DE2547245B2 - Verfahren zur Herstellung von keramischen Kernbrennstoff-Pellets - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von keramischen Kernbrennstoff-PelletsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von keramichen Kernbrennstoff-Pellets mit bestimmter,
gleichmäßiger Porösität, bei dem keramisches Kernbrennntoffpulver
mit einem Zusatz, der einen hohen Gehalt an einem bei Wärmebehandlung flüchtigen
Bestandteil enthält, gemischt wird, die Mischung zu Pellets gepreßt wird und die Pellets anschließend
gesintert werden. Es sind bereits eine größere Anzahl von Verfahren zur Herstellung von Kernbrennstoff-Pellets
bekannt Alle diese Verfahren haben es nicht vermocht, ein Erzeugnis zu schaffen, das im Reaktorbe- ω
trieb als zufriedenstellend bezeichnet werden kann.
Beim Reaktorbetrieb werden einzelne Urandioxydpellets oder andere Kernbrennstoff-Pellets in ein
schlankes, aus Metall bestehendes Hohlrohr gefüllt und darin eingeschlossen. Ein solcher Brennstab gehört zu J5
einer Anzahl ähnlicher Stäbe, die eine Ansammlung von spaltbarem Material ausreichender Konzentration bilden,
um die Spaltreaktionen im Kern eines Atomreaktors aufrechtzuerhlaten.
Die bekannten Kernbrennstoff-Pellets neigen dazu, ihre Maße zu ändern. Dadurch platzt das umschließende
Metallrohr oder bricht zusammen und es werden radioaktive Spaltprodukte freigegeben. Radioaktives
Gas, das innerhalb der Pellets erzeugt wird, muß auch in einen leeren Raum innerhalb der Stabkonstruktion 4s
entweichen können, um dadurch sicherzustellen, daß die einzelnen Pellets unbeschädigt bleiben.
Deshalb ist es das Bestreben gewesen, die Auswirkungen des Aufquellens von Brennstoff-Pellets zu überwinden.
Grundsätzlich sind diese Lösungen darauf ausgerichtet ein Brennstoff-Pellet mit einer geeignet
geringen Dichte herzustellen, das durch eine kontrollierte und gleichmäßig verteilte Porösität gekennzeichnet
ist. Dei idealer Ausgestaltung sollen derartige Pellets mit geringer Dichte die Brennstoffaufqueilung auch unter
schwierigen Reaktordruck-, -temperatur- und -strahlungsverhältnissen aufnehmen.
So ist es bereist bekannt, einen flüchtigen Zuschlagstoff mit dem pulverförmiger! Kernbrennstoff zu
verbinden. Beim Erhitzen, wodurch der pulverförmige «1 Brennstoff zu einer Masse sintert oder verschmelzen
soll, sollen die fluchtigen Bestandteile verdampfen und auf diese Weise eine starke, aber poröse Pelltstruktur
erzeugen. Leider hinterläßt dieser Verflüchtigungsprozeß einen unerwünschten Rückstand innerhalb der
Poren oder ein unbefriedigend kleines Porenvolumen.
Es ist ebenfalls bereist ein Verfahren zur Herstellung von gesinterten, keramischen Kerubrennstoffpellets
bekanntgeworden (US-PS 31 14 689) bei dem Kernbrennstoffpulver mit einer bestimmten Menge eines
kollodialen Plutonium-Polymers als Gel gemischt wird.
Während des Sinterns wird das Plutonium in Plutoniumdioxyd umgewandelt
Ein Brerjistoffkugel-Gel mit gleichmäßiger Kugelgröße
herzustellen ist aus der DE-OS 24 23 049 bekannt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines gesinterten, keramischen
Brennstoffpellets mit einer bestimmten Porosität zu schaffen, bei dem keine unerwünschten Rückstände
nach der Sinterung verbleiben und bei dem eine gleichmäßige Porosität gesichert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zur Herstellung von keramischen Kernbrennstoffpellets
mit gleichmäßiger Porosität dadurch gelöst, daß das Kernbrennstoffpulver mit einer bestimmten
Menge hohler Kugeln aus einem Epoxydharz oder mit an sich bekannten Urandioxyd-Gel-Kugeln
gemischt wird.
Selbstverständlich müssen die Vor- und Nachteile eines jeden Brennstoffherstellungsverfahrens ausgeglichen
sein, da es bisher kein Verfahren gibt, das als vollkommen zu bezeichnen ist Die Verwendung von
Epoxydkugeln kann einen bestimmten kleinen Anteil von Kohlenstoff als Rückstand hinterlassen, jedoch wird
dieser kleine Nachteil erheblich durch die vorherbestimmte Porosität in bestimmten technischen Anwendungsfällen
mehr als aufgewogen.
Diese Maßnahme gemäß der Erfindung sichert eine gleichmäßige Porenverteilung, wobei jede Pore ein
festgelegtes bestimmtes Volumen hat, das insgesamt einen vorher festgeigten Porenanteil für jedes Pellet
ergibt
Im einzelnen wird in Verbindung mit dem Verdampfungsverfahren ein sinterfähiges Urandioxyd (UO2J-Keramikpulver
entweder mit Epoxydharzkügelchen oder mit einer bestimmten Menge von UOz-Gel-Kugeln
gemischt Diese Gel-Kugeln sind im wesentlichen kleine UOrTeilchen, die von Wasser umgeben sind. Dabei
wird eine Pelletpreßform mit einem einigermaßen gleichmäßigen Gemisch aus diesem Aufgabengut
gefüllt Das Material in der Form wird bei einem Druck zwischen 700 und 28000 kg/cm gepreßt Das vorgepreßte
oder »grüne« Pellets wird dann aus der Form entfernt und bei Temperaturen in einem Bereich von 12000C bis
1650° C gesintert um stabile Pellets aus Kernbrennstoff
mit geringer Dichte zu bilden. Während des Sinterns verdampft Wasser aus dem Gel und die Gelkugeln
erfahren eine lineare Schrumpfung von etwa einem Drittel des Kugelradius, wodurch ein effektives
Porenvolumen von 70% erzeugt wird.
In dieser Beziehung erhält man mehrere weitere Vorteile. Die gesinterten Gelkugeln passen vollständig
zu den schweren Elementkonzentrationen, keine Verschmutzungen werden dem System hinzugefügt und
eine ausgezeichnete Teilchengrößenkontrolle wird erreicht was zu einer größeren Porositätskontrolle
führt
In einer ähnlichen Weise in bezug auf die Vergasung werden gemäß der Erfindung aus Epoxydharz winzige
Hohlkugeln, die Dichten von ungefähr 40% ihrer theoretischen Maximaldichte aufweisen, mit dem
Kernbrennstoffpulver gemischt, um ein einwandfreies Gesamtpulver und eine Dichte zu erreichen, die durch
eine im wesentlichen gleichmäßige Porositätsverteilung innerhalb des gesamten Gemisches gekennzeichnet ist.
Die Kombination aus Pulver und Hohlkugeln wird zu
den üblichen Pellets verdichtet und gebrannt, um das
Brennstoffpulver zu sintern und Epoxydharzkugeln zu verflüchtigen, damit ein geeignetes stabiles Produkt mit
geringer Dichte hergestellt wird.
Epoxydharzkugeln sind am besten für diesen Fall geeignet, weil bei erhöhten Temperaturen das Epoxyd
zu Kohlenmonoxyd (CO) und Kohlendioxyd (CO2) verflüchtigt und nur Kohlenstoff als Schmutzstoff in den
Brennstoffpellets zurückbleibt
Es ist außerdem festgestellt worden, daß nicht nur eine gleichmäßigere Porosität in den Brennstoffpellets
hergestellt wird, sondern auch, daß die Dichte des gesinterten Produkts durch eine geeignete Wahl der
Kugelgrößen kontrolliert werden kann.
bestimmtes Beispiel aus der Anwendung des Erfindungsgedankens beschrieben.
Grace-Davison UO2 Keramikpulver wurde mit vorher
bestimmten UOrGelkugel-Mengen vermischt In diesem Zusammenhang hatten die zur Verwendung
gekommenen Gelkugeln einen Durchmesser von etwa 800 Mikron in einer Versuchsreihe und von etwa 30
Mikron in einer anderen Versuchsreihe. Die Pellets wurden bei Drücken von 700 bis 2800 kg/cm vor dem
Sintern gepreßt Die Pellets wurden dann gesintert; als Teil des Sinterverfahrens werden etwa 30% der UO2
umgebenden Gelsubstanz verdampft oder zerstreut, wodurch in dem gesinterten Pellet eine poröse Struktur
verbleibt Die Versuchsdaten dieser Pellets werden nachstehend zusammengestellt:
Pelletanzahl | Gew.-% Kugeln | KugelgröBe | Preßdruck | Dichte im grünen | Dichte im gesin |
Zustand | terten Zustand | ||||
Mikron | psi | (% theoretische | (% theoretische | ||
Dichte) | Dichte) | ||||
4 | 20 | 800 | 10000 | 41,3 | _ |
5 | 20 | 800 | 10000 | 40,0 | - |
6 | 20 | 800 | 10000 | 39,7 | - |
7 | 20 | 800 | 10000 | 38,8 | - |
8 | 20 | 800 | 10000 | 37,6 | - |
9 | 20 | 800 | 10000 | 39,1 | - |
10 | 20 | 800 | 10000 | 40,2 | - |
U | 20 | 800 | 10000 | 43,5 | - |
16 | 20 | fTO | 10000 | 36,4 | 74,3 |
17 | 20 | 800 | 10000 | 39,8 | 74,5 |
18 | 20 | 800 | 20000 | 42,8 | 83,5 |
19 | 20 | 800 | 20000 | 44,4 | 85,3 |
20 | 20 | 30 | 20000 | 42,0 | 8i,7 |
21 | 20 | 30 | 20000 | 41,8 | 80,4 |
22 | 20 | 30 | 30000 | 47,4 | 84,8 |
12 | 10 | 800 | 20000 | 44,3 | 76,5 |
13 | 10 | 800 | 20000 | 44,3 | 85,2 |
14 | 10 | 800 | 30000 | 48,3 | 86,6 |
15 | 10 | 800 | 30000 | 47,2 | 85,2 |
3 | 20 | 800 | 40000 | 47,2 | - |
2 | 0 | - | 20000 | - | - |
1 | 0 | _ | 20000 | 47.0 | _ |
Die in der zuvor beschriebenen Weise hergestellten Pellets zeigten, daß Pellets mit geringer Dichte durch
dieses Verfahren hergestellt werden und daß die Menge und Größe der Gelkugeln sowie der Preßdruck benutzt
werden können, um die Pelletdichte zu ändern. In diesem Zusammenhang werden Gelkugeln, die zur
Verwendung in Verbindung mit der Erfindung geeignet sind, vollständiger in »Soll-Gel-Verfahren für keramische
Kernbrennstoffe«, Internationale Atomenergiebehörde, Wien, 1968, beschrieben.
Als Epoxydkugeln werden solche von Emerson"Cumine. Ind, aus Canton. Massachusetts, verwendet Diese
Hohlkugeln sind vollkommen hol und weisen Dichten von etwa 40% der theoretischen Dichte auf.
Die Epoxydkugeln sind für die Erfindung sehr geeignet, weil das Epoxyd bei erhöhten Sintertemperaturen
zusammenbricht und flüchtiges Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd ergibt, wobei nur Kohlenstoff als ein
möglicher Schmutzstoff in dem porösen Gefüge verbleibt. Wenn bei dem Sinterverfahren überdies
Stickstoffgas verwendet wird und ein hoher Kohlenstoffgehalt in dem Pelletgefüge vorhanden ist, ist auch
eine Nitridbildung möglich.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von keramischen Kernbrennstoff-Pellets mit bestimmter, gleichmäßiger Porosität, bei dem keramisches Kernbrennstoffpulver mit einem Zusatz, der einen hohen Gehalt an einem bei Wärmebehandlung flüchtigen Bestandteil enthält, gemischt wird, die Mischung zu Pellets gepreßt wird und die Pellets anschließend gesintert werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernbrennstoffpulver mit einer bestimmten Menge hohler Kugeln aus einem Epoxydharz oder mit an sich bekannten Urandioxyd-Gel-Kugeln gemischt wird.
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