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Sportschuh, insbesondere Rennschuh Die Erfindung betrifft einen Sportschuh,
insbesondere Rennschuh mit einer Laufsohle aus relativ hartem Kunststoff, z.B.
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hart eingestelltem Polyamid, und mit auf der Laufsohle angeordneten
Profilkörpern einer Profilierung.
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Mit dem Aufkommen von Kunststofflaufbahnen für die Leichtathletik
hat sich bezüglich der Konzeption von Sportschuhen eine neuartige Problematik ergeben,
die in der Hauptsache darauf beruht, dass Kunststoffbahnen im Vergleich zu den früher
üblichen Aschenbahnen eine ausgeprägte Eigenelastizität besitzen und ausserdem dem
Eindringen und Herausziehen der herkömmlichen Dorne von Rennschuhen einen erheblichen
leistungsmindernden Widerstand entgegensetzen. Diese Problematik wird noch dadurch
verschärft, dass die Vielzahl der inzwischen existierenden Kunststoffbahnen ein
breites Spektrum bezüglich der Bahnhärte und anderer werkstoffbedingter Eigenschaften
umfassen. Es ist zwar gelungen, Greifelemente zu schaffen, mit denen das unerwünschte
tiefe Eindringen und vor allem
das befürchtete "Einzementieren",
d.h. das Festhalten der Greifelemente durch die Bahn, weitgehend ausgeschaltet werden
können. Jedoch ist es bisher nicht gelungen, ein Laufsohlenkonzept zu schaffen,
mit dem es gelingt, die gegenüber Aschenbahnen hervorstechendste spezifische Eigenschaft
der Kunststoffbahnen, nämlich deren Elastizität, gezielt auszunützen. Dies liegt
daran, dass die Ausnutzung des beim Lauf entstehenden Federungseffektes, des sogenannten
Katapulteffektes, weitestgehend vom persönlichen Laufstil und Laufempfinden des
Sportlers abhängt und die jeweilige Intensität der Federung auch noch von der Bahnhärte
und dem Bahnzustand bestimmt wird. So kann ein Laufschuh, der für den einen Läufer
eine optimale Ausnutzung des Katapulteffektes bei gegebener Bahn ermöglicht, für
einen anderen Läufer diesbezüglich geradezu hinderlich sein, weil der Zusammenklang
von Abrollvorgang des Fusses und Übertragung der Beinkraft ein anderer ist. Hinzu
kommt, dass es infolge der derzeit noch geltenden Vorschrift der IAAF, wonach nicht
mehr als 6 Greifelemente an der Vordersohle eines Laufschuhes vorgesehen sein dürfen,
schwierig ist, eine derartige Abstimmung von Anordnung, Länge und Ausbildung der
Greifelemente zu finden, die zugleich ein Optimum an Greifsicherheit und eine höchstmögliche
Ausnutzung des Katapulteffektes ergeben. Man hat deshalb schon sehr frühzeitig Kombinationen
von Greifelementen mit einer bestimmten Laufsohlenprofilierung vorgeschlagen, durch
die auch gewisse Verbesserungen erzielt werden konnten. Eine individuelle Anpassung
an die Laufeigenschaften jedes Sportlers und an die Bahn ist jedoch bisher nicht
gelungen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Laufsohlenkonzept
zu schaffen, mit dem eine individuelle Abstimmung des Greif- und Federungsverhaltens
des Sportschuhes möglich ist. In einer hierzu parallellaufenden und gleichzeitig
eingereichten Patentanmeldung des Anmelders wird zur Lösung einer
ähnlichen
Aufgabe vorgeschlagen, auf der Laufsohle Zahnringe vorzusehen, in welchen zusätzliche
Profileinsätze befestigt werden können, deren Gestalt und Grösse durch den Sportler
jeweils in Abhängigkeit von der durchgeführten Disziplin, der Baimhärte und insbesondere
dem Laufstil und dem Laufempfinden des Sportlers ausgewählt werden. Zur Lösung der
hier gestellten Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Profilkörper auf gesonderten
Streifen vorgesehen sind, die lösbar mit der Laufsohle verbunden sind.
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Durch diesen Vorschlag ist es möglich, Streifen mit Profilkörpern
der unterschiedlichsten Art und Grösse an einem Rennschuh zu verwenden, so dass
ein Läufer in der Lage ist, entsprechend seinen individuellen Vorstellungen die
Profilierung der Laufsohle seines Rennschuhes zu gestalten. Dabei kann selbst auf
den Streifen Art und Grösse der darauf befindlichen Profilkörper unterschiedlich
sein. So kann z.B. daran gedacht werden, am Innenballen und/oder quer über den Ballenbereich
höhere Profilkörper vorzusehen, dagegen am Aussenballen und an der Spitze deren
Höhe niedriger zu wählen. Durch die Wahl höherer Profilkörper im Innenballenbereich
wird beispielsweise im Verlauf des Abrollvorganges, der sich vom Aussenballen zum
Innenballen hin vollzieht, eine frühere Übertragung der Beinkraft möglich, da die
Greifelemente am Innenballen wieder früher in Bahnkontakt kommen.
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Zweckmässigerweise verlaufen die Streifen quer zur Sohle und ist ihre
Länge angenähert gleich der örtlichen Sohlenbreite.
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Vorteilhafterweise sind in der Laufsohle quer zur Sohlenlängsrichtung
verlaufende Nuten ausgebildet, in welche die Streifen eingeschoben und formschlüssig
gehalten sind. Hierzu bieten sich beispielsweise Schwalbenschxfanznuten an.
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Die Streifen können aus dem gleichen Werkstoff wie die Laufsohle selbst
bestehen; auch sind. die Profilkörper zweckmässigerweise
mit den
Streifen einstückig hergestellt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines möglichen Ausführungsbeispiels anhand der
beiliegenden Zeichnungen sowie aus weiteren Unteransprüchen. In den Zeichnungen
zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf die Laufseite eines erfindungsgemässen Sportschuhes,
und Fig. 2 einen Teilschnitt durch die Laufsohle längs der Linie II-II in Fig. 1.
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Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, dass an einer aus relativ hartem Polyamid
bestehenden Laufsohle 1 eines Rennschuhes drei etwa quer zur Sohlenlängsrichtung
gerichtete Streifen 2 mit darauf befindlichen Profilkörpern 3 befestigt sind. Die
Befestigung wird durch Schwalbenschwanznuten 4 erzielt, die im Bereich von örtlichen
Verdickungen 5 der Laufsohle 1 in diese eingearbeitet sind (Fig. 2). Der Aussenrand
der Streifen entspricht dem Nutenquerschnitt und die Abmessungen sind so gewählt,
dass ein strenger Sitz der Streifen 2 in den Nuten 4 erzielbar ist. Die Streifen
2 bestehen aus dem gleichen Werkstoff wie die Laufsohle 1; sie können aber auch
aus einem andersartigen harten Werkstoff bestehen.
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Die Schwalbenschwanznuten 4 verlaufen an der Aussenseite der Laufsohle
1 nur so weit, dass ein Randbereich 6 der Sohle stehen bleibt. Dieser Randbereich
6 dient als Anschlag beim Einschieben der Streifen 2. Auf der gegenüberliegenden
Seite sind die Streifen durch eine Kunststoff-Stiftschraube 7 gesichert, die in
die Streifen 2 eingeschraubt ist und mit ihrem Ende in eine im Nutgrund vorgesehene
Ausnehmung 8 hineinragt (Fig. 2).
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Da die Stiftschraube 7 keine hohe Belastung aufzunehmen hat, kann
sie verhältnismässig dünn und aus Kunststoff sein.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel tragen die Streifen Profilkörper
3 in Form von Zahnringen, die einstückig mit den Streifen ausgebildet sind. Es versteht
sich aber, dass anstelle der Zahnringe andersartige Profilkörper Verwendung finden
können. Insbesondere ist aber wesentlich, dass zur Erzielung des erwünschten Effekts
die Höhe der Profilkörper 3, in diesen Fall der Zahnringe, in den einzelnen Streifen
und somit in den einzelnen Sohlenbereichen unterschiedlich ist. So kann beispielsweise
die Höhe der Profilkörper 3 am hintersten Streifen 2 diejenige der davorliegenden
Profilkörper übersteigen. Weiterhin kann daran gedacht sein, die am inneren Ende
liegenden Profilkörper 3 auf jedem Streifen 2 höher als die aussenliegenden Profilkörper
zu machen, so dass insgesamt im Innenballenbereich höhere Profilkörper vorhanden
sind als im Aussenballenbereich. Der Sportler hat somit dietMöglichkeit, das Profil
seines Laufschuhes ganz nach seinen eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen auszubilden.
Die Austauschbarkeit der einzelnen Profilbereiche, die durch die Streifen 2 gebildet
werden, ermöglicht somit nicht nur den Ersatz verbrauchter Profilierungsteile, sondern
und vor allem die genaue Anpassung im Sinne einer Leistungssteigerung.
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Die durch die örtlichen Verdickuigen 5 erzeugte Sohlenversteifung
fällt nicht ins Gewicht, da sie durch die Nuten 4 wieder aufgehoben wird. Darüberhinaus
ist es je nach der Festigkeit des Sohlenwerkstoffes auch möglich, auf die örtlichen
Verdickungen 5 ganz zu verzichten.
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Es versteht sich, dass am Innenrand der Laufsohle 1 die Nuten 4 offen
sein müssen, damit die Streifen oder Stege 2 eingeschoben werden können. Dadurch,
dass die Streifen 2 bis zum Rand hin geführt sind, kann eine Beschädigung dieses
Nutenendes vermieden werden. Weiterhin versteht sich, dass anstelle
der
gezeigten Anzahl von drei Streifen auch eine grössere oder kleinere Anzahl verwendet
werden kann. Insbesondere bei einer grösseren Anzahl ergibt sich doch eine diffizilere
Anpassung des Profils an die gewünschten Verhältnisse.