DE2531233B2 - Fluorelastomerlatices und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Fluorelastomerlatices und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number
DE2531233B2
DE2531233B2 DE19752531233 DE2531233A DE2531233B2 DE 2531233 B2 DE2531233 B2 DE 2531233B2 DE 19752531233 DE19752531233 DE 19752531233 DE 2531233 A DE2531233 A DE 2531233A DE 2531233 B2 DE2531233 B2 DE 2531233B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fluoroelastomer
weight
latex
latices
emulsion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19752531233
Other languages
English (en)
Other versions
DE2531233A1 (de
DE2531233C3 (de
Inventor
Paul Jeffrey Wilminton Del. Arruda
Charles Launcelot Chester Va. Barber jun.
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by EI Du Pont de Nemours and Co filed Critical EI Du Pont de Nemours and Co
Publication of DE2531233A1 publication Critical patent/DE2531233A1/de
Publication of DE2531233B2 publication Critical patent/DE2531233B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2531233C3 publication Critical patent/DE2531233C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F214/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
    • C08F214/18Monomers containing fluorine
    • C08F214/22Vinylidene fluoride
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F6/00Post-polymerisation treatments
    • C08F6/14Treatment of polymer emulsions
    • C08F6/20Concentration

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
  • Polymerisation Methods In General (AREA)

Description

Die Industrien, die Fluorelastomerlatexmassen herstellen und verwenden, benötigen einen Fluorelastomerlatex, der nach langer Lagerzeit brauchbar bleibt und in verhältnismäßig kurzer Verweilzeit (z. B. etwa 5 bis 15 Minuten) in einem Emulsionspolymerisationsreaktor gebildet werden kann. Besonders erwünscht für gewisse Anwendungen ist ein Fluorelastomerlatex, der nach einer Lagerzeit von wenigstens 12 Monaten (vorzugsweise wenigstens 18 Monaten) bei Raumtemperatur noch brauchbar ist.
Gegenstand der Erfindung sind Fluorelastomerlatices und ein Verfahren zu ihrer Herstellung, wie in den Ansprüchen dargelegt
Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben.
Die Fluorelastomerkomponente des Latex gemäß der Erfindung ist ein elastomeres Copolymerisat aus Vinylidenfluorid und wenigstens einem anderen fluorhaltigen Monomeren. Das Fluorelastomere hat vorzugsweise einen VinylidenfluoridgehaJt von 25 bis 70 Gew.-%. Das »andere fluorhaltige Monomere« ist gewöhnlich ein äthylenisch ungesättigtes Monomeres, das wenigstens ein Fluoratom als Substituent an jjdem doppelt gebundenen Kohlenstoffatom enthält Als Copolymerisat ist vorzugsweise wenigstens eines der folgenden Polymerisate vorhanden: Copolymerisate aus Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen oder Pentafluorpropylen. Copolymerisate aus Vinylidenfluorid, Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen oder Pentafluorpropylen und Copolymerisate aus Vinylidenfluorid, einem Perfluoralkylperfluorvinyläther und Tetrafluoräthylen. Besonders bevorzugt wird ein Copolymerisat, das als einpolymerisierte Einheiten 25 bis 70 Gew.-% Vinylidenfluorid, 19 bis 60 Gew.-% Hexafluorpropylen und 3 bis 35 Gew.-% Tetrafluoräthylen enthält Sehr vorteilhaft sind ferner Copolymerisate, die als interpolymerisierte Einheiten 30 bis 70 Gew.-% Vinylidenfluorid und 70 bis 30 Gew.-% Hexafluorpropylen enthalten. Copolymerisate aus Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen werden in der US-PS 30 51 677 beschrieben. Copolymerisate aus Vinylidenfluorid, Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen sind Gegenstand der US-PS 29 68 649. Copolymerisate aus Vinylidenfluorid und Pentafluorpropylen werden in der US-PS 33 31 823 und
J5 Copolymerisate dieser beiden Komponenten mit Tetrafluoräthylen in der US-PS 33 35 106 beschrieben. Copolymerisate aus Vinylidenfluorid, einem Perfluoralkylperfluorvinyläther (mit 1 bis 5 C-Atomen im Alkylrest) und Tetrafluoräthylen werden in der US-PS 32 35 537 beschrieben.
Die neuen Latices enthalten das Copolymerisat (Fluorelastomeres) in einer Menge von 10 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Latices. Ein Copolymergehalt von 10 bis 35 Gew.-% bzw. von 40 bis 75 Gew.-% wird je nach Anwendungsgebiet bevorzugt.
Der Latex hat einen pH-Wert von 3 bis 7,
vorzugsweise von 4,5 bis 6,5. Der Latex enthält ferner 30 bis 400 Gew.-Teile, vorzugsweise 40 bis 225 Gew.-Teile Lithiumionen pro Million Gew.-Teile Latex. In einem typischen Latex ist festzustellen, daß zur Erzielung guter Ergebnisse ein geringerer Anteil des Lithiumions erforderlich ist, wenn das Fluorelastomere ein verhältnismäßig hohes Molekulargewicht hat, als wenn das Fluorelastomere ein etwas niedrigeres Molekulargewicht hat.
Die Lithiumionen sind im Latex als Folge der Zugabe von Lithiumhydroxyd oder einer anderen geeigneten Lithiumverbindung während der nachstehend beschriebenen Herstellung des Latex anwesend.
Der Latex enthält ferner ein übliches Aufrahmungsmittel in einer Menge von 0,07 bis 3 g/100 g des vorhandenen Fluorelastomeren. Auf das Aufrahmungsmittel wird nachstehend näher eingegangen.
Der Latex kann außerdem einen oder mehrere
b5 Zusatzstoffe, von denen bekannt ist, daß sie in Fluorelastomerlatices vorteilhaft sind, z. B. Füllstoffe, farbgebende Stoffe, oberflächenaktive Mittel und Vulkanisationsmittel enthalten. Wenn der Latex für die
Herstellung von rißfreien Fluorelastomerfolien verwendet werden soll, enthält er vorzugsweise ein geeignetes anionaktives Tensid, z. B. ein Gemisch von Mono- und Diestern von Phosphorsäure mit Nonylphenoxypolyäthylenoxyglykol mit einem mittleren Molekularge- wicht von 4000 bis 6000. Das Gewichtsverhältnis des Monoesters zum Diester in einem solchen Gemisch beträgt gewöhnlich 40:60 bis 60:40. Eine geringe Menge eines nichtionogenen oberflächenaktiven Mittels (z. B. des Oxyglykols) kann ebenfalls zusammen mit ;o dem anionaktiven Tensid verwendet werden. Beispielsweise können 0,1 bis 5% nichtionogenes oberflächenaktives Mittel, bezogen auf das Gewicht des anionaktiven Tensids, zugesetzt werden. Das oberflächenaktive Mittel kann zu jedem passenden Zeitpunkt während der Herstellung des Latex nach dem hier beschriebenen Verfahren, z. B. während oder nach jeder beliebigen Stufe des Verfahrens, vorzugsweise nach der Stufe (3), zugesetzt werden. Geeignet ist ein Gehalt des anionaktiven Tensids von 3 bis 10 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des im Latex vorhandenen Fluorelastomeren. Für viele Anwendungen ist der Latex auch dann sehr gut geeignet, wenn kein oberflächenaktives Mittel zugesetzt wird. Dies wird in Beispiel 1 veranschaulicht
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird zunächst eine wäßrige Emulsion von Monomeren, die zu einem Fluorelastomeren copolymerisierbar sind, hergestellt Dies ist die Stufe (A) des vorstehend beschriebenen Verfahrens. Diese Emulsion enthält die erforderlichen fluorhaltigen Monomeren in einer solchen Menge, daß der Gesamtgehalt der Emulsion an Monomerem 10 bis 35 Gew.-°/o beträgt Die Emulsion enthält außerdem einen anorganischen radikalbildenden Initiator in einer Menge, die die freiradikalische Emulsionscopolymerisation der Monomeren ermöglicht. Bei gewissen Anwendungen wird der Initiator in Kombination mit einem Reduktionsmittel verwendet. Die Wahl eines nach Art und Menge geeigneten Initiators, der den Erfordernissen einer bestimmten Anwendung genügt, ist dem Fachmann angesichts der Lehren der vorstehend gekannten US-Patentschriften, die als Fluorelastomere geeignete bekannte Vinylidenfluoridcopolymerisate betreffen, sowie der Lehren der US-PS 38 39 305 ohne Schwierigkeit möglich. Gegebenenfalls kann der Initiator in Kombination mit einem Reduktionsmittel und/oder einem Kettenübertrager gemäß den Lehren der genannten Veröffentlichungen des Standes der Technik einschließlich der US-PS 38 39 305 verwendet werden.
Die in der Stufe (A) hergestellte Emulsion enthält ferner 30 bis 100 Gew.-Telie, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-Teile, Lithiumionen pro Million Gew.-Teile Emulsion. Zur Einführung der Lithiumionen wird vorzugsweise so gearbeitet daß man die Emulsion mit Lithiumhydroxyd in einer solchen Menge mischt, daß die Emulsion einen pH-Wert von 2 bis 7, vorzugsweise von 3 bis 5 hat. Der erforderliche Lithiumionengehalt kann jedoch auch durch Zusatz einer beliebigen anderen geeigneten bekannten Lithiumverbindung, vorzugsweise eines wasserlöslichen Lithiumsalzes, eingeführt bo werden. Ein solches Salz kann in situ gebildet werden. Außer Lithiumhydroxyd eignen sich beispielsweise die folgenden Lithiumverbindungen: Lithiumacetat, Lithiumchlorid, Lithiumbromid, Lithiumformiat, Lithiumfluorid, Lithiumfluorsulfonat, Lithiumeitrat und Lithium- sulfat. In Kombination mit der Lithiumverbindung können zur Einstellung des pH-Wertes der Emulsion auf den vorstehend genannten Bereich Natriumhydroxyd oder andere geeignete Alkaliverbindungen, von denen bekannt ist daß sie zur Einstellung des pH-Werts von Emulsionen geeignet sind, verwendet werden.
In der Stufe (B) wird die Emulsion einer freiradikalischen Emulsionscopolymerisation in einer Reaktionszone unterworfen, indem sie bei einer Temperatur von 50 bis 135° C und unter einem Druck von 7 bis 140 kg/cm2 gehalten wird, wobei ein Fluorelastomerlatex gebildet wird. Es ist nicht notwendig, die Reaktion in der Stufe (B) in Gegenwart eines Inertgases durchzuführen.
In vielen Fällen wird das Verfahren vorzugsweise so durchgeführt, daß die Emulsionskomponenten der Stufe (A) kontinuierlich in die Reaktionszone eingeführt werden und die Copolymerisation in der Stufe (B) als kontinuierliches Verfahren durchgeführt wird, bei dem die Emulsion eine durchschnittliche Verweilzeit in der Reaktionszone von 5—30 Min, vorzugsweise von 8 bis 13 Minuten, hat Die durchschnittliche Verweilzeit kann durch Dividieren des Reaktorvolumens durch das Volumen des dem Reaktor mündlich zugeführten Wassers berechnet werden.
Nach der Stufe (B) wird der pH-Wert des Latex vorzugsweise auf 4,5 bis 7 eingestellt Dies geschieht vorzugsweise .durch Mischen von Lithiumhydroxyd mit dem Latex. Geeignet ist auch eine Methode, bei der Natriumhydroxyd oder eine andere geeignete Alkaliverbindung in Kombination mit Lithiumchlorid oder einer anderen Lithiumverbindung der vorstehend bei der Beschreibung der Bildung der Emulsion in der Stufe (A) genannten Art zugesetzt wird. Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, bei denen ein anionaktives Tensid zugesetzt wird, erfolgt die Zugabe dieses Tensids vorzugsweise vor dieser pH-Einstellung.
In der Stufe (C) wird dem Latex ein Aufrahmungsmittel in einer Menge von 0,07 bis 3 g (vorzugsweise 0,1 bis 0,6 g) pro 100 g des vorhandenen Fluorelastomeren zugesetzt Dies geschieht vorzugsweise nach der im vorstehenden Absatz beschriebenen Einstellung des pH-Werts. Bevorzugt als Aufrahmungsmittel wird Ammoniumalginat jedoch können auch Natriumalginat oder andere bekannte Aufrahmungsmittel verwendet werden.
Der in der Stufe (C) gebildete Latex hat einen verhältnismäßig niedrigen Gehalt an Fluorelastomeren (z. B. 10 bis 35 Gew.-%) und eignet sich ohne weitere Modifikation für Formgebungen.
Wenn ein Latexprodukt gemäß der Erfindung mit verhältnismäßig hohem Gehalt an Fluorelastomerem (z. B. 40 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 55 bis 70 Gew.-%) gewünscht wird, kann ein solcher Latex hergestellt werden, indem die zusätzlichen Stufen der Aufrahmung des in der Stufe (C) gebildeten Fluorelastomerlatex unter Bildung eines aufgerahmten Latex mit einem Gehalt an Fluorelastomerem von 40 bis 75 Gew.-% und Isolierung des aufgerahmten Latex hergestellt werden. Ein geeignetes bekanntes Verfahren zur Aufrahmung eines Latex wird in der US-PS 28 78 196 beschrieben. Nach der Zugabe einer geeigneten Menge des Aufrahmungsmittels wird das Gemisch stehengelassen, bis die Aufrahmung bis zum gewünschten Grad stattgefunden hat Nach der Aufrahmung ist die untere Flüssigphase eine konzentrierte Dispersion des Polymerisats (aufgerahmter Latex) und die obere Flüssigphase ein Serum, das Wasser und verschiedene Verunreinigungen enthält.
In der Stufe (E) wird der in der Stufe (D) gebildete aufgerahmte Latex abgetrennt oder isoliert. Dies kann nach Methoden, von denen bekannt ist, daß sie für die
Abtrennung einer FlOssigphase von einer anderen Flüssigphase geeignet sind, z. B. durch Dekantieren, geschehen. Wenn verhältnismäßig dicke Gießfolien hergestellt oder die Kosten des Transports des Latex so gering wie möglich gehalten werden sollen, ist der in dieser Weise gebildete feststoffreiche Latex vorteilhafter als ein Latex mit niedrigem Feststoffgehalt.
Gemäß der Erfindung können Fluorelastomerlatexmassen mit ausgezeichneter Lagerbeständigkeit und einem Fluorelastomerfeststoffgehalt innerhalb eines weiten Bereichs (von einem sehr hohen bis zu einem sehr niedrigen Feststoffgehalt) hergestellt werden, die für die Herstellung von Fluorelastomerfolien, Überzügen und Verbundplatten, die Fasern und als Bindemittel ein Fluorelastomeres enthalten, sehr vorteilhaft sind. Der Latex eignet sich sehr gut als Bindemittel für hitzebeständige Fasern (z. B. Asbest-, Glas- oder Polyimidfasern) bei der Herstellung von elastischen, hitzebeständigen Dichtungen und Isc liermaterialien. Auf Grund der Verwendung der Lithiumionen in aer vorgeschriebenen Weise in Kombination mit den anderen Bestandteilen ermöglicht das Verfahren gemäß der Erfindung die Herstellung dieser Fluorelastomerlatices mit verhältnismäßig kurzer Verweilzeit in dem zur Bildung des Copolymerisats verwendeten Polymerisationsreaktor. Hieraus ergibt sich ein großer wirtschaftlicher Vorteil. Ferner ermöglicht das Verfahren auch ohne Zusatz einer oberflächenaktiven Verbindung die Herstellung von Latexmassen, die auch nach langer Lagerzeit brauchbar bleiben. Ein typischer Latex gemäß der Erfindung kann 12 Monate oder sogar 18 Monate oder noch länger ungefähr bei Raumtemperatur gelagert werden und ist dann immer noch für die vorstehend genannten Anwendungszwecke geeignet. Dieser Vorteil ist wichtig für die Herstellung, den Versand, den Einkauf oder die Verwendung von Fluorelastomerlatexmassen und sehr überraschend. Es liegt auf der Hand, daß ernste finanzielle Verluste eintreten können, wenn eine ansehnliche Menge des Fluorelastomerlatex während der Lagerung unbrauchbar wird, bevor man in der Lage oder bereit ist, ihn für den vorgesehenen Zweck zu verwenden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert. In diesen Beispielen beziehen sich alle Mengenangaben auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Beispiel 1
Ein Fluorelastomerlatex mit verhältnismäßig hohem Gehalt (69,1%) an Fluorelastomerem wird nach einem Verfahren, das aus den folgenden Arbeitsgängen besteht, hergestellt:
1) In einen 1-1-Druckreaktor aus nichtrostendem Stahl (Polymerisationsreaktionszone) werden kontinuierlich stündlich 844 g Vinylidenfluorid, 617 g Hexafluorpropylen und 390 g Tetrafluoräthylen als Monomere eingeführt, während der Rührer des Reaktors zur guten Vermischung des Reaktorinhalts mit 900 UpM betrieben und der Inhalt des Reaktors bei 128°C unter einem Druck von 63 kg/cm2 gehalten wird, so daß das in der nachstehend beschriebenen Stufe (2) gebildete Reaktionsgemisch beim Durchgang durch den Reaktor einer Emulsionspolymerisationsreaktion unterworfen wird. Die Verweilzeil im Reaktor beträgt 9 Minuten auf der Grundlage des Verhältnisses des 1-l-Reaktors zu der austretenden Emulsionsmenge (oder eingesetzten Wassermenge) von 7 1 pro Std.
2) Während der Stufe (1) werden dem Reaktor stündlich durch eine erste Dosierpumpe eine Lösung von 3,92 g Ammonhnnpersulfat in 3409 ml destilliertem Wasser und gleichzeitig durch eine zweite Dosierpumpe stündlich eine Lösung von 7,64 g Lithiumhydroxyd und 4,65 g Natriumsuifit in 3670 ml Wasser zugeführt Das Reaktionsgemisch hat einen pH-Wert von 33- Das im Reaktor gebildete Reaktionsgemisch (Emulsion) hat einen
to Gehalt an Lithiumionen von 43 Teilen pro Million
Teile Emulsion.
3) Der während der Arbeitsgänge (1) und (2) gebildete Copolymerlatex wird kontinuierlich aus dem Reaktor abgezogen, wobei der Latex zuerst durch ein Rückdruckregelventil geleitet wird, das so eingestellt ist, daß der gewünschte Reaktordruck von 63 kg/cm2 aufrechterhalten wird.
4) Nachdem der während der ersten fünf Verweilzeiten gebildete Latex verworfen worden ist, wird die gewünschte Latexmenge aufgefangen und zur Erzielung von Gleichmmäßigkeit durchgemischt. Der Latex hat einen pH-Wert von 3,3, einen Lithiumionengehalt von 43 Teilen pro Million und einen Gehalt an Copolymerfeststoffen von 20,45%.
5) Der Latex wird durch ein 5O^-Filter gegossen.
6) Dem erhaltenen Latex wird allmählich eine 10%ige wäßrige Lithiumhydroxydlösung in einer solchen Menge zugesetzt, daß der pH-Wert des Latex auf 6,0 erhöht wird.
Jn 7) Mit dem erhaltenen Latex werden 101 einer l%igen wäßrigen Natriumalginatlösung (Aufrahmungsmittel) pro 100 I Latex gemischt.
8) Man iäßt das Gemisch 16 Stunden bei 22° C stehen.
9) Man trennt den aufgerahmten Latex durch J5 Abgießen der oberen Serumschicht ab und gießt
den aufgerahmten Latex durch ein Gazefilter, nachdem er mit 10%iger Lithiumhydroxydlösung auf einen pH-Wert von 6,4 eingestellt worden ist.
Der aus der Stufe (9) als Produkt erhaltene Latex
in enthält 69,1% des Fluorelastomeren und 55 Teile Lithiumionen pro Million Teile Latex und hat eine Brookfield-Viskosität von 133 cP (Spindel Nr. 2 bei 30 UpM). Das Fluorelastomere ist ein Copolymerisat, das als einpolymerisierte Einheiten 45% Vinylidenfluorid,
**> 30% Hexafluorpropylen und 25% Tetrafluoräthylen enthält.
Für Verwendungszwecke, bei denen ein etwas
dunkler aussehendes Produkt nicht zu beanstanden ist, kann das in der Stufe (7) verwendete Ammoniumalginat
r><> ganz oder teilweise durch Natriumalginat ersetzt werden.
Für bestimmte Anwendungen ist es zweckmäßig, dem Latex ein oder mehrere Vulkanisationsmittel, Füllstoffe und/oder farbgebende Mittel zuzusetzen, deren Eigr>5 nung für Fluorelastomerlatices bekannt ist.
Der gemäß Beispiel I hergestellte Latex kann für die Herstellung von hochwertigen, mit dem Fluorelastomeren verstärkten Asbestplatten mit hoher Festigkeit, Dehnung und Undurchlässigkeit für fließfähige Medien ho verwendet werden. Hierzu bildet man eine 4%ige wäßrige Aufschlämmung von Asbestfasern, die eine geringe Menge eines geeigneten oberflächenaktiven Mittels enthält, mischt den Latex (mit oder ohne Verdünnung) mit der Asbestaufschlämmung, senkt den i'r> pH-Wert des Gemisches mit wäßriger Alaunlösung auf 4,5, formt das Gemisch nach einer für die Herstellung von Asbestplatten geeigneten Methode zu Platten, trocknet die erhaltenen Platten in einem Walzentrock-
ner und preßt sie auf die gewünschte Dicke. Bei einem typischen Herstellungsverfahren wird der Latex in einer solchen Menge verwendet, daß das Produkt 20 Teile Fluorelastomeres pro 100Teile Asbest enthält.
Der gemäß Beispiel 1 hergestellte Latex kann für die vor den Beispielen genannten Zwecke verwendet werden. Überraschenderweise ist der Latex nach Lagerung für 21 Monate bei 22° C noch ungefähr ebenso brauchbar wie der frisch hergestellte Latex. Wenn die Fluorelastomerkomponente sich teilweise abgeschieden hat, läßt sie sich leicht und einwandfrei durch kurzes Rühren des Latex erneut dispergieren. Es ist überraschend, daß das Fluorelastomere sich nach einer so langen Lagerzeit leicht erneut dispergieren läßt.
Wenn der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wiederholt wird, jedoch unter Ersatz des Lithiumhydroxyds durch genügend Natriumhydroxyd in den Stufen (2), (6) und (8), um den vorgeschriebenen pH-Wert einzustellen, und der erhaltene Latex nach einer Lagerzeit von 9 Monaten bei 22° C untersucht wird, ist festzustellen, daß der Latex nicht mehr brauchbar ist, weil das Fluorelastomere am Boden des Behälters sich nicht mehr zur Bildung eines brauchbaren Latex erneut dispergieren läßt
Beispiel 2
Ein Fluorelastomerlatex, der einen wesentlich niedrigeren Gehalt an Fluorelastomeren als das gemäß Beispiel 1 hergestellte Produkt (18%) hat, wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt, wobei jedoch die Stufen (8) und (9) weggelassen werden und eine zusätzliche Stufe (5a) unmittelbar nach der Stufe (5) eingefügt wird. Die Stufe (5a) besteht darin, daß ein anionaktives Tensid in einer Menge von 4 Teilen pro 100 Teile des vorhandenen Fluorelastomeren zugesetzt wird. Dieses oberflächenaktive Mittel ist ein Gemisch von Mono- und Diestern von Phosphorsäure mit Nonylphenoxypolyäthylenoxyglykol, wobei das Gewichtsverhältnis des Monoesters zum Diester im Gemisch etwa 50 :50 beträgt und das Gemisch ein mittleres Molekulargewicht von etwa 5000 hat.
Der erhaltene Fluorelastomerlatex eignet sich zur Herstellung von rißfreien Fluorelastomerfolien und -überzügen. Es kann zur Herstellung von mit dem Fluorelastomeren verstärkten Asbestplatten in ungefähr der gleichen Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, verwendet werden.
Beispiel 3
Ein Fluorelastomerlatex mit verhältnismäßig hohem
π Gehalt an Fluorelastomerem (67%) und den Eigenschafter, und Verwendungsmöglichkeiten, die in Beispiel 2 beschrieben wurden, wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt mit dem Unterschied, daß eine zusätzliche Stufe (5a), die in Beispiel 2 beschrieben wurde und in der ein anionaktives Tensid dem Latex ?ugesezt wird, unmittelbar nach der Stufe (5) eingefügt wird. Wenn eine 1,2 mm dicke Fluorelastomerfolie durch Gießen einer Schicht des gemäß Beispiel 3 erhaltenen Produkts und Trocknen hergestellt wird, ist die Folie rißfrei.
Es ist offensichtlich, daß das in den Beispielen 2 und 3 beschriebene Verfahren zur Herstellung von Latices vorteilhafter ist als ein zur Herstellung eines Fkiorelastomerlatex für die Herstellung rißfreier Folien geeignetes Verfahren, bei dem zuerst eine Lösung des Fluorelastomeren in einem organischen Lösungsmittel hergestellt und anschließend eine wäßrige Dispersion des Fluorelastomeren gebildet und das organische Lösungsmittel vor dem Aufrahmen des Latex entfernt
)5 werden muß.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Fluorelastomerlatices in Form einer wäßrigen Dispersion eines elastomeren Copolymerisate aus Vinylidenfluorid und wenigstens einem anderen fluorhaltigen Monomeren sowie gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion
a) aus 10 bis 75 Gew.-% des Copolymerisate und
b) 30 bis 400 Gew.-Teilen Lithiumionen pro Million Gew.-Teile der Dispersion sowie
c) 0,07 bis 3,0 g eines üblichen Aufrahmungsmittels pro 100 g des elastomeren Copolymerisats, Rest Wasser, besteht und einen pH-Wert von 3 bis 7 aufweist.
2. Fluorelastomerlatices nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 3 bis 10 g eines üblichen anionaktiven Tensids pro 100 g des elastomeren Copolymerisats enthalten.
3. Verfahren zur Herstellung von Fluorelastomerlatices nach Ansprüchen 1 und 2 durch
A) Bildung einer zu einem Fluorelastomeren copolymerisierbare Monomere enthaltenden wäßrigen Emulsion mit einem pH-Wert von 2 bis 7, die
a) Vinylidenfluorid und wenigstens ein anderes fluorhaltiges Monomeres in einer solchen Menge, daß der Gehalt der Emulsion an Monomeren insgesamt 10 bis 35 Gew.-% beträgt, und
b) einen üblichen anorganischen, freie Radikale bildenden Initiator enthält, und
B) Polymerisation der Emulsion in einer Reaktionszone bei einer Temperatur von 50 bis 135°C und einem Druck von 7 bis 140 kg/cm2 unter Bildung eines Fluorelastomerlatex,
dadurch gekennzeichnet, daß man der Emulsion 30 bis 100 Gew.-Teile Lithiumionen pro Million Gew.-Teile Emulsion und dem erhaltenen Fluorelastomeren ein übliches Aufrahmungsmittel in einer Menge von 0,07 bis 3,0 g pro 100 g des in der Dispersion vorhandenen Fluorelastomeren zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die gebildeten Fluorelastomerlatices auf bekannte Weise aufrahmt bis zu einem Fluorelastomergehalt von 40 bis 75 Gew.-% und die aufgerahmten Latices auf bekannte Weise isoliert
5. Verfahren nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Fluorelastomerlatices vor der Einstellung des pH-Wertes mit Lithiumhydroxyd 3 —10 g eines üblichen anionaktiven Tensids pro 100 g des in der Dispersion vorhandenen Fluorelastomeren zusetzt.
DE19752531233 1974-07-15 1975-07-12 Fluorelastomerlatices und Verfahren zu ihrer Herstellung Expired DE2531233C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US48852874A 1974-07-15 1974-07-15

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2531233A1 DE2531233A1 (de) 1976-01-29
DE2531233B2 true DE2531233B2 (de) 1981-10-01
DE2531233C3 DE2531233C3 (de) 1982-05-27

Family

ID=23940022

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19752531233 Expired DE2531233C3 (de) 1974-07-15 1975-07-12 Fluorelastomerlatices und Verfahren zu ihrer Herstellung

Country Status (10)

Country Link
JP (1) JPS5134292A (de)
BE (1) BE831353A (de)
BR (1) BR7504434A (de)
CA (1) CA1052488A (de)
DE (1) DE2531233C3 (de)
FR (1) FR2278714A1 (de)
GB (1) GB1475623A (de)
LU (1) LU72969A1 (de)
NL (1) NL158817B (de)
SE (1) SE424080B (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2006188556A (ja) * 2004-12-28 2006-07-20 Daikin Ind Ltd 含フッ素ポリマー水性分散液製造方法
US20080146757A1 (en) * 2006-12-19 2008-06-19 Lyons Donald F Process for producing fluoroelastomers
US20080194769A1 (en) * 2007-02-08 2008-08-14 Lyons Donald F Process for coagulating fluoroelastomers

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1078329B (de) * 1955-04-27 1960-03-24 Du Pont Verfahren zur Herstellung eines elastischen Mischpolymerisats aus Vinylidenfluorid und einem anderen Fluorolefin
US2968649A (en) * 1958-12-04 1961-01-17 Du Pont Elastomeric terpolymers

Also Published As

Publication number Publication date
NL158817B (nl) 1978-12-15
FR2278714B1 (de) 1977-12-16
NL7508394A (nl) 1976-01-19
JPS5134292A (ja) 1976-03-23
GB1475623A (en) 1977-06-01
LU72969A1 (de) 1976-05-31
SE424080B (sv) 1982-06-28
SE7508034L (sv) 1976-01-16
JPS5246996B2 (de) 1977-11-29
DE2531233A1 (de) 1976-01-29
CA1052488A (en) 1979-04-10
AU8299275A (en) 1977-01-20
DE2531233C3 (de) 1982-05-27
BR7504434A (pt) 1976-07-06
FR2278714A1 (fr) 1976-02-13
BE831353A (fr) 1976-01-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0129699B2 (de) Verfahren zur Herstellung bi- oder polymodaler wässriger Kunststoffdispersionen
EP0567819B1 (de) Wässrige Polymerisatdispersion
DE1495428B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisat-Latex
DE926043C (de) Verfahren zur Herstellung von waessrigen Dispersionen von Polymeren und Mischpolymeren von Vinylchlorid
EP0568834A1 (de) Wässrige Polymerisatdispersion
DE2515109A1 (de) Verfahren zur herstellung einer stabilen polymeremulsion
DE1645010A1 (de) Verfahren zur Polymerisation und Copolymerisation von halogenierten Olefinen
DE2150090C3 (de) Verfahren zum Koagulieren eines Dienkautschuklatex
DE1059614B (de) Verfahren zum Herstellen von Gebilden, wie Fasern, Folien oder Platten, aus einem Gemisch von Polymeren
DE1520179B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Acrylnitril-Butadien- Vinylaromat-Polymerisats
EP0090142B1 (de) Verfahren zur Herstellung von verpastbaren Polymeren des Vinylchlorids
DE2402958C3 (de) Verfahren zum Koagulieren von synthetischen Latices aus Homopolymeren von Butadien und Styrol sowie Copolymeren von Butadien Styrol
DE2423826A1 (de) Verfahren zur herstellung eines von oberflaechenaktivem mittel freien latex
DE2531233C3 (de) Fluorelastomerlatices und Verfahren zu ihrer Herstellung
US3962169A (en) Fluoroelastomer latex containing lithium ion and a creaming agent and process for preparation thereof
DE1620839C3 (de) Verfahren zur Konzentrierung eines wäßrigen Latex
EP0547324B1 (de) Verfahren zur Herstellung grossteiliger, wässriger Kunststoffdispersionen
DE2060659C2 (de) Verfahren zur Polymerisation von Chloropren
DE2815098A1 (de) Verfahren zur herstellung von kautschukpulver
EP0108884B1 (de) Verfahren zur Herstellung von verpastbaren Polymeren des Vinylchlorids
DE1720897C3 (de) Verfahren zum Polymerisieren von äthylenisch ungesättigten Monomeren in wäßriger Emulsion
DE1006159B (de) Verfahren zur Suspensions-Polymerisierung von Vinylmonomeren
DE1519415C3 (de) Verfahren zur Herstellung wäßriger Emulsionen
DE60034583T2 (de) Verfahren zur herstellung einer elastischen fluorcopolymerzusammensetzung
DE1719091A1 (de) Polymerloesungen

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee