DE2548615A1 - Anlass- und bremsvorrichtung - Google Patents
Anlass- und bremsvorrichtungInfo
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Description
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg Aktiengesellschaft 8900 Augsburg , Stadtbachstraße 1
P.B. 2856/1271 Augsburg, den 27- Okt. 1975
Anlaß- und Bremsvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Anlaß- und Bremsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen Großdieselmotor,
mit einem Anlaßventil im Bereich jedes Zylinders, das mittels eines Betätigungskolbens betätigbar
ist, der mit einem Druckmittel beaufschlagbar ist, das mittels einer Steuereinrichtung, die eine entsprechend
dem jeweiligen Drehsinn der Brennkraftmaschine bewegbare, mit einer der Anlaßsteuerzeit entsprechenden,
durch zwei Steuerkanten begrenzten Steuerstrecke versehene, abtastbare Steuerkulisse aufweist, im Takt der
Brennkraftmaschine zuführbar ist.
Aus dem DT-Gm 7 218 931 ist eine Anordnung dieser Art
bekannt. Bei derartigen Anordnungen wurde zum Anlassen in der Hauptdrehrichtung und zum Anlassen in der Gegendrehrichtung
bzw. zum Bremsen aus der Hauptdrehrichtung je eine Steuerkulisse, etwa ein Nocken auf der Steuer-
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welle vorgesehen, welche von den entsprechenden Fühlern zur richtigen Steuerung des Anlaßventils abgetastet wurden.
Die Steuerwelle ist zum Umsteuern in der Regel längs verschiebbar, so daß durch die Steuerwellenstellung vorgegeben
ist, welcher der vorstehend genannten Vorwärtsbzw. Zurücknocken gerade in Tätigkeit ist. Es kann jedoch
vorkommen, daß eine Brennkraftmaschine zum Beispiel in der Hauptdrehrichtung stehenbleibt und später aus dem
Stand in der Gegendrehrichtung angelassen werden soll. Dies ist bei Anordnungen der vorstehend genannten Art
nur dadurch möglich, daß die Steuerwelle im Stand aus der der Hauptdrehrichtung entsprechenden Stellung in
die der gewünschten Drehrichtung entsprechende Stellung verschoben wird. Dies verursacht jedoch einen sehr großen
Verschleiß im Bereich der Steuernocken der Steuerwelle sowie der durch die Nocken betätigten Rollen. Man
hat daher bereits versucht, diese Verschleißerscheinungen
durch sogenannte Umsteuerhilfen abzuschwächen. Andererseits sind auch schon separate Anlaßapparate mit
Vor- und Zurücknocken vorgesehen worden, die in jedem Fall ein Anlassen der Brennkraftmaschine in jeder Richtung
ermöglichten, auch wenn die Stellung der Steuerwelle nicht der gewünschten Drehrichtung entsprach. Anordnungen
dieser Art verlangten jedoch sehr lange Steuerleitungen, die zudem noch von Ventil zu Ventil eine unterschiedliche
Länge aufwiesen, so daß Verzögerungen zu befürchten sind, welche der notwendig genauen und
schnellen Steuerung entgegenstehen.
Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung mit geringem Aufwand unter Vermeidung der
Nachteile bekannten Anordnungen eine einfache Anlaßvorrichtung zu schaffen, bei der die Maschine aus jedem
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Stand heraus ohne vorheriges Verschieben irgendeiner Steuerwelle in der gewünschten Drehriehtung angelassen
werden kann und "bei der dennoch verzögerungsarme Steuerzeiten erreichbar sind.
Diese Aufgabe wird bei "einer Anlaßvorrichtung mit einem
Anlaßventil im Bereich jedes Zylinders, das mittels eines Betätigungskolbens betätigbar ist, der mit einem
Druckmittel beaufschlagbar ist, das mittels einer Steuereinrichtung,
die eine entsprechend dem jeweiligen Drehsinn der Brennkraftmaschine bewegbare, mit einer der Anlaßsteuerzeit
entsprechenden, durch zwei Steuerkanten begrenzten Steuerstrecke versehene, abtastbare Steuerkulisse
aufweist, im Takt der Brennkraftmaschine zuführbar ist, dadurch gelöst, daß zwei wahlweise betätigbare,
g.e einer Drehrichtung zugeordnete Druckmittelleitungen vorgesehen sind, die mittels jeweils eines dieselbe
Steuerkulisse abtastenden Steuerschiebers taktmäßig auf- bzw. absteuerbar sind, deren Tastorgane im
Abstand der dem Anlaß- bzw. Bremszeitverschiebungswinkel zwischen Rechtslauf und Linkslauf entsprechenden
Strecke der im Bereich jedes Zylinders vorgesehenen Steuerkulisse nebeneinander angeordnet sind. Eine Anordnung
dieser Art ist einfach und billig, so daß ohne großen Aufwand im Bereich jedes Zylinders eine
Steuerkulisse und zwei mit Tastorganen versehene Steuerschieber vorgesehen werden können. Die notwendigen
Leitungen lassen sich hierbei auf eine minimale Länge bringen und zudem überall gleich lang ausführen.
Hierdurch werden exakte Steuerzeiten erreicht. Außerdem kann hierbei durch Beaufschlagung der der gewünschten
Drehrichtung entsprechenden Druckmittelleitung die Brennkraftmaschine aus jeder Stellung in der gewünschten
Drehrichtung angelassen werden. Die Steuer-
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welle kann dann gegebenenfalls verschoben werden, sobald
eine bestimmte kritische Drehzahl erreicht ist. Solange die Steuerwelle nicht in die der gewünschten
Drehzahl entsprechende Stellung gebracht ist, werden zwar nicht alle Zylinder des Motors die volle Leistung
aufnehmen. Es genügt hierbei jedoch schon, daß die Maschine in Gang kommt, so daß die Steuerwelle nicht im
Stand, sondern während des Betriebs verschoben werden kann. Die Verschleißerscheinungen sind dementsprechend
gering.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Druckmittelleitungen im Bereich
hinter den Steuerschiebern in eine gemeinsame Druckmittelanschlußleitung münden und mittels eines Rückschlagventils
gegeneinander verschließbar sind. Diese Maßnahme erlaubt die Einsparung paralleler Leitungen,
die lediglich alternativ in Betrieb sind.
Zweckmäßig kann auf beiden Seiten des Betätigungskolbens eine Druckmittelanschlußleitung vorgesehen sein.
Hierdurch ist es möglich, die Öffnungs- und Schließbewegung des Anlaßventils durch das Steuermedium zu unterstützen.
Dies ist vor allem beim Bremsen zweckmäßig. Es genügt daher meistens, daß wenigstens ein Steuerschieber
die Öffnungs- und die Schließbetätigung des Anlaßventils steuernde Steuerkanten aufweist.
Vorzugsweise kann als Druckmittel Luft Verwendung finden. Dieses Medium ist billig und steht bei größeren
Maschinen ohnehin zur Verfügung. Zweckmäßig können die Druckmittelleitungen hierzu unter Zwischenschaltung
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eines Drosselventils an die Anlaßluftflasche angeschlossen sein. Hierdurch kann das in der Anlaßluftflasche
vorhandene Druckniveau auf das gewünschte Sonderdruckniveau herabgesetzt werden.
Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung können als Steuerschieber Staudruckventile vorgesehen sein.
Diese Elemente arbeiten "berührungslos und sind keinen Anpreß- und Reibungskräften ausgesetzt, so daß sich
im allgemeinen relativ kurze Einschaltzeiten ergeben und außerdem relativ einfache Steuerkulissenformen
möglich sind. Da bei Staudruckventilen ständig geringe Mengen des Druckmittels entweichen, ist hier die
Verwendung von Luft als Druckmittel besonders vorteilhaft. Eine vorteilhafte Ausführung der Staudruckventile
kann darin bestehen, daß diese einen von der Steuerkulisse hinreichend dicht verschließbaren Druckmittelstauraum
aufweisen, der durch einen vom Druck im Stauraum beaufschlagbaren Schieber begrenzbar ist, der eine
die Druckmittelleitung auf- bzw. absteuernde Ringnut aufweist. Zweckmäßig kann die durch die Ringnut gebildete
Kammer über eine Drosselbohrung im Schieber mit dem Stauraum verbunden sein. Hierdurch entfallen weitere
Teile zur Versorgung des Stauraums mit einem Druckmittel.
Sofern bei einer Anordnung gemäß der Erfindung zur Bildung
der gemeinsamen Steuerkulisse ein auf der Steuerwelle befestigter Nocken vorgesehen ist, ist hier entsprechend
dem der Erfindung zugrundeliegenden Gedanken
die Nockenlänge etwa gleich dem Umsteuerweg. Die Steuerkanten können hierbei zwischen den Endbereichen der
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Steuerkulisse zweckmäßig gekrümmt verlaufen. Hierdurch/
ist ein kontinuierliclier übergang der Kulissenform zwischen
den den beiden Brehrichtungen zugeordneten Stellungen
gegeben. Eine derartige Verlängerung der Steuerkulisse ist praktisch immer dann notwendig, wenn die
Kulisse zum Umsteuern "verschoben wird. Eε sind jedoch
auch Ausführungen denkbar, bei denen die Steuerkulisse etwa elektromagnetisch betätigt wird>
so daß hier etwa mittels einer elektronischen Schaltung eine der gewünschten Drehrichtung entsprechende Steuerung der Kulisse erreicht
werden kann, ohne daß eine Verschiebung notwendig ist.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Ansprüchen.
In der Zeichnung zeigen
.Figur 1 einen Schnitt durch eine Anlaß- und/oder
Bremsvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Steuerung,
Figur 2 eine perspektivische Ansicht einer als
Steuerwellennocke ausgebildeten Steuerkulisse und
Figur 3 einen Ausschnitt aus Figur 1 mit einem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Tastorgane.
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In Figur Λ ist mit 1 ein in einem -Ventilkorb' 2- angeordnetes
Anlaß- und/oder Bremsventil eines Zylinders 3 etwa eines großen Schiffsdiesels bezeichnet. Sobald
das Änlaßventil 1 von seinem Sitz abgehoben ist, kann die über eine Hauptanlaßluftleitung 4-T welche an die-Anlaßluftflaschen
angeschlossen ist, herangeführte und über Bohrungen 5 iai Ventilkorb 2 in den vom Anlaßventil· "· gesteuerten Strömungskanal geleitete Hauptanlaßluft dem Zylinder 3 zugeführt v/erden. Hierdurch ist es
möglich, den Motor aus dem Stand anzudrehen bzw. entgegen einer'vorhandenen Breiirichtung abzubremsen. Während
des normalen Hotorbetriebs wird das Anlaßventil über eine Feder 6 in seiner Schließstellung gehalten.
Zur Betätigung des Anlaßventils ι ist ein Betätigungskolben 7 vorgesehen, der von einem Druckmittel, vorzugsweise
ebenfalls Luft, beaufschlagbar ist. Im gezeichneten
vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist auf beiden Seiten des Betätigungskolbens 7 ue sin Druckraum 8 bzw.
9 vorgesehen, welche über Anschlußkanäle 10 bzw. "Λ mit
Druckmittel, hier Druckluftr versorgbar sind. Durch Beaufschlagung
des Druckraums 8 wird im gezeichneten Ausführungsbeispiel das Änlaßventil ι geöffnet, durch Beaufschlagung
des dem. Bruckraum 0 gegenüberliegenden
Druckraums 9 wird der Betätigungskolben 9 in der Schließrichtung beaufschlagt. Hierdurch wird die Feder & unterstützt.
Dies ist insbesondere beim Abbremsen des Rotors, also dann wenn der Zylinder J als Kompressor arbeitet und
Energie vernichtet, vorteilhaft. Der Anschlußkanal 10 zum Öffnen des Anlaßventils 1 kann über eine Anschlußleitung 12 im Takt der Brennkraftmaschine, der von einer
weiter unten noch zu beschreibenden Steuervorrichtung vorgegeben wird, mit Druckluft versorgt werden. Der
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BAD
Anschlußkanal 11 zum Schließen des Anlaßventils 1 wird in gleicher V/eise über eine Anschlußleitung 13 mit
Druckluft versorgt.
Vorteilhaft findet auch hierbei aus der Anlaßluftfla-Eche
entnommene Druckluft Verwendung, welche gegebenenfalls mittels eines Drosselventils auf ein geringeres
Druckniveau, etwa in der Größenordnung von 10 bar herabgesetzt werden kann. Bei Motoren, die sowohl im
Rechtslauf als auch im Linkslauf betrieben werden können, wie im vorliegenden Beispiel dargestellt, ist
für jede Drehrichtung eine an die Anlaßluftflasche angeschlossene Druckmittelversorgungsleitung 14 bzw. 15
vorgesehen, welche beide mittels eines Steuerventils -"6 bzw. 1? auf- bzw. absteuerbar sind. Die Druckmittelversorgungsleitung
15 soll hier beispielsweise zum Anlassen in der Hauptdrehrichtung des Hotors beaufschlagbar
sein. Die Druckmittelversorgungsleitung 14 soll zum Anlassen in der Gegendrehrichtung und damit gleichzeitig
zum Abbremsen aus der Hauptdrehrichtung dienen. Hieraus ist erkennbar, daß die Druckmittelversorgungsleitungen
14 bzw. 15 sowie die zugehörigen Steuerventile 16 bzw. 17 nicht gleichzeitig in Betrieb genommmen
werden müssen. Es ist daher in vorteilhafter Weise möglich, die Druckmittelversorgungsleitungen 14 bzw. 15 im
Bereich hinter den zugeordneten Ventilen 16 bzw. 17 in eine gemeinsame zu den Arbeitsräumen des Betätigungskolbens 7 führende Anschlußleitung, hier die Anschlußleitung
12 zur Betätigung des Betätigungskolbens 7 in der Cffnunr-srichtung, einmünden zu lassen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist daher der Ausgang 18 des Steuerventils 17 über eine Verbindungsleitung 19
unter Zwisehenschaltung eines Rückschlagventils 20 mit
dem Ausgang 2Λ des Steuerventils 16 verbunden. An das
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Rückschlagventil 20 ist die gemeinsame Anschlußleitung 12 angesetzt. Sofern ein Abbremsen der Maschine aus
beiden Drehrichtungen erwünscht und vorgesehen ist, kann eine derartige Anordnung auch im Bereich der Anschlußleitung
13 ohne weiteres vorgesehen sein. Im vorliegenden Beispiel soll jedoch die Schließbewegung des Anlaßventils
1 lediglich beim Abbremsen aus der Hauptdrehrichtung durch Druckluft unterstützt werden. Aus diesem
Grund ist hier die Anschlußleitung 13 zur Beaufschlagung
des Betätigungskolbens 7 in der Schließrichtung
lediglich an das Steuerventil 16 angeschlossen und damit ausschließlich über die Druckmittelversorgungsleitung
14 beaufschlagbar. In diesem Fall ist im Steuerventil
16 gegenüber dem Steuerventil 17 eine weitere Steuerkante zur Steuerung der Schließluft vorgesehen.
Das Inbetriebnehmen bzw. Absperren der Druckmittelversorgungsleitungen
14 bzw. 15 zur Ausführung der vorstehend
beschriebenen Funktionen kann etwa mittels einfach betätigbarer Absperrorgane vom Kommandostand aus
erfolgen.
Die Steuerventile 16 bzw. 17 sind mit zugehörigen Tastorganen 22 bzw. 23 versehen, welche eine im Takt der
Brennkraftmaschine bewegbare Steuerkulisse 24, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel etwa einen auf der Steuerwelle befestigten Nocken, abtasten. Sobald sich die
Steuerkulisse 24 im Bereich der Tastorgane 22 bzw. 23 bewegt, geben diese ein Signal an die zugeordneten
Steuerventile 16 bzw. 17 zum Beaufschlagen des Betätigungskolbens
7 in der Öffnungs- bzw. Schließrichtung.
Die durch Steuerkanten 26 und 27 begrenzte Steuerstrecke 28 der Steuerkulisse 24 entspricht daher der Füllungs-
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zeit beim Anlassen bzw. Bremsen. Der seitliche Abstand der Tastorgane 22, 23 entspricht der dem Anlaß- bzw.
Bremszeitverschiebungswinkel zwischen Linkslauf und Rechtslauf entsprechenden Winkelstrecke der Steuerkulisse
24-, die hier zweckmäßig gleich der Steuerstrecke 28 ist. Im Rechtslauf der Steuerwelle 25 soll hier beispielsweise
das Steuerventil 16 mit dem Tastorgan 22 und im Linkslauf das Steuerventil 17 mit dem Tastorgan
23 in Tätigkeit sein. Im einen Fall bestimmt daher die Steuerkante 26 den Steuerbeginn und die Steuerkante
das Steuerende und bei einer Umkehr der Drehrichtung hängt der Steuerbeginn von der Steuerkante 27 und das
Steuerende von der Steuerkante 26 ab. Die Steuerwelle 25 ist bei Brennkraftmaschinen zum Umsteuern in der
Regel axial verschiebbar, so daß bei früheren Anordnungen lediglich zwei auf ein gemeinsames Tastorgan wirkende,
nebeneinander angeordnete Nocken vorgesehen wurden. Gemäß der Erfindung sind jedoch im vorliegenden
Ausführungsbeispiel zwei im Abstand der Steuerkanten und 27 in einer Ebene nebeneinander angeordnete Tastorgane
22 und 23 vorgesehen, welche die gemeinsame Steuerkulisse 24 abtasten. Hierdurch ist es möglich,
ohne die Steuerwelle 25 axial verschieben zu müssen, bereits das der gewünschten Drehrichtung zugeordnete
Tastorgan und damit die der gewünschten Drehrichtung zugeordnete Druckmittelversorgungsleitung steuern zu
können. Auf diese Weise kann die Maschine auch bei einer der gewünschten Drehrichtung entgegengesetzten
Stellung der Steuerwelle in der gewünschten Drehrichtung angelassen werden, wonach die Steuerwelle 25 zur
Schonung aller hierauf befestigten Steuernocken und hiervon betätigten Rollen während des Laufs verschoben
werden kann.
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Um auch während bzw. nach der axialen Verstellung der Steuerwelle 25 das gewünschte Tastorgan "betätigen zu
können, ist, wie aus Figur 2 zu ersehen ist, der hier die Steuerkulisse 24- bildende, auf die Steuerwelle 25
aufgesetzte Nocken als Längsnocken ausgebildet, dessen bei 1 angedeutete Länge etwa dem Verschiebeweg mit
kleinen Zugaben am Rand entspricht. Die Steuerkanten 26 und 27 erstrecken sich daher von der etwa bei 29
angedeuteten, beim Rechtslauf der Maschine die Tastorgane 22 und 23 enthaltenden Ebene bis zu der bei 30
angedeuteten, beim Linkslauf der Maschine die Tastorgane 22 und 23 enthaltenden Ebene. Hieraus ist erkennbar,
daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung jedes Tastorgan in jeder Steuerwellenlage betätigbar ist.
So kann beispielsweise das dem Linkslauf der Maschine zugeordnete Tastorgan 23 bereits im Bereich der dem
Rechtslauf der Maschine zugeordneten Ebene 29 betätigt werden und erst während des Laufs in die dem Linkslauf
eigentlich zugeordnete Ebene 30 verschoben werden. Dadurch,
daß die Steuerkanten 26 und 27 vom Bereich 29 bis zum Bereich 30 durchlaufen, wird beim Abbremsen
noch der weitere Vorteil erreicht, daß dies unabhängig von der Lage der Steuerwelle und bereits während des
Verschiebevorgangs möglich ist.
Die Steuerventile 16 und 17 sind vorzugsweise als berührungslos arbeitende Staudruckventile ausgebildet.
Wie aus Figur 3 zu ersehen ist, weisen daher die Tastorgane 22 und 23 einen Stauraum 32 bzw. 33 auf, aus
dem über eine von der Steuerkulisse 24- taktmäßig verschließbare Düse 34- bzw. 35 Druckmittel austreten kann.
Beim Verschließen der Düsen 34- bzw. 35 durch die Steuerkulisse
24- steigt der Druck im Stauraum 32 bzw. 33 an
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und verschiebt infolgedessen einen mit Steuerkanten zum
Auf- und Absteuern der Druckmittelversorgungsleitungen
14- bzw. 15 versehenen Schieber 36 bzw. 37 im Steuerventil
16 bzw. 17. Die Schieber 36 und 37 sind am besten
in !Figur 1 erkennbar. Der Stauraum 32 bzw. 33 kann auf einfache Weise dadurch mit Druckmittel versorgt werden,
daß die Hauptdruckmittelversorgungsleitung 14- bzw. 15
angezapft wird. Im vorliegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel ist hierzu in einem dem betreffenden Stauraum
zugewandten Kolben 38 des Schiebers 36 bzw. 37 eine
kleine Drosselbohrung 39 vorgesehen, über die das Druckmittel
aus einem an die Druckmittelversorgungsleitung 14- bzw. 15 angeschlossenen Ringraum 4-0 in den Stauraum
gelangt. Es sind jedoch auch Ausführungen denkbar, bei denen die Stauräume über eigene Stichleitungen beaufschlagbar
sind. Derartige Ausführungen sind vor allem dann zweckmäßig, wenn zur Steuerung aller Punktionen
lediglich ein Steuerventil vorgesehen ist, das gemäß der Erfindung mit zwei den verschiedenen Drehrichtungen
der Maschine zugeordneten Tastorganen versehen ist.
Gute Ergebnisse wurden mit einer Ausführung erreicht, bei der die Tastorgane als einfache Rohre mit einem
Durchmesser von etwa acht Millimetern ausgebildet waren. Die Düsen 34- bzw. 35 können hierbei einen Durchmesser
von sechs Millimetern aufweisen. Zweckmäßig erhält der bei 4-1 angedeutete Spalt zwischen dem Ausgang
der Düsen 3^ bzw. 35 und. der Oberfläche der Steuerkulisse
24- ein Größe von etwa 0,5 Millimetern.
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- davorstehend ist zwar ein vorteilhaftes Ausfuhrungsheispiel
der Erfindung näher erläutert, ohne daß jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll. Vielmehr
stehen dem lachmann eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfugung, um den allgemeinen Gedanken der Erfindung,
wie angedeutet, an die Verhältnisse des Einzelfalls anzupassen.
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Leerseite
Claims (15)
- P.B. 2856/1271AnsprücheAnlaßvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen Großdieselmotor, mit einem Anlaßventil im Bereich jedes Zylinders, das mittels eines Betätigungskolbens betätigbar ist, der mit einem Druckmittel beaufschlagbar ist, das mittels einer Steuereinrichtung, die eine entsprechend dem jeweiligen Drehsinn der Brennkraftmaschine bewegbare, mit einer der Anlaßsteuerzeit entsprechenden, durch zwei Steuerkanten begrenzten Steuerstrecke versehene, abtastbare Steuerkulisse aufweist, im Takt der Brennkraftmaschine zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei wahlweise betätigbare, je einer Drehrichtung zugeordnete Druckmittelleitungen (14·, 15) vorgesehen sind, die mittels jeweils eines dieselbe Steuerkulisse (24-) abtastenden Steuerventils (16, 17) taktmäßig auf- bzw. absteuerbar sind, deren Tastorgane (22, 23) im Abstand der dem Anlaß- bzw. Bremszeitverschiebungswinkel zwischen Rechts- und Linkslauf entsprechenden Strecke der im Bereich jedes Zylinders (3) vorgesehenen Steuerkulisse (24-) nebeneinander angeordnet sind.
- 2. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Druckmittelleitungen (14-, 15) Bereich hinter den Steuerventilen (16, 17) in eine gemeinsame Druckmittelanschlußleitung (12) münden und mittels eines Rückschlagventils (20) gegeneinander verschließbar sind.709818/0133
- 3. Anlaßvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des Betätigungskolbens (7) ein Druckmittelanschlußkanal (10, 11) vorgesehen ist.
- 4-, Anlaßvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Steuerventil (16) die Öffnungs- und die Schließbetätigung des Anlaßventils (1) steuernde Steuerkanten aufweist.
- 5. Anlaßvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmittel Luft Verwendung findet.
- 6. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 55 dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelleitungen (14, 15) unter Zwischenschaltung eines Drosselventils an die Anlaßluftflasche angeschlossen sind.
- 7. Anlaßvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventile (16, 17) als Staudruckventile ausgebildet sind.
- 8. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Staudruckventile zur Bildung der Steuerventile (16, 17) einen von der Steuerkulisse (24) verschließbaren Druckmittelstauraum (32, 33) aufweisen, der durch einen vom Druck im Stauraum beaufschlagbaren Schieber (36, 37) begrenzbar ist, welcher eine die Druckmittelleitung (14-, 15) auf- bzw. absteuernde Ringnut (4-0) aufweist.709818/0133
- 9. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch-gekennzeichnet, daß die durch die Ringnut (4-0) gebildete Kammer über eine Drosselbohrung (39) mit dem Stauraum (32, 33) verbunden ist.
- 10. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Stauraums (32, 33) ein Rohr mit einem Innendurchmesser von etwa acht Millimetern Verwendung findet.
- 11. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der kulissenseitige Ausgang des Stauraums (32, 33) durch eine Düse (34-, 35) mit einem Durchmesser von etwa sechs Millimetern gebildet wird,
- 12. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Steuerkulisse (24) und der Düse (34-, 35) ein Spalt (4-1) von etwa 0,5 Millimetern vorgesehen ist.
- 13· Anlaßvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Steuerkulisse (24-) ein auf der Steuerwelle (25) angeordneter Hocken vorgesehen ist.
- 14-. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge 1 des die Steuerkulisse (24-) bildenden Nockens etwa gleich dem Umsteuerweg ist.
- 15. Anlaßvorrichtung nach Anspruch 14-, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkanten (26, 27) gekrümmt von dem der einen Drehrichtung zugeordneten Bereich (29) zu dem der anderen Drehrichtung zugeordneten Bereich (30) verlaufen.709818/0133
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