DE2543816C3 - Verwendung von Fibrillen aus aromatischen Poly(amid-imid)harzen zur Herstellung von papier- und textilähnlichen Flächengebilden - Google Patents
Verwendung von Fibrillen aus aromatischen Poly(amid-imid)harzen zur Herstellung von papier- und textilähnlichen FlächengebildenInfo
- Publication number
- DE2543816C3 DE2543816C3 DE2543816A DE2543816A DE2543816C3 DE 2543816 C3 DE2543816 C3 DE 2543816C3 DE 2543816 A DE2543816 A DE 2543816A DE 2543816 A DE2543816 A DE 2543816A DE 2543816 C3 DE2543816 C3 DE 2543816C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fibrils
- paper
- imide
- amide
- production
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H13/00—Pulp or paper, comprising synthetic cellulose or non-cellulose fibres or web-forming material
- D21H13/10—Organic non-cellulose fibres
- D21H13/20—Organic non-cellulose fibres from macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D21H13/26—Polyamides; Polyimides
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/40—Formation of filaments, threads, or the like by applying a shearing force to a dispersion or solution of filament formable polymers, e.g. by stirring
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Paper (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung neuartiger Fibrillen, die durch Auflösen von Poly(amid-imid)-har-ζεπ in einem organischen Lösungsmittel, Mischen der
erhaltenen Lösung mit einer Flüssigkeit, in der das Polymere nicht löslich ist und Eintragen der erhaltenen
Lösung in ein flüssiges Fällmedium unter der Einwirkung von Scherkräften erhalten worden sind, zur
Herstellung von papier- und textilähnlichen Flächengebüden.
Für die Verarbeitung der synthetischen Fibrillen nach
den herkömmlichen Methoden der Papier- und Naßvliesherstellung ist es erforderlich, daß die synthetischen Fibrillen -::ne möglichst hohe Tendenz zur
Vliesbildung besitzen, d. h. daß sie sich mit sich selbst oder mit anderen Faserprodukten, z. B. Zellulosefasern
oder Stapelfasern aus synthetischen Polymerisaten, innigst verfilzen und verflechten unu dabei eine gute
Faserbildung hervorrufen. Zur Herstellung von zusammenhängenden, selbsttragenden Bahnen auf einer
Papiermaschine aus einer wäßrigen Suspension der synthetischen Fibrillen müssen die erhaltenen Vliese
eine möglichst hohe initiale Naßfestigkeit besitzen. Ferner müssen die Vliese von den Sieben der
Papiermaschine leicht wieder entfernt werden können.
Aus der US-Patentschrift 37 56 908 sind synthetische
Papiere bekannt, die aus aromatischen Polyamidfibrillen — auf der Grundlage von Kondensationsprodukten aus
Phthalsäuren und Diaminen — und aromatischen Polyamidkurzfasern hergestellt werden. Der Fibrillenanteil wird durch Lösungsmittelfällung unter Scherkrafteinwirkung gemäß US-Patentschrift 30 18 091
erhalten. Diese Papiere erhält man somit nur dann, wenn zwei Komponenten — Fibrillen und längere
Kurzfasern — zum Einsatz gelangen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, aus Fibrillen, die aus Poly(amid-imid)-harzen bestehen,
papier- und textilähnliche Flächengebilde, die bei ihrer Hersteilung zu zusammenhängenden, selbsttragenden
Bahnen auf der Papier- oder Naßvliesmaschine eine initiale Naßfestigkeit von mindestens 80 g aufweisen,
herzustellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung von Fibrülen, die durch Auflösen von
Po!y(amid-imid)-harzen in einem organischen Lösungsmittel, Mischen der Lösung mit einer Flüssigkeit, weiche
das Poly(amid-imid)-harz nicht löst, mit dem organi
sehen Lösungsmittel und einem flüssigen Fällmedium
unbegrenzt homogen mischbar ist, und Eintragen der erhaltenen Lösung in ein flüssiges Fällmedium unter
gleichzeitiger Einwirkung von Scherkräften erhalten worden sind, und die eine Länge zwischen 0,1 und 5 mm,
ω eine Dicke zwischen 5 und 200 μιη, einen Mahlgrad
zwischen 20 und 90° SR und eine spezifische Oberfläche zwischen 1 und 80 m2/g aufweisen, zur Herstellung von
papier- und textilähnlichen Flächengebüden, die eine initiale Naßfestigkeit von mindestens 80 g aufweisen.
synthetischen Fasermaterialien zur Herstellung von
papierähnlichen Flächengebüden verwendet werden.
Vliese zeichnen sich durch eine gute Faserbindung, eine gleichmäßige Formation und durch eine überraschend
hohe initiale Naßfestigkeit aus, so daß zusammenhängende, selbsttragende Papierbahnen oder Naßvliese
hergestellt werden können. Die Vliese lassen sich leicht
4) von den Sieben abnehmen.
Unter Fibrillen im Sinne der Erfindung werden fasrige, synthetische Polymerpartikel verstanden, welche morphologisch nach Größe und Gestalt sowie in
ihren Eigenschaften den Zellulosefasern bzw. gemahle-
Im angelsächsischen Sprachgebrauch ist der Ausdruck »fibrids« üblich.
Die Poly(amid-imid)-harze werden z. B. durch Umsetzen von Diimiddicarbonsäuren mit Diisocyanaten oder
-,-> Diimiddicarbonsäurechloriden mit Diaminen gemäß
den Angaben in den deutschen Patentanmeldungen 24 25 666 und 24 41 020 hergestellt und haben die
folgende allgemeine Formel:
Nil R" NI!
N R' N
wobei das Polymere gegebenenfalls noch Amidverknüpfungen folgender Struktur enthalten kann
— OC- R'—CO — NH- R"— NH-
und wobei
η => eine ganze Zahl
R' = R", R' + R"
R', R" = m-, p-Phenylen,
mit χ = CH2, O, S, CO, SO2.
R' = R", R' + R"
R', R" = m-, p-Phenylen,
mit χ = CH2, O, S, CO, SO2.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Fibrillen wird von Lösungen der Poly(amid-imid)-harze
in l-Methyl-2-pyrrolidon; Ν,Ν-Dimethylformamid
oder Ν,Ν-Dimethylacetamid ausgegangen. Diese Lösungen besitzen im allgemeinen einen Feststoffgehalt
von 5 bis 35 und vorzugsweise 15 bis 25 Gewichtsprozent,
wobei die Viskosität 2000 bis 200 000 und vorzugsweise 15 000 bis 60 000 mPa · s, gemessen mit
dem Kugelfallviskosimeter, beträgt
Diesen Polymerlösungen werden Nichtlöser für das Polymere, beispielsweise ein cyclischer Äther wie
Tetrahydrofuran oder 1,4-Dioxan bis zum beginnenden Ausfällen des Polymeren zugesetzt Die cyclischen
Äther werden der Polymerlösung in einer Menge beigemischt, so daß das Volumenverhältnis Lösungsmittel
zu cyclischer Äther wie 1 :1,5 bis 1 :5 und bevorzugt
1 :2,5 bis 1 :4 beträgt Die cyclischen Äther sind mit den
angegebenen organischen Lösungsmitteln und in dem verwendeten flüssigen Fällmedium unbegrenzt mischbar,
während die Poly(amid-imid)-harze in den cyclischen Äthern unlöslich sind.
Unter Eintragen der Lösung eines Poly(amid-imid)-harzes, die zusätzlich einen Nichtlöser für das Polymere
enthält, in ein flüssiges Fällmedium wird das spontane und intensive Vermischen dieser Lösung in einer
größeren Menge des flüssigen Fällmediums in einem Scherfeld bei Raumtemperatur verstanden. Das Volumenverhältnis
von Polymerlösung zu Fälimecüum kann dabei zwischen 1 :5 bis 1 :100 und vorzugsweise 1:10
bis 1 :20 betragen. Als flüssiges Fällmedium hat sich besonders Wasser bewährt
Als Scherfeldgeneratoren werden insbesondere Vorrichtungen verwendet, welche mechanisch durch rotierende
Werkzeuge ein Scheifeld erzeugen. Hierfür sind handelsübliche Maschinen geeignet, die zum Dispergieren
und Homogenisieren von z. B. Polymerisat-Dispersionen verwendet werden. Bei diskontinuierlicher
Arbeitsweise können hochtourige Dispergiermaschinen oder Scherfeldgeneratoren vom Typ Ultra-Turrax
verwendet werden.
Das Scherfeld kann ebenso auf hydraulischem Wege erzeugt werden. Wird zum Beispiel die Lösung des
Polymeren durch eine oder mehrere Düsen ausgepreßt, wobei gegebenenfalls gleichzeitig das flüssige Fällmedium
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von mindestens 5 m/sec mit der Lösung des Polymeren in einem
Scherfeld intensiv durchmischt wird, so werden ebenso Fibrillen erhalten.
Nach einer speziellen Ausführungsform erfolgt die intensive Durchmischung der strömenden Medien in
einem der ZweistoffdCse konzentrisch vorgeschalteten Impulsaustauschraum. Die Vorrichtung ist in der DE-OS
22 OB 921 beschrieben worüen.
Nach allen Verfahrensvarianten werden unmittelbar stabile, diskrete Fibrillen erhalten. Sie können durch
Filtrieren oder Zentrifugieren von dem flüssigen Fällmedium und der Hauptmenge des organischen
Lösungsmittels und des Nichtlösers abgetrennt werden. Die Entfernung des restlichen Lösungsmittels erfolgt
durch Waschen mit Wasser auf dem L- -Jter oder in der
Zentrifuge. Die verwendeten organischen Lösungsmittel und die cyclischen Äther können durch Destillation
aus der Mutterlauge und aus dem Waschwasser wieder gewonnen und in den Prozeß zurückgeführt werden.
Die erhaltenen Fibrillen besitzen einen Wassergehalt von 90 bis 98 Gewichtsprozent und eine hohe
Befähigung zur Blatt- bzw. Vliesbildung beim Abscheiden der Fibrillen aus wäßriger Suspension auf einem
Sieb.
Wäßrige Suspensionen der erfindungsgemäß zu verwendenden Fibrillen werden herstellt, indem man die
Fibrillen unter Rühren in Wasser einträgt Die Stoffdichte beträgt hierbei 0,2 bis 2 und vorzugsweise
0,5 bis 1%.
j5 Aus den wäßrigen Suspensionen der Fibrillen können
nach entsprechender weiterer Verdünnung mit Wasser auf einer Papier- oder Naßvliesmaschine papierähnliche
Flächengebilde erhalten werden.
Die Fibrillen können ebenso mit Zellulosefasern oder mit Stapelfasern synthetischer Polymerisate in jedem
beliebigen Verhältnis miteinander gemischt werden und auf der Papiermaschine zu selbsttragenden, zusammenhängenden
Bahnen verarbeitet werden.
Für die Herstellung von zusammenhängenden, selbsttragenden Bahnen auf der Papiermaschine ist es
erforderlich, daß die Vliese eine genügend hohe initiale Naßfestigkeit besitzen.
Ein Normblatt (2,4 g), das aus Fibrillen hergestellt worden ist, muß bei einem Wassergehalt von 83
so Gewichtsprozent eine initiale Naßfestigkeit von mindestens 80 g besitzen. Normblätter, die aus den Fibrillen
auf dem Rapid-Köthen-Btettbildner angefertigt wurden,
befitzc.i initiale Naßfestigkeiten von 200 bis 500 g.
Infolge der hohen Tendenz zur Blatt- und Vliesbildung der Fibrillen unä der überraschend hohen initialen Naßfestigkeit der daraus hergestellten Rächengebilde, eignen sich die Fibrillen aus Poly(amid-imid)-harzen insbesondere zur Herstellung von Mischvliesen mit Stapelfasern anderer faserbildender Polymerisate, die
Infolge der hohen Tendenz zur Blatt- und Vliesbildung der Fibrillen unä der überraschend hohen initialen Naßfestigkeit der daraus hergestellten Rächengebilde, eignen sich die Fibrillen aus Poly(amid-imid)-harzen insbesondere zur Herstellung von Mischvliesen mit Stapelfasern anderer faserbildender Polymerisate, die
ί,η selbst nicht zur Vliesbildung befähigt sind. Werden z. B.
Stapelfasern anderer hochtemperatur ester Polymerisate wie aromatische Poly(amide), Poly(amid-imide),
Polyamide) usw. zur Herstellung von Mischvliesen verwendet, so werden hochtemperaturbeständige und
h'i schwer brennbare Flächengebilde erhalten, die z. B. als
hochtemperaturbeständige Flächenisolierstoffe für die Elektroindustrie oder als schwer brennbare textile
Flächengebilde eingesetzt werden können.
Meßmethoden
Das Ausmaß der Fibrillierung der erhaltenen Fibrillen wurde durch Bestimmung des Mahlgrades nach der
Schopper-Riegler-Methode (Korn-Burgstallcr, Handbuch
der Werkstoffprüfung, ? Auflage, 195II, 4. Band,
Papier- und Zellstoffprüfung, s, 388 ff., Springer-Verlag) festgestellt. Für die Durchführung dieser Bestimmung
müssen die Fibrillen in eine wäßrige Suspension mil konstanter Stoffdichte (2 g/l und 20°C) gebracht
werden. Es wird diejenige Menge Wasser ermittelt, die unter bestimmten Bedingungen von den suspendierten
Fibrillen zurückgehalten wird. Die aufgenommene Menge Wasser ("-Schopper-Riegler, 0SR) ist umso
größer, je höher die Fibrillierung der Fibrillen ist. Die Schopper-Riegler-Werte eines ungemahlenen Sulfitzellstoffes
liegen bei 12 bis 15°SR. Die Schonner-Riegler-Werte
der erfindungsgemäß verwendeten Fibrillen liegen beispielsweise bei 20 bis 90° SR.
Die Bestimmung der Entwässerungsdauer erfolgte ebenso nach der Schopper-Riegler-Methode. Hierbei
wird die Auslaufzeit in Sekunden von 700 ml Wasser aus einem Liter einer 0,3prozentigen Stoffaufschwemmung
gemessen.
Die initialen Naßfestigkeiten werden mit dem von W. Brecht und H. Fiebinger entwickelten Prüfgerät
bestimmt (Karl Frank, Taschenbuch der Papierprüfung, 3. erweiterte Auflage, Eduard Roether-Verlag, Darmstadt,
1958, s. 59). Aus den zu prüfenden Fibrillen werden auf einem Blattbildungsgerät durch Einlegen eines
Rahmens Probestreifen mit den Abmessungen 30x95
mm gefertigt. Die Dicke der Probestreifen (Flächengewicht) wird durch die Stoffeinwaage bestimmt. Mit dem
Prüfgerät wird dann gemessen, bei welcher Belastung in g der Probestreifen reißt. Die Bestimmung der
Reißlängen und der Reißdehnungen erfolgte nach DlN 53 112.
Die Bestimmung der spezifischen Oberfläche erfolgte nach der BET-Methode durch Stickstoffadsorption (S.
Brunauer, T. H. Emmett, E. Teller, Journal of American Chemical society, bu (lyjö), s. juy).
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile und die Prozente sind Gewichtsprozente.
Herstellung der Polymerisate
49,5 Teile 4,4'-Diaminodiphenylmethan wurden in 627 Teilen l-Methyl-2-pyrrolidon gelöst und % Teile
Trimellitsäureanhydrid zugegeben. Nach Zugabe von 125 Teilen Toluol wurde bei 140 bis 1500C die
theoretische Menge Wasser entfernt und das Toluol zurückgewonnen. Beim Abkühlen der Realctionsmischung
Fiel die Diimiddicarbonsäure in gut kristallisierter
Form aus.
Zur weiteren Umsetzung zum Poly(amid-imid) wurde der Reaktionsansatz auf 80°C eingestellt und 62,5 Teile
4.4'-DiphenyImethandiisocyanat zugeführt. Danach wurde die Temperatur um 10=C/30 Minuten auf 190=C
erhöht. Anschließend wird auf 120°C abgekühlt und
nochmals in Zeitabständen von 1 Stunde zweimal mit 1,25 Teilen 4,4'-DiphenyImethan-diisocyanat versetzt.
Nach zwei Stunden entstand eine viskose Poly(amidimid)-Lösung mit einem Feststoffgehalt von 22% und
einer Lösungsviskosität von 34 600 mPa ■ s (gemessen
mit einem (Cugelfallviskosimeter bei 2O0C). Die
inhärente Viskosität des Polymeren betrug 0,81 dl/g (gemessen als 0,5prozentige Lösung in l-MethyI-2-pyrrolidon
bei 30cC).
Herstellung der Fibrillen
Für die Herstellung der Fibrillen wird die in der Figur
gezeichnete Vorrichtung benutzt.
In einem Gehäuse (1) mit Eintragsstutzen (2) und Austragsstutzen (3) befindet sich ein Rotor (4), der über
eine Welle (5) angetrieben wird. Dieser Roior (4) setzt das im Gehäuse befindliche flüssige Fällmedium, das
laufend durch den Eintragsstutzen (2) zugeführt wird, in rotierende Bewegung. Dabei wird die kinetische
Energie des Rotors auf das flüssige Fällmedium übertragen. Das beschleunigte flüssige Fällmedium wird
in einer ringförmigen Bremszone (6) abgebremst. Diese Bremszone wird von einem ringförmigen Stator
gebildet, der scharfkantige Öffnungen und Prallflächen besitzt.
Herstellbeispiel A
Einer Lösung aus 220 Teilen Poly(amid-imid)-harz, die gemäß obiger Herstellvorschrift erhalten worden ist,
in 780 Teilen l-Methyl-2-pyrrolidon mit der Viskosität von 34 600 mPa · s wurden 3000 Teile Tetrahydrofuran
unter Rühren zugesetzt.
Die erhaltene Poly(amid-imid)-Lösung wurde über eine Rohrleitung (7) mittels einer Dosierpumpe
unmittelbar in der Nähe des Rotors (4) in das Fällmedium Wasser eingetragen. Gleichzeitig wurde
der Maschine etwa die 20fache Volummenge Wasser über den Eintragsstutzen (2) zugeführt. Die am
Austragsstutzen (3) austretende Fibrillen-Suspension wurde in ein Auffanggefäß gefördert. Die Fibrillen
reicherten sich an der Oberfläche an und konnten abgeschöpft werden. Die erhaltenen Fibrillen wurden
auf einer Nutsche abgesaugt und mit Wasser gewaschen bis der Rückstand frei von Tetrahydrofuran und
l-Methyl-2-pyrrolidon war. Die erhaltenen Fibrillen sind feinst fibrilliert
Es wurden folgende Fibrilleneigenschaften gemessen:
Länge 0,2 bis 1,0 mm
rV/*ire !Obi-50"
Wassergehalt
Mahlgrad
Entwässerungsdauer
Spezifische Oberfläche
Herstellungsbeispiel B
Einer Lösung aus 285 Teilen Po!y(amid-imid), die gemäß obiger Herstellvorschrift erhalten worden ist,
in 1010 Teilen l-Methyl-2-pyrrolidon mit der Viskosität von 34 600 mPa · s werden 2705 Teile Tetrahydrofuran
unter Rühren zugesetzt Die Herstellung und die Aufarbeitung erfolgte wie in Herstellbeispiel A
beschrieben.
Es wurden folgende Fibrilleneigenschaften gemessen:
94,1%
74° SR
165 see
74° SR
165 see
Länge | 0,1 bis 0.2 mm |
Dicke | 20 bis 80 μπι |
Wassergehalt | 913% |
Mahlgrad | 32° SR |
Entwässerungsdauer | 28 sec |
Spezifische Oberfläche | 34,4 m2/g |
Die Fibrillen gemäß Herstellbeispiel A und B wurden für die nachfolgenden Ausführungsbeispieie verwendet.
Auf einem Blattbildungsgerät (Rapid-Köthen) konnten Blätter aus den gemäß Herstellbeispiel A erhaltenen
Fibrillen mit den Blattgewichten 1 g und 2,4 g (Normblatt) hergestellt werden, die leicht vom Sieb
abgenommen werden konnten. Diese Blätter aus 100% der erfindungsgemäß hergestellten Fibrillen zeigten
eine gleichmäßige Formation und eine gute Faserbildung. Am Normblatt wurde eine initiale Naßfestigkeit
von j/3 g gemessen.
Beispiel 2
(Herstellung eines Mischpapiers mit Zellstoff)
Aus 70 Teilen Fibrillen, die nach Herstellbeispiel A hergestellt worden sind, konnten zusammen mit 30
Teilen Sulfitzellstoff, der einen Mahlgrad von 350SR besitzt, ein Normblatt hergestellt werden, das ebenfalls
leicht vom Sieb abgenommen werden konnte und eine gleichmäßige Formation sowie eine gute Faserbildung
zeigt. Es wurde eine Naüfestigkeit von 3i2 g gemessen.
(Herstellung eines Mischpapiers
mit synthetischen Stapelfasern)
■. Es wurden Stapelfasern aus einem aromatischen Po!y(amid-imid) (Stapellänge: 8 mm, Titer: 2 — 3 dtex)
mit Fibrillen, die nach Herstellbeispiel A erhalten worden sind, in Wasser suspendiert und auf dem
Blattbildungsgerät Normblätter hergestellt, die leicht
m vom Sieb wieder abgenommen wurden konnten. Die
Blätter zeigten eine gleichmäßige Verteilung der Stapelfasern und selbst bei Stapelfaseranteilen von 90%
einen guten Zusammenhalt:
Aus Fibrillen, die nach Herstellbeispiel B erhalten worden sind, wurden auf einem Blattbildungsgerät
Normblätter hergestellt, die leicht vom Sieb abgenommen werden konnten. Die Blätter zeigten eine
gleichmäßige Formation und eine gute Faserbindung. Es wurde eine initiale Naßfestigkeit von 400 g gemessen.
Das Blatt konnte gegenülber dem Normblatt gemäß Beispiel 1 rascher entwässert werden (Entwässerungsdauer: 28 see gegenüber 165 see). jo
Stapelfaser- Fibrillenanteil Reißlänge Reißdehnung anteil
20
_ | 100 | 2500 | 4 |
30 | 70 | 2300 | 3,5 |
50 | 50 | 2100 | 3 |
70 | 30 | 1800 | 2 |
80 | 20 | 1400 | 1,5 |
90 | 10 | 900 | 1,5 |
Brenntest nach DIN 53 906 und 53 907 zeigten, daß diese Materialien nicht brennbar sind.
Claims (2)
1. Verwendung von Fibrillen, die durch Auflösen von aromatischen Polyfamid-imidJ-harzen in einem
organischen Lösungsmittel (a), Mischen der Lösung mit einer Flüssigkeit (b), welche das Poly(amid-imid)-harz nicht löst, mit dem organischen Lösungsmittel
(a) und einem flüssigen Fällmedium (c) unbegrenzt homogen mischbar ist, und Eintragen der erhaltenen
Lösung in ein flüssiges Fällmedium (c) unter gleichzeitiger Einwirkung von Scherkräften erhalten
worden sind, und die eine Länge zwischen 0,1 und 5 mm, eine Dicke zwischen 5 und 200 μίτι, einen
Mahlgrad zwischen 20 und 90° SR und eine spezifische Oberfläche zwischen 1 und 80 mVg
aufweisen, zur Herstellung von papier- und textüähnüchen Flächengebüden, die eine initiale Naßfestigkeit von mindestens 80 g aufweisen.
2. Verwendung der in Anspruch 1 bezeichneten Fibrillen im Gemisch mit Zellstoff und/oder
sonstigen natürlichen und synthetischen Fasermaterialien zur Herstellung von papier- und textilähnlichen Flächengebilden.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2543816A DE2543816C3 (de) | 1975-10-01 | 1975-10-01 | Verwendung von Fibrillen aus aromatischen Poly(amid-imid)harzen zur Herstellung von papier- und textilähnlichen Flächengebilden |
JP11483276A JPS5242917A (en) | 1975-10-01 | 1976-09-27 | Manufactre of fibrils from poly*amideeimide* resin |
CH1225076A CH592204A5 (de) | 1975-10-01 | 1976-09-28 | |
US05/727,583 US4098640A (en) | 1975-10-01 | 1976-09-28 | Manufacture of paper-like and textile-like sheets |
FR7629226A FR2326481A1 (fr) | 1975-10-01 | 1976-09-29 | Procede de preparation de fibrilles a partir de resines poly-(amide-imides) |
GB4057876A GB1552313A (en) | 1975-10-01 | 1976-09-30 | Manufacture and use of fibrids from poly amide-imide resins |
IT5151976A IT1069812B (it) | 1975-10-01 | 1976-09-30 | Procedimento per la produzione di fibrille di resine poliammidim midiche |
BE171163A BE846852A (fr) | 1975-10-01 | 1976-10-01 | Procede de preparation de fibrilles a partir de resines poly-(amide-imides) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2543816A DE2543816C3 (de) | 1975-10-01 | 1975-10-01 | Verwendung von Fibrillen aus aromatischen Poly(amid-imid)harzen zur Herstellung von papier- und textilähnlichen Flächengebilden |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2543816A1 DE2543816A1 (de) | 1977-04-14 |
DE2543816B2 DE2543816B2 (de) | 1980-01-31 |
DE2543816C3 true DE2543816C3 (de) | 1980-09-25 |
Family
ID=5957967
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2543816A Expired DE2543816C3 (de) | 1975-10-01 | 1975-10-01 | Verwendung von Fibrillen aus aromatischen Poly(amid-imid)harzen zur Herstellung von papier- und textilähnlichen Flächengebilden |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4098640A (de) |
BE (1) | BE846852A (de) |
CH (1) | CH592204A5 (de) |
DE (1) | DE2543816C3 (de) |
Families Citing this family (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0027516A1 (de) * | 1979-08-24 | 1981-04-29 | Teijin Limited | Synthetische Papierfaserstoffe, Verfahren zu deren Herstellung und daraus hergestelltes papierähnliches Blatt |
US4392315A (en) * | 1982-01-12 | 1983-07-12 | Standard Knitting Mills, Inc. | Destruction and dye resistant tag; tagged textile article and method of identifying textiles subject to a dyeing and finishing process |
AT393144B (de) * | 1988-11-29 | 1991-08-26 | Chemiefaser Lenzing Ag | Schwer entflammbare, hochtemperaturbestaendige, papierartige materialien auf basis von thermostabilen polymeren |
EP0573974B1 (de) * | 1992-06-09 | 1998-09-02 | Unitika Ltd. | Polyimidpapier, Polyimidverbundstoffpapier und Verfahren zur Herstellung dieser Produkten |
AU665902B2 (en) * | 1993-05-14 | 1996-01-18 | Oscillation Pty Ltd | Improved sampling device |
SG44660A1 (en) * | 1994-02-28 | 1997-12-19 | Procter & Gamble | Spray processes using a gaseous flow for preparing biodegradable fibrils nonwoven fabrics comprising biodegradable fibrils and articles comprising such nonwoven fabrics |
US5607233A (en) * | 1995-01-30 | 1997-03-04 | Quantum Technologies, Inc. | Continuous dynamic mixing system |
US6036355A (en) * | 1997-07-14 | 2000-03-14 | Quantum Technologies, Inc. | Reactor mixing assembly |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL246230A (de) * | 1958-12-09 | |||
FR1600067A (de) * | 1968-12-30 | 1970-07-20 | ||
JPS5531728Y2 (de) * | 1971-05-08 | 1980-07-29 | ||
JPS5235762B2 (de) * | 1972-03-31 | 1977-09-10 |
-
1975
- 1975-10-01 DE DE2543816A patent/DE2543816C3/de not_active Expired
-
1976
- 1976-09-28 US US05/727,583 patent/US4098640A/en not_active Expired - Lifetime
- 1976-09-28 CH CH1225076A patent/CH592204A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1976-10-01 BE BE171163A patent/BE846852A/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2543816B2 (de) | 1980-01-31 |
CH592204A5 (de) | 1977-10-14 |
BE846852A (fr) | 1977-04-01 |
DE2543816A1 (de) | 1977-04-14 |
US4098640A (en) | 1978-07-04 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2543824C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fibrillen aus Poly(amid-imid)-harzen und die Fibrillen aus diesen Harzen | |
DE1446615A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Papierprodukten | |
DE2052224A1 (de) | Faserprodukt aus regenerierter Cellulose und Verfahren zu dessen Her stellung | |
DE2209076A1 (de) | Biegsames Flächengebilde | |
DE1155974B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papierprodukten unter Verwendung von Acrylnitrilpolymerisatfasern | |
DE69205427T2 (de) | Verdickungsmittel aus fibrillen. | |
US4187143A (en) | Manufacture of fibrids from poly(amide-imide) resins | |
DE2543816C3 (de) | Verwendung von Fibrillen aus aromatischen Poly(amid-imid)harzen zur Herstellung von papier- und textilähnlichen Flächengebilden | |
DE2646332C3 (de) | ||
DE2516561C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fibrillen aus Polymerisaten | |
DE60219146T2 (de) | Elektrisch leitfähige para-aramid-pulpe | |
KR20080078909A (ko) | 피브릴화 폴리피리도비스이미다졸 플록 | |
DE10031655C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Cellulosepartikeln | |
EP0371957A2 (de) | Schwer entflammbare, hochtemperaturbeständige, papierartige Materialien auf Basis von thermostabilen Polymeren | |
EP1065301A1 (de) | Reaktive, faserförmige Cellulosekoagulate | |
DE1218871B (de) | Verfahren zur Herstellung von zumindest teilweise aus Synthesefasern bestehenden papieraehnlichen Gebilden auf nassem Wege | |
DE2516563C2 (de) | Verwendung von Fibrillen aus Polymerisaten, die amorph oder nur zu einem geringen Teil kristallin sind, zur Herstellung von papierähnlichen Flächengebilden, Pappen und Formkörpern | |
DE19618330A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fibrillen | |
DE68927225T2 (de) | Acrylfaser und Verfahren zur Herstellung | |
DE2545727C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von nicht schäumenden wäßrigen Suspensionen von Fibrillen | |
DE2659821C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fibrillen | |
DE2253752B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fasergebilden | |
DE1204518B (de) | Verfahren zur Herstellung von papierartigen Gebilden aus Polyamid-Fasern | |
DE2536780A1 (de) | Verfahren zur nutzbarmachung von schaumstoff-abfaellen aus expandierten polystyrolen | |
AT393144B (de) | Schwer entflammbare, hochtemperaturbestaendige, papierartige materialien auf basis von thermostabilen polymeren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8330 | Complete disclaimer |