DE2525847C2 - Mittel zum Inhibieren von unerwünschten Zuständen, die durch Ammoniak verursacht werden - Google Patents
Mittel zum Inhibieren von unerwünschten Zuständen, die durch Ammoniak verursacht werdenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Inhibieren von unerwünschten Zuständen, die durch Ammoniak verursacht
werden.
Die Entzündung der Haut des Beckenbereichs von Windeln tragenden Säuglingen und Kleinkindern ist gut
bekannt. Dieser als »Windelausschlag« bekannte Ent- so zündungszustand wird überwiegend durch Ammoniak
verursacht, das mindestens teilweise durch die bakterielle Zersetzung des in dem Urin vorhandenen Harnstoffs
gebildet wird und das durch die Windel sowie durch andere Gegenstände, wie Kleidungsstücke, Bettlaken
etc. in unmittelbarer Nähe des Beckenbereiches zurückgehalten wird. Der häufige Wechsel der Windeln
und die Verwendung von Pudern haben zu keiner vollständigen Lösung dieses Problems geführt. Der Kontakt
der Haut mit der urindurchtränkten Windei und anderen
Gegenständen kann nicht vollständig vermieden werden. Weiterhin können auch längere Kontaktzeiten
häufig nicht umgangen werden, beispielsweise während der Nacht. Ein ähnliches Problem stellt sich bei Patienten,
die an unfreiwilligem Harnabgang leiden und entsprechende Binden tragen müssen. Es besteht daher ein
Bedürfnis nach einem Mittel, mit dem die Bildung von
Ammoniak in der Windel, in Binden und in anderen
Es ist berichtet worden, daß Urin 2% Harnstoff und etwa 0,5% normales Stofiwechselaramoniak enthält
(West & Todd, Textbook of Bio-chemistry, Mac Millan, New York 1957). Somit kann, obwohl Ammoniak als
normales Stoffwechselprodukt in geringen Mengen in dem menschlichen Urin vorhanden ist, eine potentiell
große Menge Ammoniak durch die Einwirkung der Mikroorganismen auf den ausgeschiedenen Harnstoff
gebildet werden, was durch die folgende Gleichung verdeutlicht wird:
H2N
C=O + H2O
2 NH3 -<- CO3
H2N
Es ist zu ersehen, daß aus jeden: Harnstcffniolckü!
2 Moleküle Ammoniak gebildet werden. Es ist bekannt, daß nichtpathogene Mikroorganismen, wie im Darm
angesiedelte Mikroorganismen der Genera Proteus und Klebsiella, und im Boden vorkommende Mikroorganismen, wie Bacilli und Sarcina, unter Bildung von Ammoniak
auf Harnstoff einwirken.
Wenn die Umwandlung von Harnstoff zu Ammoniak verhindert werden könnte, ließen sich unerwünschte
Zustände, wie Entzündungen bei Kindern und an ungewolltem Harnabgang leidenden Patienten vermindern
oder vermeiden. Weiterhin könnte die Bildung unerwünschter Gerüche reduziert werden. Die Maßnahmen
müssen jedoch von solcher Art sein, daß durch das angewandte Mittel keine schädlichen oder unerwünschten
Wirkungen eintreten. Weiterhin sollten die Maßnahmen leicht an die derzeit angewandten Methoden
der Versorgung von Kindern und Patienten angepaßt werden können. Weiterhin ist es äußerst erwünscht, das
Ziel ohne die Abtötung dernichtpathogenen Mikrobenflora
zu bewirken. Wie gut bekannt ist, fördert die Abtötung
der nichtpathogenen Mikroorganismen die Einwanderung von opportunistischen Organismen, wie
pathogenen Bakterien, Fungi oder Hefen, deren Anwesenheit zu Dermatitis, Fieberzuständen, Entziindungszuständen
und anderen unerwünschten Reaktionen führen kann.
Aus der DE-OS 20 27 809 ist ein Mittel zum Absorbieren von Ammoniak für die Humanhvgjene bekannt.
Dieses Mittel soll also erst wirksam werden, nachdem Ammoniak gebildet worden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in der Humanhygiene beim Auftreten von Urin die Umwandlung
von darin enthaltenem Harnstoff unter Bildung von Ammoniak zu verhindern und gleichzeitig sicherzustellen,
daß die nichtpathogene Mikrobenflora dabei nicht abgetötet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mittel der eingangs genannten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es eine oder zwei auf die Stelle der Ammoniakbildung aufgebrachte, in einem Träger
dispergierte, eine oder mehrere Aminogruppen enthaltende Säureverbindung(en), deren Aminogruppe(n)
substituiert sein kann (können), ist (sind).
Bevorzugte Ausführungsformen dieses Mittels sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Ausdruck »Stelle der Ammoniakbildung« umfaßt den Bereich, in dem der Urin zurückgehalten
wird. Es gibt verschiedene Bereiche mit dieser Wirkung. Comit kann die Ammoniakbildung auf Hautoberflä-
chen erfolgen, die den Bereich umgeben, in dem der
Urin austritt Weiterhin kann sie auf Einrichtungen erfolgen,
die zur Aufnahme des Urins dienen, beispielsweise Windeln, Binden für an ungewolltem Harnabgang
leidenden Patienten, Bettkissen etc. Das Ziel kann da- s
durch erreicht werden, daß man eine Aminosäureverbindung mit einem für die topische Auftragung geeigneten
Trägermaterial auf den Beckenbereich aufbringt oder daß man sie in eine Windel, eine Windelhülle, eine
Binde für Patienten, die an ungewolltem Harnabgang leiden, Bettkissen etc. als Trägermaterial einarbeitet
Somit kann dieses Ziel ohne weiteres mit Hilfe von bestehenden Einrichtungen für die Versorgung von
Kindern und Patienten erreicht werden. Weiterhin wird die Inhibierung der Ammoniakbildung durch derart
geringe Mengen erreicht, daß unerwünschte Nebenreaktionen,
wie die Veränderung der Mikrobenflora oder eine Schädigung des Kindes oder des Patienten
vermieden werden.
Die für die Anwendung der Erfindung geeigneten
Aminosäureverbindungen besitzen in ihrer Struktur im allgemeinen mindestens eine Anordnung aus einer
Aminogruppe und einer Säuregruppe, die durch die folgende Formel wiedergegeben werden kann:
I /I
25
I /l\
—c-fc-4—
ι ν ι Λ«
ι ν ι Λ«
Die Säuregruppe irt vorzugsweise eine Carbonsäuregruppe
(-COOH), kann jedoch auch eine Sulfonsäuregruppe (-SO2OH) oder eine Pho&phonsäuregruppe
(-PO(OH)2) sein. Die Aminogruppe kann substituiert sein, und die Kohlenstoßkette kann weitere Gruppen,
wie Hydroxygruppen (-OH). Sulfhydrylgruppen (-SH) und Äthergruppen (-0-) aufweisen.
Eine wichtige Gruppe von die Bildung von Ammoniak inhibierenden Verbindungen sind die Aminopolycarbonsäureverbindungen.
Mit »Aminopolycarbonsäureverbindungen«
sind Verbindungen gemeint, an deren Aminostickstoffatom zwei oder mehrere Substituenteigruppen
der folgenden allgemeinen Formel gebunden sind
—c-Ccj—
I \ I Ai
COOH
und umfaßt auch Verbindungen mit mehr als einer
Aminogruppe. Der Ausdruck schließt auch die wasserlöslichen Salze ein. Bevorzugte Salze sind einwertige
Salze, wie Natrium- und Kaliumsalze. Die am besten bekannten Verbindungen dieser Klasse sind die Äthylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und deren Salze, die Diäthyleatriaminpentaessigsäure (DTPA) und deren
Salze und die N-Hydroxyäthyläthylendiamintriessigsäure
(HEDTA) und deren Salze. Diese Verbindungen sind im Handel erhältlich. Weitere typische Verbindungen
dieser Klasse sind die Triäthylentetraaminhexaessigsäure, die U-Diaminocyclohexan-N.N'-tetraessigsäure,
die Dihydroxyäthyläthylendiamindiessigsäure, die Iminodiessigsäure, die Hydroxyäthyliminodiessigsäure
und die Nitrilotriessigsäure und deren Salze sowie die analogen Propionsäurederivate.
Die Aminosäureverbindungen anderer Klassen umfassen die Hydroxyalkylaminosäuren, die SuIfhydry
!aminosäuren, die Aminosulfonsäuren, die Aminophosphonsäureverbindungen und Ätheraminosäuren, wie D-MethoxyäthyUminodiessigsäure, Äthylen-bis-(oxypropylaminodiessigsäure),
Äthylen-bis-(oxväthyliminodiessigsäure),
Aminomethylphosphonsäure-(N,N'-diessigsäure),
Aminoäthyl-N-methyliminodiessigsäure,
Äthylendiamintclra-(mcthylenphosphonsäure),
Cystein, ./t-Mercaptoäthyliminodiessigsäure,
jJ-Methylmercaptoätbyliminodiessigsäure
etc.
Es wird angenommen, daß die Aminosäureverbindung in der Weise wirkt, daß der notwendige metallische
Co-Faktor für die enzymatisch^ Bildung von Ammoniak entfernt oder abgefangen wird. Die erfinduagsgemäße
Verhinderung der Ammoniakbildung kanu ohne eine schädliche Wirkung auf die normale
Mikrobenflora bewirkt werden.
Die Wirksamkeit der Aminosäure verbindung auf die Kontrolle der Ammoniakbildung durch Mikroorganismen
kann durch das folgende Beispiel erläutert werden:
Man inkubiert eine 25-ml-Probe einer Harnstoffbrübe,
äit mit Proteus sp. inokuliert ist, eine zweite 25-ml-Probe,
die in ähnlicher Weise inokuliert ist und zusätzlich 0,2Gew.-% Dinatrium-äthylendiamintetraacetat
enthält, und eine nichtinokulierte Kontrollprobe während 24 Stunden bei 37° C und untersucht die Proben
anschließend auf die Anwesenheit von Ammoniak. Die Bestimmung erfolgt anhand von 10-ml-Proben mit
Hilfe der Methode der Zugabe von Standardammoniakreagenzien
bei einem pH-Wert von 12, wozu man eine Ammoniakelektrode mit einem Alizaringelb-Indikator
verwendet und die Veränderung des Elektrodenpotentials bei der Zugabe van Ammoniakionen bekannter
Konzentration bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind wie folgt:
Fröoc | 7« INM3 |
Kontrollbrühe | 0,057 |
0,049 | |
Mit Proteus inokulierte Brühe | 1,14 |
1,11 | |
Mit Proteus inokulierte und mit | 0,19 |
0,2% Na2EDTA versetzte Brühe | 0,19 |
45 Die Aminosäureverbindungen werden in solchen Mengen verwendet, daß sich eine Endkonzentration
von mindestens 0,01 Gew.-%, bezogen auf den ausgeschiedenen Urin, ergibt. Die obere Grenze ergibt sich
aufgrund von praktischen Überlegungen. Ganz allgemein gesprochen wird eine angemessene Inhibierung
bei Konzentrationen von etwa 0,5% erreicht. Es wird kein Vorteil darin gesehen, Mengen zu verwenden, die
5 Gew.-%, bezogen auf den ausgeschiedenen Urin, übersteigen.
Die genaue Menge der Säureverbindung in dem erfindungsgemäßen Mittel hängt von dessen Anwendungsmethode ab. So können sich die Mengen, die beim topischen
Auftragen, beispielsweise in einer Lotion oder einem Puder, verwendet werden, von jener Menge
unterscheiden, die in eine Wegwerfwindel eingearbeitet wird. Geeigneterweise werden nur solche Mengen im
Überschuß über die gewünschte Endkonzentration hinaus verwendet, die dazu dienen, den erwarteten oder
möglichen Verdünnungseffekt an der Stelle der Behandlung zu kompensieren. Im allgemeinen werden
mindestens 0,05 Gew.-% der Aminosäureverbindung in das Trägermaterial eingearbeitet. Die Menge hängt
jedoch auch von der Aminosäureverbindung ab. Es scheint so zu sein, daß man mit einer geringeren Menge
Tetranatrium-äthylendiamintetraacetat eine ähnliche Wirkung erzielen kann wie mit einer größeren Menge
Dinatrium-äthylendiamintetraacetat Wenn der Kon- s
takt direkt auf der Haut erfolgt,verwendet man die Aminosäureverbindung
vorzugsweise in einer Form, bei der ein pH-Wert in der Nähe des Neutralbereichs vorliegt
Für die Verwendung trägt man die Aminosäureverbindung geeigneterweise auf Windeln auf. Besonders
günstig ist das Einarbeiten in Wegwerfwindeln während der Herstellung dieser Produkte. Die üblichen
Wegwerfwindeln umfassen meist eine dünne, wasserdurchlässige Deckschicht (Hülle), die die innere Seite
der Windel, das heißt die Seite der Windel, die während is
deren Benutzung mit der Haut in Berührung steht, bedeckt,
ferner eine dünne (und in den meisten Fällen feuchtigkeitsundurchlässige) Rückschicht, die die
äußere, von der Haut abgewandte Seite der Windel bedeckt, und einen zwischen den inneren und äußeren
Deckschichten liegenden, stark absorbierenden Kern. Dieser besteht üblicherweise aus Faserschichten, beispielsweise
aus kardiertem Baumwollvlies, luftabgelagerten Cellulosefaservliesen, zerkleinerter Holzzellstoffwatte,
Gewebezellstoff oder ähnlichen Materialien, kann jedoch auch aus neueren synthetischen Materialien
bestehen, beispielsweise synthetischen Polymerisatschäumen
und -fasern.
Durch Auftragen der Aminosäureverbindung auf die Oberfläche des Kerns der Wegwerfwindeln oder auf die
Fasern der Hüllschichten der Windeln oder auf beides erhält man neue Produkte, die für das Inhibieren von
Entzündungen, schlechten Gerüchen und anderen, durch Ammoniak verursachten Problemen, geeignet
sind. Diese neuen Windein enthalten an der Oberfläche
die Aminosäureverbindung in einer Menge von 0,00016 bis 0,08 g/cm2. Vorzugsweise beträgt die Konzentration
der Aminosäureverbindung 0,008 g/cm2, obwohl auch höhere Konzentrationen angewandt werden können.
Die Aminosäureverbindung kann mit HiUe irgendeiner bekannten Methode zum Auftragen von Materialien
auf die Windel aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufsprühen einer wäßrigen oder lösungsmittelhaltigen
Lösung eines Aerosolnebels oder eines Pulvers. Als Treibmittel für Aerosole kann man z. B. Dichlordifluormethan
und Dichlortetrafluoräthan verwenden. Als Lösungsmittel kann man im wesentlichen
inerte Lösungsmittel einsetzen, wie Isopropanol. Die Anwendung eines Treibmittels oder eines inerten organischen
Lösungsmittels ist gegenüber einer wäßrigen so Lösung oder wäßrigen Suspension bevorzugt, da im
letzteren Fall nach dem Auftragen der Aminosäureverbindung ein aufwendiger Trocknungsvorgang notwendig
ist.
Weiterhin kann die Aminosäureverbindung in ähnlieher
Weise auf Windeleinlagen, die zusammen mit Stoffwindeln verwendet werden, oder auf Bettschutzüberzüge
etc. aufgebracht werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
kann die Aminosäureverbindung in Trägermaterialien eingearbeitet sein, die für eine topische Auftragung
geeignet sind, beispielsweise Puder, Lotionen, Cremes, Aerosolsprühmittel etc., so daß man Mittel
erhält, die zum Zeltpunkt des Wechsels der Windel auf die Haut aufgetragen werden können. In dieser Weise
bewirkt die Aminosäunverbindung in jenen Bereichen
auf der Hautoberfläche, wo ein Kontakt mit Urin wahrscheinlich ist, die Inhibierung der Umwandlung von
Harnstoff in Ammoniak mittels Enzymen von Mikroorganismen. Weiterhin können nach dem Einarbeiten
der erfindungsgemäß verwendeten Aminosäureverbindungen in Puderzubereitungen die Puder während des
Wechsels der Windeln auf übliche Windeln aufgebracht werden.
Wenn das Mittel eine weichgemachte Zubereitung, das heißt eine Lotion oder eine Creme ist, die gegebenenfalls
ein Treibmittel enthält, wird die Aminosäureverbindung in einer Menge von mindestens 2 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, zugesetzt Die Menge kann bis zu 10 Gew.-% betragen, ist
jedoch nicht auf diesen Wert beschränkt Wenn das Mittel in Form eines Puders vorliegt, wird die Aminosäureverbindung
in einer Menge von mindestens 0,01% zugegeben. Die obere Grenze wird durch praktische Überlegungen
bestimmt Es ist kein Vorteil darin zu sehen, Mengen 70η mehr als 10 Gew.-% der Aminosäureverbindung
zuzusetzen.
Wenn eine Lotion, eine Creme oder sin Aerosol hergestellt
wird, kann die Aminosäureverbindung in einem Lösungsmittel zugesetzt werden, das mit dem System,
in das es eingearbeitet wird, verträglich ist, beispielsweise
Wasser, Glycerin, Propylenglykol, Tripropylenglykolmethyläther,
Äthanol etc. Alternativ kann die Aminosäureverbindung dem Stoffgemisch am Ende zugesetzt und innig damit vermischt werden. Dies ist
das bevorzugte Verfahren zur Herstellung von Stäubepudern. Als Trägermaterialien kann man Salbenzusätze,
wie Polyoxyäthylensorbitanmonooleat, Polyoxyäthylensorbitantrioleat,
oberflächenaktive Mittel und Emulgatoren, wie Laurylsulfat, Natriumcetylsulfat,
Glycerylmonostearat, Diäthylaminoäthylalkylamidphosphat,
Isopropylmyristat, Octylalkohol, Glycerylester von Stearinsäuren und Glykoiester von Stearinsäuren,
Glykole, wie Propylenglykol und Sorbit, Alkohole, wie Äthanol und Isopropanol, höhere Fettsäuren,
wie Stearinsäure und Palmitinsäure, Duftstoffe, ätherische Öle, Treibmittel, wie halogenierte Kohlenwasserstoffe
(beispielsweise Dichlordifluormethan und Trichlorfluoräthan), Kohlendioxid und Stickstoff, feste
Verdünnungsmittel, wie Calciumcarbonat, Stärke, Bentonit oder Talkum, und Siliconfluids, wie Polysiloxanfluide,
verwenden. Die Auswahl des besonderen Trägermaterials hängt von dem Verwendungszweck ab. So
sollten bei der Herstellung von Hautpräparaten zur Bekämpfung von entzündlichen Hautzuständen höhere
Fettsäuren vermieden werden.
Man stellt eine Wegwerfwindel mit einem absorbierenden Kern aus zerkleinertem Holzzellstcff und einer
porösen Vliesstoffhülle her. Auf die obere Oberfläche des Holzzellstoffkerns trägt man Trinatrium-äthylendiamintetraaceta*
in einer Menge von 0,76 mg/cm2 der Oberfläche auf. Man bringt das Trinatrium-äthylendiamintetraacetat
in trockenem Zustand mit Hilfe eines Aerosolsprühnebels, der als Treibmittel Dichlordifluormethan
enthält, auf .den absorbierenden Kern auf, wonach man die Vliesstoffhülle wieder um den Kern
herum befestigt.
Man bereitet eine Wegwerfwindel ähnlich Beispiel 1, mit dem Unterschied, daß sowohl die obere Oberfläche
25 25 | 5 | 847 R |
Beispiel 6 | ί | i | Beispiel 7 | Gew.-% Vj | Man erhitzt den im folgenden angegebenen Be standteil A auf 72° C, |
Gew.-% ;(; | |
des Holzzellstoffkerns als auch die flüssigkeitsdurchläs | Zusetzen des Bestandteils B unter Rühren zu dem f | 2,5 H | erhitzt den im folgenden angegebenen Be- standteilB auf75°C, |
|||||||
I | sige Hülle mit Trinatrium-äthylendiamintetraacetat in | Man bereitet eine Körpercreme wie folgt: | s" | Bestandteil A und | 5·° ή ■in -i |
setzt den Bestandteil B unter Rühren dem Bestand teil A zu und |
3,0 η | |||
einer Menge von 0,155 mg/cm2 versehen werden. | Erhitzen des im folgenden angegebenen | ™/ Bestand- ·, |
1,0 | stellt den pH-Wert mit verdünnter Natriumhy- : | 1.3 I | |||||
I | 1 | teils A auf 70° C, | U | Einstellen des pH-Wertes mit verdünnter Natrium | 1,5 ;i | droxidlösung auf 5,3 ein. | 0,8 1 | |||
Beispiel 3 | 10 | Erhitzen des im folgenden angegebenen Bestand- μ | hydroxidlösung auf 5,5. | Bestandteil A | 1,1 J | |||||
2 | teilsBauf75°C, | 0,15 j | ||||||||
Man bereitet ein behandeltes Bettkissen in der Weise, | Bestandteil A | 0,05 ; | 0,15 j | |||||||
daß man eine 20%ige wäßrige Lösung von Trinatrium- | 3 | 0,05 I | ||||||||
äthylendiamintetraacetat auf ein Cellulosefasergewebe | I | |||||||||
aufträgt, um dieses mit Trinatriumäthylen-diamintetra- | 15 | 4 | 78,8 | |||||||
acetat zu imprägnieren, wonach man das Material an | 4,0 | 81,7 f ί |
||||||||
der Luft bei einer Temperatur von 600C trocknet und | 5,0 | 7,0 j | ||||||||
Cellulosefasern erhält, die Trinatrium-äthylendiamin- | ||||||||||
tetraacetat in einer Menge von 0,076 g/cm2 enthalten. | 20 | |||||||||
Cetylalkohol | ||||||||||
DCISpiCI H | Man kann eine als Körperlotion geeignete Lotion wie | Stearylalkohol | ||||||||
Cetylalkohol | folgt herstellen: | Isopropylmyristat | ||||||||
Man bereitet eine für das topische Auftragen geeig | 25 | Stearylalkohol | Leichtes Siliconöl | |||||||
nete Babylotion durch | iscprcpy'.ir.yrisist | 1. | Natriumsalz des Reaktionsprodukts | |||||||
1. Erhitzen des im folgenden angegebenen Bestand | Leichtes Siliconöl | 2. | von Milchsäure und Stearinsäure | |||||||
teils A auf 700C, | Natriumsalz des Reaktionsprodukts | 3. | Methylhydroxybenzoat | |||||||
2. Erhitzen des im folgenden angegebenen Bestand | 30 | von Milchsäure und Stearinsäure | 4. | Propylhydroxybenzoat | ||||||
teils B auf 72°C und | Methylhydroxybenzoat | |||||||||
3. Zusetzen des Bestandteils B zu dem Bestandteil A | Propylhydroxybenzoat | Bestandteil B | ||||||||
und Rühren bis zur Abkühlung der Mischung. | ||||||||||
Bestandteil A Gew.-% | 35 | Bestandteil B | ||||||||
Mineralöl 35,00 | ||||||||||
Lanolin 1,00 | Entionisiertes Wasser | |||||||||
Cetylalkohol 1,00 | Propylenglykol | |||||||||
Silikonfluid 5,00 | 40 | Dinatriumsalz von EDTA | ||||||||
SorbitäiiiüüüOOicäi (liichuGIiiäChcS, 2,10 | ||||||||||
oberflächenaktives Mittel) | ||||||||||
Polyoxyäthylenderivat von Sorbitan- 4,80 | 45 | |||||||||
monooleat (nichtionisches, oberflächenaktives Mittel) |
Entionwjertes Wasser | |||||||||
Bestandteil B | Dinatriumsalz von EDTA | |||||||||
Wasser 48,00 | 50 | Propylenglykol | ||||||||
Dinatriumsalz von EDTA 1,65 | ||||||||||
Tetranatriumsalz von EDTA 1,35 | ||||||||||
Sorbinsäure 0,10 | ||||||||||
Beispiel5 | 55 | |||||||||
I | ||||||||||
Durch gutes Vermischen der im folgenden angegebe | ||||||||||
nen Bestandteile erhält man einen für das topische Auf | ||||||||||
tragen auf den Körper geeigneten Puder: | 60 | |||||||||
Trinatrium-diäthylentriaminpenta- 5 g | ||||||||||
essigsäure | 65 | |||||||||
Stärke 305 g | ||||||||||
Talkum 9690 g | ||||||||||
i | ||||||||||
Man bereitet eine Aerosolzubereitung dadurch, daß man zunächst die im folgenden angegebenen Materialien
in den angegebenen Mengenverhältnissen vermischt:
10
Mikropulvensiertes Talkum | 2,50 |
Na3 EDTA | 2,50 |
Duftstoff | 0,16 |
Wasserfreies Äthanol | 0,20 |
Isopropylmyristat | 0,60 |
Anschließend bringt man die Mischung in Druckgeiäße
(Sprühdosen) ein und setzt die folgenden Treibmittel in den angegebenen Mengenverhältnissen zu:
15
20
Die herkömmlichen Verfahren zum Inhibieren der Ammoniakbildung durch Mikroorganismen wenden
mikrobizide Methoden an. Dagegen wird erfindungsgemäß die Inhibierung der Ammoniakbildung durch
Mikroorganismen erreicht, ohne daß die Mikroorganismen abgetötet werden. So zeigt sich, wenn man Proteus
mirabilis in heparinisiertem Blut bei 37°C mit oder ohne Zugabe von Dinatrium-äthylendiamintetraacetat
währc.d 24 Stunden wachsen läßt, keine nachteilige Wirkung auf das Wachstum der Organismen, was aus
der folgenden Tabelle hervorgeht:
Mit Proteus
mirabilis
mirabilis
υ oiunocn
Stunden
35
40
Kein Na2EDTA
2% Na2EDTA
2% Na2EDTA
100 XlO4 100 XlO4
182 X 107 231 X 107
45
50
55
60
65
Claims (6)
1. Mittel zum Inhibieren von unerwünschten Zuständen,
die durch Ammoniak verursacht werden, s das beim mikrobiologischen Abbau von Hamstoffin
ausgesctiiedenem Urin gebildet w*rd, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine oder zwei auf die Stelle der Ammoniakbildung aufgebrachte, in einem Träger dispergierte, eine oder mehrere Aminogruppen
enthaltende Säureverbindung(en), deren Aminogruppe(n) substituiert sein kann (können), ist
(sind).
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säureverbindung eine Aminopolycar- is
bonsäureverbindung ist
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aminopolycarbonsäureverbindung eine Äthyier.dismir.tetrsessigsäureverbir.dung ist.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säureverbindung in einer Menge von
mindestens 0,01 Gew.-%, bezogen auf den ausgeschiedenen Urin, vorliegt
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger ein Kissen oder eine Binde oder ein für die topische Auftragung geeignetes
Material ist
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5, wobei der Träger eine Wegwerfwindel ist, mit einer dünnen, wasserundurchlässigen
Rückschicht einer dünnen, feuchtigkeitsdurchlässigen
Deckschicht und einem zwischen der Deckschicht und der Rückschicht angeordneten absorbierenden Kern, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens in demjenigen Bereich der Oberfläche des absorbierenden Kerns oder der
feuchtigkeitsdurchlässigen Deckschicht, der bei der Verwendung der Wegwerfwindel zuerst mit Urin in
Berührung kommt, eine Aminogruppe enthaltende Säureverbindung in einer Menge von mindestens
0,00016 g/cm2 aufweist
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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ID=23900872
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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