DE2538653A1 - Elektrolytisches feinbohrverfahren - Google Patents
Elektrolytisches feinbohrverfahrenInfo
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Description
Elektrolytisches Feinbohrverfahren
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrolytisches Feinbohrverfahren
zur Herstellung einer großen Anzahl von in ßeihe liegender Bohrungen mit windschiefen (= antiparallelen) Achsen,
insbesondere der Kühlluftbohrungen in der Hinterkante einer räumlich verwundenen Turbinenschaufel mittels Eöhrchenelektroden,
durch die ein Elektrolytstrom auf das Werkstück gerichtet
wird.
Die Ein- und Austrittskanten der Turbinenleit- und laufschaufeln moderner Gasturbinen müssen bei den heute üblichen Temperaturen
des Verbrennungsgases intensiv mit Luft gekühlt werden. Dies erfolgt durch Ausblasen der Kühlluft aus einer großen Anzahl
feiner Bohrungen, die im Eegelfall in Eeihen angeordnet sind. Zur Herstellung dieser Bohrungen sind verschiedene elektrolytische
iPeinbohrverfahren bekannt geworden (siehe z.B. GH-PS 456 798 oder DT-OS 2 135 2o7). Aufgrund der Verwindung der
Turbinenschaufeln und der sich daraus ergebenden windschiefen
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Bohrungsachsen kann mit den bekannten Verfahren nur eine geringe Anzahl von Bohrungen (maximal etwa 5 bis 7) gleichzeitig
hergestellt werden. Es ist heute Stand der Technik, nach der Durchführung eines derartigen Bearbeitungsschrittes das zu
bearbeitende Werkstück, also insbesondere die Turbinenschaufel zu verschieben und zu verdrehen um die nächste
Gruppe von Bohrungen im nachfolgenden Bearbeitungsschritt in der richtigen Lage herstellen zu können. Der Hauptnachteil
dieses Verfahrens besteht darin, daß bei der Herstellung von Turbinenschaufeln, die etwa zwischen 5o und 7o Kühlluftbohrungen
aufweisen müssen, sehr große Bearbeitungszeit mit allen für einen Fertigungsprozeß sich daraus ergebenden
negativen Folgen benötigt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, das gattungsgemäße elektrolytisehe Feinbohrverfahren so zu verbessern,
daß insbesondere bei der Herstellung von einer großen Anzahl von Bohrungen die Bearbeitungszeit ganz erheblich verkürzt
wird, wobei gleichzeitig ein möglichst geringer Aufwand im Hinblick auf Vorrichtungen und Werkzeuge gefordert
ist, um mögliche Einsparungen an Bearbeitungszeit nicht durch kostspielige Vorrichtungen wieder zunichte zu machen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein gattungsgemäßes Verfahren vorgeschlagen, das
durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:
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a) sämtliche Röhrchenelektroden für alle Bohrungen sind an
einem einzigen Elektrolytverteilerkopf befestigt;
b) ein Itihrungsteil, das für jede herzustellende Bohrung
eine koaxiale Führungsbohrung für die jeweils betreffende Röhrchenelektrode aufweist, wird auf das Werkstück aufgesetzt;
c) die Vorschubrichtung des Elektrolytverteilerkopfes
fällt mit der Winkelhalbierenden zwischen den Achsen der beiden äußersten Bohrungen der ganzen Reihe zusammen.
Der hervorstechendste Vorteil dieses erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß gleichzeitig sämtliche Bohrungen
einer Bohrungsreihe, z.B. 5o bis 60 Bohrungen hergestellt
werden können, d.h. die Bearbeitungszeit für 60 Bohrungen
nicht größer ist als bislang die für eine einzige bzw. günstigstenfalls die für 5 Bohrungen benötigte Arbeitszeit.
Dabei wird diese enorme Verkürzung der Bearbeitungszeit
durch vergleichsweise einfache verfahrenstechnische Mittel erreicht, nämlich einmal das Führungsteil, das für jede
herzustellende Bohrung eine koaxiale lührungsbohrung aufweist und zum andern einen Elektrolytverteilerkopf, der
anstelle einer einzigen Röhrchenelektrode oder wie bisher
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günstigstenfalls einer geringen Anzahl solcher Röhrchenelektroden,
die Gesamtzahl der benötigten Röhrchenelektroden, in unserem lall also 60, aufweist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung soll die Länge der Röhrchenelektroden so groß sein, daß bei Erreichen der
vollen Bohrtiefe die freie Länge zwischen dem Fixierungspunkt der Röhrchenelektroden am Elektrolytverteilerkopf
und der Oberkante des JtiTirungsteils mindestens das 5o-fache
des Außendurchmessers der Röhrchenelektroden beträgt. Es hat sich gezeigt, daß ein solcher Zwischenraum zwischen dem
die Vorschubbewegung ausführenden Elektrolytverteilerkopf und dem Pührungsteil gerade ausreichend ist, um bei Gesümt-
verwindungswinkelnΛ (& von etwa 3 bis 1o° von der ersten Bohrung
einer Bohrungsreihe bis zur letzten, wie sie üblicherweise bei Turbinenschaufeln auftreten, die Verbiegung der Röhrchenelektroden
nicht zu groß werden zu lassen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
soll die Halterung der Röhrchenelektroden am Elektrolytverteilerkopf in einem elastischen Material mit einem
ο Elastizitätsmodul von nicht mehr als 5oo kp/mm , wie z.B.
einem Zwei-lomponenten-Epoxidharzkleber erfolgen. Diese Maßnahme
erlaubt nicht nur eine sehr enge Anordnung der einzelnen Röhrchenelektroden, sondern dient zugleich dazu, die Biege-
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beanspruchung der Eöhrchenelektroden herabzusetzen, bzw.
eine größere Gesamtauslenkung der Einzelektroden zuzulassen, da diese nicht wie ein starr eingespannter Stab belastet
sind, sondern aufgrund ihrer Halterung in dem elastischen Material bereits an ihrer Wurzel die Sichtung ändern können.
Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung sollen die Röhrchenelektroden am Elektrolytverteilerkopf in einer
solchen Null-Lage (= unverspannte Ruhelage) ausgerichtet
sein, daß bei einer Position des Elektrolytverteilerkopfes, die der halben Bohrungstiefe entspricht, keine Verbiegung
der Röhrchen auftritt. Durch diese Maßnahme wird die Biegebeanspruchung jeder Röhrchenelektrode automatisch halbiert,
wodurch der Gesamtverwindungswinkel von der ersten bis zur letzten Bohrung einer Bohrungsreihe dementsprechend größer
sein darf.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen als Röhrchenelektroden Glaskapillaren mit einem Verhältnis
von Außendurchmesser zu Innendurchmesser das kleiner als 1,5 ist, verwendet werden. Solche Röhrchenelektroden
lassen ohne Bruchgefahr eine Verbiegung von etwa - 1o zu, was für die Durchführung des Feinbohrverfahrens dann ausreicht,
wenn die Gesamtverwindungswinkel, wie oben angedeutet, eine Größenordnung von 3 bis 1o° nicht überschreiten.
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Schließlich sollen nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens solche Glaskapillaren eingesetzt
werden, deren Gesamtlänge mindestens das "loo-fache
ihres Außendurchmessers "beträgt, eine Maßnahme, die nicht nur ausreichende Führungslänge im Führungsteil erlaubt
und den Mindestabstand zwischen Elektrolytverteilerkopf und Führungsteil garantiert, sondern die darüber hinaus die auftretenden Toleranzen in den Bohrungslängen selbst hinreichend
berücksichtigt.
Anhand der beigefügten Zeichnung wird das erfindungsgemäße
Verfahren erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine verwundene Axialturbinenschaufel
in Zentripetalrichtung vergrößert,
Fig. 2 eine Gesamtanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Feinbohrverfahrens, wobei zur Vereinfachung der Darstellung eine solche
Schrägansicht der Turbinenschaufel gewählt wurde, bei der die Hinterkante senkrecht auf der Zeichenebene
steht.
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In Fig. 1 ist eine stark verwundene Axialturbinenschaufel mit 1 bezeichnet. Die Grundfläche 2 und die Deckfläche 3 der
Turbinenschaufel 1 sind gegeneinander verdreht, so daß in
einer Zentripetalansicht, wie sie Fig. 1 darstellt, die Schaufelhinterkanten nicht übereinander zu liegen kommen.
Durch eine strichpunktierte Linie 4- ist die Richtung der Bohrungsachse im Bereich der Deckfläche 3 der Schaufelhinterkante
angedeutet, durch eine strichpunktierte Linie 5 die Bohrungsrichtung in der Schaufelhinterkante im Bereich der
Grundfläche 2. Die Bohrungsrichtung ändert sich über die gesamte Höhe der Schaufelhinterkante von der Sichtung 4 bis zur
Richtung 5» wobei etwa zwischen der obersten Bohrung der gesamten
Reihe mit der Richtung 4 und der untersten Bohrung der gesamten Reihe mit der Richtung 5 sechzig weitere Bohrungen
liegen sollen. Unmittelbar über der Schaufelhinterkante ist ein Führungsteil 6 angeordnet, das für jede herzustellende
Bohrung der ganzen Bohrungsreihe eine koaxiale Führungsbohrung für die jeweils betreffende Röhrchenelektrode aufweist.
Bei der Anordnung entsprechend Fig. 2 ist die Turbinenschaufel 1, die in Spannbacken 1o, 11 gehalten wird, in einer
solchen Lage von schräg oben dargestellt, daß die Schaufelhinterkante senkrecht zur Zeichenebene steht. Dadurch
ergibt sich der GesamtverwindungswinkelÄod von der Bohrungs-
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richtung 4- der obersten Bohrung "bis zur Bohrungsrichtung 5
der untersten Bohrung in wahrer Größe.
Oberhalb des Führungsteils 6 ist ein Elektrolytverteilerkopf angeordnet, an dessen Verteilerraum zum einen eine Elektrolytzufuhrleitung
8, zum andern die Gesamtheit der Röhrchenelektroden η.. - η angeschlossen sind. Der El ektrolytvert eil erkop f
ist in einem lediglich schematisch angedeuteten Lager 17
verschiebbar gehalten, wobei die Vorschubrichtung (Pfeilrichtung 16) genau mit der Winkelhalbierenden zwischen der
Bohrungsrichtung 4- und der Bohrungsrichtung 5 zusammenfällt. Die Röhrchenelektroden n. - il. sind Glaskapillaren, von denen
jede einzelne in einem elastischen Material z.B. einem Zwei-Komponenten-Epoxidharzkleber
am Elektrolytverteilerkopf 7 gehalten ist. Durch die Einbettung in einen solchen Zwei-Komponenten-Epoxidharzkleber
sind die Glaskapillaren an ihrer Wurzel am Elektrolytverteilerkopf 7 begrenzt auslenkbar. Die
Ausrichtung der Glaskapillaren n^ - η erfolgt so, daß sie
in ihrer Null-Lage, d.h. also ohne Krafteinwirkung von außen
eine solche Richtung einnehmen, wie sie der endgültigen Bohrungsrichtung der in die Schaufel 1 einzubringenden Bohrungen
entspricht. Bei der Darstellung in Fig. 2 stimmt die Richtung der Glaskapillare n^ am Elektrolytverteilerkopf 7 mit der
Bohrungsrichtung 4 überein, während die Richtung der Glaskapillare
Ux mit der Bohrungsrichtung 5 parallel ist-
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— Q -
Bei der gezeichneten Stellung des Elektrolytverteilerkopfes handelt es sich um die Stellung vor Beginn des Bohrvorgangs,
d.h. um eine Stellung, in der die Röhrchenelektroden n^ bis Jix
in das Führungsteil 6 hineinragen, jedoch nicht über die
Unterkante dieses Führungsteiles 6 hervorstehen. Die zweite Endstellung des Elektrolytverteilerkopfes 7 ist strichpunktiert
angedeutet und entspricht der Stellung bei Beendigung des Bohrvorgangs, bei der die Eöhrchenelektroden die volle Bohrtiefe
erreicht haben (strichlierte Linien im Bereich der Turbinenschaufel 1 entlang der Bohrungsachsen 4- und 5). Die Endstellung
soll so gewählt sein, daß der Mindestabstand zwischen der Unterkante des Elektrolytverteilerkopfes 7 und der Oberkante
des IPührungsteils 6 noch das 5o-fache des Außendurchmessers
der Glaskapillaren n- - η beträgt. Durch die Darstellung
der ersten Röhrchenelektrode n^, und der letzten
Röhrchenelektrode η der gesamten Elektrodenreihe, die im Verlauf der Bohrung die größten Durchbiegungen aushalten müssen,
ist gezeigt, daß sich durch den elastischen Anschluß dieses Röhrchenelektroden am Elektrolytverteilerkopf 7 und durch die
besondere Ausrichtung der Null-Lage entsprechend den Bohrungsachsen 4 und 5 insgesamt nur eine recht geringe Durchbiegung"
der als Glaskapillaren ausgebildeten Röhrchenelektroden ergibt. Es ist leicht zu erkennen, daß in einer Stellung des
Elektrolytverteilerkopfes 7 die genau dem halben Vorschub der
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- 1ο -
Bohrchenelektroden entspricht und die mit einer strichlierten
Linie 27 angedeutet ist, die Durchbiegung und die Auslenkung der äußersten Röhrchenelektroden n* und ηχ
jeweils gleich Null ist.
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Claims (6)
- MOTOBEN- TJHD TURBINEN-UKION
MÜNCHEN GMBH.J4München, den 29. August 1975Patentansprüche.J Elektrolytisches Feinbohrv.erfahren zur Herstellung einer gro3en Anzahl von in Reihe liegender Bohrungen mit windschiefen (= antiparallelen) Achsen, insbesondere der Kühlluftbohrungen in der Hinterkante einer räumlich verwundenen Turbinenschaufel, mittels Röhrchenelektroden, durch die ein Elektrolytstrom auf das Werkstück gerichtet wird, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:a) sämtliche Röhrchenelektroden (n. - η ) für alle Bohrungen sind an einem einzigen Elektrolytverteilerkopf (7) befestigt;b) ein Führungsteil (6), das für jede herzustellende Bohrung eine koaxiale Führungsbohrung für die jeweils betreffende Röhrchenelektrode (η,, - η ) aufweist, wird auf das Werk-I J*.stück (1) aufgesetzt;
T-470 - 2 -709810/0536c) die Vorschubriehtung des Elektrolytverteilerkopfes (7) fällt mit der Winkelhalbierenden zwischen den Achsen (4, 5) der beiden äußersten Bohrungen der ganzen Reihe zusammen, - 2. Verfahren nach Anspruch Ί, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge d«r Röhrchenelektröden (n^ - ηχ) so groß ist, daß bei Erreichen der vollen Bohrtiefe die freie Länge zwischen dem 3Pixierungspunkt der Röhrchenelektroden am Elektrolytverteilerkopf (7) und der Oberkante des Führungsteils(6) mindestens das 5k>-fache des Außendurchmessers der Röhrchenelektrode*! beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung der Röhrchenelektroden (n^ - η ) am Elektrolytverteilerkopf (7) in einem elastischem Materialmit einem Elastizitätsmodul von nicht mehr als 5oo kp/mm wie z.B. einem Zwei-Komponenten-Epoxidharzkleber erfolgt.
- 4·. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Röhr chenelektr öden (n^. - η ) am Elektrolytverteilerkopf (7) in einer solchen Null-Lage (= unverspannte Ruhelage) ausgerichtet sind, daß bei einer Position des Elektrolytverteilerkopfes, die der29.8.1975 - 3 -709810/0536halten Bohrungstiefe entspricht, keine Verbiegung de Röhrchen (n^ - ηχ) auftritt.
- 5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Eöhrchenelektroden (n^. - η ) Glaskapillaren mit einem Verhältnis von Außendurchmesser zu Innendurchmesser das kleiner als 1,5 ist, verwendet werden.
- 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß solche Glaskapillaren (Evin ) eingesetzt werden, deren Gesamtlänge mindestens das 100-fache ihres Außendurchmessers beträgt.T-470
29.8.1975709810/0536Leerseite
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