DE2522159A1 - Isolierverglasung mit ultrarotreflektierender schicht - Google Patents

Description

PHILIPS PATENTYERWAiTUNG GMBH, 2 Hamburg 1, Steindamm 94

Isolierverglasung mit ultrarotreflektierender Schicht

Die Erfindung bezieht sich auf eine Isolierverglasung mit einer lichtdurchlässigen ultrarotreflektierenden Schicht.

Bei verschiedenen Anwendungen, z.B. im Hochbau, bei der photothermischen Wandlung der Sonnenenergie in Kollektoren und bei der Verminderung starker Wärmestrahlung durch Hitze-

PHD 75-067 . - 2 -

609848/0820

schilde besteht Bedarf an einer hochwärmeisolierenden transparenten Verglasung.

Eine derartige Verglasung soll z.B. bei Anwendung im Hochbau und bei Sonnenkollektoren das Sonnenlicht möglichst ungehindert hindurchlassen, jedoch eine Wärmeübertragung von innen nach außen weitgehend verhindern.

Von einer solchen Verglasung werden in der Praxis Transmissionswerte des sichtbaren Lichtes größer als 50 # und ein

<. 2 äußerst geringer Wärmedurchgang k = 0,7 W/m Grad erwartet. Der Idealfall wäre eine Wärmedurchgangs zahl vergleichbar mit

ο der einer gut wärmeisolierenden Wand mit k = 0,6 W/m G-rad.

Geringe Wärmedurchgangszahlen lassen sich mit einem Mehrscheibenisolierglas erreichen, in dessen Zwischenraum transparente Folien eingebracht sind (OE-PS 245 488). Wärmedurchgangszahlen um 0,7 werden bei dieser Anordnung aber erst mit mehr als sechs Folien erreicht. Das gesamte Fenster hat dann aber eine Lichtdurchlässigkeit von weniger als 50 #.

Ferner ist aus der DT-AS 1 509 721 ein Mehrscheibenisolierglas aus wenigstens zwei parallelen Glasacheiben bekannt, die einen Zwischenraum abschließen, der mit einem Gas mit einer kleineren Wärmeleitfähigkeit als Luft, z.B. Krypton, gefüllt ist, wobei mindestens eine der Glasscheiben an der Innenseite mit einer lichtdurchlässigen ultrarotreflektierenden Schicht, z.B. aus Zinndioxyd oder Indiumoxyd, versehen ist.

Bei Zweischeibenisolierglas mit Krypton als Füllgas stellt eine

ο
Wärmedurchgangszahl von 1,0 W/m .Grad den erzielbaren theore-

- 3 609848/0820

tischen Grenzwert dar. Dieser Grenzwert wird durch die optischen Eigenschaften der ultrarotreflektierenden Schichten und den Wärmeleitungs- und Konvektionseigenschaften des Gases im Zwischenraum bestimmt. Eine Verringerung des Zwischenraums zwischen den beiden Scheiben führt zwar zur Reduzierung des konvektiven Anteils, jedoch gleichzeitig zur Erhöhung des Wärmeleitungsanteils des Gases. Daher ist letztlich eine kleinere Wärmedurchgangszahl nicht zu erreichen.

Eine weitere Verbesserung könnte durch Ausschalten der Wärmeleitung und Konvektion des Gases erreicht werden, also durch Evakuieren des Zwischenraums zwischen den beiden Scheiben. Bei normalen Scheibenabmessungen mit Pensterflachen größer

als 1 m bedeutet das eine Flächenbelastung von etwa 10 Tonnen/m , die auch mit einer mechanischen Abstützung der beiden Scheiben gegeneinander nicht realisierbar ist.

Der Erfindung liegt"die Aufgabe zugrunde, eine Isolierverglasung mit kleiner Wärmedurchgangszahl und hoher Lichtdurchlässigkeit zu schaffen, die mechanisch einfach und stabil aufgebaut ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst," daß die Isolierverglasung aus einer Anzahl neben- und aneinanderliegender, verschlossener und evakuierter Glasrohre besteht, die auf ihrer Innenseite mit der ultrarotreflektierenden Schicht bedeckt sind.

- 4 _ 609848/0820

Als ultrarotreflektierende Schichten kommen solche aus Silber, Gold und Zinndioxyd, vorzugsweise aber aus Indiumoxyd, in Betracht .

Die evakuierten Glasrohre können lose nebeneinander angeordnet werden. Vorzugsweise sind sie jedoch durch Kleben oder Verschmelzen miteinander verbunden.

Da die Glasrohre evakuiert sind und somit kein Füllgas enthalten, wird der Wärmedurchgang einer derartigen Isolierverglasung ausschließlich durch die geringen Strahlungsverluste innerhalb der mit ultrarotreflektierenden Schichten versehenen Glasrohre bestimmt, zuzüglich der Wärmeleitungsverluste über die Glaswandung und der Wärmeleitungs- und Konvektionsverluste der Luft zwischen den einzelnen Glasrohren.

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß die Wärmeleitungsverluste außerhalb der Glasrohre (Glas- und Luftleitung) nicht größer sind als die geringen Strahlungsverluste innerhalb der Glasrohre. Bei einer Rohrabmessung von 65 mm Durchmesser und 1,2 mm Wandstärke, das entspricht einer Anzahl von 18 Rohren auf einen Meter, beträgt der resultierende k-Wert einer solchen Isolierverglasung etwa 0,8 W/m Grad.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Isolierverglasung nach der Erfindung sind die Glasrohre zwischen den Glasscheiben eines Zweischeibenisolierglases angeordnet. Hierbei kann der

6098A8/0820

Raum zwischen den "beiden Glasscheiben entweder mit trockener Luft oder einem Gas mit einer kleineren Wärmeleitfähigkeit als Luft gefüllt sein. Bei einer solchen Anordnung läßt sich mit den erwähnten Glasrohren eine Isolierverglasung mit einer Wärmedurchgangszahl von unter 0,7 W/m Grad erreichen.

Die Glasrohre können entweder unmittelbar an den Glasscheiben anliegen oder in einem Abstand zwischen 5 und 50 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 25 mm, von den Glasscheiben angeordnet sein.

Die Erfindung wird nunmehr anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Pig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Isolierverglasung nach der Erfindung.

In Fig. 2 ist - ebenfalls im Querschnitt - eine Isolierverglasung nach der Erfindung mit einem Zweischeibenisolierglas dargestellt.

Die Isolierverglasung nach Pig. 1 besteht aus mehreren neben- und aneinanderliegenden Glasrohren 1, die stirnseitig verschlossen und evakuiert sind. Auf ihrer Innenseite sind die Glasrohre 1 mit einer ultrarotreflektierenden Schicht 2, z.B. aus Ιη«0,, bedeckt. Die Glasrohre 1 können lose aneinander-

• - 6 609848/0820

liegen oder durch Kleben oder Verschmelzen o.dgl. miteinander verbunden sein.

Gemäß Fig. 2 sind die nebeneinanderliegenden evakuierten und mit einer ultrarotreflektierenden Schicht 2 versehenen Glasrohre 1 zwischen den Glasscheiben 3 eines Zweischeibenisolierglases angeordnet. In diesem Pail ist zwischen den Glasrohren 1 und den Glascheiben 3 ein Abstand eingehalten.

Bei einer praktischen Ausführungsform betrug der Durchmesser der Glasrohre 1 60 mm, ihre Wandstärke 1 mm und ihre Länge 100 cm. Die ultrarotreflektierende Schicht bestand aus Indiumoxyd mit einer Schichtdicke von 0,4 /um. Die Dicke der Glasscheiben 3 betrug 4 mm, der Abstand zwischen den Glasrohren 1 und den Glasscheiben 3 12 mm. Die Wärmedurchgangszahl k die-

ser Anordnung lag unter 0,7 W/m Grad.

Eine derartige hochwärmedämmende Isolierverglasung kann insbesondere als Bauelement bei Gebäuden in Wänden oder Dächern eingesetzt werden, wenn eine gute Wärmedämmung gewünscht wird.

Patentansprüche: - 7 ·

609848/0820

Claims (5)

_ η _ ■ Patentansprüche;

1./ Isolierverglasung mit einer lichtdurchlässigen ultrarotreflektierenden Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Anzahl neben- und aneinanderliegender, verschlossener und evakuierter Glasrohre (1) besteht, die auf ihrer Innenseite mit der ultrarotreflektierenden Schicht (2) bedeckt sind.

2. Isolierverglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasrohre (1) durch Kleben oder Verschmelzen miteinander verbunden sind.

3. Isolierverglasung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasrohre (1) zwischen den Glasscheiben (3) eines Zweischeibenisolierglases angeodnet sind.

4. Isolierverglasung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasrohre (1) an den Glasscheiben (3) des Isolierglases anliegen.

5. Isolierverglasung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasrohre (1) von den Glasscheiben (3) des Isolierglases jeweils in einem Abstand zwischen 5 und 50 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 25 mm, angeordnet sind.

609848/0820

Leerseite