Heben des gesamten Drehtisches in axialer Richtung mittels am Umfang des
Drehtisches verteilt angeordneter hydraulisch betätigter Hubkolben erfolgt, die außerhalb des Drehlagers
des Drehtisches angreifen, und deren Hub durch Anschlag begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß weitere unabhängige, ebenfalls am Umfang des Drehtisches (1) verteilt angeordnete
hydraulisch betätigbare Kolben (6, 30) vorgesehen sind, deren Zylinder (7, 35) am Maschinengestell
befestigt sind und deren Kolbenstangen (15, 24) in einer der Axialverschiebung des Drehtisches (1)
entgegengesetzten Richtung mit gegen den Drehtisch in Anlage bringbar sind, und die dabei
aufgebrachten Kräfte insgesamt geringer sind als die Summe der Kräfte der Hubkolben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder (35) mit Kolben (30)
unterhalb des Drehtisches (1) angeordnet sind, wobei die Kolbenstangen (24) der Kolben (30) mit
einem Kopf (25) in eine Nut (26) des Drehtisches greifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage jedes der Zylinder (7) mit
Kolben (6) zur Stabilisierung des Drehtisches (1) in zwei senkrechten Richtungen mittels zweier Mikrometerschrauben
(19,20) fein einstellbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1645574A CH585090A5 (de) | 1974-12-11 | 1974-12-11 |
Publications (3)
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DE2548871A1 DE2548871A1 (de) | 1976-06-24 |
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DE2548871C3 DE2548871C3 (de) | 1978-10-19 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE2548871C3 (de) |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2524360A1 (fr) * | 1982-03-30 | 1983-10-07 | Moulin Georges | Machine-outil universelle avec une pluralite de postes d'usinage, constituant un centre d'usinage |
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1974
- 1974-12-11 CH CH1645574A patent/CH585090A5/xx not_active IP Right Cessation
-
1975
- 1975-10-31 DE DE19752548871 patent/DE2548871C3/de not_active Expired
- 1975-10-31 FR FR7533380A patent/FR2294017A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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CH585090A5 (de) | 1977-02-28 |
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