-
Mikrofilmkamera Die Erfindung betrifft eine Mikrofilmkamera, bestehend
aus einem vertikal über einem ausleuchtbaren Trägertiscln einstellbaren Kamerakasten,
in dem mechanische Elemente zum Transport und zur Lagefixierung des Filmmaterials
über der Kameraoptik angeordnet sind.
-
Mikrofilmkameras der genannten Art sind allgemein bekannt. Sie werden
benutzt, um Mikroaufnahmen entweder auf in Lochkarten gefaßten Filmmaterialzuschnitten
zu machen oder auf Rollfilmen, wobei die Lochkarte zur Auf- bzw. Anbringung von
Lochcodierungen, Legenden od.dgl. dient. Diese Karten sind in einer in den Kamerakasten
einsetzbaren Kassette enthalten, aus der die Karten taktweise ausgestoßen, mittels
der im Kasten angeordneten mechanischen Transportelemente über die Optik transportiert,
dort belichtet und in einen seitlich am Kamerakasten angeordneten Sammler ausgestoßen
werden.
-
Die auf zunehmenden Objekte, wie Zeichnungen, Texte oder dergl.
-
werden dabei auf den entsprechend ausgeleuchteten Trägertisch gelegt,
wobei der Kamerakasten durch Vertikalverstellung zur Objektebene auf geeignete Objektivangepaßte
Entfernung eingestellt wird.
-
zwischen dem Objektiv und der Kartenausgabe ist noch eine automatische
Entwicklungsstation angeordnet, so daß die Lochkarten mit dem Mikrofilmbild fertig
entwickelt aus dem Kamerakasten austreten.
-
Für die Belichtung von Rollfilmmaterial gilt an sich das Gleiche mit
dem Unterschied, daß für den Rollfilm natürlich eine andere Kassette vorgesehen
werden muß und die Entwicklung nicht mit der im Kamerakasten eingebauten Entwicklungsstation
erfolgt.
-
Für die Verarbeitung von einerseits Lochkartenmaterial und andererseits
Filmrollenmaterial ist es in spezifischer Anpassung an die jeweilige Verarbeitung
unterschiedlicher Materialien erforderlich, wie üblich, entweder ein völlig anderes
Gerät zu benutzen oder, was auch möglich wäre, den Kamerakasten insgesamt auszutauschen,
was aber einen beträchtlichen Aufwand dars-tellte, da ein solcher Kasten jeweils
mit allen erforderlichen Transport-, Steuerungs- und Uptikelementen ausgestattet
sein müßte.
-
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Mikrofilmkamera
zu schaffen, die ohne Austausch des eigentlichen
Kamerakastens für
beide Filmmaterialarten auskommt und die die bisher nicht gegebene Weiterbildungsmöglichkeit
bietet, nicht nur ttkroaufnahmen machen zu können, sondern mit dem gleichen Gerät
auch gleichzeitig Rückvergrößerungs- und Bildfeldkontrollprojektionen durchführen
zu können.
-
Diese Aufgabe ist mit einer Kamera der eingangs genannten Art nach
der Erfindung dadurch gelöst, daß der Kamerakasten filmmaterialzuführseitig zur
auswechselbaren Aufnahme entweder einer Lochkartenkassette oder einer Rollfilmkassette
derart ausgebildet ist, daß die Rollfilmkassette mit dem mechanischen Element im
Kamerakasten zum Transport des Filmmaterials kuppelbar ist und daß die Rollfilmkassette
einen lichtdicht verschließbaren, den Bereich der optischen Achse übergreifenden
Gehäuseteil zur Durchleitung des Rollfilmmaterials aufweist.
-
Diese erfindungsgemäße Lösung trägt der Problematik Rechnung, daß
die unterschiedlichen Filmmaterialien an sich jeweils eine andere Transportmechanik
erfordern. Dadurch, daß die Kassette für das Rollfilmmaterial mit der Transportmechanik
für Lochkartenfilmmaterial kuppelbar ist, was vorzugsweise in der Art erfolgt, daß
die Rollfilmkassette bodenseitig mit einer über eine Transportwalze des mechanischen
Transportelementes stülpbare Ausnehmung versehen ist, der kassetteninnenseitig mindestens
eine Transportwalze fürdas Rollfilmmaterial zugeordnet ist,
wird
erreicht, daß beide Kassettenarten in den gleichen Kamerakasten einsetzbar sind
und dieser damit für beide Filmarten benutzbar ist.
-
Vorzugsweise ist dieser Gehäuseteil als seitlicher, flacher Fortsatz
der Rollfilmkassette, in der filmzufuhrseitig beide Filmspulen nebeneinander angeordnet
sind, ausgebildet.
-
In Rücksicht auf dese Ausbildung und die für Lochkartenverarbeitung
notwendige, neben der Optik angeordnete Entwicklungsstation, muß der Kamerakasten
nicht vergrößert werden, da die Rollfilmkassette nur filmzufuhrseitig und mit ihrem
Fortsatz nur den Optikbereich überdeckenden Gehäuseteil ausschließlich auf der gleichen
Seite in Bezug auf die Optik wie die Lochkartenkassette angeordnet werden kann.
-
Diese erfindungsgemaße Ausbildung bietet nun die Möglichkeit, auch
für Rollfilmmaterial, wenn es bereits entwickelt ist, den Hnwendungsbereich der
Kamera dahingehend zu erweitern, indem nämlich die Kamera derart ausgebildet wird,
daß der auswechselbare, lichtdichte Verschluß des den Bereich der optischen Achse
übergreifenden Gehäuseteiles mit einem Kondensor versehen und über dem Kondensor
eine schaltbare Lichtquelle zur Erzeugung eines Projektionsstrahlenganges
durch
as entwickelte Rollfilmmaterial gegen den Trägertisch angeordnet ist. Vorzugsweise
wird dabei die Lichtquelle unabhängig vom Verschluß im Kamerakasten über diesen
angeordnet.
-
Mit dieser Ausbildung ist auch eine Bildfeldkontrollprojektion gegen
den Trägertisch ermöglicht.
-
Die erfindungsgemäße Mikrofilmkamera bietet also den grundsätzlichen
Vorteil, bei Verwendung des gleichen Kamerakastens sowohl Lochkarten- als auch Rollfilmkassetten
einsetzen zu können und ferner eine Möglichkeit zur Weiterbildung dahingehend, daß
auch Rückvergrößerungen und Bildfeldkontrollprojektionen für Rollfilmmaterial geschaffen
sind.
-
Die erfindungsgemäße Mikrofilmkamera wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Es zeigen schematisch Fig. 1 teilweise in Schnitt und Ansicht den
Kamerakasten
mit einer eingesetzten Lochkartenkassette und Fig.
2 teilweise in Schnitt und Ansicht den Kamerakasten mit einer eingesetzten Rollfilmkassette.
-
In der zeichnerischen Darstellung sind bezeichnet mit 1 das Element
zur Lagefixierung, mit 2 der Kondensor, mit 3 die optische Achse des Objektiv 6,
mit 4 die schaltbare Lichtquelle und mit 5 der auf dem vertikal einstellbaren Kragbalken
7 des ganzen Gerätes (nicht dargestellt) fixierte Kamerakasten.
-
Ferner sind bezeichnet mit 8 die Lochkartenkassette, mit 9 die Entwicklungsstation
und mit 10 die Kartenausgabe am Kamerakasten 5. Von den Transportelementen zum Ausschub
der Einzelkarten aus der Lochkartenkassette 8 und zum taktweisen Weitertransport
durch die Belichtungsstation 11 und die Entwicklungsstation 9 bis zur Kartenausgabe
10, sind lediglich dargestellt ein Transportwalzenpaar 12 vor dem Lochkartenkassettenaustrittsschlitz.
-
Micht dargestellt ist die Detaillausbildung des Elementes zur Lagefixierung
1 bezüglich seiner Ansaugelemente.
-
An sich könnte die Lichtquelle 4 auch unmittelbar am mit Kondensator
2 versehenen Element 1 zur Lagefixierung angeordnet sein. In Rücksicht auf die Auswechselbarkeit
dieses Elementes
wird die Lichtquele 4 jedoch vorzugsweise in der
optischen Achse 3 im Inneren des Kamerakastens angeordnet.
-
Für Mikroaufnahmen ist selbstverständlich die Lichtquelle 4 ausgeschaltet.
Das Kondensorsystem bedarf dabei keiner besonderen Abblendung, die an sich ohne
weiteres möglich wäre, da der Kamerakasten 5 in sich lichtdicht ist.
-
Für Rückvergrößerungs- oder Pildfeldprojektionen ist lediglich die
Lichtquelle 4 einzuschalten, und zwar für Vergrößerungen mit der erforderlichen
Belichtungszeit und für die Bildfeldgrößenkontrolle beliebig lange.
-
Fig. 2 zeigt den gleichen Kamerakasten 5, allerdings mit eingesetzter
Rollfilmkassette 13, und flachem Gehäuseteil 14, in dem der Rollfilm 16 über die
Optik 6 geführt und zur Aufnahmespule 15 zuruckgeleitet wird. Der in Fig. 2 dargestellte
Fall entspricht einer Anwendung der Kamera für aufeinanderfolgende Belichtungen
des Rollfilmmaterials 16. Will man von bereits entwickeltem Rollfilmmaterial Rückvergrößerungen
vornehmen, so wird der Rollfilmstreifen nicht zur Spule 1 5 zurückgeleitet, sondern
aus dem Schlitz 17 herausgeführt und das Verschlußelement 18 wird gegen einen Kondensor
2 (Fig. 1) ausgetauscht und die im Kamerakasten 5 angebrachte Lichtquelle 4 entsprechend
eingeschaltet. Gleiches gilt für eine Bildfeldkontrollprojektion, bei der natürlich
nicht unbedingt das Rollfilmband
durchgezogen sein muß.
-
Die Elemente zum Karten- bzw. Follfilmtransport, zur Filmentwicklung,
zur Programmsteuerung, zur Einstellung der Kameraoptik u.dgl. bedürfen im vorliegenden
Fall keiner näheren Erläuterung, da es sich hierbei um bekannte Elemente, Anordnungen,
Schaltungen und Ausbildungen handelt, die jederzeit zur Verfügung stehen. Der unterschiedliche
Transporttakt bei Lochkarten einerseits und bei ollfilmmaterial andererseits kann
ohne weiteres durch die elektrische Schaltung entsprechend eingestellt werden.