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Antrieb von dondförderern
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Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Förderbänder in Band förderanlagen
aus Gummi mit Textileinlage oder Stahlseilbewehrung, Geweben, Stahlbandern o.dgl.
durch zwei motorisch angetriebene endlos umlauf ende,von oben und unten rein mechanisch
oder mechanisch-hydraulisch bzw. -pneumatisch gegen das Förderband gedrückte Treibbander,
wobei die Ubertragung der Antriebskräfte von den beiden Treibböndern auf das Förderband
ausschließlich durch Reibschluß bewirkt wird.
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Ublich ist die Ubertragung der Antriebskraft auf das Förderband durch
Umschlingungsreibung auf der Antriebstrommel. Die hierzu erforderliche Vorspannung
führt dazu, daß die Gurtzugkräfte wesentlich größer sind als die für den Antrieb
erforderlichen Kräfte. Es ist eine große Anzahl technischer Lösungen bekannt, die
nachteilig hohen Gurtzüge im Betriebs- und im Anfahrzustand zu vermindern. Neben
der Erhöhung der Fördergewschwindigkeit sind die Vergrößerung des Umschlingungswinkels
durch Einschnürtrommeln oder Mehrtrommelantriebe und die Verbesserung des Reibfaktors
durch Reibbeläge auf den Antriebstrommeln üblich.
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Eine weitere Möglichkeit, die Ubertragungsfähigkeit der Antriebstrommeln
bei relativ geringer Vorspannung zu erhöhen, ist die Verwendung zusätzlicher Anpreßvorrichtungen.
Bekanntgeworden sind auch Vorschläge zur gleichzeitigen Vergrößerung des Umschlingungswinkels
durch Gurtumlenkung über Anpreßrollen (DT-PS 932 415).
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Als Bandantriebe ohne Umschlingungsreibung des Förderbandes aind angetriebeneTragrollen,
Zugseile und Zuggurte sowie verschiedenartige
Treibbänder bekannt.
Neuerdings wird auch der Bandantrieb mittels Linearmotoren untersucht.
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Die bei den üblichen Bandantrieben erforderliche Vorspannung bedingt
einen erhöhten Aufwand bei der Dimensionierung des Förderbnndes und anderer Anlagenteile
sowie eine stärkere Begrenzung der übertragbaren Leistung. Bei vertikalen und horizontalen
Kurven im Streckenverlauf des Bandförderers wirkt sich die Vorspannung ungünstig
auf die Gurtzugproportionale Größe der Kurvenradien aus.
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Bei Zuggurt- und Zugseilantrieben werden die geschilderten Nachteile
lediglich vom Fördergurt auf den Zuggurt bzw. die Zugseile übertragen, letztere
Antriebsart ist ohnehin nur für spezielle Förderbunder wie den "cable belt" verwendet.
Auch der Antrieb mittels Linearmotoren erfordert spezielle aufwendige Gurtkonstruktionen.
Uber reibschlüssigen Antrieb mittels Tragrollen oder Treibbönder, welche durch das
aufliegende Förderband und, soweit vorhanden, das Fördergut belastet werden, lassen
sich wegen der kleinen Berührungsflächen bzw. der geringen Flächenpressung keine
großen Kräfte übertragen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
der aufgezeigten Nachteile bekannter Förderbandantriebe die Übertrogung größerer
Antriebsleistungen auf Bandförderer ohne Vorspannung zu ermöglichen.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß Treibbänder von oben
und unten so gegen das Förderband gedrückt werden, daß unter Vermeidung örtlicher
Quetschungen eine im gesamten Bereich der beiden Antriebsflächen A x B gleichmäßige
Flächenpressung zwischen den Treibböndern und dem Förderband aufgebracht wird
und
die Gleichmäßigkeit des Anpreßdruckes dadurch bewirkt wird, daß die Treibbänder
2,3 aus Stahlgliederbändern mit die ganze Förderbandbreite überspannenden, beschichteten
oder unbeschichteten Platten 4 bestehen, die in der Abrollebene 9 gelenkig miteinander
verbunden sind und durch gegenseitige Abstützung über schräge Stirnflächen gleichmäßig
tragende Bänder bilden, welche ueber Rollenbahnen 10 mit versetzt angeordneten Rollen
11 gegen das Förderband 1 gepreßt werden.
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Der erste Vorschlag, Gummigurte mittels Treibbänder anzutreiben (DT-PS
473 307), sieht zwei über Rollenpaare linienfdrmig von oben und unten angepreßte
Treibbänder vor, durch welche mehrere Gurte gebündelt und unter Vermeidung von Geschwindigkeitsdifferenzen
angetrieben werden sollten.
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Vorgeschlagen wurden auch mit Noppen versehene Treibbänder, welche
sich mit entsprechenden Noppen auf der Tragseite des Förderbandes verzahnen, und
solche mit Saugbohrungen, welche mittels Unterdruck am Förderband haften. Während
die wirksame Fläche bei diesen Treibbändern relativ gering ist, haben die beiden
letztgenannten Ausführungen außerdem noch den Nachteil einer relativ geringen Anpreßkraft
und großen Schmutzempfindlichkeit.
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Eine weitere Ausführungsmöglichkeit des Erfindungsgedankens besteht
darin, daß die Treibbonder von oben und unten so gegen das Förderband gedrückt werden,
daß unter Vermeidung örtlicher Quetschungen eine im gesamten Bereich der beiden
Antriebsflächen A x B gleichmäßige Flächenpressung zwischen den Treibbändern und
dem Förderband aufgebracht wird und die Gleichmäßigkeit des Anpreßdruckes dadurch
bewirkt wird, daß die Treibbänder 2,3 aus endlosen Gummi- bzw. Gewebegurten
oder
Stahlbändern 19 bestehen und diese mittels mitumlaufender Hohlgurte 20, welche sich
mit der relativ unelastischen Seite 24 an Rollenbahnen 28 abstützen, durch deren
aufblasbaren elastischen Wulst 25 gegen das Förderband 1 gepreßt werden.
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Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung des Erfindungsgedankens besteht
darin, daß die Treibbänder von oben und unten so gegen das Förderband gedrückt werden,
daß unter Vermeidung örtlicher Quetschungen eine im gesamten Bereich der beiden
Antriebsflächen A x B gleichmäßige Flächenpressung zwischen den Treibbändern und
dem Förderband aufgebracht wird und die Gleichmäßigkeit des Anpreßdruckes dadurch
bewirkt wird, daß die Treibbander 2,3 aus endlosen Gummigurten oder beschichteten
oder unbeschichteten Stahlbändern 19,10 bestehen und diese durch Uberdruck in oben
und unten angeordneten Luftkasten 30, deren offene Seite durch den darüberhingleitenden
Gurt 10 abgedeckt wird, gegen das Förderband 1 gedrückt werden.
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Es ist ferner möglich, den Erfindungsgedanken dadurch zu verwirklichen,
daß die aus Stahlbändern bestehenden Treibbänder 2,3 durch die Feldwirkung von Magneten
gegen das Förderband 1 gepreßt werden.
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Nachfolgend werden einige beispielsweise den Erfindungsgedanken nicht
einschränkende Möglichkeiten zur Erzielung der erfindungsgemäßen gleichmäßigen Flächenpressung
auf der Berührungsfloche zwischen Treibböndernuund Förderband näher beschrieben.
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Die Bilder 1, 1b und 1c zeigen den Antrieb eines Bandförderers mittels
zwei Treibböndern mit Eigenantrieb, welche mit mechanisch/hydraulisch gegen das
Förderband gepreßten Stahlgliederbändern ausgerüstet sind.
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Das Förderband 1 wird zwischen dem oberen Treibband 2 und dem unteren
Treibband 3 eingeklemmt und reibschlüssig mitbewegt.
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Die Treibbänder 2,3 sind als Stahlgliederbänder ausgeführt, wobei
die Platten 4 des Stahlgliederbandes jeweils die gesamte Förderbandbreite überspannen.
Die Spanntrommeln 5 und die Antriebstrommeln 6 sind im wesentlichen baugleich und
mit je zwei nicht dargestellten Kettenradkränzen ausgerüstet, welche zur Mitnahme
der Gelenkbolzen 7 dienen und gleichzeitig die seitliche Führung der Stahlgliederbänder
4 bewirken.
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Die Polygonflächen der Trommeln 5,6 unterstUtzen die Mitnahmewirkung
der Kettenradkränze und können mit einer dämpfenden Gummischicht o.dgl. versehen
werden.
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Die Treibseite der Platten 4 der Stahlgliederbänder kann ebenfalls
beschichtet werden, um die Haftwirkung zu verbessern und das Förderband 1 zu schonen.
Die Stirnflächen 8 der Stahlglieder können mit Gummi o.dgl. beschichtet werden und
sind derart abgeschrägt, daß jedes Glied vom nachfolgenden überlappt wird.
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Durch die gleichzeitige Anordnung der Gelenkbolzenachsen 7 in der
Abrollebene 9 wird erreicht, daß sich die Platten 4 der Stahlgliederbönder im Bereich
der Antriebsflöchen A x B aufeinander
abstützen können und so
ein gleichmäßig tragendes Band bilden. Die Stahigliederbönder werden von oben und
unten über Rollenbahnen 10 gegen das Förderband gepreßt. Die Rollen 11 sind im vertikal
beweglichen oberen Rahmen 12 bzw. im fest angeordneten unteren Rahmen 13 verlagert.
Um eine gleichmäßige Flächenpressung zu gewährleisten, sind die Rollenobstände kleiner
als die Teilung der Stahlgliederbönder und die Rollen 11 sind seitlich gegeneinander
versetzt angeordnet.
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Außerdem sind die übereinander liegenden Rollenbahnen 10 symmetrisch
gegeneinander versetzt, und das obere Stahlgliederband 4 eilt dem unteren um etwa
eine halbe Teilungslänge voraus. Die Rahmen 12,13 werden mittels der leichtgekrümmten
Spannbügel 14 über die beidseitig angeordneten Riegel 15 und die Druckzylinder 16
auf der ganze Breite B gleichmäßig gegeneinander verspannt.
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Die Bilder 2a und 2b zeigen den Antrieb eines Bandförderers mittels
zwei Treibböndern mit Eigenantrieb, welche mit pneumatisch gegen das Förderband
gepreßten Gummigurten o.dgl.
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ausgerüstet sind.
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Die Treibbönder 2,3 sind ungemuldet und werden über die Gurttrammeln
17 und 18 gespannt. Die endlosen Gurte 19 werden mittels Umschlingungsreibung von
den Antriebsteommeln 18 angetrieben. Die Anpressung des oberen Treibbandes 2 an
das Förderband 1 erfolgt durch einen ausblasbaren, endlosen Hohlgurt 20, der über
die Trommeln 21 und 22 geführt und vom oberen Treibband 2 fieber den Zwischenantrieb
23 mit gleicher Geschwindigkeit mitbewegt wird. Der nur geringfügig gespannte Kohlgurt
20 besteht aus einem relativ unelastischem Gurt 24 mit einem aufvulkanisierten,
elastischen Wulst 25. Durch die Querwände 26 des Wulstes 25 entstehen abgeschlossene
Hohlräume 27, welche mittels nicht dargestellter Ventile aufgeblasen
werden
können. Ein nicht dargestellter mit umlaufender Druckluftschlauch, der drehbar mit
einem stationären Druckluftanschluß gekuppelt ist, ermöglicht die Regulierung des
Luftdruckes in allen Hohlräumen 27 gleichzeitig auch während des Betriebes. Der
Hohlgurt 20 wird durch die in einer fest angeordneten Rollenbahn 28 verlagerten
Rollen 29: gegen das obere Treibband 2 gepreßt, wobei der in allen Richtungen gleichgroße
Druck in den Hohlräumen 27 eine gleichmäßige Anpressung des elastischen WulStes
25 gegen das Treibband 2 bewirkt. Die entsprechende gleichmäßige Anpressung des
unteren Treibbandes 3 gegen das Förderband 1 kann in gleicher Weise erfolgen. Die
Anpressung des unteren Treibbandes kann aber auch durch einen fest angeordneten
Uberdruckkasten 30 erfolgen, der nach oben durch das darüberhingleitende Trum des
Treibbandes 3 bis auf einen sich einstellenden engen Spalt abgedichtet wird. Die
durch den Spalt entweichende Luftmenge wird ständig durch einen nicht dargestellten
Kompressor ersetzt, welcher für die Aufrechterhaltung des erforderlichen Druckes
im Uberdruckkasten 30 sorgt.
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Der besondere Vorteil des erfindungsgemaßen Antriebes von Bandförderen
ist die Ubertragbarkeit auch großer Leistungen ohne Vorspannung und mit relativ
geringer Flächenpressung der Förderbänder durch optimale Nutzung der Antriebsfläche
zwischen den Treibböndern und dem Förderband.
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Die dadurch reduzierten Gurtzugkräfte ermöglichen eine bessere Nutzung
der verfügbaren Gurtquolitäten und damit auch den Betrieb größerer und längerer
Bandförderer. Als weitere Vorteile sind der Fortfall aufwendiger Spanneinrichtungen,
kleinere Kurvenradien und geringer belostete konstruktiv einfache Antriebs- und
Ubergabestationen zu nennen.
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