DE2536167B2 - Verfahren zur Herstellung von blasenfreien Kupferlegierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von blasenfreien KupferlegierungenInfo
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- C22F—CHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
- C22F1/00—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
- C22F1/08—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of copper or alloys based thereon
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Description
Kupferlegierungen haben einen weiten industriellen Anwendungsbereich und sind durch hohe Verformbarkeit
gute Leitfähigkeit und ansprechendes Aussehen der daraus hergestellten Formteile gekennzeichnet Ein
hoher Prozentsatz aller Kupferlegierungen wird in Form von Bändern oder Blechen verwendet Das
Verfahren zur Herstellung von Bändern oder Blechen zu einer bestimmten Endstärke umfaßt gewöhnlich
abwechselnde Schritte des Verformens und Glühens. Bei bestimmten Legierungen wird oft gefunden, daß das
Glühen nach deir. Verformen, insbesondere bei dünneren Stärken, unerwünschte Blasenbildung zur
Folge hat Diese Blasen sind gasgefüllte Fehlstellen, die beim Erhitzen der Legierung sichtbar werden. Wenn bei
steigender Temperatur der Gasdruck innerhalb der Fehlstelle ansteigt, wird das umgebende Metall expandiert
und verformt da es wegen der erhöhten Temperatur eine niedrige Streckfestigkeit besitzt.
Dieses Problem ist besonders häufig bei Legierungen, die 2,5 bis 3,1 % Aluminium, 1,5 bis 2,1 % Silicium, 0,25 bis
0,55% Kobalt, Rest Kupfer und übliche Verunreinigungen enthalten (amerikanische Normbezeichnung: CDA
638). Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Kupierlcgicrursgcn ιγλΙ
hoher Qualität, das heißt minimaler Blasenbildung zu schaffen. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Das Gießen der Legierung kann mit jedem Verfahren
durchgeführt werden, bei dem ein fehlerfreier Gußblock hergestellt wird. Jedoch ist ein solches Verfahren
vorzuziehen, bei dem ein Minimum des Oberflächenbereichs des geschmolzenen Metalls während des Gießens
der umgebenden Luft ausgesetzt wird. Deshalb wird vorzugsweise der fallende Guß angewendet
Trotz der unternommenen Vorsichtsmaßregeln ist ein bestimmter Wasserstoffgehalt innerhalb des Metalls
vorhanden, wenn das Gießen unter normalen atmosphärischen Bedingungen durchgeführt wird. Die Wasserstoffaufnahme
kann aus dem Feuchtigkeits- oder Schmutzgehalt der Beschickung, des Zuschlags, der
Schmelzenabdeckung oder in der Gießform und aus dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft erfolgen. Geschmolzene
Kupferlegierungen können bei ähnlichen Temperaturen viermal soviel Wasserstoff als erstarrte
Kupferlegierungen enthalten. Aus diesem Grund enthalten erstarrte Kupferlegierungen üblicherweise mehr
Wasserstoff als unter Gleichgewichtsbedingungen vorhanden sein sollte.
Das Gußstück wird danach gewöhnlich durch Walzen bei der entsprechenden Warmverformungstemperatur
warmverformt Bei der vorstehend genannten CDA-Legierung 638, liegt die Warmverformungstemperatur im
Bereich von 800 bis 9200C, vorzugsweise von 850 bis 9000C Im allgemeinen liegt die Warmverformungstemperatur
im Bereich von 0,7 bis 0,95 Tm wobei Tn, der
absolute Schmelzpunkt der Legierung ist Während der Anfangsstufen des Warmverformens kommt Innenrißbildung
vor. Durch diese inneren Risse kann der gelöste Wasserstoff diffundieren und anschließend Blasen
bilden. Der Wasserstoff liegt im Metall selbst in dissoziierter oder atomarer Form vor. Der Wasserstoff
in inneren Fehlstellen kann unter Bildung von molekularem Wasserstoff reagieren. Molekularer Wasserstoff
ist praktisch unlöslich in Kupferlegierungen und diffundiert nicht durch Kupferlegierungen. Vorzugsweise
erfolgt bei der Warmverformung eine Stärkenverminderung um mindestens 50%, da hierbei Innenrisse
teilweise geheilt werden oder sich verbinden. Bei steigender Verformung werden einige Fehlstellen
beseitigt da ihre Oberflächen sich wieder vereinigen. Vorzugsweise soll die Warmverformung eine Stärkenverminderung
von 75 bis 95% bewirken, da Legierungen mit Verminderungen dieser Größenordnungen
weniger innere Fehlstellen aufweisen als Legierungen mit niedrigerer Verminderung. Die völlige Beseitigung
der Innenrisse ist wegen der Anwesenheit von Wasserstoff innerhalb der Fehlstelle nicht möglich, der
die völlige Vereinigung der inneren Rißoberflächen störend beeinflußt Die Endstärke nach dem Warmverformen
muß im Bereich von 5 bis 19 mm, vorzugsweise von 7,6 bis 14 mm liegen.
Das warmverformte Band wird danach unter Bedingungen geglühlt, die die Diffusion des Wasserstoffs
aus dem Inneren zur Oberfläche des Bandes und von dort in die Umgebung zuläßt. Die Temperatur und
die Metalldicke hängen so zusammen, dab das Metall zwar noch nicht durch den inneren Gasdruck verformt
wird, aber die Dissoziation des in den Fehlstellen eingeschlossenen Wasserstoffs und seine Diffusion aus
dem Metall zugelassen wird. Es ist sehr überraschend, daß bei den verwendeter! Temperaturen der molekulare
Wasserstoff innerhalb der Fehlstellen durch Dissoziation aus den Leerstellen und durch das Metall hindurch
in die Umgebung diffundieren kann. Dies ist besonders überraschend, da bei den angewendeten Temperaturen
der Wasserstoff in der umgebenden Luft nicht dissoziieren und deshalb nicht in das Metall eindringen
kann. Die Glühtemperatur soll in einen Bereich von 0,4
bis 0,7 Tn, fallen. Bei der CDA-Legierung 638 beträgt der
Temperaturbereich ungefähr 450 bis 6500C. Natürlich muß die Behandlungszeit so gewählt werden, daß der
Wasserstoff aus dem Metall diffundieren kann. Die Zeitgrenze hängt von der Dicke des Bandes ab, die die
mittlere Diffusionslänge des Wasserstoffs bestimmt Sie ist ebenfalls von der Behandlungstemperatur begrenzt
Im allgemeinen sind Behandlungszeiten von 1 bis 24 Stunden angemessen. Mit wachsender Banddicke
werden längere Diffusionszeiten bei der gleichen Temperatur benötigt; für Bänder der gleichen Dicke
werden längere Diffusionszeiten bei niedrigeren Temperaturen benötigt Wichtig für den betrachteten
Temperaturbereich ist, daß das Band nicht dünner als 5 mm sein soll, da dünne Bänder der Ausdehnung der
Fehlstellen infolge des angewachsenen inneren Wasserstoffdrucks weniger widerstehen können als dicke
Bänder. Es ist auch wichtig, daß die Diffusionsglühbehandlung nicht langer als nötig dauert da unerwünschte
Änderungen der metallurgischen MikroStruktur und der Eigenschaften der Legierung vorkommen könner.
Diese unerwünschten Veränderungen umfassen Veränderungen in Menge und Verteilung der Sekundärphasen,
Absicherung der gelösten Elemente und/oder ein unerwünschtes Anwachsen der Korngröße.
D.'e Wirksamkeit der Diffusionsglühbehandlung ist unabhängig von der Ofenatmosphäre, da der atomare
Wasserstoff an der freien Oberfläche des Metalls rekombiniert und der molekulare Wasserstoff in der
Atmosphäre nicht in die Legierung diffundieren kann.
Deshalb sind entweder reduzierende, inerte oder
oxidierende Umgebungsbedingungen zulässig. Vorzugsweise werden konventionelle reduzierende Atmosphären
verwendet um die Oberflächenoxidation während dieses Glühschritts möglichst gering zu halten.
Nach der Diffusionsglühbehandlung wird das Band um wenigstens 60%, vorzugsweise wenigstens 75%,
kaltgewalzt Diese Kaltwalzbehandlung dient der Zusammenschweißung der inneren Fehlstellen. Verminderungen
von weniger als 60% haben kein geeignetes Verbinden der Oberflächen der inneren Fehlstellen zur
Folge. Jedoch können Verminderungen von 40% zufriedenstellend sein, wenn das Band nach diesem
Kaltwalzschritt geglüht wird. Ein solcher gegebenenfalls durchgeführter Glühschritt kann bei Temperaturen
von 0,4 bis 03 Tn, und Zeiten von 5 Sekunden bis 24
Stunden durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann das Verbinden auch durch eine Walzbehandlung bei
Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur erreicht werden.
Nach der Kaltwalzbehandlung kann das Band gegebenenfalls geglüht werden, um die gewünschten
mechanischen Eigenschaften, wie Festigkeit und Duktilität,
zu erhalten. Dieser Glühschritt dient zur Beseitigung sämtlicher Reste früherer innerer Fehlstellen.
Nach dem gegebenenfalls durchgeführten Glühschritt können weitere Behandlungen folgen. Wenn beispielsweise
ein Endprodukt mit mechanischen Eigenschaften gewünscht wird, das denen einer lOprozentigen
Kaltverformung entspricht wird es nötig sein, die Legierung nach dem ersten Kaltwalzschritt zu glühen
und dann um 10% kaltzuwalzen, da der erste Kaltwalzschritt einen größeren Verformungsanteil
beinhalten muß.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von blasenfreien Kupferlegierungen unter Verwendung einer Kupferlegierung
als Ausgangsmaterial, die um mindestens 50% auf eine Dicke von 5 bis 19 mm warmverformt
worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kupferlegierung
(A) 1 bis 24 Stunden bei einer Temperatur von 40 bis 70% der absoluten Schmelztemperatur der
Legierung glüht und
(B) entweder
(a) um mindestens 60% kaltverformt oder
(b) um mindestens 40% bei einer Temperatur unterhalb der in der Stufe (A) verwendeten
Temperatur kaltverformt und anschließend bei einer Temperatur von 40 bis 90% der
absoluten Schmelztemperatur glüht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schritt A in einer
reduzierenden Schutzatmosphäre durchführt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man im Schritt (B) a) die Legierung um
mindestens 75% in ihrer Dicke verformt
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf eine Kupferlegierung, die aus
2,5 bis 3,1% Aluminium, 1,5 bis 2,1% Silicium, 0,25 bis 035% Kobalt, Rest Kupfer und üblichen Verunreinigungen
besteht
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf eine Kupferlegierung, die
während des Wanr.verformens um mindestens 75% in ihrer Dicke vermindert wurde.
6. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf Teile aus einer Kupferlegierung
mit einer Dicke von 7,6 bis 12,7 mm.
Applications Claiming Priority (1)
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