DE2918243C2 - Ausdrehkopf - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Ausdrehkopf mit zwei an seiner Stirnseite angeordneten, einander gegenüberliegenden Schneidplattenhaltern, die jeweils durch eine sich am Schneidplattenhalter abstützende, radial angeordnete Stellschraube radial einstellbar und die durch eine Klemmschraubenanordnung testspannbar sind.

Ein Ausdrehkopf dieser Gattung ist z. B. in der DE-OS 26 25 98· beschrieben. Mit Hilfe der dort verwendeten, radial angeordneten Stellschrauben läßt sich eine sehr genaue Einstellung der Schneidplattenhalter in radialer Richtung vornehmen: eine Einstellung in axialer Richtung ist hingegen nicht vorgesehen. Aufgrund der fehlenden axialen Einstellmöglichkeit bedingt der Einsatz dieses Ausdrehkopfes die Verwendung von außerordentlich genau gefertigten Schneidplatten, damit nach einer Erneuerung der Schneidplatten deren Schneidkanten innerhalb ein und derselben Ebene rotieren. Andernfalls läuft der Ausdrehkopf unruhig, so daß nur relativ grobe Ausdreharbeiten vorgenommen werden können.

Es sind noch weitere Ausdrehköpfe bekannt (z. B. DE-OS 14 77 356 und 22 35 782). bei denen in Verbindung mit einer einzigen Schneide an dem Außendrehkopf eine Verstellung sowohl in axialer als auch in radialer Richtung möglich ist. Allerdings wird die Verstellung mindestens in einer Richtung jeweils mit v> Hilfe von Keilen bzw. Schrägflächen bewirkt, was für die Verwendung in einem Ausdrehkopf nachteilig ist. Es können nämlich nur relativ flache Winkel zwischen den eigentlichen Spannflächen und den Schrägflächen verwendet werden, da andernfalls die Verstellung nicht v> fein genug ist bzw. die Scherkräfte auf die Schrägflächen so groß werden, daß die Vcrstellorgane beschädigt werden. Das hat zur Folge, daß eine Betätigung der Stellorgane, die eine Verschiebung der Schrägflächen gegeneinander bewirken, immer nur in einer Richtung ho erfolgreich ist. in der Gegenrichtung müssen die .Schrägflächen zusätzlich von Hand oder durch ein weiteres Werkzeug bewegt werden: die später aufgebrachten Kleminkrnflc reichen niimlich niehl aus, eine 1-ügenbcwcgung der Keile /11 bewirken. Das gill M insbesondere für ilen Füll, daß sich nach einem längeren Gebrauch des Ausdrehkopfcs in ein und derselben Einstellung an den Schrägflächen Passungsrost gebildet hat, der das Gleiten der Schrägflächen gegeneinander erschwert, wenn nicht gar ausschließt.

Die Verstellung von Ausdrehköpfen, bei denen Keile bzw. Schrägflächen eingesetzt werden, kann demnach zwar im Neuzustand befriedigen, im längeren Gebrauch haben sich jedoch Keile bzw. Schrägflächen als ungeeignet erwiesen. Eine kontrollierte Verstellung sowohl in axialer als auch in radialer Richtung ohne Verwendung von Keilen bzw. Schrägflächen ist bisher wohl unter anderem wegen der Schwierigkeiten-uei der Unterbringung beider Verstellmöglichkeiten innerhalb eines zweischneidigen Ausdrehkopfes gescheitert, zumal der zur Verfugung stehende Raum auch noch mit der Klemmschraubenanordnung geteilt werden muß.

Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, bei einem Ausdrehkopf der eingangs bezeichneten Gattung die Einstellgenauigkeit der beiden Schneidplattenhalter zu verbessern.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Schneidplattenhalter jeweils durch eine achsparallel angeordnete weitere Stellschraube zusätzlich axial einstellbar sind, wobei sich die weiteren Stellschrauben auf der Grundfläche einer die Schneidplattenhalter aufnehmenden Nut abstützen, und die Klemmschraubenanordnung aus einer einzigen, axial angeordneten Klemmschraube besteht, deren Kopf eine konische Fläche aufweist, die an entsprechend gensigten Flächen der Schneidplattenha'uer anliegt.

Mit Hilfe der Erfindung gelingt es, eine kontrollierte Einstellmöglichkeit sowohl in axialer als auch in radialer Richtung ohne Verwendung von Keilen bzw. Schrägflächen zu schaffen und die Schwierigkeiten bei der Unterbringung dadurch zu überwinden, daß eine einzige Klemmschraube für beide Schneidplattenhalter vorgesehen ist. Dadurch ist zusätzlicher Raum mindestens in der Größe eines herkömmlichen Klemmschraubenkopfes gewonnen. Mit Hilfe der weiteren Merkmale der konischen Fläche des Klemmschraubenkopfes und der entsprechend geneigten Flächen der Schneidplattenhalter ist auch dann eine lineare Berührung zwischen beiden Klemmpartnern gewährleistet, wenn die Schneidplattenhalter in axialer Richtung stark verstellt und deshalb leicht schräg gestellt sind.

Um das Ausweichen der Schneidplattenhalter unter dem Druck der Klemmschraube nach beiden Seiten zu verhindern, sind die Schneidplattenhalter in einer Nut eingebettet. Für sich gesehen, ist das Einbetten von Schneidplattenhaltern in einer Nut zwar bekannt, so daß auf dieses Merkmal kein absoluter Schutz gerichtet ist, es ist jedoch Bestandteil der erfindungsgemäßen Lehre.

Neben einer kontrollierten Einstellmöglichkeit mit Hilfe direkt wirkender Stellschrauben sowohl in axialer als auch in radialer Richtung wird mit Hilfe der Erfindung auch die Bedienung eines entsprechenden Ausdrehkopfes im Fall einer Verstellung vereinfacht. Es ist nämlich nur noch das Lösen einer einzigen Klemmschraube erforderlich, während bisher mindestens zwei Klemmschrauben für die Verstellung von zwei Schneidplattenhaltern gelöst werden mußten.

Zusätzlich zu den genannten Nachteilen in Verbindung mit einer Verstellung mit Hilfe von Keilen bzw. Schrägflächen wird mit Hilfe der Erfindung noch ein weilerer Nachteil vermieden. Nach einem Verstellvorgang mit Hilfe von Schragflächen bewirken die danach aufgebrachten Kleniinkräfte stets ein gewisses Setzen, was darauf zurückzuführen ist, daß Verunreinigungen /wischen den Klemmflächen zusammengedrückt werden. Dadurch verändert sich die vorher ohne Klemm-

wirkung vorgenommene Einstellung um einen bestimmten, wenn auch geringen Betrag, so daß insgesamt eine Nachjustierung, mindestens aber eine Kontrolle eines mit Hilfe von Schrägflächen bzw. Keilen verstellten Schneidplattenhalters erforderlich ist.

Dieser Nachteil wird bei der Verwendung von Stellschrauben zuverlässig verhindert. Die hohe spezifische Druckbelastung zwischen jeder Stellschraube und dem entsprechenden Untergrund, also hier der Grundfläche der Nut, orgt dafür, daß alle Verunreinigungen oder sonstigen Hindernisse für eine satte Anlage durchdrungen werden. Der nachfolgende Spannvorgang bringt also die beiden Anlagepartner nicht erst aneinander, sondern diese befinden sich bereits in ausreichend engem Kontakt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand derselben näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht des Ausdrehkopfes,

Fig. 2 den Ausdrehkopf nach Fig. 1 mit Teilschnitten, mit auf größten Durchmesser eingestellten Schneidplattcnhaltcrn, eingesetzt in einen Anschlußschaft,

F i g. 3 eine Ansicht der Stirnseite des Ausdrrhkopfes nach Fig. 1,

Fig.4 einen Axialschnitt nach Linie IV-IV in Fig. 1 und

F i g. 5 eine Seitenansicht der beiden Schneidplattenhalter mit anderen Schneidplatten als in F i g. 1 und 2.

Der Ausdrehkopf weist einen Grundkörper 1 auf, an den sich ein zylindrischer Befestigungszapfen 2 anschließt. Letzterer greift in eine Bohrung eines Anschlußschaftes 3 mit einem Befestigungskonus 4 ein und wird dort in bekannter Weise durch eine Anzugschraube 5 festgehalten.

Der Grundkörper 1 weist an seiner freien Stirnseite eine Nut bzw. Quernut 6 auf, in die zwei identische Schneidplattenhalter 7 und 8 eingesetzt sind. An jedem Schneidplattenhalter 7 bzw. 8 ist eine auswechselbare Schneidplatte Ta bzw. 8a, eine sogenannte Wendeplatte, festgeschraubt.

In der Grundfläche 6a der Nut 6 sind zwei parallele, längliche Ausnehmungen 9 bzw. 10 angeordnet, in welche je ein zylindrischer Stift 11 bzw. 12 eingreift, der in seinem Schneidplattenhalter 7 bzw. 8 verankert ist (vgl. Fig. 2, 4 und 5). Die Ausnehmungen 9 und 10 begrenzen die radiale Verschiebbarkeit der Schneidplattenhalter 7 bzw. 8. In der Verlängerung der Längsachse der Ausnehmung bzw. 9 bzw. 10 ist eine Gewindebonrung 13 bzw. 14 im Grundkörper 5 angebracht In jeder dieser Bohrungen 13, 14 ist eine Stellschraube 15 angebracht, welche auf den zylindrischen Stift 11 bzw. 12 einwirkt. Durch Verdrehen der Stellschrauben 15 können somit die Schneidplattenhalter radial nach außen verschoben werden.

Jeder Schneidplattenhalter 7 bzw. 8 enthält ferner eine parallel zur Längsachse des Ausdrehkopfes verlaufende Bohrung, die teilweise als Gewindebohrung 16 ausgebildet ist In dieser befindet sich eine weitere Stellschraube 17, die sich gegen die Grundfläche 6a der Nut 6 abstützt. Die F i g. 2 zeigt die Stellschraube 17 für den Schneidplattenhalter 7. Durch Verdrehen der Stellschrauben 17 können die Schneidplattenhalter 7 bzw. 8 in axialer Richtung verstellt werden. Diese Verstellung beschränkt sich auf einige Zehntelmillimeter und dient zur Erzielung identischer Schnittbedingungen für beide Schneidkanten.

Eine zentrale Klemmschraube 18 dieot zum Festspannen der Schneidplattenhaker 7 und 8 nach ihrer radialen und axialen Einstellung. Die Klemmschraube 18 weist einen Kopf mit einer konischen Fläche 18a auf, die mit entsprechenden Flächen Tb, 8b an den Schneidplattenhaltern /, 8 zusammenwirkt. Der Kopf der Klemmschraube 18 drückt gleichzeitig beide Schneidplattenhaker 7 bzw. 8 an die seitlichen Flächen und gegen die Grundfläche 6a der Nut 6. Diese Spannungsart ist unempfindlich gegen ungleich hohe Druckauflagen, hervorgerufen durch die axiale Verstellung, da die Klemmschraube 18 sich im Rahmen des Gewindespiels anpassen kann.

Der beschriebene Ausdrehkopf läßt sich nicht nur verwenden, wenn die Schneidplatten 7a, 8a auf gleichen Durchmesser und gleiche Höhe eingestellt sind. Es ist auch möglich, eine Schneidplatte auf den zu erzielenden Durchmesser und die andere Schneidplatte auf einen kleineren Durchmesser einzustellen, letztere dafür aber um mindestens den Arbeitsvorschub nach vorn versetzt. Darr't wird, z. B. bei der Herstellung von Durchgangsbohrungen, ein günstigerer Spanquerschnitt und ein geringerer Leistungsbedarf erreicht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Ausdrehkopf mit zwei an seiner Stirnseite angeordneten, einander gegenüberliegenden Schneidplattenhaltern, die jeweils durch eine sich am Schneidplattenhalter abstützende, radial angeordnete Stellschraube radial einstellbar und die durch eine Klemmschraubenanordnung festspannbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid- plattenhalter (7, 8) jeweils durch eine achsparallel angeordnete weitere Stellschraube (17) zusätzlich axial einstellbar sind, wobei sich die weiteren Stellschrauben auf der Grundfläche (6a) einer die Schneidplattenhalter aufnehmenden Nut (6) abstützen, und die Klemmschraubenanordnung aus einer einzigen, axial angeordneten Klemmschraube (18) besteht, deren Kopf eine konische Fläche (18a) aufweist, die an entsprechend geneigten Flächen (7 b. Sb)der Schneidplattenhalter anliegt.