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Heizungskessel Die Erfindung bezieht sich auf einen Heizungskessel
für feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe, dessen Feuerraum teilweise durch
eine Auskleidung begrenzt ist.
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Bei Heizungskesseln, die einen Öl-Brenner verwenden, tritt insofern
eine Schwierigkeit auf, als der Abstand der wasserführenden Kesselteile von der
Brennerflamme in den verschiedensten Bereichen der Flamme äußerst unterschiedlich
ist, da diese am Anfang, an dem sie außerdem noch kälter ist, relativ dünn ist und
im Bereich ihres Endes einen relativ großen Durch messer aufweist. Dadurch werden
oft die wasserführenden Kesselteile im Bereich der Flammenspitze überhitzt, wodurch
das Material des Kessels leidet. Hält man die Flamme so klein, daß diese Schäden
nicht auftreten, so wird die an sich gegebene Wärmekapazität des Kessels nicht ausgenutzt,
und der Kesselwirkungs-grad ist schlecht. Man hat bereits versucht, diesen Mangel
durch Einbau eines die Flamme umgebenden Flammrohres aus hochwärmefestem Stahl zu
beheben. Abgesehen davon, daß solche Einbauten aufwendig sind und den Kesselwirkungsgrad
beeinträchtigen, ist die Lebensdauer derartiger Einbauten kurz. Ferner ist es bekannt,
die wasserführenden Wände des Feuerraumes bei Heizungskesseln, die mit den verschiedensten
Brennstoffen betrieben werden, ganz oder teilweise vor zu hohen Temperatureinflüssen
durch feuerfeste Steine zu schützen. Diese Steine müssen neben der chemischen Widerstandsfähigkeit
und solcher gegen hohe Temperatur auch eine gute Raumbeständigkeit, d.h. mäßige
Wärmeausdehnung und kleine bleibende Formänderung bei wiederholtem Erhitzen und
Abkühlen, sowie eine bestimmte mechanische Festigkeit aufweisen. In der Praxis vermochten
die aus Schamotte bestehenden Steine diese Forderungen insgesamt nicht zu erfüllen,
denn sie unterliegen einem verhältnismäßig schnellen Zerfall und zwar nach zwei
bis drei Jahren. Sonach ist in dem vorgenannten Zeitraum eine Erneuerung der Schamotte-Auskleidung
erforderlich, was zum einen vom Material her kostenungünstig und zum anderen vom
Arbeitsaufwand her sehr lohnintensiv ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Heizungskessel
der eingangsgenannten Art eine Auskleidung des Feuerraumes zu schaffen, die eine
hohe Lebensdauer bei gleichzeitig gutem Wärmespeichervermögen besitzt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auskleidung
an den temperaturmäßig höchstbelasteten Stellen aus Gußplatten besteht.
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Zweckmäßigerweise sind die Gußplatten aus handelsüblichem Grauguß
gefertigt. Bei Verwendung eines Brenners sind vorzugsweise die Seitenwände sowie
die dem Brenner gegenüberliegende Rückwand bis kurz oberhalb der höchsten Stelle
der Brennerflamme und der Boden vollständig mit Gußplatten abgedeckt.
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Um ein leichtes Anbringen der Gußplatten zu gewährleisten, sind in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Gußplatten rechteckförmig ausgebildet und
die den Wänden des Feuerraumes zugeordneten Gußplatten plan auf ihren schmalen Längsseiten
gestapelt. Bei kleineren Feuerräumen genügt ein einfaches Aufeinanderstapeln der
Gußplatten, während bei größeren Feuerräumen die Gußplatten zweckmäßigerweise durch
eine Stift- oder Keilverbindung miteinander befestigt sind.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Gußplatten gegenüber den Schamottesteinen eine wesentlich höhere Lebensdauer
haben, wodurch Erneuerungs- bzw. Ausbesserungsarbeiten des Feuerraumes nur in verhältnismäßig
großen Zeitinterwallen - ca. 10 Jahre -notwendig sind. Darüber hinaus speichern
die Graugußplatten die Wärme wesentlich länger als Schamottesteine und kühlen somit
langsamer ab. Dies hat bei Verwendung eines Öl-Brenners ein weniger häufiges Anspringen
desselben zur Folge, wodurch einerseits eine Schohnung des Brenners und andererseits
eine beachtliche Ölersparnis erzielt wird.
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der Erfindung
Zeichnung
Diese Zeichnung zeigt einen *f-igeg&mäße Heizungskessel für Ölfeuerung in schematischer
Darstellung im Längsschnitt.
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Der Heizungskessel besitzt einen äußeren Blechmantel 1, welcher unten
mit einer Bodenplatte 2 verbunden und oben mit einer Deckenplatte 3 abgeschlossen
ist. In den äußeren Blechmantel 1 ist ein innerer, den Feuerraum 4 begrenzender
Blechmantel 5 eingelassen, der mittig mit einem nach oben geführten Abzugsrohr 6
versehen ist. In dem Raum zwischen den beiden Blechmänteln 1, 5 befindet sich das
aufzuheizende Wasser 7. Das Wasser wird dem Heizungskessel über den unteren Stutzen
8 am Blechmantel 1 zugeführt. Das erwärmte Wasser wird über den oberen Stutzen 9
am Blechmantel 1 abgeführt.
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Der Feuerraum 4 ist zur Vorderseite des Blechmantels 1 hin mit einem
Stutzen 10 versehen, an dem ein Öl-Brenner 11 angeflanscht ist.
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Der Feuerraum 4 ist sowohl an seinen Seitenwänden 12 als auch an der
dem Brenner 11 gegenüberliegenden Rückwand 13 mit rechteckförmigen Gußplatten 14,
die hochkant gestellt sind, belegt. Die Belegung der Wände erstreckt sich vom Boden
2 der ebenfalls mit Gußplatten 14 abgedeckt ist, bis kurz oberhalb der Brennerflamme.
Die rechteckförmigen Gußplatten 14 sind bei kleineren Feuerräumen lose auf ihren
schmalen Längsseiten aufeinandergestapelt und bilden allein aufgrund der gewichtsmäßigen
gegenseitigen Anpressung eine haltbare Auskleidung. Demgegenüber sind bei größeren
Feuerräumen die einzelnen Gußplatten 14 entweder durch eine an sich bekannte Stift-oder
Keilverbindung miteinander verbunden. Im übrigen genügt bei verhältnismäßig kleinen
Feuerräumen häufig als Auskleidung der Wände ein einfaches Nebeneinanderstellen
der Gußplatten 14 in senkrechter Stellung. Weitere Gußplatten-Lagen sind dann nicht
erforderlich.
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In einem Versuch wurde unter gleichen Bedingungen eine Graugußplatte
der Größe 25x12x4 cm und ein Schamottestein der Größe 25x12x4 cm auf 3000C erhitzt
und anschließend an Luft abgekühlt. Das Ergebnis des Versuches zeigt nachfolgende
Tabelle:
Zeit Graugußplatte Schamottestein (Temperatur C) (Temperatur
C) 14,30 300 300 14,45 240 190 15.00 190 130 15.15 150 100 15.30 130 80 15.45 110
60 16.00 95 25 Hieraus ist eindeutig das wesentlich bessere Wärmespeichervermögen
der Graugußplatte abzulesen, was, wie bereits erwähnt, zu einer beachtlichen Brennstoffersparnis
führt.
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-Ansprüche-