DE2542330A1 - Zerkleinerungsverfahren und -vorrichtung fuer abfall - Google Patents
Zerkleinerungsverfahren und -vorrichtung fuer abfallInfo
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Description
Patentanmeldung
der
ALPINE Aktiengesellschaft
betreffend
Die Erfindung bezieht sich auf die Zerkleinerung von bandförmigem Aufgabegut
bzw. von zu bandähnlicher Form zusammengedrücktem, inhomogenem Aufgabegut - vorzugsweise Abfall - in allseitig voneinander getrennte
Stücke. Sie betrifft ein neuartiges Verfahren zum Zerschneiden, bei dem das als Band ankommende Aufgabegut zuerst mit zu seiner Längsrichtung
quer, verlaufenden Einschnitten versehen und dann in Längsrichtung geteilt
wird, sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorri chtung.
Bei der Zerkleinerung von bandförmigem oder zu bandähnlicher Form zusammengedrücktem,
inhomogenem Gut, vor allem von Abfall, ist es für eine
raumsparende Deponie oder die weitere Aufbereitung erforderlich, das Gut
in gleichmäßige und möglichst allseitig voneinander getrennte Stücke zu
zerteilen.
Bei einem bekannten Verfahren (z.B. DT-GM 1 736 775) geschieht dies in
der Weise, daß das Gutband zunächst mit Hilfe von Kreismessern in Längsstreifen zerteilt wird, welche dann anschließend durch eine Messerwalze
in einzelne, gleichmäßige und etwa gleich große Stücke zerlegt werden. Ein solches Verfahren ist jedoch sehr teuer, da es einen hohen maschinellen
Aufwand erfordert.
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Ein anderes Verfahren (DT-AS 11 16 961) besteht darin, in dem mit einem
Vorschub unter 45° an eine Schneidvorrichtung herangeführten Gutband zickzackförmige
Schnitte durch ein entsprechend ausgebildetes Messerpaar anzubringen, so daß bei passend gewähltem Vorschub durch zwei aufeinander
folgende Schnitte eine Reihe einzelner quadratischer Gutstücke abgeschnitten
werden. Es ist jedoch schwierig, hierbei die Schnittfolge und den Vorschub so aufeinander abzustimmen, daß die abgeschnittenen Stücke stets
allseitig voneinander getrennt sind. Vor allem bei inhomogenem Gut läßt
sich diese Trennung meistens nicht erfolgreich durchführen.
Weiterhin ist es bekannt, ein bandförmiges Aufgabegut dadurch in gleichmäßige
Stücke zu zerlegen, daß es einem mit Längs- und Querschneiden besetzten, ineinander kämmenden, gegenläufigem Walzenpaar zugeführt wird.
Nachte'ilig dabei ist der hohe Bauaufv/and mit zwei Walzen. Zusätzlich verteuernd
wirkt sich die erforderliche Präzision in Längsteilung, Lagerabstand
und synchronem Antrieb der beiden Walzen aus.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu finden, das das Zerschneiden
von bandförmigem Aufgabegut bzw. von zu bandähnlicher Form zusammengedrücktem,
inhomogenem Aufgabegut in allseitig voneinander getrennte Stücke in zuverlässiger und wirtschaftlicher Weise ermöglicht. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer geeigneten Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Als Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zum Zerschneiden von bandförmigem
Aufgabegut bzw. von zu bandähnlicher Form zusammengedrücktem Aufgabegut
vorgeschlagen, das darin besteht, daß das Gutband zuerst durch in seiner
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Längsrichtung bewegte Quermesser mit einzelnen, im wesentlichen in Querrichtung
verlaufenden Einschnitten versehen wird und dann durch die von diesen Quermessern erzeugte Vorschubbewegung an feststehende Messer mit
in Längsrichtung des Gutbandes verlaufenden Schneiden herangeführt und in Längsrichtung geteilt wird. Eine Vergleichmäßigung im Verfahrensablauf
kann erzielt werden, v/enn die in Querrichtung verlaufenden Einschnitte staffelförmig versetzt ausgeführt werden.
Eine weitere Verbesserung wird erzielt, wenn die Längsteilung des Gutbandes
durch Scherung von radial verlaufenden Nebenschneiden der Quermesser mit den Schneiden der feststehenden Messer erfolgt.
Dieses Verfahren hat gegenüber den bekannten Verfahren den Vorteil, daß
die von dem Gutband abgeschnittenen Stücke stets allseitig voneinander getrennt sind, undüaß der apparative Aufwand für die Durchführung erheblich
geringer ist.
Eine bevorzugte Art der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Vorrichtung besteht aus einem antreibbaren, an seinen beiden Enden gelagerten Rotor mit einzelnen, in Reihen mit axialem Abstand voneinander
angeordneten, radial stehenden, vorzugsweise rechteckigen Rotormessern mit achsparallelen oder windschief zur Rotorachse verlaufenden
Schneiden, die mit feststehenden Messern mit achsparallelen Schneiden in
ähnlicher Weise wie bei den bekannten Schneidmühlen zusammenwirken, sowie
aus feststehenden Messern mit achssenkrechten Schneiden, die in Drehrichtung des Rotors nach den feststehenden Messern mit den achsparallelen
Schneiden anneordnet sind und in die axialen Lücken zwischen den Rotormessern
eingreifen.
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Zwischen der Wirkungsweise der bekannten Schneidmühlen für bandförmiges
Aufgabegutj den Bandgranulatoren, und der der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung
besteht jedoch ein wesentlicher Unterschied. Eei den
Bandgranulatoren bleibt das Gutband 17 während des Schneidvorgangs relativ
zu den Statormessern 18 in Ruhe und v/ird von den Rotormessern 19 geschnitten. (Fig. 3). Eei der erfindungsgemäßen Vorrichtung v/ird das Gutband 17
von den Rotormessern 7 mit deren Umfangsgeschwindigkeit eingezogen und
mitgeführt, so daß es an dem feststehenden Messer 8 entlanggleitet. Der Schnitt erfolgt durch Spalten vermittels des allmählich eindringenden Rotormessers
7 (Fig. 4). Für einen gleichmäßigen Betrieb ist es dabei zweckmäßig, wenn die einzelnen Reihen der Rotormesser in Umfangsrichtung gegeneinander
gleichmäßig versetzt angeordnet v/erden. Auch ist es erforderlich,
die Einzugswand 11 in bekannter Weise entv/eder tangential oder spiral ig an den Messerkreis heranzuführen, damit das Gutband ohne Stocken in die
Schnittstelle einlaufen kann, und damit auch ursprünglich nicht bandförmige Aufgabeteile, z.B. Autoreifen oder Drahtbündel durch die vom Rotor
durch Mitnehmen erzeugte Vorschubbewegung auf bandähnliche Form zusararengequetscht
werden können. Außerdem erfolgt so der Eingriff des Rotormessers in das Gutband auf einem größeren Bogen, so daß höhere Längskräfte
übertragen werden, welche das Gutband zum Spalten, Flachlegen und/oder Zusammenknüllen
an den feststehenden Messern benötigt.
Bei den Rotormessern hat sich ein Keilwinkel von etwa 80° bewährt bei
einem Spanwinkel von etwa -20° und einem Freiwinkel von etwa 30°, wobei
es zv/eckmäßig ist, die Spanfläche des Rotormessers nur als kurze Fase
auszuführen, damit die Vorderseite des Messers zwecks besseren Einzugs
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etwa radial verläuft. Die Schneiden der feststehenden achsparallelen Hesser
erhalten vorzugsweise einen stumpfen Keilwinkel von etwa 120 bis 180
mit Spanwinkeln von -60° bis -90° und Freiwinkeln von 30° bis 0°, d.h. im
Grenzfall können diese flesser als ebene Platten ausgebildet s«in. Zweckmäßig
ist es., wenn die Spanfläche dieser Messer die Fortsetzung der Einzugswand bildet, so daß die Gutförderung nicht behindert wird.
Das Zerteilen des Gutbandes in Längsrichtung kann auf verschiedene Arten
erfolgen, z.B. durch Spalten mit den feststehenden, in die axialen Lücken zwisehen den Rotormessern eingreifenden Messern, wobei die abgetrennten
Stücke in Querrichtung um die Stärke dieser Messer zusammengepreßt v/erden
oder das Gutband unter Faltenbildung zusammengestaucht wird, etwa bei
der Verarbeitung von Wirrfolie.
Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, daß das Gutband durch Abbiegen aus
seiner Ebene heraus flach auf die feststehenden Messer gebracht wird und durch Scherung von radial verlaufenden Nebenschneiden der Rotormesser mit
den feststehenden Messern zerteilt wird. Die Schneiden dieser Messer können dabei mittig, einseitig oder zweiseitig zum Messerblatt liegen und im
achssenkrechten Schnitt - geradlinig oder vorzugsweise konkav gekrümmt
ausgebildet sein, wobei ihr rotorseitiges Ende radial zur Rotorachse gerichtet ist. Dadurch wird erreicht, daß das Gutband mit kleinstem Kraftaufwand
in die für den Längsschnitt günstigste Lage geführt wird. Zur besseren
Verteilung der Schnittkräfte und aus Festigkeitsgründen Rönnen die
gekrümmten Schneiden der feststehenden Messer in bevorzugter Weise aus
.einzelnen, radial zur Rotorachse gerichteten Teilschneiden gebildet sein.
Eine andere Ausführung der feststehenden Messer sieht ebenfalls konkav
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gekrünmte Schneiden vor, die jedoch an ihrem rotorsei tigen Ende etwa tangential
zum Rotorumfang gerichtet sind. Diese Schneidenform wirkt abschälend, so daß sie insbesondere bei Gut, das zum Aufwickeln auf den Rotor
neigt, in vorteilhafter Weise eingestzt werden kann. ^
Jr
Verhältnismäßig dünne Aufgabestücke, z.B. Autoreifen, Platten oder Bänder
werden' vom Rotor selbst erfaßt, eingezogen und nach Bedarf zusammengedrückt. Zum Erfassen von sperrigem Gut, z.B. Kartons, Kunststoffässern
oder Wirrdraht ist ein zusätzliches Zuführorgan erforderlich, das das Aufgabegut
zu bandähnlicher Form zusammendrückt und gegebenenfalls vorzerkleinert.
An Hand der Zeichnungen werden AusfUhrunosbeispiele der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Zerkleinerungsmaschine für Abfall mit einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung und einer Zuführwalze im achssenkrechten Schnitt;
Fig. 2 die Zerkleinerungsmaschine nach Fig. 1 in der Draufsicht;
Fig. 3 den Schneidvorgang und die Messerwinkel bei einem Bandgranulator
bekannter Eauart;
Fig. 4 den Schneidvorgang und die Messerwinkel bei einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Zerkleinerungsvorrichtung;
Fig. 5 eine Ausbildung der feststehenden Messer mit achssenkrechten
Schneiden.
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, 2642330
Die Vorrichtung 1 nach den Figuren 1 und 2 besteht aus dem an seinen beiden
Enden gelagerten Rotor 2 und der Zuführwalze 3. Der Rotor 2 v/ird über
das Kettenrad 4 von einem hier nicht dargestellten Motor angetrieben. Der
Antrieb der Zuführwalze 3 erfolgt unter Zwischenschaltung einer Rutschkupplung
5 von dem Rotor 2 über den Kettentrieb 6. Am Umfang des Rotors 2 sind in Reihen mit axialem Abstand einzelne in Umfangsrichtung gegeneinander
versetzte Rotormesser 7 mit achsparallelen Schneiden angeordnet die
mit dem feststehenden Messer 8 mit achsparalleler Schneide zusammenwirken.
In Drehrichtung 9 des Rotors 2 nach dem Messer 8 sind feststehende Messer 10 mit achssenkrechten Schneiden befestigt, die in die axialen Lücken zwischen
den Rotormessern 7 eingreifen, und die hier aus zwei radial gerichteten Teil schneiden bestehen. Für eine ungehinderte Gutzufuhr sorgt die
Einzugswand 11, die in ihrem unteren Bereich gekrümmt ausgeführt ist, so daß das Gut tangential an den Rotormesserkreis herangeführt v/ird.
Die im gleichen Drehsinn 9 wie der Rotor 2 bev/egte Zuführwalze 3, die zum
Erfassen von sperrigem Gut dient, besteht aus dem Walzenkörper 12 und den
darauf angeordneten, in Unfangsrichtung gegeneinander versetzten Greifzahnen
13. Diese Greifzähne 13 sind mit Spitzen besetzt und verlaufen vom
Walzenkörper 12 aus spiral ig nach außen. Sie sind so angeordnet, daß sie in die axialen Lücken zwischen den Rotormessern 7 eingreifen, wobei sie
mit ihrem äußeren Umfang bis nahe an die Welle 14 des Rotors 2 heranreichen.
Eingeworfene sperrige Teile, z.B. Kartons werden von den Greifzahnen 13
erfaßt und im Zusanmenwirken mit der Einzugswand 11 zu bandähnlicher Form
zusammengedrückt und dabei den Rotormessern 7 zugeführt. Diese erzeugen
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... , - AO- 25Α2330
in dem Gutband staffelförnig versetzte Einschnitte quer zur Längsrichtung
des Gutbandes, wobei sie gleichzeitig einen Vorschub in Richtung der feststehenden Messer 10 bewirken, an denen dann die Längsteilung
erfolgt.
Zwischen den Greifzähnen festgeklemmtes Gut wird von den dort eingreifenden,
feststehenden Abstreifblech 15 entfernt.
Die Bedeutung der Figuren 3 und 4 wurde bereits an anderer Stelle der Beschreibung
erklärt.
Figur 5 zeigt eine andere Ausbildung der feststehenden Messer 10 mit
konkav gekrümmten Schneiden, wobei deren rotorseitiges Ende radial zur Rotorachse 16 gerichtet ist.
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Leerseite
Claims (8)
1. Verfahren zum Zerschneiden von bandförmigem Aufgabegut bzw. von zu
bandähnlicher Form zusammengedrücktem, inhomogenem Äufg-abegut in allseitig voneinander getrennte Stücke, dadurch g-e k e η η ~
zeichnet, daß das Gutband zuerst durch in seiner Längsrichtung
bewegte Quermesser mit einzelnen, im wesentlichen in Querrichtung verlaufenden Einschnitten versehen wird und dann durch die
von diesen Quermessern erzeugte Vorschubbewegung an feststehende Kesser mit in Längsrichtung des Gutbandes verlaufenden Schneiden
herangeführt und in Längsrichtung geteilt wird.
2. .Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Querrichtung verlaufenden Einschnitte staffeiförmig versetzt
ausgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsteilung durch Scherung von radial verlaufenden flebenschneiden
der Quermesser mit den in Längsrichtung des Gutbandes verlaufenden
Schneiden der feststehenden Messer erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen antreibbaren, an beiden Enden
gelagerten Rotor (2) mit einzelnen, in Reihen mit axialem Abstand
voneinander angeordneten, radial stehenden, vorzugsweise rechteckigen Rotormessern (7) mit achsparallelen oder windschief zur Achse
- 10 -
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laufenden Schneiden, durch mit den Rotormessern (7) zusammenwirkend
angeordnete, feststehende Messer (8) mit achsparallelen Schneiden
und durch feststehende in Drehrichtung des Rotors nach den Messern (8) angeordnete, in die axialen Lücken zwischen den Rotormessern eingreifende
Messer (10) mit achssenkrechten Schneiden.^
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Reihen der Rotormesser (7) in Umfangsrichtung gegeneinander
gleichmäßig versetzt angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5 zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotormesser
(7)"an ihren radialen Kanten mit Schneiden versehen sind, welche mit den achssenkrechten Schneiden der feststehenden Messer
(10) scherend in Eingriff stehen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Schneiden der Rotormesser (7) einen Spanwinkel
von etwa -20° und einen Freiwinkel von. etwa 30°, und die Schneiden der feststehenden Messer (8, 10) einen Spanwinkel von -60 bis
-90° und einen Freiwinkel von 30° bis 0° aufweisen.
8. Vorrichtung nach einen! der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden der feststehenden Messer (IC)
konkav gekrümmt und an ihrem rotorsei ti gen Ende radial zur Rotorachse
(16) gerichtet sind.
- 11 -
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