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Verfahren und Vorrichtung zur Umweltsbegünstigung
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mittels Herabsetzung der Umweltsverschmutzung Das Patent 2 521 847
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Umweltsbegunstigung mittels Herabsetzung
der Umweltsverschmutzung durch bei der Gewinnung land-, garten- und forstwirtschaftlicher
Erzeugnisse entstehenden Abfall einerseits, durch Heraufsetzung des Wertes des Nutzens
und/oder des Abfalles andererseits, mit dem besonderen Kennzeichen, daß im Anschluß
an eine Abtrennung des Gewachsenen vom Boden und an eine Trennung zwischen Abfall
und Nutzen ersterer trocken destilliert wird, die Destillationsprodukte verwertet
werden, als Rückstand verbleibender Kohlenstoff in Nutzenergie umgesetzt und/oder
daß Abfall vergast, das Gas in Nutzenergie umgesetzt, letztere für die Zwecke der
Wertsteigerung des Nutzens und/ oder des Abfalles sowie von Veredelungsprodukten
dieser eingesetzt, etwa entstehende Wärme vorwiegend auf den Nutzen abgeleitet wird
und daß vorzugsweise auch anfallende Mineralstoffe unter Erhaltung bzw.
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Verbesserung der Güte des Bodens in letzteren zurUck- und erzeugtes
Kohlendioxid, ggf. nach Verdampfung fester Kohlensäure, noch Wachsendem als Umgebungsatmosphäre
zugeführt werden. Das Patent zieht bereits die Verbrennung des Abfalles in den Kreis
der Betrachtungen, aber mehr der Vollständigkeit halber, während die Lösung des
Grundproblemes vorwiegend in der trockenen Destillation der organischen Abfälle
deshalb gesehen wird, weil gerade die in letzteren enthaltenen, wertvollen Bestandteile
durch ihre Verschwelung die Möglichkeit geben, sie für die Zwecke der chemischen,
pharmazeutischen und kosmetischen Industrie nutzbar zu machen und zwar vorzugsweise
ihrer Gesamtheit nach. Bei Temperaturen von etwa 450 - 500 OC entstehender Schwelteer
(Urteer, Tieftemperaturteer) dient als Ausgangserzeugnis für die Herstellung flüssiger
Brenn- und Treibstoffe, von Schmieröl, Schwelgas (Reichgas) und Schwelkoks, soweit
verholzte
Faserstoffe verschwelt werdon, entstehen Schwelwasser,
Holzessig, Heiz-, Wasch- und Imprägnieröle, Schmier- und Lösungsmittel, Farbstoffe
und die bereits erwähnten pharmazeutischen und kosmetischen Produkte. Im Schwelteer
sind mehr als zweihundert verschiedene Kohlenwasserstoffe identifiziert worden.
Als Destillationsprodukte des Schwelteer selbst sind wiederum aufzuzählen Leichtöle
mit einer oberen Siedegrenze von 1700, die Mittelöle von 2300 und die Schweröle
von 2700. Nebenerzeugnisse der Schwelverkokung sind wiederum Teer und Ammoniak in
Form von Ammonsulfat. Es ist daher verständlich, daß stoffwirtschaftliche Gründe
in erster Linie für die trockene Destillation der Abfallstoffe sprechen, wobei jedoch
nicht zu übersehen ist, daß es eines erheblichen Aufwandes bedarf, um möglichst
die Gesamtheit der anfallenden organischen Abfallstoffe einerseits erfassen und
andererseits der Verschwelung zuführen zu können. Größere Aussichten auf eine schnelle
Verwirklichung des Vorhabens hat daher die Vergasung der Abfallstoffe, weil bereits
bei den Vorbereitungsarbeiten zur Gewinnung der land-, forst- und/ oder gartenwirtschaftlichen
Erzeugnisse motorische Leistung benötigt wird, zu deren Deckung Generatorgas heranziehbar
ist. Auch zur Durchführung angeschlossener Arbeiten werden Zugmaschinen, Traktoren,
Mähdrescher, in der Forstwirtschaft Entwurzelungsmaschinen und andere, land- und
forstwirtschaftliche Geräte mit Antriebsmaschinen teilweise sehr hoher Leistung
benötigt, so daß es von erheblicher energiewirtschaftlicher Bedeutung ist, den Betrieb
eines insoweit erforderlichen, umfangreichen Maschinenparkes unabhängig von der
Notwendigkeit der Einführung von Erdöl und Erdölderivaten machen zu können. Trotzdem
ist nicht zu verkennen, daß erst die drohende Erschöpfung der Lagerstätten für flüssige
Brennstoffe oder eine zur betrieblichen Unwirtschaftlichkeit führende Erhöhung der
Beschaffungspreise die Zwangslage ergeben, unter deren Druck Bequemlichkeit und
überkommene Arbeitsweise zu Gunsten der oben angegebenen Möglichkeiten aufzugeben
sind. Insoweit ist eine sofort verwirklichbare Zwischenlösung von erheblicher Bedeutung,
die Gegenstand des Patentes 2 532 468 bildet, das sich mit der Behebung der Schwierigkeiten
befasst, die bei der Verbrennung organischer Abfallstoffe entstehen müssen, wenn
man sich zu dieser trotz der oben geltend gemachten, stoffwirtschaftlichen Bedenken
entschließt. Diese Schwierigkeiten sind im wesentlichen zweifacher Art, sie bestehen
zunächst darin, daß es bis zu den Vorschlägen des zuletzt genannten Patentes nicht
gelungen ist, die mit derartigen Verbrennungen verbundene Umweltsverschmutzung zu
beseitigen, was aufgrund der dem Patent 2 532 468 zugrundeliegenden Erfindung
möglich
geworden ist, deren Verwirklichung auch die zweite Schwierigkeit behebt, die darin
besteht, daß sämtliche organischen Abfalles stoffe infolge ihrer chemischen Zusammensetzung
und der bei der Verbrennung auftretenden Temperaturen zur Bildung von Kohlenwasserstoffen
neigen, in deren Eigenart es liegt, bei der Abkühlung zur Bildung teerartiger Kondensate
zu führen, so daß sich auf den zur Leitung und Führung von Verbrennungsgasen dienenden
Einrichtungen in Form von Feuerungs- und Kaminwandungen, Wärmetauschern usw. feste
Niederschläge bilden, deren Stärke sich mit der zunehmenden Dauer des Betriebes
vergrößert, so daß sich die für die Führung und Abführung der Verbrennungsgase vorgesehenen
Leitungsquerschnitte mehr und mehr verengen und die Wärmeübergangszahlen Werte annehmen,
die einen wirtschaftlichen Betrieb ausschließen.
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Es bedurfte der Zusammenfassung der dargestellten Erkenntnisse, um
die Grundlage für vorliegende Erfindung gewinnen zu können, die in einem Verfahren
zur Umweltsbegünstigung mittels Herabsetzung der Umweltsverschmutzung durch bei
der Gewinn mg land-, garten-und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse entstehenden Abfall
einerseits, durch Heraufsetzung des Wertes des Nutzens andererseits darin besteht,
daß mittels Verbrennung, Vergasung des Abfalles oder durch Verbrennung von Schwelprodukten
des letzteren erzeugte Wärme auf den Nutzen zur Trocknung desselben übertragen wird.
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Die Wertsteigerung des Nutzens tritt dabei im wesentlichen nach zwei
verschiedenen Richtungen ein, zunächst wird der Wasserballast des Nutzens mit der
hieraus resultierenden unnötigen Erhöhung der Beförderungskosten völlig oder größtenteils
beseitigt, während die Trocknung andererseits zu einer Gütesteigerung des Nutzens
dadurch führt, daß schädliche Beeinflussungen desselben durch einen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt
mit der Gewehr der Geschmacksveränderung und -herabsetzung, Befall mit Viren und
Pilzen, insbesondere Schimmelpilzen mit der Erregung der Mycotoxikose bei Mensch
und Tier in Wegfall kommen.
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Das vorgeschlagene Verfahren eignet sich besonders dazu, mittels Verbrennung
von Getreidestroh erzeugte Wärme auf das Getreidekorn zur Trocknung desselben zu
übertragen.
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Dabei treten eine Reihe von Möglichkeiten auf, unter denen zunächst
die Ubertragung der Verbrennungswärme auf eine wärmeaufnehmende Flüssigkeit, vorzugsweise
Wasser zu nennen ist, das anschließend zur Aufheizung von Gasen oder Gasgemischen,
vorzugsweise strömender Luft zu benutzen ist, die dann als Trockenmittel auf den
Nutzen zur Wirkung gebracht wird. Da die erzeugten Verbrennungsgase jedoch den besonderen
Vorteil haben, daß sie im Gegensatz zur Entstehung durch Verbrennung fossiler Brennstoffe
schwefelfrei sind, besteht auch die Möglichkeit, die Verbrennungsgase unmittelbar
oder in Mischung mit erhitzten Gasen, Gasgemischen bzw. Luft auf den Nutzen zur
Wirkung zu bringen. Das kann wiederum in der verschiedensten Weise geschehen.
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Da zur Erzeugung der Gas-, Gemisch- und Lufttrömungen mechanische
Einrichtungen in Form von Gebläsen, Ventilatoren, Injektoren usw.
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erforderlich sind, kann entsprechend dem Vorschlag des Patentes 2
532 468, eine absteigende Verbrennung dadurch zu verwirklichen, daß die Verbrennungsgase
in der Richtung von oben nach unten aus dem Verbrennungsschacht abgesaugt, dann
in die Richtung von unten nach oben umgelenkt und anschließend ausgestoßen werden,
die dem Verbrennungsgas dadurch erteilte Strömungsenergie benutzt werden, um die
in den Verbrennungsgasen enthaltene Wärmeenergie unmittelbar auf den Nutzen unter
Trocknung desselben übertragen zu können. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
Verbrennungsgase der Luft beizumischen, die in einem hierzu vorgesehenen Wårmetauscher
mittels des Teiles der Verbrennungsgase aufgeheizt wird, der nicht der Trockenluft
beigemischt wird. Hierbei sind wiederum verschiedene Möglichkeiten verwirklichbar,
beispielsweise die Zumischung der Verbrennungsgase zu der durch das Gebläse anzusaugenden
Luft, die im Anschluß an die dadurch erreichte Vorwärmung dem Wärmetauscher zwecks
Aufheizung auf die vorgesehenen Trocknungstempe +turen zugeführt wird.
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Da jedoch dadurch das spezifische Volumen der angesaugten Luft vergrößer
würde, wäre die Beimischung auch in der Ausstoßleitung des Gebläses verwirklichbar.
Zu erwähnen ist auch eine Beimischung zu dem Trockenmittel, meistens also strömender
Luft, nach-dem das Trockenmittel bereits durch den Wärmetauscher durchgeführt worden
ist. Zum Trocknungsverfahren im besonderen ist zu bemerken, daß außer bekannten
Kasten-, Flach-, Belüftungs-, Trommel-, Band-, Durchlauf- und Schnelltrocknungsverfahren
mit innerhalb des Trockenraumes bewegtem Nutzen auch Trocknungen im Fließbettverfanren
vorgeschlagen werden, wobei man sich auf die Zuführung der fühlbaren Wärme der Verbrennungsgase
auf das Trockenmittel beschränkt, aber auch die Möglichkeit hat, weitere, zur Trocknung
dienende Weise im Rahmen des Fließbettverfahrens zuzuführen, a di 4aß im
Fließbettraum
selbst dem Fließbett unmittelbar Wärme zugeführt wird oder daß das mittelbar durch
dem Fließbetterzeuger zugeordnete, weitere Wärmequellen geschieht, unter denen wiederum
Fließbetterzeuger mit eigener Brennstoffzuführung zu nennen sind, so daß also die
zusätzlichen, fließbettbetriebenen Wärmeerzeuger an den Fließbetttrockner in einer
Anordnung angrenzen, bei der zu beiden Seiten einer und derselben Wandung wärmeerzeugende
und wärmeaufnehmende Fließbetten auftreten, womit die Möglichkeit geschaffen wird,
beispielsweise den Fließbettrockner zwischen zwei wärmeerzeugenden Fließbetten anzuordnen,
so daß infolge der für Fließbetten kennzeichnenden, besonders hohen Wärmeübergänge
die Temperaturen, bei denen die Trocknung durchgeführt wird, unter der Grenze bleiben,
bei der die Zellorganellen in dem Trockengut daran gehindert sind, sich zu transformieren,
d.h., Bakterien zu bilden, die ihrerseits den Abbau des Trockengutes beginnen oder
fortführen. Nach neueren Kenntnissen (Prof.Dr.Hugo SCHANDERL, Botanische Bakteriologie
und Stickstoffhaushalt der Pflanzen auf neuer Grundlage, Verlag ULMER in STUTTGART)
darf es nur zu einer Inaktivierung der Zellorganellen, nicht dazu kommen, daß diese
ihr Transformationsvermögen verlieren. Infolge der Bildung von Wirbelschichten in
an eine gemeinsame wärmeübertragende Wandung angrenzenden Fließbetten ausreichend
hoher Wärmeübergänge mit zwischen 150 und 1200C liegenden Temperaturen ist es nur
mit einer genau gesteuerten Größenordnung und während präzis bestimmter Zeitspannen
möglich, die Trocknung so zu führen, daß sie den genannten Voraussetzungen entspricht.
Dabei wird zweckmäßig bereits bei der Ernte des Trockengutes bzw. bei der Gewinnung
des Nutzens begonnen, spätestens beim Transport und bei der Lagerung, weil dann
in Abhängigkeit von den Umgebungstemperaturen und der Zeitspanne zwischen Gewinnung
und Beginn der Trocknung mittels Herabziehung der Temperaturen auf zwischen 100
und 150 C liegende Temperaturen der Beginn des natürlichen Abbaues so lange verzçrt
wird, bis die durch die Behandlung erstrebte Inaktivierung der erwähnten Zellorganellen
zu erreichen ist.
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en/ Die Vorrichtung/zur Durchführung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahren können in der verschiedensten Weise ausgebildet sein. Sie kennzeichnen
sich für den Fall, daß nicht unmittelbar mit den erzeugten Verbrennungsgasen getrocknet
wird, dadurch, daß einem der Abfallverbrennung dienenden Wärmeerzeuger ein von den
Verbrennungsgasen beaufschlagter Wärmetauscher zur Ubertragung der Verbrennungswärme
auf ein wärmeaufnehmendes Mittel, vorzugsweise auf gebläseerzeugte
Luft
und anschließend an den Wärmetauscher ein Trockner für den Nutzen nachgeordnet sind,
an den sich, falls der Trockner den Nutzen nicht unmittelbar an einen Vorratsbunker,
Silo oder dergl. abgibt, ein Sackfüller anschließt. Der Wärmeerzeuger ist dabei
zweckmäßig nach Patent 2 532 468 ausgebildet. In der Trockenvorrichtung selbst kann
mindestens eine zusätzliche Wärmequelle vorgesehen sein. Ist der Trockner als Fließbettrockner
ausgebildet, so kann die aus den Verbrennungsgasen auf das Trocknungsmittel übertragene
Wärme entsprechend den verlangten, niedrigen Trocknungstemperaturen ausreichen,
um auf den Nutzen die zur Trocknungbenötigte Wärmemenge übertragen zu können. Wird
auf die Einhaltung der angegebenen biologischen Bedingungen kein Wert gelegt, so
besteht die weitere Möglichkeit, im Fließbettraum selbst Wärmequellen der verschiedensten
Ausbildung anzuordnen und dadurch Wärme unmittelbar auf das Trockenmittel zu übertragen
oder sich mit einer mittelbaren Aufheizung des der Trocknung dienenden Fließbettes
dadurch zu begnügen, daß beispielsweise an den Fließbettrockner zusätzliche, fließbettbetriebene
Wärmeerzeuger, vorzugsweise in einer Anordnung angrenzen, bei der zu beiden Seiten
einer und derselben, wärmeübertragenden Wandung einerseits das wärmeaufnehmende
Fließbett des Trockners, andererseits die wärmeerzeugenden Fließbetten der zusätzlichen
Wärmequellen auftreten, wobei optimale Verhältnisse dadurch zu erhalten sind, daß
das der Trocknung dienende, wärmeaufnehmende Fließbett jeweils zwischen zwei wärmeerzeugenden
Fließbetten liegt.
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Da unter Umständen im unmittelbaren Anschluß an einen Mähdrescher
die Trocknung des in Form von Getreidekorn auftretenden Nutzens zur Durchführung
gelangen soll, kann die gesamte vorerwähnte Anordnung ortsbeweglich, beispielsweise
als Aufbau eines Fahrzeuges, insbesonderte eines Fahrzeuganhängers an den MEhdredher
ausgebildet sein.
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Das hat den Vorteil, daß in den Zeitspannen, in denen Nutzen nicht
getrocknet zu werden braucht, der bei land-, forst- und gartenwirtschaftlichen Betrieben
regelmäßig auftretende Wärmebedarf mittels der Trocknungsanlage dadurch gedeckt
werden kann, daß die bei ihr auftretenden Wärmeträger in Form von Verbrennungsgasen,
Warm-, Heiss-und Heizwasser sowie vorgewärmter und höher erhitzter Luft zur Abgabe
es kommen können, soidaß/beispielaweWe möglich ist, bei einem plötzlich eintretenden
Kälteeinbruch mit der Gefahr des Einfrierens vorhandener Flüssigkeitsanse=1ungen
zu verhindern ist, daß durch zu tiefe Flüssigkeitstemperaturen oder gar durch Eisbildung
irreparable Schäden auftreten.
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Die Zeichnung gibt in schematischer Darstellung die beispielsweise
Ausführungsmöglichkeit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahrens wieder.
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Die Zeichnung läßt im Aufriss zunächst einen nach Patent 2 532 468
ausgebildeten Wärmeerzeuger 1 erkennen. Gestrichelt dargestellt sind der Verbrennungsschacht
11, ein ihn umgebender, einen Wärmetauscher 12 aufnehmender, verbrennungsgasdurchströmter
Mantelraum 13 sowie ein gemeinsamer Sammelraum für die erzeugten Verbrennungsgase
14 in den auch die Verbrennungsgase eintreten, die für den Fall der symmetrischen
Anordnung zweier Wärmetauscher 12 sowohl auf der linken als auch auf der rechten
Seite aus dem rechts gelegenen Mantelraum aus- und in den Sammelraum 14 übertreten.
An die-sen Sammelraum schließt sich die Leitung 15 für die erzeugten Verbrennungsgase
an.
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Eine die Leitung 15 abschließende Klappen-, Schieber- oder Ventilanordnung
16 ermöglicht es, für den Fall, daß die Anlage nicht zur Behandlung von Trockengut
dient, die Verbrennungsgase, die ihren Wärmeinhalt mehr oder weniger im Wärmetauscher
12 abgegeben haben, über Stutzen 17 in die Atmosphäre zu entlassen, es sei denn,
daß sich die Steuerung 16 in einer Stellung befindet, bei der die Verbrennungsgase
in die Leitung 21 eintreten, aus der sie bei entsprechender Stellung der Steuerungsanordnung
22 in die Leitung 23 übertreten, die in einer Injektordüse 24 endet, die ihrerseits
in dem Verbindungsrohr 31 vorgesehen ist. Dieses Verbindungsrohr an ist/einen als
Ganzes mit 4 bezeichneten Wärmetauscher angeschlossen.
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Dem Verbindungsrohr 31 liegt ein weitern Verbindungsrohr 51 gegenüber,
das sich an den Austrittsstutzen/eines Gebläses anschließt, das seinerseits als
Ganzes mit 6 bezeichnet ist, wobei das Gebläse über die Leitung 62 die erforderliche
Luft ansaugt. Die durch das Gebläse 6 unter Druck gesetzte Luft ist demgemäß das
wärmeaufnehmende, strömende Mittel. Zur Wärmeübertragung auf die strömende Luft
könnten zunächst die Verbrennungsgase selbst benutzt werden.
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Diese Möglichkeit ist im Ausführungsbeispiel selbst nicht dargestellt,
vielmehr ist als wärmeübertragendes Mittel Heisswasser in Betracht gezogen worden,
das zunächst mit einer Eintrittstemperatur, die im wesentlichen durch die Wärmeabgabe
und Verluste durch Wärmestrahlung, -leitung und -konvexion sowie durch die umlaufende
Wassermenge bestimmt ist, über Eintrittsstutzen 71 dem Wärmetauscher 12 zugeführt
wird, wobei der hierzu benutzte Kreislauf als Ganzes mit 7 bezeichnet ist. Wie gestrichelt
angedeutet, besteht der Wärmetauscher 12 aus hin- und hergehenden, teils glatten,
teils gerippten Rohren, welche selbst nicht darqestellte, vertikal verlaufende
Sammler
unter Einschaltung von Schikanen so verbinden, daß das über den Vorlauf 71 eintretende,
wärmeübertragende Mittel im Abführungsrohr 72 die erforderliche Temperatur aufweist.
Uber eine Steuerungsanordnung 73 schließt sich die Rohrleitung 74 an, die innerhalb
des Wärmetauschers 4 in die Rohrschlange 75 übergeht, so daß die bei 51 eintretende
Gebläseluft in der zum Wärmetauscher 8 führenden Verbindungsleitung 31 die Temperaturen
besitzt, bei denen die Trocknung des den Wärmetauscher 8 über den Aufnahmetrichter
91 zugeführten Trockengutes den jeweils erstrebten und erforderlichen Trocknungsgrad
annimmt. In den Aufnahmetrichter 91 gelangt das Trockengut über die Falleitung 92
etwa eines selbst nicht dargestellten Aufnahmebunkers 9 für das zu trocknende Gut.
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Nachdem das zur Wärmeübertragung vorgesehene Heisswasser im Wärmetauscher
4 seinen Wärmeinhalt mehr oder weniger abgegeben hat, verläßt es den Wärmetauscher
4 über die Leitung 76, in welche eine Pumpe 77 und ein als Ausgleichsgefäß wirksamer
Behälter 78 eingeschaltet sind.
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Der Trockner 8 ist als Fließbettrockner ausgebildet. Man erkennt zunächst
den Aufnahme- und Verteilungsraum 81 für das bei 31 eintretende, aufgeheizte Trocknungsmittel.
Um im Fließbettraum 82 die Voraussetzungen für die Fließbettbildung zu schaffen,
ist der nach Art eines Treppenrostes ausgebildete Heißluftverteiler 83 vorgesehen.
Unter dessen Einfluß kommt es im Raume 82 zu den für die Fließbettbildung kennzeichnenden,
starken Verwirbelungen zwischen der Heißluft und dem Trockengut, so daß die bei
Einhaltung der biologischen Bedingungen relativ niedrigen Trockentemperaturen ohne
weiteres verwirklicht werden können. In den Fällen, in denen es auf die Einhaltung
biologisch wertvoller Verhältnisse nicht ankommt, besteht die Möglichkeit der Anordnung
eines weiteren Wärmetauschers 84 im Raume 82, falls nicht eine andere Möglichkeit
dahin benutzt wird, die den Fließbettraum 82 seitlich begrenzenden Wandungen 85
als Wärmeübertragungsflächen zu Fließbetterzeugern zu be- -nutzen, die sich in Richtung
senkrecht zur Zeichnungsebene einerseits an die Wandfläche 85, andererseits an die
gegenüberliegende, nicht erkennbare und daher nicht bezeichnete Wandungsgegenfläche
zur Fläche 85 so anschließen, daß der Fließbettraum 82 zwischen den so erwähnten,
weiteren, jeweils zur Wärmeerzeugung dienenden Fließbetten liegt. Dadurch sind an
der Fläche 85 und an ihrer Gegenfläche Wärmeübertragungen in einem Ausmaß zu verwirklichen,
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infolge der Steigerung der Wärmeübergangszahlen um mindestens eine volle Zehnerpotenz
geg§Eber einer konventionellen Wärmeübertragung so groß ist, daß dem auftretenden
Wärme- und Temperaturbedarf ohne weiteres genügt werden kann.
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Die Zeichnung läßt weiter erkennen, daß das mehr oder weniger ausgenutzte
Trockenmittel den Trockner 8 bei 86 verläßt, um wider in die Atmosphäre eingeführt
werden zu können. Durch die Steuerwalze 87 ist der Querschnitt des Auslasses 88
zwischen den Werten Null und einem Maximum jeweils auf den Wert verstellbar, bei
dem die Auslassmenge bzw. die Auslassgeschwindigkeit die erforderlichen Werte eneichen,
so daß beispielswese eine selbsttätig wirksame Füllan-Ordnung dazu zu benutzen ist,
Säcke oder andere Behälter in der jeweils benötigten Weise zu füllen.
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Es war bereits erwähnt worden, daß es mit Hilfe der Steuervorrichtung
22, der Leitung 23 und der Ejektordüse 24 möglich ist, der den Wärmetauscher 4 verlassenden
Heissluft einen solchen Anteil an Verbrennungsgasen zuzumischen, daß auf diese Weise
die im Raume 81 des Trockners 8 benötigten Temperaturen und Mengen des Trockenmittels
auftreten. Dasselbe ist dadurch erreichbar, daß der Steuerung 22 eine Einstellung
erteilt werden kann, bei der über die Leitung 21 zugeführte Verbrennungsgase über
die strichpunktiert dargestellte Verbindung 25 in die Ansaugleitung 62 des Gebläses
61 gelangen, wobei ein eJektorartig ausgebildetes Mundstück 26 vorhanden ist.
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Da die Möglichkeit in Betracht gezogen werden muss, da; die in der
Zeichnung dargestellte, zweckmäßig auf dem Fahrgestell eines Fahrzeuges, Fahrzeuganhängers
usw. untergebrachte, veranschaulichte Gesamtanordnung nicht ständig zur DubhfUhrung
von Trocknungszwecken benutzt werden muss, gewiCtrt die Steueranordnung 73 die Möglichkeit,
Heisswasser, ggf. Damp£/Uberhitzten Dampf über den Stutzen 79 abzuführen, so daß
beispielsweise Fischteiche im Winter auf der Temperatur zu halten sind, die für
die Fischzucht benötigt wird. Das Gleiche gilt selbstverständlich für die Versorgung
jeder anderen Wärmebedarfsstelle, die gerade in der Land-, Forst- und Gartenwirtschaft
mit einer keiner Darstellung bedürftigen Zahl von Möglichkeiten auftreten.
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Wie bereits ausgeführt, ist der Warueerzeuger 1 gemäß den Vorschaägen
des Patentes 2 532 468 so ausgebildet, daß organische Abfallstoffe wie Stroh und
Scheitholz, wieder sowohl einzeln als auch gemeinsam, im Verbrennungsschacht 11
so zu verbrennen sind, daß im Beharrungszustand des Wärmeerzeugers bei 17 in die
Atmosphäre abgeleitete Gase völlig rauch- und qualmfrei sind. Dieselbe Ausführung
führt dazu, daß die Möglichkeit zur Bildung von Teerniederschlägen sowohl im Wärmeerzeuger
1 selbst als auch im Wärmetauscher 4 bzw., bei entsprechender Schaltung, im Gebläse
6, erst recht im Trockner 8 ausgeschlossen ist. Die Füllung des Wärmeerzeugers 1
erfolgt über den gezeigten, oberen Abschluss des Verbrennungsschachtes 11, der zu
diesem Zwecke zu eröffnen und anschließend an die Füllung zu schließen ist. Im übrigen
vervollständigen eine zur Überwachung der Verbrennung dienende Feuertür, eine zum
Aschenraum führende Aschenklappe und die üblichen Mess- und Uberwachungsinstrumente
den gesamten Aufbau der Trocknungsvorrichtung, wobei noch zu bekerken ist, daß die
Beschrankung auf die organischen Abfallstoffe Stroh und Holz nicht bedeutet, daß
nur diese Abfallstoffe in dem Wärmeerzeuger 1 unter Verwirklichung der Vorteile
zu verbrennen sind, die für diese Art des Brennstoffes angegeben worden sind.
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Wird beispielsweise die Anlage in den Tropen eingesetzt, so kann der
für die Trocknung benötigte Wärmebedarf auch durch Verbrennung von Schalen (Erdnußschalen),
von HUlsen (Sojabohnenhülsen), von Holz in jeder Form, in der es auftritt (Holz-
und Sägemehl, Holiklötze, Wurzelholz, Ästen usw.), von bereits ausgelaugtem Zuckerrohr
usw.
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gedeckt werden.
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Die Erfindung erstreckt sich sowohl auf jedes einzelne ihrer angegebenen
Merkmale, auch wenn es nur im Zusammenhang mit weiteren Merkmalen erwähnt worden
ist, als auch auf jede realisierbare TeiSkombination aus den Merkmalen als schließlich
auch auf die Gesantkombination aller Merkmale, soweit Einzelmerkmale, Teilkombinationen
und/ oder Gesamtkombination technisch sinnvoll, ausführbar sowie brauchbar sind,
auch wenn jeweils erzielbare, neue technische Wirkungen nicht genannt und im einzelnen
beschrieben sind. Sllmtliche erkennen baren, in der Beschreibung und/oder den Ansprüchen
benannten und/ oder in der Zeichnung dargestellten Einzelheiten und beliebige Zusammenstellungen
dieser werden als solche, mit ihrer Funktion oder mit ihren Funktionen sowie mit
dem funktionellen Zusamsenhang oder den funktionellen Zusammenhängen als beschrieben
und beansprucht vorausgesetzt, die bei Teilkombinationen oder bei der Gesamtkoibination
auftreten.
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75 29 d. dGm