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Schultasche
Die Erfindung bezieht sich auf eine auf
dem Rücken tragbare, quaderförmige Schultasche mit auf der Rückseite befestigten
Tragriemen, insbesondere für Schüler von Elementarschulen.
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Bisher bekannte am Rücken tragbare Schultaschen für Schüler von Elementarschulen
besitzen annähernd eine Quaderform, deren Breite größer ist als deren Höhe (Querformat)
Als Material für diese Schultaschen wird relativ dickes steifes Natur-cder Kunstleder
verwendet. Das Leergewicht dieser Schultaschen beträgt je nach Ausführung 1,10 -
2 kg.
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Das Querformat bei am Rücken zu tragenden Schultaschen ist nachteilig.
Diese Schultaschen sind etwa 35 bis 40 cm breit, wobei das Gewicht der Schulhefte
und -bücher bedingt durch das Querformat quer zum Körper gelagert wird.
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Es entsteht daher bei jeder Bewegung ein unnötiger Kraftverbrauch,
der durch die ständige Gewichtsverlagerung, seitliches Ausschwingen und durch Fliehkräfte
verursacht wird. Das führt zu einer schnellerei3, Ermüdung des die Schultasche tragenden
Kindes. Als Rückentragriemen wird ein schmaler, etwa 1,5 bis 2 cm breiter und etwa
1,50 m langer Tragriemen verwendet, der in drei Trägerschlaufen am Schultaschen-Rücken
eingezogen wird und durch eine Schnalle verbunden wird. Es entstehen dadurch zwei
Trägerschlingen, mit denen die Schultasche am Rücken getragen werden kann0 Dieser
schmale Trägerriemen rollt sich oft schnurartig zusammen und der Riemen rutscht
durch die
obere Tragschlaufe hin und her. Die Schultasche kann sich
dadurch bei fast jeder stärkeren Bewegung zur rechten oder linken Körperseite hin
verschieben. Das Schulkind versucht diese Gewichtsverlagerung durch ruckartiges
Zurechtrücken wieder zu korrigieren, gibt aber nach einiger Zeit diese Versuche
völlig auf und beläßt die seitlich verschobene Schultasche einseitig lagernd auf
seinem Rücken. Es entsteht dadurch eine einseitige Gewichtsverlagerung,die das natürliche
-Gleichgewicht ständig stört. Das Schulkind gewöhnt sich langsam an diese schlechte
Gewichtsverlagerung und bildet automatisch und unterbewußt einen Ausgleich durch
eine schiefe Körperhaltung zur Gegenseite, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Es kommt dann aus Gewohnheit zu eher schlechten Körperhaltung und den damit verbundenen
Haltungsfehlern, wie sie so oft von Schulärzten bemängelt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine am Rücken tragbare Schultasche,
insbesondere für Schüler von Elementarschulen zu schaffen, welche sehr leicht ist,
sich- dem Körper des Schulkindes anpaßt und auch bei raschen Bewegungen des Schulkindes
unverschieblich am Rücken des Schulkindes verbleibt.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Höhe der Tasche
größer ist als deren Breite (Hochformat) und die Tasche aus einem dünnen flexiblen
Material, vorzugsweise einem aus Kunststofffäden bestehenden,an der Rückseite. beschichteten
Gewebe,besteht,
an der Rückseite und vorzugsweise an der Bodenseite
plattenförmige Versteifungseinlagen vorgesehen sind und die Tragriemen starr an
der Versteifungseinlage an der Rückseite befestigt sind. Vorzugsweise bildet die
Versteifungseinlage an der Rückseite und an der Bodenseite der Tasche eine durchgehende
Einheit. Durch das Hochformat wird dem Schulkind ein körpergerechtes Tragen der
Tasche ermöglicht. Das Gewicht der Tasche und des Tascheninhalts wird besser und
gleichmäßiger auf den Körper des Kindes übertragen, wobei einseitige Querbelastungen
vermieden werden. Weiters wird dem Kind durch das Hochformat ein leichteres Fortbewegen
im Verkehr am täglichen Schulweg ermöglicht.
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Da das flexible Material keine große Eigensteifigkeit besitzen muß,
kann ein besonders dünnes und daher leichtes Material verwndet werden. Besonders
bewährt hat sich ein aus Polyamidfäden bestehendes Gewebe mit rückseitiger Acryl-Beschichtung.
Dieses Material hat den Vorteil, daß es sehr leicht ist, eine besonders hohe Reißfestigkeit
(200 Kilo/cm2) aufweist und keine Feuchtigkeit aufnimmt. Durch die Verstärkungseinlage
erhält die Schultasche eine kastenförmige Form, wodurch die Bücher und Hefte vor
Verbiegungen und Verknickungen geschützt werden. Durch die starre Befestigung der
Tragriemen an der rückseitigen Verstärkungseinlage werden die durch die Schulsachen
bewirkten Gewichtskräfte von der rückseitigen Verstärkungseinlage aufgenommen und
gleichmäßig und körpergerecht
auf den Rücken und die Schultern übertragen.
Erfindungsgemäß wird auch eine Verschiebung der Tragriemen gegenüber der Tasche
ausgeschlossen.
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Vorzugsweise ist zwischen der Versteifungseinlage und der Rückenseite
der Tasche eine Schaumstoffeinlage etwa aus Polyurethan vorgesehen. Durch die Schaumstoffeinlage
paßt sich die Rückseite der Schultasche an die individuelle Rückenform des einzelnen
Kindes an, wodurch Druckstellen vermieden und eine gleichmäßige körpergerechte Gewichtsverteilung
erzielt wird.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß im Bereich der Befestigungspunkte der Tragriemen eine parallel zum oberen
Rand verlaufende zusätzliche Versteifungseinlage, vorzugsweise in Form eines flachen
Pederstahlstabes, vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die zusätzliche Versteifungseinlage
außen an der Rückseite unterhalb der Befestigungspunkte für die Tragriemen angebracht
ist und von einer Platte aus flexiblem Material abgedeckt ist. Dadurch wird eine
federnde Querversteifung erzielt und ein Knicken der rückseitigen Verstärkungseinlage
zwischen den Verankerungspunkten der Trägerriemen ausgeschlossen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die
beiden Tragriemen an ihren zueinandergekehrten Seiten zu einer parallel zum oberen
Rand der Schultasche verlaufenden Linie einen Winkell von etwa 1000 einschließen.
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Durch langjährige Erprobungen hat sich gezeigt, daß bei Einhaltung
dieses Winkelmaßes das Gewicht der Tasche am Rücken besonders körpergerecht verteilt
wird. Die Tragriemen sind zweckmäßigerweise an der Innenseite gepolstert und besitzen
eine Breite von mindestens 32 mm, wobei sie durch eine Schnalle längsverstellbar
ausgeführt sind.
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Die Erfindung wird nun näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Rückenansicht einer erfindungsgemäßen Schultasche
und Fig 2 eine Schnittansicht durch den rückwärtigen Teil der Schultasche.
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Die Schultasche nach der Zeichnung ist quaderförmig und besitzt Hochformat.
Die Abmessungen einer bevorzugten Ausführungsform betragen: Höhe 350 mm, Breite
300 mm und Tiefe 100 mm. Das Außenmaterial 1 der Tasche ist ein dünnes und sehr
leichtes aus grobfädigen Polyamidfäden bestehendes und an der Rückseite beschichtetes
Gewebe. An der Rücken- und Bodenseite det Tasche befindet sich eine plattenförmige
Verstärkungseinlage 4 von L-förmigen Querschnitt0 Die Verstärkungseinlage 4 ist
durch Nieten 11 an der Rückseite und an der Bodenseite am Außenmaterial 1 befestigt.
Die Verstärkungseinlage 4 besteht etwa aus einer zähharten Fiberpappe. Zwischen
der Verstärkungseinlage 4 und dem rückseitigen Außenmaterial 1 ist eine Polyurethan-Schaumstoffeinlage
5 von dauerelastischer,
kältebeständiger Qualität vorgesehen. In
der Nähe des oberen Randes der Rückseite der Tasche sind zwei Tragriemen 6 durch
je zwei Nieten 9 durch das Außenmaterial 1 hindurchgeführt und starr an der Verstärkungseinlage
4 befestigt. Um die Festigkeit der Verbindung zu erhöhen, ist eine Unterlagsscheibe
8 vorgesehen. Unterhalb der Nieten 9 ist ein Federstahlstab 3 von rechteckigem Querschnitt
und von einer Härte von etwa 47 Rockwell angeordnet. Der Stahlstab 3 wird durch
eine etwa aus flexiblem Kunststoffmaterial bestehende Platte 2 abgedeckt, welche
an der Oberseite durch die Nieten 9 am Außenmaterial befestigt ist und an der Unterseite
mit dem Außenmaterial 1 vernäht sein kann (nicht gezeigt). Die Tragriemen 6 besitzen
eine Innenpolsterung 7. Die Breite der Riemen 6 beträgt mindestens 32 mm. Die Riemen
6 schließen an ihren einander zugekehrten Seiten zu einer parallel zum oberen Rand
der Schultasche verlaufenden Linie einen Winkel von 1ODP ein.