DE2532948A1 - Kaschierter nutzen und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Kaschierter nutzen und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Dr. Rudolf Schieber Chemische Fabrik KG in Bopfingen / Württ.
Kaschierter Nutzen und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft einen kaschierten Nutzen, bestehend aus einem blättrigen Stoff und einer diesen Stoff tragenden
Lage, sowie auf Verfahren zu dessen Herstellung.
Zur Herstellung von Verpackungen wird oft kaschierter Karton
verwendet. Kaschierter Karton besteht gewöhnlich aus einem blättrigen Stoff, wie z.B. aus Papier, Kunststoff- oder Metallfolie,
und aus einer diesen blättrigen Stoff tragenden Lage, beispielsweise aus Kunststoff, Vollpappe, Wellpappe
oder dergleichen.
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Diese beiden Lagen werden zunächst in einer Klebemaschine miteinander verklebt. Das aus der Klebemaschine austretende
Erzeugnis nennt man kaschierten Nutzen. Dieser wird in einer Zuschneidemaschine zugeschnitten, wodurch er die zur.Bildung
einer Verpackung erforderliche Form erhält. Dabei fallen beispielsweise Randpartien des kaschierten Nutzens oder auch
andere Partien desselben weg.
Bei der Kaschierung des blättrigen Stoffes auf die tragende
Lage entstehen Probleme in bezug auf Haftung des blättrigen Stoffes auf der tragenden Lage. Die preisgünstigen Klebstoffe,
welche meist zur Verbindung der beiden Lagen des kaschierten Nutzens verwendet werden, haben eine verhältnismässig lange
Abbindezeit, welche bis zu zwei Stunden betragen kann. Dies hat zur Folge, dass der blättrige Stoff nach dem Verlassen
der Klebemaschine noch nicht genügend auf der tragenden Lage haftet und sich daher von der tragenden Lage leicht löst. Ein
nachträgliches ^Zusammenkleben dieser zwei Lagen ist praktisch nicht durchführbar, so dass ein Abfall entsteht. Dem könnte
man beispielsweise dadurch vorbeugen, dass man einen Klebstoff verwenden würde, der eine kurze Abbindezeit, z.B. von
einigen Sekunden aufweist. Solche Klebstoffe sind jedoch im Vergleich zu den erstgenannten Klebstoffen sehr teuer, was sich
auf die Herstellungskosten des kaschierten Kartons und somit auch der Verpackung sehr ungünstig auswirken würde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen kaschierten Nutzen anzugeben, bei dem unter Verwendung der für die Verklebung der
beiden Lagen bisher verwendeten, verhältnismässig billigen Klebstoffe die beiden Lagen nach dem Verlassen einer Klebemaschine
gut zusammenzuhalten.
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Diese Aufgabe ist beim erfindungsgemässen kaschierten Nutzen
dadurch' gelöst, dass wenigstens die Randpartien der tragenden Lage und/oder des blättrigen Stoffes mit einem Klebstoff versehen
sind, der schneller als jener Klebstoff abbindet, welcher für die Verbindung der übrigen Fläche des blättrigen Stoffes
mit der tragenden Lage verwendet wird.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der belügenden Zeichnung näher beschrieben. Die Zeichnung
zeigt einen kaschierten Nutzen vor der Verbindung seiner beiden Lagen.
Mit 1 ist einblättriger Stoff bezeichnet, der im wesentlichen
gleich breit sein kann wie eine Lage 2 aus einem verhaltnismässig steifen Werkstoff, auf welchen der blättrige Stoff 1 aufzuleimen
ist.
Der blättrige Stoff 1 kann beispielsweise Papier, Kunststoffoder Metallfolie oder dergleichen sein. Er kann bedruckt oder
auch unbedruckt sein. Die tragende Lage 2 kann Kunststoff, Vollpappe, Wellpappe oder dergleichen sein. Im vorliegenden
Fall ist eine Wellpappe verwendet, was durch die Wellen 3 in der tragenden Lage 2 angedeutet ist.
Der Nutzen kann quadratisch, rund, länglich oder dergleichen sein. In der Zeichnung ist ein Nutzen dargestellt, dessen Abmessung
in einer Richtung grosser ist als die Abmessung desselben in einer hierzu senkrechten Richtung. Die einander
gegenüberliegenden Randpartien 4 und 5 der tragenden Lage 2 sind mit Streifen 6 und 7 aus einem Klebstoff versehen, der
schneller als jener Klebstoff abbindet, welcher für die Verbindung der übrigen Fläche 8 des blättrigen Stoffes 1 mit der
tragenden Lage 2 verwendet wird. Dieser langsamer abbindende Klebstoff ist der besseren Anschaulichkeit der Zeichnung
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halber nicht dargestellt.
Ein solcher Nutzen kann beispielsweise derart hergestellt werden, dass zunächst der schneller abbindende Klebstoff in Form
von Streifen 6 und 7 und erst danach der langsamer abbindende Klebstoff auf die restliche Fläche 8 der tragenden Lage aufgetragen
wird. Es ist jedoch auch ein umgekehrter Vorgang möglich, wonach zunächst der langsamer abbindende Klebstoff auf
die tragende Lage 2 aufgetragen wird, und zwar unter Freilassung jener Teile der Oberfläche der tragenden Lage 2, welche
danach mit den Streifen 6 und 7 aus dem schneller abbindenden Klebstoff überdeckt werden.
Das Freilassen bestimmter Bereiche der Oberfläche der tragenden Lage von Klebstoff kann z.B. dadurch erreicht werden, dass beim
Auftragen des langsam abbindenden Klebstoffes auf diese Lage mittels Auftragewalzen, die Kleberführung auf diesen Walzen an
den betreffenden Stellen ausgeschaltet wird.
Bei der Herstellung von Nutzen, deren tragende Lage aus einseitiger
Wellpappe besteht, kann in der Weise vorgegangen werden, dass die Wellung in denjenigen Bereichen, in welchen der
schnell abbindende Klebstoff aufzutragen ist, flachgedrückt wird, um den Auftrag des anderen Klebstoffes in diesen Bereichen auszuschliessen.
Nach dem Auftrag beider Klebstoffarten wird der blättrige Stoff
1 mit der tragenden Unterlage 2 zusammengeführt und zusammengepresst, z.B. zwischen zwei Walzen, Bändern, Riemen oder
dergleichen. Da die Abbindezeit des in Form von Streifen 6 und aufgetragenen Klebstoffes sehr kurz gewählt ist, beispielsweise
höchstens 15 Sekunden, halten die beiden Lagen 1 und 2 bereits
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zusammen, unmittelbar nachdem der kaschierte Nutzen die Klebemaschine
verlassen hat. Während der weiteren Lagerung des kaschierten Nutzens steht meistens genügend Zeit zur Verfügung,
damit auch der langsamer abbindende Klebstoff abbinden kann, der dann die flächige Verklebung der beiden Lagen 1 und 2
sicherstellt.
Selbstverständlich kann auch entweder der blättrige Stoff 1 allein oder die beiden Lagen 1 und 2 mit den Streifen 6 und
7 mit einem schnell abbindenden Klebstoff versehen sein.
Dieser Klebstoff kann sich auch in anderen Teilen der Fläche der tragenden Lage 2 oder des blättrigen Stoffes 1 befinden.
Im gezeichneten Beispiel befinden sich die Streifen 6 und 7 deswegen in den Randpartien 4 und 5, weil diese Randpartien 4 und
5 während der weiteren Verarbeitung des kaschierten Nutzens zu einem Zuschnitt meistens weggeschnitten werden.
Der schnell abbindende Klebstoff kann ein Dispersionsleim, ein Natur- oder Syntheselatex, ein Schmelzkleber oder ein
tierischer Leim sein.
Der langsamer abbindende Klebstoff kann ein Pflanzen-, Zellulose- oder Dispersionsleim, aber auch ein Gemisch derselben
sein.
Der Hauptvorteil des hier beschriebenen kaschierten Nutzens liegt darin, dass seine Lagen unmittelbar nach dem Verlassen
der Klebemaschine zuverlässig zusammenhalten und man trotzdem in der Hauptsache mit einem verhältnismässig billigen
Klebstoff auskommt. Der Preis des für die Streifen 6 und 7 verwendeten, guten und auch teuren Klebstoffes beeinflusst
den Preis der Verpackung nur unwesentlich, weil der Verbrauch
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dieses Klebstoffes in Anbetracht der nur geringen Fläche der Streifen 6j und 7 im Vergleich zu der übrigen Fläche
des Nutzens nur gering ist.
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Claims (10)
1. Kaschierter Nutzen, bestehend aus einem blättrigen
Stoff und einer diesen Stoff tragenden Lage, dadurch gekennzeichnet , dass wenigstens die Randpartien
der tragenden Lage und/oder des blättrigen Stoffes mit einem Klebstoff versehen sind, der schneller als jener Klebstoff abbindet,
welcher für die Verbindung der übrigen Fläche des blättrigen Stoffes mit der tragenden Lage werwendet wird.
2. Nutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass zwei einander gegenüberliegende Randpartien
der tragenden Lage (2) mit einem schnell abbindenden Klebstoff versehen sind.
3. Nutzen nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η-
4. '
zeichnet , dass der schnell abbindende Klebstoff die Form von Streifen (6,7) auf der tragenden Lage (2) und/oder
auf dem blättrigen Stoff (1) aufweist.
4. Nutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die tragende Lage (2) Vollpappe, Wellpappe
oder Kunststoff ist.
5. Nutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass der blättrige Stoff (1) aus Papier ist.
6. Nutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass der blättrige Stoff (1) bedruckt ist.
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7. Nutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass der schnell abbindende Klebstoff ein
Dispersionsleim, ein Natur- oder Syntheselatex, ein Schmelzkleber oder ein tierischer Leim ist.
8. Nutzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der langsamer abbindende Klebstoff ein
Pflanzen-, Zellulose- oder Dispersionsleim oder auch ein Gemisch derselben ist,
9. Verfahren zur Herstellung von Nutzen nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet
dass beim Auftragen des Klebstoffes auf die tragende Lage mittels Auftragswalzen die Kleberführung auf diesen Walzen an bestimmten
Stellen ausgeschaltet ist.
10. Verfahren zur Herstellung von Nutzen, deren tragende
Lage aus einseitiger Wellpappe besteht, nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet , dass
die Wellung in denjenigen Bereichen, in welchen der schnell abbindende Klebstoff aufzutragen ist, flachgedrückt wird, um den
Auftrag des anderen Klebstoffes infolge der tieferen Lage dieser Bereiche auszuschliessen.
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