DE2537079B2 - Einrichtung zur Feineinstellung der Oberlippe des Stoffauflaufs einer Papiermaschine o.dgl - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Feineinstellung der Oberlippe des Stoffauflaufs einer Papiermaschine oder dergleichen gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es ist eine Einrichtung dieser Art bereits vorgeschlagen (DE-OS 25 29 768), bei der der Oberlippenbalken in der Nähe der Bessel'schen Punkte gestützt ist, in denen die vom Eigengewicht des Balkens und von einer gleichförmig einwirkenden Last verursachte Durchbiegung ihr Minimum hat. Auf diese Weise soll die Oberlippe von Verformungen freigehalten werden, die das Querprofil des den Lippenschlitz passierenden Stoffstroms beeinträchtigen könnten.

Die Feineinstellung der Oberlippe erfolgt mit Hilfe einer Blendenleiste, die an der v_Olderwand des Oberlippenbalkens mit Schrauben verstellbar angebracht ist Neben den Eigengewicht des Oberlippenbalkens bewirken jedoch auch die Druckbelastung durch die im Stoffauflaufkasten strömende Fuserstoffsuspension sowie der Temperaturunterschied zwischen den Außen- und Innenseiten des Oberlippenbalkens Durchbiegungen und Verformungen des Balkens, wobei der Temperaturunterschied bekanntlich am größten ist, wenn die Papiermaschine angefahren wird. Diese Verformungen werden jedoch nicht durch die Stützung in den Bessel'schen Punkten unwirksam, sondern wirken sich unmittelbar auf die Blendenleiste aus.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so weiterzubilden, daß nach Möglichkeit jegliche Verformung von der Oberlippe ferngehalten wird.

Diese Aufgabe ist durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die zur Vorderwand parallelen Stützkräfte werden wiederum in verformungsfreien Punkten auf die Stützplatte übertragen. Durch die Verwendung einer gesonderten Stützplatte und deren besondere Anbringung wirken sich somit Verformungen des Oberlippenbalkens nicht mehr auf die Oberlippe aus. Hierdurch wird zusätzlich der Vorteil erzielt, daß der Oberlippenbalken nicht mehr besonders formsteif ausgebildet werden muß und auch

dessen Vorderwand geringerwertige Konsiruktionsmaterialien zuläßt.

Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand schemaiischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Fig. 1 ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgestalteten Stoffauflaufkasten längs der Linie I-l in F i g. 2.

Fi g. 2 zeigt den Stoff auflaufkasten nach Fig. 1, von der Vorderseite seiner Oberlippenöffnung her gesehen.

Fig.3 zeigt eine Einzelheit der Befestigung der Stützplatte für die Feineinstellung.

In Fig. 1 und 2 ist der Lippenteil eines hydraulischen Stoffauflaufkasten zu sehen, der nahe dem z. B. über eine Brustwalze 10 laufenden Langsieb 11 einer Papiermaschine angeordnet ist. Der Lippenteil des Stoffauflaufkastens wird vom unteren Lippenbalken 12 und vom verstellbaren Oberlippenbalken 13 (vom Vorderwandbalken) begrenzt. Die Strömungsrichtung der Papiermasse im Lippenteil ist durch den Pfeil A angezeigt.

Der Oberlippenbalken 13 ist ein Kastenträger mit im wesentlichen d.'eieckigem Querschnitt, so daß der Balken 13 eine Vorderwand 13a, eine den Lippenteil abgrenzende untere Wand 136 sowie eine Hinterwand 13c hat. Zwischen der Hinterwand 13c des Balkens 13 und dem Gestellten 16 des Stoffauflaufkastens sind Vorrichtungen 17 angeordnet, mittels deren der Oberlippenbalken 13 um die Horizontalachse 15 zum Zweck der Grobverstellung der Größe der Lippenöffnung 14 geschwenkt werden kann.

Am unteren Rande der Vorderwand 13a des Oberlippenbalkens 13 ist die Blendenleiste 20 befestigt, durch deren Verschieben in vertikaler Richtung die Feineinstellung der G^röße und der Geometrie der Lippenöffnung 14 vorgenommen wird. Die Blendenleiste 20 steht mit ihrem horizontal verlaufenden Halter 19 in Verbindung und ist mit Hilfe von Feinverstellvorrichtungen auf der Vorderwand 13a des Oberlippenbalkens 13 zur Einstellung der Größe und der Geometrie des Lippenschlitzes 14 verschiebbar. Die Stützanordnung für die obensiehend beschriebene Feineinstellung, umfaßt eine an der Vorderwand 13a des Balkens 13 befestigte Stützplatte 18, die in Lagern am Vorsprung 18a ihres oberen Randes Verstelispindeln 21 für die Blendenleiste 20 trägt, von denen eine Mehrzahl in Abständen voneinander vorgesehen ist Ein Handrad 22 für die Verstellspindel 21 ist vorgesehen. Das untere Ende der Verstellspindel 21 steht mit einer Nut in der Blendenleiste 20 in Verbindung, so daß durch Drehen der Verstellspindel 21 die Lage der Blendenleiste in der Vertikalebene einstellbar ist.

Die Stützplatte 18 für die Feineinstellung ist an der Vorderwand 13a des Oberlippenbalkens 13 an nur zwei Punkten mittels der Trägerkeile 23 befestigt. Diese zwei Tragkeile 23 liegen in de: Längsrichtung der Stützpiatte in der Nähe der sog. Besselschen Punkte, bei denen bekannterweise die Durchbiegung des in zwei Punkten unterstützten Balkens ihr Minimum aufweist, wenn dem Balken eine auf seine Länge gleichmäßig verteilte Last wie z. B. das Eigengewicht des Balkens aufgelegt ist Bekannterweise liegen die besagten Besselschen Punkte im Abstand % · L von den Enden des Balkens (der Stützplatte 18), wobei L die Länge des Balkens (der Stützplatte 18) ist (F i g. 2).

Die Tragteile 23 übertragen alle vertikalen Stützkräf-

te zwischen der Vorderwand 13a und der Stützplatte 18. Um den Halt der Stützplatte 18 sicherzustellen, isl sie ferner an der Vorderwand 13a durch Schrauben 24 befestigt, die keine vertikalen Stülzkräfte übertragen. Die Einzelheiten dieser Befestigung gehen aus der F i g. 3 hervor, gemäß der zwischen der Vorderwtnd 13a und der Stützpl&tte 18 ein freier Raum 26 verbleibt. Ferner sind in der Stützplatte 18 für die Schrauben 24 so große Löcher vorgesehen, daß um die Schrauben 24 herum ein erheblicher Spielraum 27 verbleibt. Die Schulter an der andsr Schraube 24 trägt die Bezifferung 25, und das Gewinde, mit dem die Schraube 24 an der Vorderwand 13a befestigt ist, ist mit 28 bezeichnet.

Man erreicht mittels der soeben beschriebenen Stützanordnung der Feineinstellung, daß auf die Stützvorrichtung lediglich die von der Feineinstellung herrührenden, oft einander aufhebenden Kräfte einwirken, wodurch die Stützplatte praktisch die völlig gerade Gestalt beibehält. Man erreicht folglich daß die Größe und die Geometrie des Lippenschlitzes konstant sind, da die vertikalen Durchbiegungen der Vorderwand 13a des Oberlippenbalkens nicht darauf einwirken können. Fernerhin kann bei Anwendung der Erfindung das Gewicht des Oberlippenbalkens verringert werden, da man bei ihm eine vertikale Durchbiegung in der Größenordnung 2 bis 3 mm zulassen kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Feineinstellung der Oberlippe des Stoffauflaufs einer Papiermaschine oder dergleichen, bei der die Oberlippe mittels Stelleinrichtungen vertikal verstellbar an der Vorderwand des Oberlippenbalkens befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtungen (21) an einer der Breite des Stoffauflaufs entsprechend langen Stützplatte (18) angebracht sind und diese in den Bessel'schen Punkten durch Keile (23) an der Vorderwand (13a,/ vertikal gestützt und durch vertikal be'.astungsfreie Halterungen (24) gegen

• Herabfallen gestützt ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtungen (21) Stellspindeln sind, die an einem Vorsprung {Ma) am oberen Ende der Stützplatte (18) gelagert sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen von Schrauben (24) gebildet sind, die jeweils ein Langloch der Stützplatte (18) durchragen und in die Vorderwand (13a^des Oberlippenbalkens einschraubbar sind.