DE2532883A1 - Verfahren und vorrichtung zur selektiven veraenderung der blutfluessigkeit des stroemenden blutes von lebenden organismen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur selektiven veraenderung der blutfluessigkeit des stroemenden blutes von lebenden organismen

Info

Publication number
DE2532883A1
DE2532883A1 DE19752532883 DE2532883A DE2532883A1 DE 2532883 A1 DE2532883 A1 DE 2532883A1 DE 19752532883 DE19752532883 DE 19752532883 DE 2532883 A DE2532883 A DE 2532883A DE 2532883 A1 DE2532883 A1 DE 2532883A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
blood
reaction
reaction chamber
chamber
living
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19752532883
Other languages
English (en)
Other versions
DE2532883C2 (de
Inventor
Eckhard Dr Kownatzki
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE2532883A priority Critical patent/DE2532883C2/de
Publication of DE2532883A1 publication Critical patent/DE2532883A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2532883C2 publication Critical patent/DE2532883C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K16/00Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
    • C07K16/42Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against immunoglobulins
    • C07K16/4283Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against immunoglobulins against an allotypic or isotypic determinant on Ig
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M1/00Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
    • A61M1/36Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits
    • A61M1/3621Extra-corporeal blood circuits
    • A61M1/3643Priming, rinsing before or after use
    • A61M1/3644Mode of operation
    • A61M1/3646Expelling the residual body fluid after use, e.g. back to the body
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M1/00Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
    • A61M1/36Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits
    • A61M1/3679Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits by absorption
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M1/00Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
    • A61M1/36Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits
    • A61M1/3687Chemical treatment

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur selektiven Veränderung der BlutflUssigkeit des strömenden Blutes von lebenden Organismen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur selektiven Veränderung der Zusammensetzung der Blutflüssigkeit des strömenden Blutes von lebenden Organismen, d.h. das Verfahren und die Vorrichtung gestatten die Durchführung der Immunadsorption in einem extrakorporalen Kreislauf an einem lebenden Organismus.
  • Die Entfernung, Gewinnung und Modifizierung von Substanzen der Blutflüssigkeit von Menschen und Tieren hat ein weites Anwendungsgebiet, sei es zur Gewinnung menschlicher oder tierischer Serumprodukte,wie Gerinnungsfaktoren, Antikörper, Albuminpräparationen, Enzyme und dergleichen, die in der Therapie und Diagnostik sowie als Hilfssubstanzen bei biologischen Präparationen und Reaktionen eingesetzt werden, sei es zur Entfernung von Schadstoffen, die sich in der Blutflüssigkeit ansammeln und zu Funktionsstörungen oder Krankheiten führen können. Derartige Maßnahmen werden bisher nach drei Verfahren vorgenommen, der Dialyse, der Plasmapherese und der Austauschtransfusion.
  • Bei der Dialyse werden kleinmolekulare Stoffe durch eine semipermeable Membran, an der das Blut in einem extrakorporalen Kreislauf vorbeigeleitet wird, in eine umgeberde Flüssigkeit abgegeben. Diese Methode wird regelmäßig als Ersatz für eine unzureichende Nierenfunktion angewandt.
  • Die Methode hat folgende Nachteile: a) Sie arbeitet nicht selektiv,d.h. alle Substanzen, die die Poren passieren können und für die ein Konzentrationsgefällezwischen dem Blut und der umgebenden Flüssigkeit besteht, verlassen den Blutstrom. So hat der Verlust von Wachstumshormonen bei dialysierten Kindern schwere Wachstumsstörungen zur Folge.
  • b) Der extrakorporale Kreislauf nimmt ein so großes Volumen in Anspruch, daß Fremdblut eingesetzt werden muß, was neben einer Verteuerung des Verfahrens zu einer erheblichen Infektionsgefährdung für den Patienten führt.
  • Eine durch Fremdblut induzierte Immunisierung gegen Gewebsantigene kann ferner ein erhebliches Hindernis für eine später vorzunehmende Organtransplantation sein.
  • c) Zusätzlich zu der künstlich durch gerinnungshemmende Mittel gesetzten Gerinnungsstörung kommt es zu einem Verlust an Blutplättchen und damit zu einer Blutungsgefährdung.
  • Bei der Plasmapherese wird einem Probanden oder Patienten eine größere Blutmenge entzogen, die Blutflüssigkeit wird von den festen Blutbestandteilen getrennt, und die festen Bestandteile werden reinfundiert. Auch diese Methode hat erhebliche Nachteile: a) Sie ist ebenfalls nicht selektiv, d.h. es wird die gesamte Blutflüssigkeit entfernt. Für die Gewinnung der gewünschten Komponenten ist in der Regel eine weitere Aufarbeitung erforderlich.
  • b) Da einem Spendertier, das weiterleben soll, oder einem Menschen keinesfalls mehr als 20 % des Blutvolumens entzogen werden können, ist die Ausbeute relativ gering.
  • c) Auch hier kommt es zum Verlust von funktionsfähigen Blutplättohen.
  • d) Die Infusion oder Reinfusion eines größeren Volumens in den venösen Schenkel des Blutkreislaufes bedeutet eine Mehrbelastung des Herzens, die nur von gesunden Individuen er-bracht werden kann. Blutarmen Individuen ist ferner der Entzug eines Teiles ihres Blutes, wenn auch nur vor-übergehend, nicht zuzumuten.
  • Die Austauschtransfusion wird zur Entfernung von Giftstoffen bei unzureichender Leberfunktion angewandt. Sie ist aufwendig, durch den hohen Blutbedarf teuer und bringt die obengenannte Gefährdung durch Infektion und Immunisierung für den Patienten mit sich, sie ist nicht selektiv und beim Erwachsenen wenig effektiv.
  • In der modernen Biologie, Biochemie und Medizin läßt man zahlreiche Verfahren in Systemen ablaufen, in denen einer der Reaktionspartner löslich, der andere durch Kupplung an einen unlöslichen. Partner unlöslich ist. Das hat den Vorteil, daß sich die Reaktionsprodukte sehr rasch und einfach von der Lösung, in der sich die Reaktion abspielt, trennen lassen. Als Beispiele seien genannt die Peptidsynthese aus einzelnen Aminosäuren, die Wirkung von Enzymen auf Substrate und die Immunadsorption, bei der Antigene mit Insolubiliserten Antikörpern oder Antikörper mit insolubilisierten Antigenen reagieren. Es war jedoch bisher nicht möglich, derartige Verfahren auf den Kreislauf eines Lebewesens anzuwenden, da sofort bei Kontakt des Blutes mit Fremdsubstanzen eine Gerinnung einsetzte, die eine weitere Durchströmung unmöglich machte.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile auszuschließen und ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es erlauben, das Blut eines Lebewesens in einem extrakorporalen Kreislauf durch eine Reaktbnskammer zu leiten, in der einzelne Serumbestandteile selektiv entfernt, gewonnen oder modifiziert werden können, ohne daß eine Gerinnung des zu behandelnden Blutes einsetzt.
  • Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemä dadurch, daß man das zu behandelnde Blut aus dem Kreislauf deslebenden Organismus ableitet und durch einen extrakorporalen Kreislauf einer Reaktionskammer leitet, in der die Reaktion zwischen einer an einen unlöslichen Träger gekuppelten Substanz und ihrem in der Blutflüssigkeit befindlichen Reaktionspartner stattfindet, und anschließend das so behandelte Blut dem Kreislauf des Lebewesens wieder zuführt.
  • Antikörper sind bekanntlich Eiweißstoffe, die von einem Wirbeltierorganimus bei der Abwehr von Fremdstoffen (Antigenen) gebildet werden. Antikörper zeichnen sich durch ihre Spezifität aus, das ist die Fähigkeit, ausschließlich mit dem Antigen, das ihre Bildung ausgelöst hat, zu reagieren. Bei einem Aufeinandertreffen von Antigenen und spezifisch gegen sie gerichteten Antikörpern gehen beide eine enge Verbindung über nichtkovalente Wechselwirkungen ein.
  • Bei der Immunadsorption wird einer der beiden1#eaktionspartner (A) kovalent an einen unlöslichen Träger (T) gekuppelt. Kommt dieser Komplex T-A in intensiven Kontakt mit einer Lösung, die den anderen Reaktionspartner (B) enthält, so wird sich dieser selektiv an den Komplex T-A binden und es entsteht der Komplex T-A-B. Ein Filtriervorgang erlaubt die Trennung des Komplexes T-A-B von der übrigen Lösung.
  • Mit diesem Vorgang läßt sich die Lösung selektiv von der Substanz B befreien. Durch geeignete Verfahren, die nichtkovalente Bindungen unterbrechen, läßt sich B von T-A wiederum ablösen und auf diese Weise als reine Substanz gewinnen.
  • Bei der Immunadsorption ist es gleichgültig, ob Antigene oder Antikörper bsolubilisiert werden. Sie läßt sich im Prinzip auch auf andere Systeme anwenden, bei denen zwei Reaktionspartner über nichtkovalente Wechselwirkungen selektiv miteinander in Beziehung treten, wie z.B. Enzym und Substrat.
  • Die zur Durchftihrung des Verfahrens beanspruchte Vorrichtung besteht im Prinzip aus einem Schlauchsystem zum Ableiten und wieder Zuleiten des Blutes aus dem Kreislauf des Lebewesens,einer den Blutstrom im System aufrechterhaltenden Schlauchpumpe und einer den insolubilisierten Reaktionspartner enthaltenden Kammer.
  • Durch ein Schlauchsystem wird Blut aus dem Kreislauf eines Lebewesens abgeleitet und an anderer Stelle wieder zugeleitet. Die Strömung in diesem extrakorporalen Kreislauf wird aufrecht erhalten durch eine Schlauchpumpe. Das ableitende Schlauchsystem mündet in eine Kammer, die den insolubiliserten Reaktionspartner enthält und in der die Modifikation der Blutflüssigkeit stattfindet. Aus dieser Kammer wird das durchströmende Blut über einen zuführenden Schlauch dem Gefäßsystem des Lebewesens wieder zugeleitet.
  • Bei Anwendung am Menschen wird am ableitenden Schlauch ein Strömungs- und Druckmonitor angebracht, der die Pumpe bei Unterschreiten des normalen Venendrucks abschaltet.
  • Am zuführenden Schlauch ist eine Gasfalle angebracht.
  • Zur Insolubilisierung des in der Reaktionskammer befindlichen Reaktionspartners eignet sich jede Form von porösem Träger, der den gelösten Bestandteilen eine große Oberfläche im Verhältnis zu einem kleinen Volumen bietet, der selbst keine unerwünschten Nebeneffekte auf die Blutbestandteile ausübt und derreaktionsfähige Gruppen besitzt, über welche die zu insolubilisierenden Substanzen kovalent gebunden werden können. Eine Gerinnung und Blutplättchenadhäsion wird dadurch verhindert, daß alle mit dem Blut in Kontakt tretenden Teile einschließlich der Schlauchsysteme, der Kammerteile, des Trägers und des Reaktionspartners sehr dichtmit einer gerinnungshemmenden und antithrombogen wirkenden Substanz, wie z.B. Heparin, über kovalente Bindungen dauerhaft beschichtet werden. Für die Bindung von Heparin eignet sich die Verknüpfung einer oder mehrerer Carboxylgruppen des Heparins mit Aminogruppen der obengenannten Teile durch ein wasserlösliches Carbodiimid.
  • Alle mit dem Blut in Kontakt tretenden Teile sind zu sterilisieren oder steril und pyrogenfrei zu gewinnen und zu verarbeiten.
  • Das Adsorbens besteht aus dem porösen Träger (aus Glas, Kunststoff oder anderen Materialien). An den Träger wird mittels geeigneter chemischer Methoden der Reaktionspartner kovalent gebunden. Anschließend erfolgt eine Kupplung von Heparin an Träger und Reaktionspartner. An die innere Oberfläche des gesamten Schlauch- und Kammersystems ist Heparin kovalent gebunden.
  • Die Erfindung wird anhand einiger Beispiele erläutert.
  • Von den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten sollen folgende Beispiele erwähnt werden: a) Immunperfusion b) Enzymoperfusion.
  • Beispiele a) Immunperfusion: Gewinnung von Antikörpern gegen menschliches Immunglobulin G (IgG) aus dem strömenden Blut eines aktiv immunisierten Schafes.
  • 1. Herstelluns des Immunadsorbens: 140 ml eines porösen Glasgranulats mit einer Oberfläche von 128 m2 werden durch Behandlung mit Ultraschall und Salpetersäure gereinigt und mit 5-(Triäthoxsilyl) propylamin silanisiert.
  • In einer zweistufigen Reaktion werden 2,7 g menschliches IgG mittels Pentandial (Glutardialdehyd) kovalent an die Glasoberfläche gebunden. Aldehydgruppen, die nicht mit dem Protein reagiert haben, werden mit einem Überschuß an Tetramethylendiamin blockiert.
  • n g Heparin werden mittels eines wasserlöslichen Carbodiimids über die freien Aminogruppen des Tetramethylendiamins und des IgG an die Glasoberfläche copoiymerisiert.
  • 2. Hämoperfusionsystem: Das Hämoperfusionssystem setzt sich zusammen (vgl.
  • Vorrichtung Abb. 2) aus einer zylinderförmigen Reaktionskammer 7 aus Polyamid, deren innerer Durchmesser 5,64crnbstra# und deren Netze 5,6 cm voneinander entfernt sind, einem blutableitenden Schlauch 8 und einem blutzurückführenden Schlauch 9 aus Silikongummi. In den Schlauch 8 ist ein T-Stück 10 eingefügt, das eine Verbindung zu dem Gefäß 11, gefüllt mit physiologischer Kochsalzlösung, herstellt, zwei Venenkathetern 12 und 13 aus Polyamid, einer peristaltisch wirkenden Schlauchpumpe 14 und zwei Schlauchklemmen 15 und 16.
  • Alle dem Hohlraum des Perfusionsystems einschließlich der Reaktionskammer zugewandten Flächen werden antithrombogen ge-macht, indem Heparin mittels eines Carbodiimids an oberflächen-gebundene Aminogruppen kovalent gekuppelt wird. Die Aminogruppen werden folgendermaßen erzeugt: Auf die innere Oberfläche aller Teile, die aus Polyamid gefertigt sind wirkt eine 3 n Salzsäurelösung 10 Stunden lang ein, die anschließend für eine Stunde durch eine 30 %ige Tetramethylendiamin-Lösung ersetzt wird.
  • Abschließend werden die Flächen ausgiebig mit destilliertem Wasser gewaschen.
  • Auf die innere Oberfläche aller Teile, die aus Silikongummi gefertigt sind, wirkt eine 10 %ige Lösung von 3-(Triäthoxysilyl)propylamin in Aceton über 24 Stunden ein. Anschließend werden die Flächen ausgiebig mit destilliertem Wasser gewaschen.
  • 3. Zusammensetzen des Immunperfusionssystems: Die Reaktionskammer wird mit einer Stativklemme an einem Stativ so befestigt, daß die Kammerachse senkrecht steht.
  • Der obere Kainnierdeckelund das obere Netz sind zunächst noch entfernt, der untere Kammerdeekel und das untere Netz mit den zugehörigen Dichtungsringen sind mittels des unteren Teils der Haltevorrichtung wasser- und luftdicht an den Mantel montiert.
  • Am Anschlußstutzen des unteren Kammerdeckels wird der Silikonschlauch 8 befestigt, der durch eine Peristaltikpumpe 14 geführt ist und durch das T-Stück 10 mit dem Gefäß 11 verbunden ist. Das freie Schlauchende von 8 ist durch die Klemme 15 verschlossen. Das Schlauchsystem 8 ist vollständig, die Kammer 7 soweit mit physiologischer Kochsalzlösung gefüllt, daß der Flüssigkeitsspiegel etwa 0,5 cm oberhalb des unteren Netzes steht.
  • Das Immunadsorbens wird in ca. 160 ml physiologischer Kochsalzlösung suspendiert und in drei Teilmengen in die Kammer eingegossen. Durch Ubertragung einer hochfrequenten Vibration auf die Kammer wird eine gleichmäßige und dichte Packung der sedimentierenden Immunadsorbens-Partikel erreicht. Wenn die gesamte Immunadsorbensmenge in die Kammer gepackt worden ist, wird das obere Netz mit Dichtungsringen und der obere Kammerdeckel montiert und wasser-und luftdicht mit dem Mantel verbunden. Der Silikonschlauch 9 wird am Ansatzstutzen des oberen Kammerdeckels befestigt. Unter fortgesetzter Vibration der Kammer durch Einschalten der Pumpe 14 bei geschlossener Klemme 12 und geöffneter Klemme 16 wird physiologische Kochsalzlösung in die Kammer und in den Schlauch 9 gepumpt. Nach vollständigem Auffüllen mit Kochsalzlösung ist das Perfuslonssystem gebrauchsfertig.
  • Das Zusammensetzen des Perfusionssystems geschieht unter Einhaltung keimfreier Bedingungen in einer Sterii-Werkbank.
  • 4. Immuncerfusion Ein Schaf, das drei Monate vor Perfusionsbeginn durch wiederholte Impfungen mit den menschlichen Serumproteinen Immunglobulin G (IgG) und der 3. Komplementkomponente (C)) immunisiert worden ist, erhält eine intravenöse Injektion von 20 mg Promethazin und 5.000 E Heparin. In die rechte Vena jugularis und in die linke Vena jugularis werden je ein Katheter eingeführt, die mit den freien Enden der Schläuche 8 und 9 verbunden werden. Mit Einschalten der Schlauchpumpe 14 wird die Schlauchklemme 15 geöffnet und gleichzeitig die Schlauchklemme 16 verschlossen. Mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 50 ml pro Minute wird Blut aus der rechten Vena jugularis durch die Reaktionskammer und zurück in die linke Vena jugularis geleitet. Während der Perfusion wird die rechte Vena jugularis durch Anlegen eines Kompressionsverbandes proximal von der Punktionsstelle gestaut.
  • Nach einer Perfusionsdauer von 2,5 Stunden wird die Klemme 15 geschlossen und gleichzeitig die Klemme 16 geöffnet. Durch diese Maßnahme wird das im Perfusionssystem befindliche Blut durch die aus dem Gefäß 11 nachströmende physiologische Kochsalziösung ersetzt und in die linke Vena jugularis zririlckgeriihrt. Sobald das System frei von Blut ist, werden beide Katheter 12, 13 aus den Venen entfernt.
  • 5. Elution des spezifisch gebundenen Antikörpereiweiß## (Regeneration des Perfusionssystems): ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Um das System zunächst >eA von unspezifisch gebundenem Schafsserum-Proteinen zu befreien, werden die Schläuche und die Reaktionskammer mit einem Liter physiologischer Kochsalzlösung und anschließend mit einer 4 M Naal-Lösung, die 0,02 M A'#thylendiamintetraessigsäure enthält, gespült. Zur Kontrolle des Eiweißgehaltes der Spülflüssigkeit wird das freie Ende des Schlauches 9 mit der Meßküvette eines Durchflußphotometers verbunden und die Absorptionsrate von Licht der Wellenlänge 280 nm durch die Spülflüssigkeit gemessen. Wenn die Absorptionsrate auf Werte unter 0,01 abgesunken ist, wird das Schlauchsystem und die Reaktionskammer mit 350 ml einer 1 n Propionsäure-Lösung gespült. Unter dem Einfluß der Propionsäure löst sibh der spezifische Schafsantikörper vom menschlichen IgG des Immunadsorbens und kann mit der Propionsäurelösung aus dem System gespült und so in reiner Form gewonnen werden.
  • Abschließend wird das System mit physiologischer Kochsalzlösung solange gewaschen bis alle Propionsäurereste entfernt sind. Das Immunperfusionssystem ist damit regeneriert und steht für eine Wiederverwendung zur Verfügung.
  • 6. Analyse des Perfusionsergebnisses: Die immunpräzipitierenden Eigenschaften des Blutserums des Schafes vor und nach der Immunperfusion werden mit Hilfe der quantitativen radialen Immundiffusionsmethode miteinander verglichen: a) vor der Immunperfusion präzipitierten 1 ml Schafsserum 5.16 mg menschliches IgG und 1.21 mg menschliches C3.
  • b) nach der Immunperfusion präzipitierte 1 ml Schafsserum 0,25 mg menschliches IgG und 1,19 ing menschliches 03.
  • c) Im Propionsäure-Eluat sind 2.580 mg spezifischer Schafsantikörper gegen menschliches IgG enthalten.
  • Ant#körper gegen menschliches C3 sind im Eluat nicht nachweisbar.
  • Damit sind durch die 2,5 stündige Immun-perfusion über 95 % des Antikörpers gegen menschliches IgG aus dem strömenden Blut des Schafes selektiv entfernt worden.
  • b) Enzymoperfusion: Glucuronierung von "indirektem" zu "direktem" Bilirubin.
  • Anordnung wie im Beispiel a. Statt menschlichem IgG ist das Enzym UDP-Glucuronyltransferase auf den Träger gekuppelt. In einem Nebenschluß wird durch eine weitere Pumpe UDP-Glucuronat in einem zweifachen molaren Verhältnis zum durchströmenden Bilirubin dem in der Reaktionskammer strömenden Blut beigemischt. Es kommt in der Kammer zu einer fllucuronierung des Bilirubins, das damit von der Niere des Lebewesens ausgeschieden werden kann.
  • Durch Hintereinanderschaltung zweier Reaktionskammern ist in diesem Fall gleichzeitig die selektive Entfernung von antierythrozytären Antikörpern aus dem Kreislauf eines Kindes möglich, das an einem Morbus hämolyticus neonatorum leidet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt gegenüber herkömmlichen Verfahren eine Reihe wesentlicher Vorteile: 1. Es können selektiv ein, zwei oder mehr Blutbestandteile gleichzeitig entfernt oder modifiziert werden.
  • 2. Das Verfahren eignet sich für großmolekulare ebenso wie für kleinmolekulare Substanzen.
  • 3. Die Ausbeute ist wesentlich höher als etwa bei der Plasmapherese, nämlich je nach Wahl desdespnrfundierten Blutvolumens nahe 100 %.
  • 4. Das gesamte System ist nach Regeneration wiederverwendbar. Das führt bei dem ohnehin preisgünstigen Verfahren zu einer weiteren Senkung der Kosten.
  • 5. Bei der Gewinnung von Serumbestandteilen ist außer der Elution von dem insolubilisierten Reaktionspartner kein zusätzliches Reinigungs- oder Isolierungsverfahren notwendig.
  • 6. Ein Verlust von Erythrozyten, Lymphozyten und Thrombozyten tritt nicht ein oder ist sehr gering.
  • 7. Das Volumen des extrakorporalen Kreislaufes ist so klein, daß ein Blutersatz durch Fremdblut nicht erforderlich ist.
  • 8. Da das Kreislaufvolumen des Probanden nicht verändert wird, und der extrakorporale Kreislauf in das venöse Kreislaufsystem eingeschaltet ist, tritt eine zusätzliche Herzbelastung nicht auf. Das Verfahren kann daher bei Herzkranken und Geschwächten durchgeführt werden.

Claims (3)

Patentansprüche
1.) Verfahren zur selektiven Veränderung der Zusammensetzung der Blutflüssigkeit des strömenden Blutes von lebenden Organismen, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu behandelnde Blut aus dem Kreislauf des lebenden Organismus ableitet und durch einen extrakorporalen Kreislauf einer Reaktionskammer leitet, in der die Reaktion zwischen einer an einen unlöslichen Träger gekuppelten Substanz und ihrem in der Blutflüssigkeit befindlichen Reaktionspartner stattfindet, und anschließend das so behandelte Blut dem Kreislauf des Lebewesens wieder zuführt.
r Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Kammer aus einem zylinderförmingen Mantel (1), zwei ringförmigen Netzträgern (2), #wei Netzen (3), die mit je einem Netzträger (2) fest verschweißt sind, vier Dichtungsringen (4), zwei Deckeln (5) mit zentraler Bohrung und Anschlußstutzen für das zu- und abführende Schlauchsystem und einer Haltevorrichtung (6# besteht.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Innenwandungen sehr dicht mit einer gerinnungshemmenden und antithrombogen wirkenden Substanz, wie z.B. Heparin , über kovalente Bindungen dauerhaft beschichtet sind.
DE2532883A 1975-07-23 1975-07-23 Verfahren und Vorrichtung zur selektiven Gewinnung eines Reaktionspartners einer Immunreaktion aus dem strömenden Blut von lebenden Organismen Expired DE2532883C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2532883A DE2532883C2 (de) 1975-07-23 1975-07-23 Verfahren und Vorrichtung zur selektiven Gewinnung eines Reaktionspartners einer Immunreaktion aus dem strömenden Blut von lebenden Organismen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2532883A DE2532883C2 (de) 1975-07-23 1975-07-23 Verfahren und Vorrichtung zur selektiven Gewinnung eines Reaktionspartners einer Immunreaktion aus dem strömenden Blut von lebenden Organismen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2532883A1 true DE2532883A1 (de) 1977-01-27
DE2532883C2 DE2532883C2 (de) 1983-03-24

Family

ID=5952226

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2532883A Expired DE2532883C2 (de) 1975-07-23 1975-07-23 Verfahren und Vorrichtung zur selektiven Gewinnung eines Reaktionspartners einer Immunreaktion aus dem strömenden Blut von lebenden Organismen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2532883C2 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0056977A1 (de) * 1981-01-22 1982-08-04 Asahi Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha Adsorbens für Antikörper und Immunkomplexe, Adsorber dafür und Blutreinigungsvorrichtung
FR2533440A1 (fr) * 1982-09-24 1984-03-30 Inst Nat Sante Rech Med Dispositif pour l'elimination ou la recuperation de substances biologiquement actives a partir du sang, son obtention et son utilisation
EP0150569A1 (de) * 1984-01-17 1985-08-07 Hoxan Corporation Verfahren zur Herstellung feiner gefrorener Leberstücke für eine künstliche Leber
WO2008026953A1 (en) * 2006-08-28 2008-03-06 Akademia Medyczna Im. Piastow Slaskich We Wroclawiu A system and method for the extra-corporeal purification of blood of pathogenic enzymes

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3617672C2 (de) * 1986-05-26 2000-02-17 Claus Heuck Verfahren zur Herstellung eines Reagenz, ein danach hergestelltes Reagenz sowie dessen Verwendung zur Bindung von Polymeren und Mikroorganismen aus wäßrigen Lösungen

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3857393A (en) * 1971-04-22 1974-12-31 Bio Response Inc Apparatus for use in the augmentation of the production of antibodies in animals and humans and the collection thereof
DE2430171A1 (de) * 1973-07-05 1975-01-23 Hyden Prof Dr Viktor Holger Dialysiervorrichtung mit selektiver chemischer aktivitaet

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3857393A (en) * 1971-04-22 1974-12-31 Bio Response Inc Apparatus for use in the augmentation of the production of antibodies in animals and humans and the collection thereof
DE2430171A1 (de) * 1973-07-05 1975-01-23 Hyden Prof Dr Viktor Holger Dialysiervorrichtung mit selektiver chemischer aktivitaet

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0056977A1 (de) * 1981-01-22 1982-08-04 Asahi Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha Adsorbens für Antikörper und Immunkomplexe, Adsorber dafür und Blutreinigungsvorrichtung
FR2533440A1 (fr) * 1982-09-24 1984-03-30 Inst Nat Sante Rech Med Dispositif pour l'elimination ou la recuperation de substances biologiquement actives a partir du sang, son obtention et son utilisation
EP0108658A1 (de) * 1982-09-24 1984-05-16 Institut National De La Sante Et De La Recherche Medicale (Inserm) Vorrichtung zur Entfernung oder zur Gewinnung von Antikörpern oder Antigenen aus Blut, ihre Herstellung und Verwendung
EP0150569A1 (de) * 1984-01-17 1985-08-07 Hoxan Corporation Verfahren zur Herstellung feiner gefrorener Leberstücke für eine künstliche Leber
WO2008026953A1 (en) * 2006-08-28 2008-03-06 Akademia Medyczna Im. Piastow Slaskich We Wroclawiu A system and method for the extra-corporeal purification of blood of pathogenic enzymes

Also Published As

Publication number Publication date
DE2532883C2 (de) 1983-03-24

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69721223T2 (de) Membranaffinitätssystem und verfahren zu dessen verwendung
DE3837226C2 (de) Perfusionsgerät zum Züchten und Erhalten von Hepatocyten
DE69932984T2 (de) System und Behandlung zur Unterdrückung von Sepsis
DE69433356T2 (de) An der oberfläche modifizierte, biocompatible membranen
US6306454B1 (en) Method for producing improved medical devices and devices so produced
DE3310727A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur selektiven, extrakorporalen abtrennung pathologischer und/oder toxischer blutbestandteile
DE2725608A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen entfernen von blutsubstanzen in einem extrakorporalen kreislauf
DE69632476T3 (de) Behandlung von dilatierte kardiomyopathie durch entfernung von autoantikoerpern
US5004548A (en) Method and apparatus for rinsing and priming an exchanger
DE3302383C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Blutplasma
DE3412616A1 (de) Adsorbens fuer autoantikoerper- und immunkomplexe, dieses enthaltende adsorptionsvorrichtung und dieses enthaltender blutreinigungsapparat
WO1998046648A1 (de) Interaktionssystem zur präsentation und entfernung von substanzen
CH658376A5 (de) Vorrichtung zum nachweis von erregern im blut.
US8597516B2 (en) Methods and systems for colloid exchange therapy
DE2532883A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur selektiven veraenderung der blutfluessigkeit des stroemenden blutes von lebenden organismen
US5498340A (en) Processing of protein-containing body fluids
DE2732437B2 (de) Wasserunlösliches Haptoglobinpräparat und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2826416C3 (de) Vorrichtung zum Nachweis von Bakterien, Pilzen und Viren im Blut
DE3406562A1 (de) Membran fuer die inaktivierung von heparin in blut und blutfraktionen, verfahren zu ihrer herstellung, ihre verwendung und verfahren zur inaktivierung von heparin in blut und blutfraktionen
EP0327005B1 (de) Verfahren zur extrakorporalen Behandlung von Ascites-Flüssigkeit
DE102004037475A1 (de) Filtersystem zur membrangetrennten, adsorptiven Behandlung partikelhaltiger Flüssigkeiten
AT367795B (de) Verfahren zum nachweis von erregern im blut
RU1796192C (ru) Способ детоксикации организма
Russo et al. Artificial Excretion of Weakly Bound Middle Molecules by Hemoanadiafiltration
Dörp et al. Optimization of hemofilters for the development of implantable artificial kidneys

Legal Events

Date Code Title Description
8181 Inventor (new situation)

Free format text: ERFINDER IST ANMELDER

8181 Inventor (new situation)

Free format text: ERFINDER IST ANMELDER

8181 Inventor (new situation)

Free format text: ERFINDER IST ANMELDER

D2 Grant after examination
8363 Opposition against the patent
8365 Fully valid after opposition proceedings