DE2538192C3 - Dichtverbindung für Brennelemente eines gasgekühlten Kernreaktors - Google Patents
Dichtverbindung für Brennelemente eines gasgekühlten KernreaktorsInfo
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Description
50
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtverbindung zwischen der Kerntragplatte und den in
Aufnahmebohrungen derselben aufgehängten, mit Spaltgasabführung versehenen Brennelementen eines
gasgekühlten Kernreaktors.
Gegenüber Brennelementen von wassergekühlten Kernreaktoren sind diese druckentlastet. Diese Druckentlastung
ist so vorgesehen, daß die in einem Brennelement frei werdenden gasförmigen Spaltprodukte,
die sogenannten Spaltgase, an ein Spaltgassammelsystem und von dort in den Reinigungskreislauf der
Reaktoranlage überführt werden. Für den Aufbau gasgekühlter Kernreaktoren hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, die den Reaktorkern bildenden Brennelemente an einer Kerniragplatte aufzuhängen. Die
Auswechselung der Brennelemente erfolgt dabei von unterhalb des Reaktorkerns, die Kerninstrumentierung
dagegen wird von oberhalb der Kerntragplatte zugeführt Die einzelnen Brennelemente sind dabei
vollständig ummantelt, so daß ein erzwungener Gasstrom über die das Brennelement enthaltenden
Brennstäbe geführt wird. Der Kühlgasstrom tritt dabei von oben in das an dieser Stelle mit einem rohrförmigen
Kragen versehene Brennelement ein. Da die Brennelemente im allgemeinen eine sechseckige Geometrie
aufweisen, erweitert sich dieser rohrförmige Kragen über ein konisches Zwischenstück zu dem eigentlichen
Brennelemtmantel.
Die Befestigung des Elementes erfolgt über einen Klinkenmechanismus im Elementkopf, der eine Zugkraft
einleitet und das Element gegen die Kerntragplatte preßt
Aus der Technik der wassergekühlten Kernreaktoren ist es dabei bekannt, den Brennelementmantel über
konische Dichtflächen gegenüber einem rohrförmigen Stutzen der Tragplatte zu zentrieren und abzudichten,
siehe DE-OS 22 45 C06. Das Problem der Spaltgasabführung tritt hier aber nicht auf.
Für die Überleitung der Spaltgase bei gasgekühlten Brennelementen könnte das genannte konische Zwischenstück
des Elementes, das mit jenen aus der DE-OS 22 45 006 kaum eine konstruktive Ähnlichkeit hat und
an ein konisches Gegenstück in der Kerntragplatte gezogen wird, Verwendung finden. Wenn die Gasübertrittsstelle
an diesem Konus angeordnet wird, so ergeben sich Probleme mit der technisch realisierbaren
Winkelgenauigkeit. Die Leckage einer solchen Abdichtung nimmt mit der dritten Potenz der gegenseitigen
Winkelabweichung zu und erreicht sehr schnell Werte, die größer sind als jene, die für die Aufrechterhaltung
einer Druckdifferenz zwischen dieser Spaltgasübertrittsstelle und der Eintrittsstelle des gereinigten Gases
vor dem Hauptgebläse liegt. Diese Druckdifferenz sorgt über ein Solleck für einen ausreichenden Kühlgasstrom
durch die Spaltgassammelleitungen und damit für einen zuverlässigen Abtransport der Spaltgase. Für den Fall,
daß diese Druckdifferenz zu klein würde, wäre die Gefahr des Austritts des radioaktiven Spaltgases in den
direkten Kühlmittelkreislauf des Reaktors gegeben, eine Abzweigung dieser Spaltgase über den Reinigungskreislauf
wäre dann praktisch nicht mehr möglich.
Da die Gewährleistung einer entsprechenden Winkelgenauigkeit zwischen den Anlageflächen Brennelement/Kerntragplatte
wegen dieser Gesichtspunkte nur sehr schwierig möglich ist, stellte sich die Aufgabe, unter
Beibehaltung der grundsätzlichen Befestigungsart der Brennelemente an der Kerntragplatte für eine Dichtverbindung
der Spaltgasleitungen zu sorgen, deren Genauigkeit nicht mehr von der Präzision der
Anlageflächen abhängt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei der eingangs genannten Dichtverbindung erfindungsgemäß darin,
daß die mit einem zur Führung des Kühlgases hohlen und zylindrischen Kopfstück versehenen Bauelemente
in an sich bekanntet Weise über Kolbenringe gegenüber den Aufnahmebohrungen der Kerntragplatte abgedichtet
und am Brennelementkopf sowie an der Kerntragplatte in ebenfalls an sich bekannter Weise mit
zueinander parallelen konischen Flächen versehen sind, und daß zwischen diesen beiden Flächen drei am
Brennelement befestigte und um jeweils 120" versetzte
Abstützfüße vorgesehen sind, von denen einer gleichzeitig die Verbindung der Spaltgasabführungsleitungen in
Brennelement und Kerntragplatte enthält. Dieser die Spaltgasverbindungsleitung enthaltende Abstützfuß ist
nicht starr mit dem Brennelementkopf verbunden,
sondern sitzt lose in einer trichterförmigen Absenkung desselbea Er ist an dieser Stelle mit einer Kugelkalotte
versehen und durch eine mechanische Sicherung so lose gehalten, daß beim Einsatz des Brennelementes
automatisch eine flächige Abdichtung gegenüber einer am Konus der Kerntragplatte angebrachten ebenen
Fläche, an der eine Spaltgasableitung mündet, gegeben ist Die Kolbenringabdichtung des zylindrischen Kopfstückes
des Brennelementes ist an sich bekannt und wurde bereits in der DE-OS 20 40 904 sowie im GM
70 42 393 vorgeschlagen.
Zur weiteren Erläuterung dieser Erfindung sei nunmehr Bezug genommen auf die F i g. 1 bis 3, in denen
ein mögliches Ausführangsbeispiel näher dargestellt ist
Fig. 1 zeigt einen schematischen Querschnitt durch einen gasgekühlten Kernreaktor, in diesem Falle einen
schnellen Brutreaktor. Der Reaktorkern 1, der im wesentlichen aus den Brennelementen 12, die an der
Kcrntragplatte 11 befestigt sind, besteht, ist in der Zentralzone eines Spannbetonbehälters untergebracht
und von einigen Wärmetauschern 2 sowie Gebläsen 3 für das Kühlgas in symmetrischer Anordnung umgeben.
Durch Pfeile ist die Strömungsrichtung des gasförmigen Kühlmittels, wie z. B. Helium, angegeben. Mit 6 sind
Durchführungen für die Belademaschine unterhalb des Reaktorkerns 1 eingezeichnet. Des weiteren ist der
Reaktorkern von einem thermischen Schild 5 umgeben, mit 4 sind die Pumpen eines Notkühlkreislaufes
bezeichnet. Die zum Reinigungssystem des Reaktors führenden Spaltgasabführungsleitungen, die an der
Kerntragplatte 11 angeschlossen sind, sind in dieter Übersichtsskizze nicht näher dargestellt.
Die F i g. 2 zeigt eine Längsansicht eines Brennelementes 12 in seinem Sitz in der Kerntragplatte 11. Es ist
dort zunächst mit Kolbenringen 13 abgedichtet, so daß das von oben kommende Kühlgas in Pfeilrichtung nur
durch das innere des gesamten Brennelementes strömen kann. Der Befestigungsmechanismus des
Brennelementes in der Kerntragplatte ist nur rein schematisch angedeutet, da er für das Wesen der
vorliegenden Erfindung nicht von Bedeutung ist. Der Mantel des Brennelementes 126 ist an seinem Übergang
zum rohrförmigen Teil konisch abgeschrägt (12a/ Diese Abschrägung sitzt im Konus 19 der Kerntragplatte 11.
An dieser Stelle befinden sich auf dem Konus 12a jeweils um 120° versetzt drei Abstützfüße, so daß
zwischen den Flächen 19 und 12a ein konusförmiger Ringspalt Ua verbleibt. Einer dieser Abstützfüße 18 ist
beweglich und daher in der Lage, Winkelungenauigkeiten zwischen den Flächen 19 und 12a auszugleichen.
Dieser Abstützfuß ist, damit er auch gleichzeitig die benötigte Abdichtfunktion ausüben kann, etwa so wie in
F i g. 3 dargestellt, ausgebildet.
Der Abstützfuß ist mit 18 bezeichnet und sitzt mit seinem kugeikalottenähnlichen Ende in einer konischen
Ausdrehung 16 des Brennelementkopfes \2b. Durch die Kugelgestalt sind Schwenkbewegungen möglich, ohne
daß die abdichtende Berührung verlorengeht Die andere Seite des Tragefußes 18 ist mit einer geraden
Fläche versehen, die sich automatisch beim Einsetzen des Brennelementes an eine ebene Einfräsung 19a der
Kerntragplatte 11 anlegt Die Spaltgasleitungen 14 im Brennelementkopf und 15 in der Kerntragplatte werden
durch eine Zentralbohrung im Abstützfuß 18 miteinander verbunden, die Halteeinrichtung des Brennelementes
an der Kerntragplatte sorgt durch ihren Zug in axialer Richtung nach oben für einen zuverlässigen und
ausreichenden Dichtsitz dieser Verbindung der Spaltgasableitungen. Da durch diese Spannkraft eine gewisse
Verformung des Materials des Brennelementes im Bereich der Einfräsung 16 bewirkt wird, könnte diese
bei einem erneuten Einsatz an einer anderen Stelle der Kerntragplatte, wie es beim Brennelementwechsel
durchaus möglich und notwendig sein kann, zu Undichtigkeiten führen. Zur Vermeidung dieser Gefahr
wird daher der Sitz des beweglichen Abstützfußes 18 durch Einpressen einer gehärteten Stahlkugel in die
Ausdrehung 16 vorverformt und verfestigt Der Preßdruck entspricht dabei etwa dem doppelten Wert
der normalerweise vorgesehenen Abstützkraft. Auf diese Weise ist von vornherein nicht nur eine
linienförmige Abdichtung zwischen der Kugelkalotte des Tragefußes 18 und der Eindrehung 16 gegeben,
sondern eine verhältnismäßig breite ringförmige, jedoch kugelförmig gewölbte Anlagefläche. Während des
Einsetzens des Brennelementes in die Kerntragplatte ist bei einem derartig vorbereiteten Sitz keine Verformung
mehr zu befürchten, so daß auch ein Auswechseln der Brennelemente ohne Schwierigkeiten bezüglich der
Abdichtung durchführbar ist. Selbstverständlich darf der Abstützfuß 18 nur eine beschränkte Freiheit hinsichtlich
seiner Aufsetzrichtung haben, da sonst ein Verkanten desselben möglich wäre. Dies wird durch eine
mechanische Sicherung in Gestalt einer durchbohrten flachen Gewindescheibe 17 erreicht, die außerdem eine
Sicherung gegen das Herausfallen des Abstützfußes 18 darstellt.
Diese Konstruktion gewährleistet eine selbsttätige Anpassung des Abstützfußes 18 an die Winkelgenauigkeit
der gegenüberliegenden Flächen, so daß deren Fertigungstoleranzen im normalen Rahmen gehalten
werden können. Infolge der verhältnismäßig breiten Dichtflächen auf beiden Enden des Abstützfußes 18 ist
eine Erhöhung der Befestigungskraft zwischen Kerntragplatte und Brennelement zur Erzielung einer
ausreichenden Dichtigkeit dieser Verbindung nicht notwendig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- ί ■■·. tiPatentansprüche:J. Dichtverbindung zwischen der Kerntragplatte und den in Aufnahmebohrungen derselben aufge- $ hängten, mit Spaltgasabführung versehenen Brennelementen eines gasgekühlten Kernreaktors, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem zur Führung des Kühlgases hohlen und zylindrischen Kopfstück versehenen Brennelemente in an sich m bekannter Weise über Kolbenringe (13) gegenüber den Aufnahmebohrungen der Kerntragplatte (11) abgedichtet und am Brennelementkopf (\2b) sowie an der Kerntragplatte (11) in ebenfalls an sich bekannter Weise mit zueinander parallelen konisehen Flächen (19 und YIa) versehen sind, und daß zwiscnen diesen beiden Flächen (19 und 12a^drei am Brennelement befestigte und um jeweils 120° versetzte Abstützfüße (18) vorgesehen sind, von denen einer gleichzeitig die Verbindung der Spaltgasabführungsleitungen (14, 15) in Brennelement (12) und Kerntragplatte (11) enthält.
- 2. Dichtverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei der Abstützfüße starr mit dem Brennelementkopf (\2b) verbunden, der dritte (18), mit einer Verbindungsbohrung für die Spaltgasabführung versehene Abstützfuß jedoch mit einer Kugelkalotte in einer trichterförmigen Absenkung (16) des Brennelementkopfes durch eine mechanische Sicherung (17) so lose gehalten ist, daß beim Einsatz des Brennelementes (12) in die Aufnahmebohrung der Kerntragplatte (11) automatisch eine flächige Abdichtung gegenüber einer am Konus der Kerntragplatte (11) angebrachten ebenen Fläche (19ajl an der eine Spaltgasableitung (15) mündet, gegeben ist.
- 3. Dichtverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltgasabführungsleitung (14) des Brennelementes (12) in der trichterförmigen Absenkung (16) des Brennelementkopfes (
mündet und die Oberfläche dieser Absenkung durch Einpressen einer gehärteten Kugel vom Durchmesser der Kugelkalotte am Abstützfuß (18) mit etwa der doppelten normalerweise vorgesehenen Abstützkraft mit der für eine stets reproduzierbare Abdichtung benötigten Konditionierung vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2538192A DE2538192C3 (de) | 1975-08-27 | 1975-08-27 | Dichtverbindung für Brennelemente eines gasgekühlten Kernreaktors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2538192A DE2538192C3 (de) | 1975-08-27 | 1975-08-27 | Dichtverbindung für Brennelemente eines gasgekühlten Kernreaktors |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2538192A1 DE2538192A1 (de) | 1977-03-03 |
DE2538192B2 DE2538192B2 (de) | 1977-09-01 |
DE2538192C3 true DE2538192C3 (de) | 1978-05-18 |
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ID=5954989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2538192A Expired DE2538192C3 (de) | 1975-08-27 | 1975-08-27 | Dichtverbindung für Brennelemente eines gasgekühlten Kernreaktors |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2538192C3 (de) |
-
1975
- 1975-08-27 DE DE2538192A patent/DE2538192C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2538192A1 (de) | 1977-03-03 |
DE2538192B2 (de) | 1977-09-01 |
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