DE2528943C3 - Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung - Google Patents
Teilweise abbeizbare MehrschichtlackierungInfo
- Publication number
- DE2528943C3 DE2528943C3 DE19752528943 DE2528943A DE2528943C3 DE 2528943 C3 DE2528943 C3 DE 2528943C3 DE 19752528943 DE19752528943 DE 19752528943 DE 2528943 A DE2528943 A DE 2528943A DE 2528943 C3 DE2528943 C3 DE 2528943C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- layer
- layers
- intermediate layer
- paint
- polyurethane
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B05—SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D—PROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D7/00—Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials
- B05D7/50—Multilayers
- B05D7/56—Three layers or more
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B05—SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D—PROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05D5/00—Processes for applying liquids or other fluent materials to surfaces to obtain special surface effects, finishes or structures
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/30—Low-molecular-weight compounds
- C08G18/32—Polyhydroxy compounds; Polyamines; Hydroxyamines
- C08G18/3203—Polyhydroxy compounds
- C08G18/3206—Polyhydroxy compounds aliphatic
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/40—High-molecular-weight compounds
- C08G18/42—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain
- C08G18/4236—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain containing only aliphatic groups
- C08G18/4238—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain containing only aliphatic groups derived from dicarboxylic acids and dialcohols
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D175/00—Coating compositions based on polyureas or polyurethanes; Coating compositions based on derivatives of such polymers
- C09D175/04—Polyurethanes
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G2150/00—Compositions for coatings
- C08G2150/90—Compositions for anticorrosive coatings
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)
- Laminated Bodies (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Mehrschichtlackierungen, vorwiegend auf Basis von Polyurethanharzen, die es
gestatten, selektiv nur die Polyurethandeckschichten abzubeizen.
Bei der Außenbeschichtung von Flugzeugen ist nach
einiger Zeit wegen der extremen Abnutzung der Decklackschicht eine Neulackierung erforderlich. Der
Lackaufbau solcher Lackierungen ist relativ kompliziert, um vor allem eine möglichst hohe Gebrauchsdauer
zu gewährleisten. So wird normalerweise das vorbehandelte Aluminium mit einer Wash-Primer-Schicht, der
weitere Schichten mit besonders guter Haftfestigkeit und gutem Korrosionsschutz folgen, beschichtet. In der
Regel folgt auf den Primer eine aus mehreren Schichten bestehenden Polyurethanlackierung. Die erste Schicht
enthält meistens als rostschützendes Pigment Strontiumchromat.
Ist eine Ausbesserungslackierung notwendig, so werden bisher mit Abbeizmitteln sämtliche Schichten
abgelöst und es muß ein vollständig neuer Lackieraufbau geschaffen werden. Mitunter wird auch versucht, die
Lackierung durch Schleifen zu entfernen. Dies hat aber den großen Nachteil, daß mitunter auch die Metall-Oberflächenbehandlungsschicht mit angeschliffen und
beschädigt wird. Die Nachteile dieser Verfahren sind groß. In jedem Fall wird der bisherige Lackaufbau
restlos entfernt und muß durch einen neuen ersetzt werden, was sehr aufwendig ist. Die Aufgabe besteht
deshalb darin, einen Lackieraufbau zu finden, der es gestattet, lediglich die letzte korrodierte Schicht durch
einfaches Abbeizen zu entfernen und daß bei diesem Abbeizen die darunterliegenden Schichten nicht angegriffen werden, so daß der gesamte Lackieraufbau
intakt bleibt und nur die äußere Schicht ersetzt werden muß.
Die Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst durch eine teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung
mit zwei Schichten aus vernetzten Polyurethanharzen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zwei
Polyurethanharzschichten eine nicht abbeizbare Zwi
schenschicht aus linearen, weitgehend unvernetzten,
elastischen Polyurethanharzen, die aus Diolen, modifizierten Diolen und Diisocyanaten erhalten werden,
deren K-Wert nach Fikentscher zwischen 4Cund 65
liegt und die bis zu 0,1% OH-Gruppen enthalten
können, angeordnet ist
Die Zwischenschicht wird erfindungsgemäß verwendet als festhaftende, nicht durch Abbeizmittel angreifbare Schutz- und Sperrschicht für die darunter angeordneten Grundierschichten beim Abbeizen der über der
Zwischenschicht angeordneten Decklackschicht. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden erhalten bei
Verwendung dieser Zwischenschicht zwischen zwei Schichten aus zu Makro-Molekülen vernetzten Polyurethanharzen.
Bei Verwendung der Zwischenschicht als Abbeizsperrschicht kann ohne weiteren Arbeitsaufwand nach
dem Entfernen der Deckschicht erneut auf die Abbeizsperrschicht eine neue Deckschicht aufgebracht
und gehärtet werden. Die erfindungsgemäße Zwischen
schicht wird von den Abbeizmitteln für den Decklack
nicht angegriffen und braucht deshalb auch nicht wieder neu aufgetragen zu werden. Wesentlich ist es jedoch,
daß die unter der Zwischenschicht befindlichen Lackschichten voll intakt bleiben und durch das
Abbeizmittel, das die Deckschichten entfernt, nicht angegriffen werden.
Die Herstellung von Mehrschichtlackierungen ist bekannt. Die Schichtstärken der einzelnen Schichten
richten sich nach der Art und Verwendung der
Lackierung. Als Außenbeschichtung für Flugzeuge und
Kraftfahrzeugkarosserien sind diese Schichten einer starken Abnutzung ausgesetzt. Dementsprechend sorgfältig muß bei der Herstellung einer Mehrschichtlackierung vorgegangen werden. So ist aus dem DT-Gbm
so 66 01 608 ein Schutzüberzug, insbesondre für die
Außenflächen von Kraftfahrzeugwagenkästen bekannt, bei dem zwischen zwei üblichen, verhältnismäßig harten
Lackschichten des Überzuges eine elastische Schicht in erheblicher Stärke angeordnet ist. Diese Zwischen
schicht kann aus einem Überzugsmittel auf Polyvinyl
chlorid-, Polyurethan- oder Epoxidbasis bestehen und hat die Aufgabe, den Wagenkasten vor Verschleißschäden infolge einer mechanischen Abriebs- oder Schlagbeanspruchung durch durch den Fahrtwind aufgewirbel-
te oder durch die Fahrzeugräder aufgeschleuderte Sandteilchen oder Steinsplitt zu schützen,
Die Zwischenschicht gemäß der vorliegenden Erfindung hat eine gänzlich andere Aufgabe. Durch die
besondere Auswahl eines ganz speziellen Polyurethanes harzes wird diese Schicht durch Abbeizmittel nicht
angreifbar und schützt die darunter angeordneten Grundierschichten beim Abbeizen der über dieser
Zwischenschicht angeordneten Decklackschicht.
Ein üblicher Lackieraufbau auf Aluminiumblech kann beispielsweise aus folgenden Schichten bestehen:
Nachdem Aluminiumblech einer üblichen Chromatvorbehandlung unterworfen wurde, bringt man zur
besseren Haftung einen Klebeprimer als geeigneten Haftvermittler für die Grundschicht als erstes auf.
Dieser besteht aus einer Epoxid-Phenolharz-Kombination
in einer Schichtdicke von 5 bis 6 μιτι. Dieser
Klebeprimer wird eingebrannt Anschließend erfolgt das Aufbringen einer geeigneten Polyurethanharzgrundierung,
die in der Regel noch Strontiumchromat als
Schutzpigment enthält. Diese Grundierung hat nach dem Aushärten eine Schichtstärke von 20 bis 30μηι.
Nach dem Aushärten wird in üblicher Weise ein pigmentierter oder nicht pigmentierter Polyurethanlack
als Decklack aufgebracht und ausgehärtet.
Ist die Decklackschicht inzwischen verwittert oder beschädigt, so muß die Lackierung entfernt werden. Als
Folge dieser Behandlung wird nicht nur die Decklackschicht entfernt, sondern der gesamte Aufbau. Hier
greift nun die Erfinduffg ein.
Vor dem Aufbringen der Decklackschicht wird die erfindungsgemäße Zwischenschicht auf die Polyurethanharzgrundierung
aufgebracht. Zur Herstellung dieser Schicht verwendet man beispielsweise die Lösung eines linearen, weitgehend unvernetzten elastischen
Polyurethanharzes, das bis zu 0,1% OH-Gruppen enthalten kann, in einem Gemisch aus Äthylenglykol
und Äthylenglykolazetat. Die Schicht wird physikalisch
an der Luft getrocknet. Es wird so viel der Lösung auf die Polyurethanharzgnindierung aufgebracht, daß nach
dem Trocknen eine Schichtstärke von ca. 25 μπι
entsteht. Auf diese Zwischenschicht wird dann die pigmentierte oder nicht pigmentierte Polyurethanlackschicht
als Decklack aufgebracht und gehärtet
Wird jetzt der Polyurethanharzdeckladi durch ein
normales Abbeizmittel entfernt, so wird die Zwischenschicht hierbei vom Abbeizmittel nicht angegriffen und
bleibt völlig intakt und erhalten. Die Zwischenschicht hat auf der Polyurethanharzgrundierung eine vorzügliehe
Haftung. Nach dem Entfernen der Abbeizflüssigkeit und dem Abspülen und Ablrocknen der Zwischenschicht
kann diese sofort wieder mit einem Polyurethanlack überlackiert werden. Es war überraschend und
nicht zu erwarten, daß diese erfindungsgemäße Zwischenschicht in der Lage ist, die Abbeizmittel von
einem Angriff auf die Polyurethanharzgrundierung abzuhalten. Es ist hier jetzt der Fall eingetreten, daß es
erstmalig möglich ist, 2 Schichten aus dem gleichen Harz selektiv zu behandeln und je nach Wunsch nur eine
Schicht zu entfernen. Die Einschaltung einer Zwischenschicht bedeutet eine erhebliche Einsparung an
Zeitaufwand und Materialkosten, ohne daß eine Qualitätseinbuße erfolgt. Dies stellt einen außerordentlichen
technischen Fortschritt dar.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Zwischenschicht garantiert außerdem noch zusätzlich einen
ausgezeichneten einwandfreien Verbund mit den einzelnen Polyurethanschichten. Hierdurch wird die
Korrosionsschutzwirkung des Lackieraufbaues noch eo verstärkt.
Es ist bekannt, daß bei den üblichen Abbeizverfahren, bei denen die gesamt» Lackierung entfernt wird, auch
die Metallvorbehandkmg leidet. Die Nachlackierungen
sind deshalb in der Flegel schlechter im Korrosionsschutz als die Erstlackierung. Durch die Verwendung
der erfindungsgemäßen Zwischenschicht konnte dieser Nachteil verhindert werden, weil die unter der
Zwischenschicht liegenden Lackschichten nicht angegriffen werden. Die Nachlaekierung ist in diesem Fall im
Korrosionsschutz genauso einwandfrei wie die Erstlakkierung.
Als filmbildendes Bindemittel für die Zwischenschicht wird ein lineares, weitgeheind unvernetztes elastisches
Polyurethanharz verwendet Solche Polyurethanharze sind bekanntlich Polyadditionsprodukte von Diisocyanaten
mit Verbindungen, die austauschbare H-Ätome nach Zerewitinoff enthalten. Nähere Einzelheiten
über Art und Herstellung solcher Polyurethane finden sich z. B. in dem Kunststoffhandbuch, Band VII,
erschienen im Karl Hanser Verlag, München mit dem Titel »Polyurethane«.
Lineare, weitgehend unvernetzte elastische Polyurethane
werden in bekannter Weise durch Polyaddition von aliphatischen und/oder aromatischen Diisocyanaten
an lineare, austauschbare Η-Atome nach Zerewitinoff enthaltende Dialkohole oder Polyester hergestellt.
Solche Polyester sind beispielsweise Polyester aus Adipinsäure und Glykolen wie Äthylenglykol oder auch
Propylenglykol.
Als aliphatische Diisocyanate sind geeignet 1,6-Diisocyanatohexan,
als aromatische Diisocyanate sind geeignet beispielsweise 1,4-Diisocyanato-benzol, 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan.
Die Diisocyanate sind handelsübliche Produkte, die sämtlich geeignet sind.
Besonders bevorzugt werden Polyurethane, die aus 1,4 Butandiol und 1,6-Diisocyanato-hexan entstehen,
sowie deren modifizierte Produkte mit anderen Glykolen. Das Molgewicht dieser Polyurethane liegt
zwischen 1500 und 4000, wobei die Polyaddition so weit durchgeführt ist, daß keine weiteren Reaktionsmöglichkeiten
von Isocyanaten mit Η-Atomen nach Zerewitinoff bestehen. Die Reaktionskomponenten werden
zweckmäßigerweise in äquiimolekularen Mengen verwandt, wobei die Diisocyainatkomponente bis etwa 0,1
Mol im Überschuß eingesetzt werden kann. Die erhaltenen Polyurethanhanx sind weitgehend unvernetzt.
Sie können bis zu 0,1% nich«. umgesetzte OH-Gruppen enthalten. Bevorzugt werden solche
unvernetzten Polyurethanharze, die eine starke Kristalüsationsneigung
aufweisen. Der K-Wert dieser Polyurethanharze nach Fikentscher (Cellulosechemie,
Band 13, Seite 58,1932) betrügt zwischen 40 und 65.
Zur Herstellung der Zwischenschicht kann man so verfahren, daß eine Lösung der linearen, weitgehend
unvernetzten elastischen Polyurethanharze in organischen Lösungsmitteln hergestellt wird. Man bevorzugt
eine Lösung, die zwischen 2 und 10% der Polyurethanharze enthält. Als Lösungsmittel wird ein Gemisch
bevorzugt aus Äthylacetat, ßutylacetat und Methylglykolacetit
im Verhältnis 1 : 2 :1 bis 2 :3 :2. Aus einer
solchen Lösung kann ein Überzug hergestellt werden. Es entsteht auf diese Weise ein durchsichtiger
Harzüberzug. In die Harzlösung können aber auch in der in der Lackindustrie üblichen Weise Pigmente und
Füllstoffe eingearbeitet werden. Dies geschieht mit Hilfe von Kugelmühlen, Sandmühlen, Dreiwalzenstühlen,
Perlmühlen usw. Man erhält dann eine Lackfarbe, die ebenfalls an Stelle des Klarlackes zur Herstellung
der Zwischenschicht verwendet werden kann. Das Aufbringen der Zwischenschicht aus dem flüssigen
Produkt geschieht mit Hilfe der Spritzpistole, des Gießens oder Tauchens. Die linearen Polyurethanharze
sind physikalisch trocknende Harze, das heißt, sie geben nach dem Trocknen und Abdunsten der Lösungsmittel
bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur
Filme mit elastischen Eigenschaften.
Im Gegensatz zu den für die erfindungsgemäße Zwischenschicht verwendeten Polyurethanharzen sind
die für die Grundierung und für die Decklackierung verwendeten Polyurethansysteme chemisch anders
aufgebaut. Während für die Zwischenschicht ein bereits fertiges Polyurethanharz verwendet wird, entstehen bei
den übrigen Lackschichten die Polyurethangruppen erst während des Aushärtens der Filme unter gleichzeitiger
Vernetzung.
Solche Polyurethanlacke sind bekannt. Die flüssigen Oberzugsmittel enthalten hydroxylgruppentragende
Alkydharze oder Polyesterharze. Vor der Verarbeitung dieser Oberzugsmittel werden ihnen Polyisocyanate
zugesetzt. Unmittelbar danach erfolgt die Verarbeitung dieser Produkte. Die Härtung des Oberzuges erfolgt
durch Vernetzung der Alkydharze i.iit den Isocyanaten
unter Bildung von Polyurethanen.
Lackierungen aus vernetzten Polyurethanlacken usw. allgemein aus Alkydharzen und Nitrozelluloselacken
werden in der Regel durch sogenannte lösende Abbeizmittel entfernt Dies sind Mischungen von
organischen Lösungsmitteln wie Aceton, Benzol, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff, oder Tetralin. Damn die Lösungsmittel
nicht so rasch verdunsten, mischt man ihnen oft Wachse oder Celluloseäther bei. Durch Zusatz von
Chlorkohlenwasserstoffen, wie z. B. Äthylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, o-Dichlorbenzol wird die Entflammbarkeit
der Abbeizmittel herabgesetzt. Netzmittelzusätze, z. B. Amine, Äthylenglykol-monomethyläthu
erleichtern das Eindringen. Als besonders wirksam hat sich ein Abbeizmittel aus chlorierten
Kohlenwasserstoffen und Alkoholen im Verhältnis von 7:1 bis 7 :3 erwiesen, wobei ein Teil der Alkohole,
zweckmäßigerweise 1 bis 2 Teile, durch aromatische Lösungsmittel, wie Toluol oder Xylol, ersetzt werden
kann. Geeignete Abbeizmittel enthalten zusätzlich Emulgatoren und Verdickungsmittel in Form von
Cellulosederivaten, wie Methylcellulose.
Bei Verwendung dieser Abbeizmittel werden lediglieh die aur der Zwischenschicht befindlichen äußeren
Lackschichten abgebeizt. Die Zwischenschicht selbst und die darunter liegenden Lackschichten werden
weder abgebeizt noch angegriffen oder auch nur aufgequollen. Die Zwischenschicht ist völlig unempfindlieh
gegen diese Art von Abbeizmitteln. Sie schützt dadurch die darunter befindlichen Lackschichten vor
der Einwirkung der Abbeizmittel und sperrt diese Schichten als sogenannte Abbeizsperrschicht völlig ab.
Nachdem die Oberfläche der Zwischenschicht von restlichen Abbeizmitteln und abgebeizten Deckschichten
gesäubert ist, kann die Zwischenschicht wieder mit einer neuen Deckschicht versehen werden.
Das vor Korrosion zu schützende Metall bildet mit den Grundschichten und der darüber befindlichen
Zwischenschicht praktisch einen neuen Werkstoff, der beliebig oft lackiert und abgebeizt werden kann, ohne
daß sich dieser Werkstoff verändert.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie einzuschränken. Unter Prozent f>o
werden Gewichtsprozent verstanden Teile sind Gewichtsteile.
Auf ein Aluminiumblech wird folgende Mehrschicht- ^ lackierung aufgebracht:
1. Haftgrundierung auf Basis eines Epoxid-Phenolharzes
in einer Schichtstärke von 5 bis 6 um.
2. Auf die eingebrannte Primerschicht wird ein Polyurethanharzlack folgender Zusammensetzung
aufgebracht:
75 Teile eines handelsüblichen Polyesterpolyols, 80prozentig in Äthylacetat, werden in einer
Kugelmühle mit 25 Teilen Strontiumchromat zu einer Lackfarbe vermählen. Vor dem Verarbeiten
gibt man 30 Teile ToIyI-Diisocyanat zu und beschichtet unmittelbar danach die eingebrannte
Epoxidharzschicht mit Hilfe einer Spritzpistole in einer solchen Menge, daß nach dem Aushärten des
Überzuges eine Schichtstärke von 20 bis 30 μιη entsteht
3. Auf die entstandene Polyurethanharzschicht wird eine Zwischenschicht als Abbeizsperrschicht aufgetragen.
Hierbei werden 5 Teile eines linearen, weitgehend unvernetzten, nicht reaktiven, elastischen
Polyurethans (Hydroxylgehalt ca. 0,1%, Dichte bei 20°C ca. 1,2 g/cm3, Lösungsviskosität ca.
12 Poise, gemessen als 15%ige Lösung in Methylethylketon bei 2O0C) i·. einer Mischung aus
224 Teilen Äthylacetat, 43 Teilen Butyiacetat und 24,5 Teilen Methylglykolacetat gelöst. Das Lösen
erfolgt unter Rühren innerhalb von 20 Stunden. Zu der etwas viskosen Lösung werden dann 2 Teile
Zinkchromat, 2 Teile Strontiumchromat und 2 Teile Blanc fixe hinzugefügt und in einer Kugelmühle fein
dispergiert. Diese Mischung wird mittels einer Spritzpistole auf die zu überziehende Polyurethanharzschicht
aufgespreizt Nach dem Trocknen an der Luft erhält man eine Schichtdicke von 20 bis
30μπι.
4. Auf die Zwischenschicht wird schließlich ein handelsüblicher Polyurethanhandecklack, der nach
Bedarf Pigmente oder färbende Bestandteile enthält und dem vor dem Verarbeiten ein
Isocyanathärter zugesetzt wurde, aufgebracht Die Schichtdicke dieses Decklackes beträgt nach dem
Härten 20 bis 45 m.
5. Nach 3monatiger Lagerung wird die Deckschicht abgebeizt. Dies geschieht durch Auftrag eines
Abbeizmittels aus
70 Teilen Methylenchlorid,
10 Teilen Methanol,
3 Teilen Methylcellulose,
10 Teilen Methanol,
3 Teilen Methylcellulose,
2 Teilen eines nicht ionogenen Emulgators (Fettalkohol-Äthylenoxid-Addukt
mit 25 Äthylenoxideinheiten pro Mol Fettalkohol),
25 Teilen Xylol.
25 Teilen Xylol.
Mittels Aufbürstens oder mittels Spritzauftrag und Einwirkenlassens des Abbeizmittels während 5 bis
40 Minuten wird die Deckschicht von der Zwischenschicht völlig abgelöst, ohne daß die
Zwischenschicht angegriffen wird. Nach Entfernen des Abbeizmittels und Reinigen und Trocknen der
Oberfläche kann die Zwischenschicht in üblicher Weise eine, neue unter 4 beschriebene Polyurethandecklackschicht
erhalten.
Beispiel 2
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Wird Beispiel 1 wiederholt mit dem Unterschied, daß die Zwischenschicht weggelassen wird, so werden durch
das Abbeizen in gleicher Weise alle Lackschichten in Mitleidenschaft eezoeen. so daß eine vollständige
Entfernung sämtlicher Lackschichten bis zum Metali
notwendig wird. Die Aluminiumoberfläche muß deshalb den vollständigen in Beispiel I beschriebenen Aufbau
erneut erhalten. Wie aus dem Beispiel I hervorgeht, ist dieses Verfahren nicht notwendig, wenn eine Zwischenschicht vor der Endlackierung zwischengeschaltet wird.
Claims (3)
1. Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung
mit zwei Schichten aus vernetzten Polyurethanharzen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zwei Polyurethanharzschichten eine nicht
abbeizbare Zwischenschicht aus linearen, weitgehend unvernetzten, elastischen Polyurethanharzen,
die aus Diolen, modifizierten Diolen und Diisocyanaten erhalten werden, deren K-Wert nach F i k e η t -scher zwischen 40 und 65 liegt und die bis zu 0,1 %
OH-Gruppen enthalten können, angeordnet ist
2.
Verfahren zur Herstellung einer teilweise
abbeizbaren Mehrschichtlackierung mit zwei Schichten aus vernetzten Polyurethanharzen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die beiden Polyurethanharzschichten eine Schicht
aus einem linearen, weitgehend vernetzten elastischen Polyurethanharz, das aus Diolen, modifizierten Diolen und Diisocyanaten erhalten wurde,
dessen K.-Wert nach Fikentscher zwischen 40
und 65 liegt und das bis zu 0,1% OH-Gruppen enthalten kann, aufgebracht wird, die es ermöglicht,
nur die oberste Polyurethanharzschicht mit üblichen Abbeizmitteln zu entfernen und durch eine neue
Schicht zu ersetzen.
3. Verwendung der Zwischenschicht aus linearen, weitgehend unvernetzten elastischen Polyurethanharzen, die aus Diolen, modifizierten Diolen und
Diisocyanaten erhalten werden, deren K-Wert nach Fikentscher zwischen 40 und 65 liegt und die bis
zu 0,1% OH-Gruppen enthalten können, nach Anspruch 1 als festhaftende, nicht durch Abbeizmittel angreifbare Schutz- und Sperrschicht für die
darunter angeordneten Grundierschichten beim Abbeizen der über der Zwischenschicht angeordneten Decklackschichten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752528943 DE2528943C3 (de) | 1975-06-28 | 1975-06-28 | Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752528943 DE2528943C3 (de) | 1975-06-28 | 1975-06-28 | Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2528943A1 DE2528943A1 (de) | 1976-12-30 |
DE2528943B2 DE2528943B2 (de) | 1977-11-10 |
DE2528943C3 true DE2528943C3 (de) | 1978-07-13 |
Family
ID=5950191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752528943 Expired DE2528943C3 (de) | 1975-06-28 | 1975-06-28 | Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2528943C3 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS61174232A (ja) * | 1985-01-28 | 1986-08-05 | Toyo Tire & Rubber Co Ltd | 金属とウレタンエラストマ−の接着方法 |
FR2675512A1 (fr) * | 1991-04-22 | 1992-10-23 | Map Sa | Composition d'une peinture polyurethanne dite couche barriere pour realiser un decapage selectif et rapide ou pour proteger des materiaux composites du decapant chimique. |
GB9620246D0 (en) | 1996-09-26 | 1996-11-13 | Courtaulds Plc | Improvements in or relating to coating substrates |
CA2948881C (en) * | 2014-06-06 | 2019-06-04 | Basf Coatings Gmbh | Selectively strippable coatings for metallic and plastic substrates |
-
1975
- 1975-06-28 DE DE19752528943 patent/DE2528943C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2528943B2 (de) | 1977-11-10 |
DE2528943A1 (de) | 1976-12-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP3152245B1 (de) | Selektiv abbeizbare beschichtungen für metall- und kunststoffuntergründe | |
DE2736542C2 (de) | Wärmehärtbares Spulenüberzugsgrundiermittel zum Grundieren von Metallspulenwerkstoff, Verfahren zu dessen Herstellung und Verfahren zum Auftragen des Spulenüberzugsmittels auf Metallspulenwerkstoffe | |
DE4111392A1 (de) | Verwendung von bindemittelkombinationen und ein verfahren zur herstellung von beschichtungen | |
EP1723209A1 (de) | Perhydropolysilazane enthaltende beschichtungen für metall- und polymeroberflächen | |
EP0787045A1 (de) | Füllstoffkomponente zur verwendung in wässrigen basislacken | |
DE3832470C2 (de) | ||
CH641199A5 (de) | Anstrichmittelsystem. | |
DE102014204592B4 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtlackierung aus OEM-Basislack/klarem Decklack sowie wasserbasierende Basislackzusammensetzung | |
EP0048498A1 (de) | Verfahren zum Aufbringen einer mehrschichtigen Lackierung auf ein Kraftfahrzeug | |
EP0047508B2 (de) | Hitzehärtbares Beschichtungsmittel und dessen Verwendung | |
DE2528943C3 (de) | Teilweise abbeizbare Mehrschichtlackierung | |
EP0698069B1 (de) | Füllstoffpaste zur verwendung in basislacken zur beschichtung von kunststoff- und metallsubstraten, basislacke sowie verfahren zur direktlackierung von metall- und kunststoffsubstraten | |
DE2826827C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von widerstandsfähig beschichteten Substraten und die dabei erhaltenen Substrate | |
DE3108861C2 (de) | ||
WO1990015090A1 (de) | Verfahren zur herstellung von steinschlagbeständigen beschichtungen | |
EP3320007B1 (de) | Beschichtungsmittelzusammensetzung zur herstellung abziehbarer und chemiekalienbeständiger beschichtungen | |
EP0328963B1 (de) | Verfahren zum Polieren von Lackoberflächen | |
DE3342266A1 (de) | Lack fuer rutschfeste beschichtungen | |
EP1223188B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von pulverlackierten Kunststoffprofilen | |
DE2261167A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines metallschichtstoffes und dieser schichtstoff | |
DE3919028A1 (de) | Ueberzugsmasse, verfahren zur herstellung von ueberzuegen und damit beschichtete substrate | |
DE1519028A1 (de) | Verbesserte UEberzuege fuer Grundmaterialien | |
WO2003093375A1 (de) | Beschichtete federn für fahrzeuge und verfahren zu ihrer herstellung | |
EP0144902B1 (de) | Gleitfähiges Elastomerteil | |
EP0143360B1 (de) | Beschichtungsmasse für Stahl und Eisen, deren Verwendung, und Verfahren zur Erzeugung eines Schutzüberzuges |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BASF LACKE + FARBEN AG, 4400 MUENSTER, DE |