DE2539354A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von leichtbehaeltern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von leichtbehaelternInfo
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Description
3.9.1975 Gl/vo
Anlage zur
Patent- und
Gebrauchsmuster-Hilfsaniaeldung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Leichtbehältern aus einer Folie aus Metall, Kunststoff
oder vorzugsweise aus einem Metall-Kunststoffverbund, bei
dem die Folie auf dem Rand einer Öffnung festgehalten und mit einem Stempel in die Öffnung hinein napfförmig verstreckt
wird.
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Bei einem beispielsweise durch, die DT-OS 2 321 980 bekannt
gewordenen Verfahren dieser Arb werden napfartige Behälter durch Verstrecken einer Folie mit einem leicht konischen
Stempel geformt. Die Tiefe der nach diesem Verfahren herstellbaren Behälter ist eng begrenzt, weil ab einer bestimmten
Tiefe die Reibung zwischen der Folie und der Stempelstirnkante so groß wird, daß kein Maberial mehr aus dem mittleren
Bereich der Folie in den zu bildenden Wandbereich fließen kann und die Folie an der Stempelstirnkante dann einreißt.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Verfahren der oben angegebenen Art zu schaffen, nach dem Leichtbehälter mit relativ
großer Tiefe hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zunächst die Stirn des Stempels im radial inneren Bereich des
frei eingespannten Teils der Folie zur Anlage kommt und diesen zu einer Vorform mit relativ schwach geneigter Seitenwand
verstreckt, und daß anschließend beim fortschreitenden
Hub des Stempels eine oder nacheinander mehrere Schulterkanten des Stempels an der geneigten Seitenwand zur Anlage
kommen und die Vorform weiter vertiefen und ausweiten.
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Zum Durchführen dieses Verfahrens eignet sich besonders eine
Vorrichtung mit einem in die Öffnung einer Matrize vortreibbaren Stempel und einer die Folie auf dem die Öffnung umgebenden
Rand der Matrize festhaltenden Klemmeinrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Stempel wenigstens
eine Schulterkante hat.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung findet während des Formens eines Behälters eine Verlagerung des Kräfteangriffs vom mittleren
in den äußeren Bereich der Folie statt, so daß die Folie ziemlich gleichmäßig verstreckt wird. Der auf diese Weise
hergestellte Behälter erhält so eine positiv ausgewölbte Seitenwand, so daß sein Fassungsvolumen vergrößert wird.
Ferner versteifen die an den Angriffslinien der Schultern
in der Seitenwand des Behälters gebildeten Knicklinien den Behälter.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Streckvorrichtung vereinfacht teilweise im Querschnitt und
Fig. 2 einen Teil eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Streckvorrichtung vereinfacht teilweise im Querschnitt,
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Eine Streckvorrichtung zum Herstellen von Leichtbehältern
aus einer Folie 1 hat einen Stempel 10, eine Matrize 11 mit einer öffnung 12 und einen die Folie 1 gegen den die
öffnung 12 umgebenden Rand der Matrize 11 drückbaren Klemmring
13. Der Stempel 10 hat an «einem unteren Ende eine Abstufung 14, so daß eine Schulter 16 gebildet ist, xielche
gegenüber der ebenen Stirnseite 15 zurückgesetzt ist. Die
Kante 17 an der Stirnseite 15 und die Kante 18 an der
Schulter 16 des Stempels 10 .;ind abgerundet. Um die Reibung der Folie 1 an den Kanten 17, 18 des Stempels 10 gering zu
halten, ist der Stempel 10 aus einem Material mit hoher Gleitfähigkeit hergestellt oder mit einem solchen beschichtet.
Bei einer Versuchsausführung, mit der gute Ergebnisse erzielt
wurden, war der Durchmesser der öffnung 12 der Matrizen
57 πιπί, der Außendurchmesser der Schulter 16 42 mm, der der
Stirnseite 15 30 mm, die Höhe der Abstufung 4- mm und die Ziehtiefe
15 mm. Verarbeitet wurde eine Verbundfolie, deren Schichten
von innen nach außen aus 20 iim orientiertem Polypropylen,
40 um Aluminium und Heißsiegellack bestanden.
Zum Herstellen eines Leichtbehälters mit einem Flansch an seiner Öffnung wird ein Folienblatt 1
auf die Matrize 11 gelegt, wenn der Klemmring 13 und der
Stempel 10 sich in ihrer oberen, abgehobenen Lage befinden.
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Sodann wird der Klemmring 13 nach unten bewegt, so daß er das Folienblatt 1 rings um die öffnung 12 auf der Matrize
festklemmt. Schließlich wird der Stempel 10 nach unten gefahren, so daß zunächst seine Stirnseite 15 im mittleren
Bereich des freien, über der öffnung 12 eingespannten Teils des Folienblattes 1 zur Anlage kommt und diesen Teil durch
Vertrecken des Materials zu einer kegelstumpfförmigen Vorform
umformt, deren Seitenwand entsprechend der gemeinsamen umhüllenden Fläche der Kanten 17>
18 der Stirnseite 15 und der Schulter 16 geneigt ist. Im weiteren Verlauf der Abwärtsbewegung
des Stempels 10 kommt auch die Kante 18 der Schulter 16 zur Anlage an der geneigten Seitenwand der Vorform. Der
Stempel 10 vertieft und weitet nun die Vorform mit der Kante seiner Stirnseibe 15 und der Kante 18 seiner Schulter 16 bis
schließlich die endgültige Tiefe und Form des Behälters 2 erreicht ist (Fig. 1). Nach Zurückziehen des Stempels 10
und des Klemmringes 13 in die Ausgangslage kann der fertige Behälter 2 aus der Matrize 11 ,entnommen werden.
Nach dem beschriebenen Verfahren können nicht nur Leichtbehälter aus Verbundfolien, sondern auch aus homogenen Folien
aus Metall, vorzugsweise Aluminium oder Kunststoff, z.B. aus Polyolefinen, kalt oder im thermoelastischen Bereich
geformt werden. Die größtmögliche Tiefe der Behälter hängt
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von vielen Faktoren ab, wie der Verstreckbarkeit und dem
Oberflächenreibwert des Werkstoffes, den Spaltweiten zwischen Matrize und Formkanten des Stempels sowie deren
Anordnung zueinander und außerdem vom Material und der Beschaffenheit der Formkanten. Diese Faktoren sind so aufeinander
abzustimmen, daß die größtmögliche Verstreckbarkeit
des Werkstoffes in allen Bereichen der Folie voll ausgenutzt wird. Dies wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch erreicht, daß der Stempel so gestuft wird, daß zunächst auch der mittlere
Bereich der eingespannten Folie stark gedehnt wird und kurz vor dem Punkt, wo die durch die Ziehkraft des Stempels hervorgerufenen
Spannungen an der Kante 17 der Stirnseite 16 nahezu
die Reißspannung der Folie erreichen, der Angriffsbereich der Ziehkraft in einen anderen Bereich mit größerer tragender
Länge verlagert wird. Je öfter der Angriffsbereich der Ziehkraft
verlagert wird, desto größer wird die Tiefe und das Fassungsvermögen der Behälter·
Eine mehrfache Verlagerung des Angriffsbereichs des Stempels an der Folie kann bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2
durchgeführt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel, das ebenfalls eine Matrize 11, einen Klemmring 13 und einen
Stempel 10 aufweist, hat der Stempel in seinem unteren Bereich drei Absätze oder Abstufungen 21, 22, 23, welche Schultern
24, 25, 26 mit Außenkanten 27, 28, 29 bilden. Zusammen
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mit der Außenkante J>0 der Stirnfläche 31 hat der Stempel
vier umlaufende Kanten 27, 28, 29 und 30, welche beim Formen eines Behälters nacheinander auf der Folie 1 zur
Anlage kommen. Die Anordnung der Kanten 27 - 30 zueinander
ist derart, daß die Steigung von Kante zu Kante von der Stirnfläche 31 ausgehend nach oben jeweils zunimmt. Das
Formen eines Behälters 2 erfolgt ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, mit dem Unterschied, daß beim Vortreiben
des Stempels 10 nacheinander vier Kanten 27 - 30 zur Anlage
mit der Folie 1 kommen. Es wird dadurch ein Behälter 2 gebildet, der einen ebenen Boden 3 und eine in vier Stufen
nach außen gewölbte Seitenwand 1V und einen Flansch 5 hat.
In den beiden Ausführungsbeispielen sind die Absätze oder
Abstufungen 14 und 21 - 23 als rechtwinklige Stufen ausgebildet.
Es ist denkbar, daß die Stufen auch ausgefüllt sein können, so daß schräge Flächen die benachbarten Schulterkanten
17» 18 und 27 - 30 geradlinig verbinden.
Ferner wird ergänzend darauf hingewiesen, daß bei entsprechender Ausbildung des Stempels, der Matrize und des
Klemmringes auch Behälter mit nicht kreisrundem Querschnitt, sondern beispielsweise auch quadratischem oder rechteckigem
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Querschnitt mit abgerundeten Ecken hergestellt werden können, Auch ist bei den Ausführungsbeispielen der Stempel 10 einstückig
ausgebildet. Dieser kann im Rahmen der Erfindung auch aus einem Dorn und einem oder mehreren diesen koaxial
umgebenden Hülsen zusammengesetzt sein, deren Vorderseiten die Schulterkanten bilden. Die Hülsen können mit dem Dorn
fest verbunden sein. Sie können aber auch gegenüber dem Dorn und gegeneinander verschiebbar sein und jeweils einen
getrennten Antrieb-haben, so daß die Ausbildung der Wölbung der Seitenwand des Behälters in Stufen getrennt
gesteuert werden kann.
Ansprüche; - 9 -
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Claims (4)
- - 9 Robert Bosch GmbH VM 571StuttgartAnsprücheVerfahren zum Herstellen von Leichtbehältern aus einer Folie aus Metall, Kunststoff oder vorzugsweise aus einem Metall-Kunststoffverbund, bei dem die Folie auf dem Rand einer Öffnung festgehalten und mit einem Stempel in die Öffnung hinein napfförmig verstreckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Stirn (15;31) des Stempels (10) im radial inneren Bereich des frei eingespannten Teils der Folie zur Anlage kommt und diesen zu einer Vorform mit relativ schwach geneigter Seitenwand verstreckt und daß anschließend beim fortschreitenden Hub des Stempels eine oder nacheinander mehrere Schulterkanten (18; 27, 28, 29) des Stempels an der geneigten Seitenwand zur Anlage kommen und die Vorform weiter vertiefen und ausweiten.
- 2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem in die Öffnung einer Matrize vortreibbaren Stempel und einer die Folie auf dem die Öffnung umgebenden Rand der Matrize festhaltenden Klemmeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (10) wenigstens eine Schulterkante (18; 27-29) hat.- 10 -7098 1 0 /Ü60695393SARobart Bosch GdhU L ü ° Ό ° ' HStuttgart VM 571- 10 -
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (10) mehrere in Stufen angeordnete Schulterkanten (27 - 29) hat, wobei die Steigung der Stufen von der Stirn (31) des Stempels ausgehend laufend zunimmt.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3» dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel aus einem Dorn und einer oder mehreren, die Schultern bildenden, den Dorn koaxial umgebenden Hülsen besteht.5· Vorrichtung nach Anspruch 4·, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Hülsen relativ zum Dorn und zu den anderen Hülsen axial verschiebbar ist.7 0 9 8 10 / 0H 0 6
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