DE2535184B2 - Verfahren zum herstellen porenarm gesinterter fertigformteile auf der basis chrom-kupfer oder vanadium-kupfer - Google Patents
Verfahren zum herstellen porenarm gesinterter fertigformteile auf der basis chrom-kupfer oder vanadium-kupferInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pulvermischung Eisen-, Kobaltoder
Nickelpulver zugesetzt wird.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen porenarm gesinterter Fertigformteile auf der
Basis Chrom-Kupfer oder Vanadium-Kupfer für die Verwendung als Kontaktstücke in Vakuummittelspannungsleistungsschaltern,
wobei eine Pulvermischung aus Chrom und Kupfer bzw. aus Vanadium und Kupfer zu einem Preßkörper verdichtet und dieser anschließend
im Vakuum gesintert wird.
Als Kontaktwerkstoffe in Vakuummittelspannungsleistungsschaltern
haben sich Verbundwerkstoffe auf der Basis Chrom-Kupfer und Vanadium-Kupfer gut bewährt, da sie neben hohem Schaltvermögen, guter
Abbrandfestigkeit und ausreichend niedrigem Abreißstrom auch eine hohe dielektrische Festigkeit vor und
nach Leistungsschaltungen aufweisen. Diese Werkstoffe werden bisher nach dem Tränkverfahren hergestellt,
wobei verschiedene Schwierigkeiten auftreten.
Es lassen sich zwar durch Tränken im Vakuum mit Kupferüberschuß weitgehend fehlerfreie Rohkörper
erzielen, wobei jedoch die Reaktionsfreudigkeit des Chroms bzw. Vanadiums zu einem Anlegieren des
Tiegelwerkstoffes bzw. der Tränkunterlage führt, die deshalb nur einmal verwendet werden können. Außerdem
ist die Bearbeitung der Rohkörper — Abdrehen des Tränküberschusses, Beseitigung von Erosionszonen
und Fräsarbeiten — wegen der ungünstigen Materialzusammensetzung mit einem hohen Anteil grober
Chromteilchen (größer als 100 μπι) aufwendig.
Um den Verlust des Tränktiegels zu vermeiden, wird ein tiegelfreies Tränkverfahren angewendet, bei dem
die Sinterkörper auf kleinflächige Stützer aufgelegt werden. Bei diesem Verfahren kommt es jedoch an den
Auflagepunkten des Sinterkörpers zu einer Änderung der Grenzflächenspannung des Tränkkupfers, wodurch
ein Ausseigern von Kupfer und Untertränken des Kontaktstückes unvermeidlich ist. Außerdem wurden
bei diesem Verfahren im getränkten Körper Erosions- 6s
zonen bis zu einer Tiefe von einigen Millimetern beobachtet, die die Herstellung von formgenauen
Elektrodenteilen unmöglich machen. Derartige Erosionszonen sollten an sich vermeidbar sein, wenn dem
Tränkkupfer Chrom bis zur Sättigungskonzentration bei der entsprechenden Tränktemperatur zugegeben
wird. Durch die Sauerstoffaffinität des Chroms tritt jedoch während des Tränkprozesses, selbst im Vakuum,
eine Anreicherung der Tränklegierung mit Oxidbestandteilen auf, die zu einer unvollkommenen Tränkung
des Sinterkörpers führt
Der Ausweg, einen Pulverpreßkörper aus Chrombzw. Vanadium- und Kupfer-Pulver formbeständig und
hinreichend porenfrei zu sintern, ist nicht gangbar, da die Sinteraktivität des Chrom- bzw. Vanadium-Pulvers
insbesondere durch Oxidbelegung zu stark herabgesetzt wird. So ergibt sich z. B. bei einer Sinterung eines
Preßkörpers aus Chrom- und Kupfer-Pulver im Verhältnis 1 :1 bei einer Temperatur von etwa 1300°C
nahezu keine Volumenverminderung, so daß der Restporenanteil vor und nach dem Sinterprozeß
gleichbleibend ist.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist,
einen aus dem Pulvergemisch mit den Komponenten Chrom bzw. Vanadium und Kupfer geformten Preßkörper
formbeständig und porenarm zu sintern.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Pulvermischung zur Erhöhung der
Sinteraktivität des Chrom- bzw. Vanadiumanteils mindestens 3% eines Pulvers eines Metalls zugesetzt
wird, das eine Mindestoxidbildungswärme von -4OkCaIZMoI, bezogen auf ein Mol O2-Zusatz, eine
Sintertemperatur von 1300°C sowie eine Siedetemperatur
von mindestens 2500c C besitzt, daß dieses Metall mit Chrom bzw. Vanadium ein Mischkristall bildet und daß
eine Löslichkeit zwischen Kupferphase und Zusatzmetall vorhanden ist.
Als besonders vorteilhaft haben sich Eisen-, Kolbalt- oder Nickelzusätze erwiesen.
Es hat sich gezeigt, daß die Aktivierung des Sinterprozesses dann eintritt, wenn das Zusatzmetall die
Oxidbelegung des Chrom- bzw. Vanadiumpulvers anlösen bzw. durchdringen kann. Die Obergrenze der
zulässigen Oxidbildungswärme wird von den entsprechenden Oxidbildungsenthalpien der Metalle Chrom
bzw. Vanadium selbst gebildet. Größere Enthalpiewerte der Zusatzmetalle führen zu stabilen Oxiden dieser
Elemente, die dann den Sintervorgang behindern. Die geforderte Mischkristallbildung zwischen Zusatzmetallen
und Chrom bzw. Vanadium aktiviert den Sintervorgang. Um diesen Prozeß in wirtschaftlich vertretbaren
Zeiten (etwa 1 Stunde) ablaufen zu lassen, muß gleichzeitig eine Löslichkeit zwischen der Kupferphase
und dem Zusatzmetall vorhanden sein, um einen Transport der Zusatzmetalle durch Diffusion in der
flüssigen Kupferphase sicherzustellen.
Im Gegensatz zu Legierungssystemen wie Wolfram/ Kupfer und Molybdän/Kupfer, wo eine Sinteraktivierung
bereits bei wenigen hundertstel Prozent Nickel eintritt, müssen bei den vorliegenden Werkstoffkombinationen
Zusätze von mindestens 3% zugesetzt werden, um eine Restporosität von < 3% zu erreichen. Dies
beruht darauf, daß der Aktivierungsprozeß bei Molybdän und Wolfram grundsätzlich anderer Natur als bei
Chrom und Vanadium ist. Bei Wolfram und Molybdän liegt die Bedeutung der schon in sehr geringen
Konzentrationen wirkenden Zusätze in erster Linie in einer Erhöhung der Sintergeschwindigkeit, die bei
Molybdän und Wolfram bei den hier in Frage kommenden Temperaturen von etwa 1200 bis HOO0C
zu gering in Relation zum Schmelzpunkt ist Dagegen liegt die Wirkung der genannten Zusatzmetalle bei
Chrom und Vanadium hauptsächlich in einer Aniösung der sinterhemmenden Oxidschichten.
Anhand von Beispielen wird die Erfindung näher erläutert
Chrompulver mit einer Teilchengröße < 70 μπι wird
mit 45% Kupfer- und 10% Kobalt-Pulver vergleichbarer Teilchengröße gemischt und mit einem Preßdruck
von 4 Mp/cm2 verdichtet. Der Preßkörper wird anschließend in einem Vakuum von
< KH Torr eine Stunde bei 13000C gesintert Hierbei verringert sich die
ursprünglich etwa 25 Vol.-% betragene Porosität auf weniger als 3 Vol.-%. Der Wärmebehandlungsprozeß
ergibt einen formgetreuen Sinterkörper, so daß auch komplizierte Formen gepreßt werden können.
Chrompulver mit einer Teilchengröße < 70 μ.τι wird
mit 40% Kupfer-Pulver und 15% Eisen-Pulver vergleichbarer Teilchengröße gemischt und mit einer
Preßkraft von 5 Mp pro cm2 verpreßt Der Preßkörper mit einer Porosität von etwa 20 Vol.-% wird anschließend
3 Stunden im Vakuum von < 1O4 Torr bei 13000C
gesintert Auch in diesem Falle wird nach dem Sinterprozeß ein formgetreuer Sinterkörper erhalten,
dessen Restporosität kleiner als 3 VoI.-% ist
Claims (1)
1. Verfahren zum Herstellen porenarm gesinterter Fertigformteile auf der Basis Chrom-Kupfer oder
Vanadium-Kupfer für die Verwendung als Kontaktstücke in Vakuummittelspannungsleistungsschaltern,
wobei eine Pulvermischung aus Chrom und Kupfer bzw. aus Vanadium und Kupfer zu einem
Preßkörper verdichtet und dieser anschließend im Vakuum gesintert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pulvermischung zur Erhöhung der Sinteraktivität des Chrom- bzw. Vanadiumanteils
mindestens 3% eines Pulvers eines Metalls zugesetzt werden, das eine Mindestoxidbildungswärme
von —40 kcal pro Mol, bezogen auf ein Mol OrZusatz, eine Sintertemperatur von 13000C sowie
eine Siedetemperatur von mindestens 2500° C besitzt, daß dieses Metall mit Chrom bzw. Vanadium
ein Mischkristall bildet und daß eine Löslichkeit zwischen Kupferphase und Zusatzmetall vorhanden
Priority Applications (3)
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DE19752535184 DE2535184B2 (de) | 1975-08-06 | 1975-08-06 | Verfahren zum herstellen porenarm gesinterter fertigformteile auf der basis chrom-kupfer oder vanadium-kupfer |
JP51090883A JPS6055580B2 (ja) | 1975-08-06 | 1976-07-29 | クロム・銅を主成分とする孔の少ない焼結成形部品の製造方法 |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE2535184A1 DE2535184A1 (de) | 1977-02-24 |
DE2535184B2 true DE2535184B2 (de) | 1977-06-02 |
Family
ID=5953392
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752535184 Granted DE2535184B2 (de) | 1975-08-06 | 1975-08-06 | Verfahren zum herstellen porenarm gesinterter fertigformteile auf der basis chrom-kupfer oder vanadium-kupfer |
Country Status (3)
Country | Link |
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DE (1) | DE2535184B2 (de) |
GB (1) | GB1550640A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPS6276726U (de) * | 1985-10-31 | 1987-05-16 | ||
US4687515A (en) * | 1986-04-10 | 1987-08-18 | General Electric Company | Vacuum interrupter contact |
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1975
- 1975-08-06 DE DE19752535184 patent/DE2535184B2/de active Granted
-
1976
- 1976-07-29 JP JP51090883A patent/JPS6055580B2/ja not_active Expired
- 1976-08-04 GB GB32566/76A patent/GB1550640A/en not_active Expired
Also Published As
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JPS6055580B2 (ja) | 1985-12-05 |
JPS5220263A (en) | 1977-02-16 |
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GB1550640A (en) | 1979-08-15 |
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