DE2521328B2 - Vakuumschalter zum Betrieb im supraleitenden Temperaturbereich - Google Patents

Vakuumschalter zum Betrieb im supraleitenden Temperaturbereich

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Description

Bei dem im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen, aus der US-PS 34 40 3V6 bekannten Vakuumschalter führt im supraleitenden Temperaturbereich das supraleitfähige Material der Elektroden den größten Teil des elektrischen Stroms. Verläßt das supraleitfähige Material in Folge einer Störung des Kühlsystems oder wegen eines zeitweiligen Überstromes den supraleitfähigen Temperaturbereich, so übernimmt das elektrisch und thermisch gut leitende Metall den größten Teil des Stroms, so daß auch außerhalb des supraleitenden Temperaturbereichs der Gesamtwiderstand des Schalters noch verhältnismäßig gering ist.
Bei dem bekannten Schalter stehen sich die Bestandteile der Matrix an den Kontaktflächen rein zufällig gegenüber. Das heißt, es können sich jeweils das elektrisch und thermisch gut leitende Metall und das supraleitfähige Material der Elektroden berühren. Ebenso ist es aber möglich, daß sich Metall und supraleitfähiges Material umgekehrt berühren oder die Berührungsflächen einander teilweise überdecken. Die Kontakte haben daher einen verhältnismäßig hohen Übergangswiderstand, der gerade dann besonders hoch ist, wenn ihre Temperatur oberhalb des supraleitenden Temperaturbereichs liegt. Außerdem ist bei dieser Ausbildung die Kontaktfläche zwischen Metall und supraleitfähigen! Material verhältnismäßig gering, so daß auch der Übergangswiderstand zwischen beiden verhältnismäßig hoch ist
Dies führt dazu, daß die Wärmeentwicklung an und in
den Kontakten verhältnismäßig hoch ist und in Folge dieses hohen Übergangswiderstandes der für die Kühlung der Kontakte zu tragende Aufwand ebenfalls beträchtlich ist, oder, anders ausgedrückt, der zulässige Strom, bei dem der supraleitende Temperaturbereich beibehalten wird, verhältnismäßig gering ist
Den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 beschriebenen Maßnahmen liegt daher die Aufgabe zu Grunde, bei dem gattungsgemäßen Vakuumschalter einen, möglichst geringen Kontaktwiderstand zu erreichen.
Bei dem erfindungsgemäßen Vakuumschalter ist zunächst der Übergangswiderstand zwischen dem Metall und dem supraleitfähigen Material innerhalb der einzelnen Kontakte sehr gering. Da sich jeweils das gut leitfähige Metall und das supraleitfähige Material gegenüberstehen, ist auch der Übergangswiderstand zwischen den beiden Kontakten optimal gering. Der erfindungsgemäße Vakuumschalter eignet sich daher besonders gut zur Verwendung als Leistungsschalter,
Dabei ist es aus den DE-ASn 16 15 591 und 10 74 119 an sich bekannt, einzelne, zueinander parallele Kontakte aus Metall und supraleitfähigem Material zu verwenden, die jeweils mit einem Gegenkontakt gleicher Art zusammenwirken. Hierbei ist jedoch der mechanische Aufbau verhältnismäßig kompliziert. Darüber hinaus bestehen hinsichtlich des Übergangswiderstandes zwischen Metall und supraleitfähigem Material die gleichen Schwierigkeiten wie bei dem gattungsgemäßen Schalter.
Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Vakuumschalters sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Vakuumschalters sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
F i g. I den schematischen Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines Vakuumschalters,
F i g. 2 den Längsschnitt eines Elektrodenpaars,
F i g. 3 den Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Vakuumschalters,
F i g. 4 im Querschnitt eine Elektrode, wie sie in dem in F i g. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel verwendet ist;
F i g. 5 im Querschnitt eine weitere Ausbildung einer Elektrode, wie sie in dem in Fig.3 gezeigten Ausführungsbeispiel verwendbar ist;
F i g. 6 im Querschnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Elektrode, wie sie in dem in F i g. 3 gezeigten Schalter verwendbar ist und
F i g. 7 perspektivische Darstellungen der Elektrodenausbildungen, wie sie im Schalter nach F i g. 3 verwendbar sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bestehen eine bewegliche Elektrode 40 und eine ortsfeste Elektrode 41 aus einem normal leitenden Metall und bilden die normal leitenden Kontakte. In bestimmten Teilbereichen dieser normal leitenden Elektroden 40 und 41 sind supraleitende Elektroden 42 und 43 als supraleitende Kontakte eingelegt. Die ortsfeste Elektrode 41 ist hermetisch dicht mit einer Metallplatte 44 verbunden, die ebenfalls hermetisch dicht an ihrem Rand ein Übergangselement 45 trägt, das nach Art einer Zarge ausgebildet ist. Das Übergangselement 45 ist vakuumdicht mit einem Rand eines isolierenden Zylinders 46 aus keramischem Material verbunden. Die
bewegliche Elektrode 40 ist hermetisch dichtend über ein Übergangselement 47 aus Metall und einen Balg 48 sowie Obergangselemente 49 und 30 aus Metall mit dem anderen Rand des Isolatorzylinders 46 verbunden. Der auf diese Weise definierte abgeschlossene Raum wird auf ein Hochvakuum von kleiner als 1,33 · ΙΟ-4 mbar evakuiert Die gesamte Schaltereiiiheit wird in ein extrem kaltes Kühlmedium, beispielsweise Helium getaucht (in der Figur nicht ausgeführt). Mit der in F i g. 1 gezeigten Schalteranordnung werden sowohl der ig normal leitende als auch der supraleitende Kontakt gleichzeitig geöffnet und geschlossen, wenn die bewegliche Elektrode 40 aufwärts- bzw. abwärtsgeführt wird.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der im Schalter ]■> nach F i g. 1 verwendbaren Elektroden ist in F i g. 2 gezeigt Eine bewegliche Elektrode 32 und eine ortsfeste Elektrode 33 aus supraleitendem Werkstoff stehen in gleitendem Kontakt zueinander und nicht, wie in der in Fig. 1 gezeigten Anordnung, auf Stoß. Die bewegliche Elektrode 32 und die ortsfeste Elektrode 33 sind an Teilen einer beweglichen Elektrode 30 und einer ortsfesten Elektrode 31 aus außerordentlich gut leitendem Metall angeformt. Die Elektroden 32 und 33 dienen als supraleitende Kontakte. Die übrigen Bereiche der beweglichen Elektrode 30 mit dem ortsfesten Schleifkontakt 34 bilden den normal leitenden Kontakt. In Fig.2 ist die geöffnete Stellung des Schalters durch die strichpunktierte Linie angedeutet, während der geschlossene Zustand bei eingefahrenem jo beweglichen Kontakt 30 durch die ausgezogenen Linien dargestellt ist. Die in der F i g. 2 dargestellten Elektroden können mit mehreren Kontakten in der an sich bekannten Tulpensteckerform ausgebildet sein.
Bei dem in F i g. 2 gezeigten Aufbau können parallele r> Strompfade über normal leitende Kontakte und über supraleitende Kontakte durch Verschieben eines einzigen beweglichen Elementes 30 geschlossen und geöffnet werden.
In der F i g. 3 ist ein Längsschnitt durch ein weiteres w Ausführungsbeispiel des Vakuumschalters gezeigt. Eine bewegliche Elektrode 50 und eine ortsfeste Elektrode 51 enthalten Bereiche 52 und 53 aus hochreinem Metall, in das supraleitende Elemente 54 und 55 in Richtung des Stromflusses bei geschlossenen Elektroden eingelagert μ sind. Die Enden bzw. Stirnflächen der supraleitenden Elemente 54 und 55 liegen in der in Fig.3 gezeigten Weise in der Kontaktfläche frei. Bei geschlossenen Elektroden werden parallele Strompfade über normal leitende Kontakte und über supraleitende Kontakte hergestellt. Die Elektroden 50 und 51 sind an Haltern 56 und 57 befestigt. Diese Halter bestehen ebenfalls aus außerordentlich gut leitendem Metall, vorzugsweise aus Kupfer. Der Elektrodenhalter 57 ist hermetisch dicht über ein Metallübergangselement 58 und 59 mit einem π Rand eines Isolatorzylinders 60 aus keramischem Material verbunden. Der Elektrodenhalter 56 ist hermetisch dicht über ein Metallübergangselement 61, einen Balg 62 und Metallübergangselemente 63 und 64 mit dem anderen Rand des Isolatorzylinders 60 6u verbunden. Das auf diese Weise definierte vakuumdichte und hermetisch schließende Gehäuse wird auf ein Hochvakuum von kleiner als 1,33 · 10—· mbar evakuiert und dann in ein in der Figur nicht dargestelltes Kühlmittel von extrem tiefer Temperatur, beispielswei- h5 se flüssiges Helium, getaucht. Je nachdem, ob die bewegliche Elektrode abwärts- oder aufwärtsgeführt wird, werden im Speichersiromschalter 65 gleichzeitig und parallel zueinander ein normal leitender und ein supraleitender Kontakt Pur zwei parallele Strompfade erstellt
Nach diesem Ausführungsbeispiel sind die supraleitenden Elemente 54 und 55 in hochreinen Metallen 52 und 53 der beweglichen und der ortsfesten Elektroden
50 und 51 eingelagert und erstrecken sich in Richtung des Stromflusses bei geschlossenen Kontakten. Auf diese Weise wird nicht nur der Kontaktwiderstand zwischen dem hochreinen Metall and dem supraleitenden Element verringert sondern kann auch die durch Flußsprünge erzeugte Wärme mit hohem Wirkungsgrad und rasch abgeleitet werden.
In der F i g. 4 ist ein horizontaler Querschnitt durch eine bewegliche Elektrode 50 des in F i g. 3 gezeigten Speicherstromschalters dargestellt Die ortsfeste Elektrode 51 weist den gleichen Querschnitt auf. In der in Fig.4 gezeigten Weise sind die supraleitenden Elemente 54a mit jeweils angenähert rechteckigem Querschnitt ringförmig über die Kontaktfläche zwischen der beweglichen Elektrode 50 und der ortsfesten Elektrode 51 (Fig.3) verteilt. Bei dieser Anordnung wird beim Schließen der beiden Elektrodenkontakte 50,
51 gewährleistet, daß gleichzeitig die supraleitenden und die normal leitenden Bereiche der Elektrode Kontakte zueinander herstellen, so daß die parallelen Strompfade erhältlich sind. Mit diesem Ausführungsbeispiel werden die im Zusammenhang mit der Fig.3 bereits beschriebenen Vorteile erreicht.
In der F i g. 5 ist ein Querschnitt der in F i g. 4 gezeigten Art durch eine modifizierte Ausbildung der beweglichen Elektrode 50 dargestellt. Im Elektrodenkörper 52b aus außerordentlich gut leitendem Metall sind zahlreiche supraleitende Drähte mit relativ kleiner Querschnittfläche in Längsrichtung eingebettet. Auf der ringförmigen Kontaktfläche der beweglichen Elektrode 50b liegen diese mit der Stirnfläche frei. Sowohl die normal leitenden Kontakte als auch die supraleitenden Kontakte werden gleichzeitig geöffnet und geschlossen, wenn die Elektroden 50 und 51 voneinander fort oder aufeinander zu bewegt werden. Die in F i g. 5 gezeigte Konfiguration entspricht in dieser Hinsicht der in F i g. 4 gezeigten.
Die in den F i g. 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiele weisen zahlreiche Vorteile auf, die im folgenden noch einmal unter Bezug auf F i g. 3 dargelegt sind.
Während des Betriebs des Vakuumschalters 65 weiden die supraleitenden Elemente 54 und 55 unter deren Sprungtemperatur gekühlt. Die Kühlung erfolgt durch ein extrem kaltes Kühlmedium, wie beispielsweise flüssiges Helium, über den beweglichen Elektrodenschalter 56 und das hochreine Metall 52 sowie über den ortsfesten Elektrodenhalter 57 und das hochreine Metall 53. Im supraleitenden Zustand unterhalb der Sprungtemperatur ist der spezifische elektrische Widerstand der supraleitenden Elemente 54 und 55 Null. Der Einschnürungswiderstand Ra der über 90% des Schalterwiderstandes verursacht, ist auf den Wert Null reduziert. Da weiterhin die Elektroden 50 und 51 unter Vakuum gehalten und betätigt werden, sind die Elektrodenoberflächen frei von jeder Verunreinigung. Die Vakuumschalterkammer wird im wesentlichen durch den Balg 62 und den keramischen Zylinder 60 begrenzt. Mit der in F i g. 3 gezeigten Struktur werden Schalterwiderstände im Bereich von etwa 0,02 bis 0,04 μΩ gemessen. Der Widerstand des Speicherstromschalters im geschlossenen Zustand ist also überraschend klein. Der Nachteil der bekannten mechanischen
Vakuumschalter, der in einem relativ gr^en Schalterwiderstand liegt, ist also behoben.
Da weiterhin die Supraleiter 54 und 55 in Richtung des Stromflusses ausgedehnt verlaufen und im hochreinen Metall 52 und 53 eingebettet sind, ist auch der Kontaktwiderstand zwischen dem Supraleiter 54 und dem Metall 52 sowie zwischen dem Supraleiter 55 und dem Metall 53 spürbar erniedrigt.
Der Kontaktwiderstand zwischen einem Supraleiter und sauerstofffreiem Kupfer ist eine Funktion der Länge des eingelagerten Supraleiterdrahtes. Für einen supraleitenden Draht aus einer Legierung aus 67% Niob und 33% Zirkon mit einem Durchmesser von 0,25 mm in einer sauerstofffreien Kupfermatrix wird bei einer Länge von 25,4 mm ein Kontakt-Widerstand von 0,27 μΩ gemessen, bei einer Länge von 12,7 mm ein Kontaktwiderstand von 0,31 μΩ und bei einer Länge von 6,4 mm ein Kontakt widerstand von 1,0 μΩ. Diese Werte werden in Abwesenheit eines äußeren Magnetfeldes gemessen. In Gegenwart eines äußeren Magnetfeldes mit einer magnetischen Flußdichte von 5 T werden für die entsprechenden Längen Kontaktwiderstände von 0,39,0,5 und 1,5 μΩ gemessen.
Die genannten Werte sind zu groß für einen Speicherstromschalter, in dem ein Widerstand von 0,01 μΩ bereits zu Problemen führt. Der Kontaktwiderstand kann in einfacher Weise durch eine Vergrößerung der Kontaktfläche zwischen dem Supraleiter und dem sauerstofffreien Kupfer erniedrigt werden. Wenn beispielsweise der Durchmesser des supraleitenden Drahtes auf 0,25 cm vergrößert wird, so führt das zu einer Zunahme der Kontaktfläche, die eine Abnahme der Widerstandswerte für Einbettungslängen von 25,4, 12,7 bzw. 6,4 mm von 3,1 - 10-3, 2,7 · 10~3 und 1,05 · 10-2 μΩ unter Zugrundelegung der vorgenannten Daten bewirkt.
Wie zuvor beschrieben, ist der gesamte Widerstand eines Vakuumschalters mit Supraleiterkontakten im geschlossenen Zustand 0,02 bis 0,04 μΩ. Selbst im Fall eingebetteter Supraleiter mit einem Durchmesser von 0,25 cm und einer Kontaktlänge von 6,4 mm kann kein ausreichend niedriger Kontaktwiderstand erzielt werden.
Aus den vorgenannten Daten ist bekannt, daß die Längenausdehnung des Supraleiters zumindest größer oder gleich 12,4 mm sein muß. Für die Praxis geeignete Elektroden 50 und 51 für Vakuumschalter können also dadurch erhalten werden, daß man die Kontaktflächen erhöht und dadurch den Kontaktwiderstand zwischen den Supraleitern 54 und 55 und den hochreinen Metallen 52 und 53 durch Verlängerung der Längenabmessung der in die hochreinen Metalle in Längsrichtung des Stromflusses in den Elektroden eingebetteten Supraleiter verringern kann.
Drittens sind die Supraleiter 54 und 55 in den Bereichen der Elektroden 50 und 51 so eingebettet, daß sie im geschlossenen Zustand des Schalters aufeinanderstoßen. Durch ihre Einbettung in die hochreinen Metalle 52 und 53, die eine ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit besitzen, kann die in den Supraleitern 54 und 55 durch Flußsprünge erzeugte Wärme rasch in den und durch die Metalle 52 und 53 abgeleitet werden. Eine weitere Ableitung der in den Supraleitern entwickelten Wärme erfolgt durch den beweglichen Elektrodenhalter 56 und den ortsfesten Elektrodenhalter 57. Dadurch ist der Vakuumschalter stabil gegen durch die Elektroden fließenden Strom und weist eine hohe Stromgrenzbelastbarkeit auf. Eine Vergrößerung der Kontaktfläche
bewirkt dabei selbstverständlich eine schnellere Ableitung der durch die Flußsprünge erzeugten Wärme.
Viertens weisen die Kontaktflächen vorzugsweise Ringstruktur auf. Die Kontaktfläche ist dadurch im Vergleich zu Punktkontakten relativ groß, so daß auch dadurch die Stromgrenzbelastbarkeit des Speicherstromschalters erhöht werden kann. In Schaltern, die supraleitende Kontakte verwenden, hängt die Stromgrenzbelastbarkeit von der für die Kontaktoberflächen zulässigen Stromdichte ab. Auch in dieser Hinsicht bewirkt eine Vergrößerung der Kontaktfläche eine Erhöhung der Strombelastbarkeit.
Außerdem werden sowohl die supraleitenden Kontakte als auch die normal leitenden Kontakte gleichzeitig geöffnet und geschlossen, so daß der Strom über die supraleitenden Kontakte fließt, wenn er kleiner als der kritische Strom der Supraleiter 54 und 55 ist, während er durch die normal leitenden Kontakte fließt, wenn er größer als der kritische Strom der Supraleiter ist. Da der spezifische elektrische Widerstand hochreiner Metalle bei extrem tiefen Temperaturen sehr klein ist, liegt der Schalterwiderstand bei Stromfluß über die normal leitenden Kontakte im Bereich von etwa nur 0,1 μΩ. Durch die zuvor beschriebene Schalterstruktur der Erfindung kann die Stromgrenzbelastbarkeit des Schalters ohne Nachteile bis dicht an den kritischen Stromwert der Supraleiter 54 und 55 erhöht werden.
In der Fig.6 ist im Querschnitt eine weitere Abänderung der in den Fig.4 und 5 gezeigten Elektroden dargestellt. Die in F i g. 6 gezeigte Elektrode wird höchsten Anforderungen der Praxis gerecht. Mehrere Litzen 80 sind in einem hochreinen Metall 81 eingebettet Die Litzen 80 erstrecken sich in Richtung des Stromflusses. Die Enden bzw. Stirnflächen der Litzen 80 bilden in der Kontaktoberfläche eine ringförmige Kontaktfläche. Dadurch werden gleichzeitig eine Vielzahl supraleitender Kontakte und ein normal leitender Kontakt hergestellt. Bei dieser Ausbildung kann selbstverständlich kein exakter supraleitender Kontakt erwartet werden, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten bzw. für die Herstellung supraleitender Kontakte oder normal leitender Kontakte 0,25 und ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten sowohl supraleitender als auch normal leitender Kontakte 0,5 wenn das Verhältnis der Querschnittflächen des Kupfers zur Gesamtquerschnittfläche der supraleitenden Litzen 80, also jeder Litze 80, gleich 1 :1 ist Unter diesen Umständen kann also der Schalterwiderstand auf einen Wert von 50% oder niedriger unter den für gebräuchliche normal leitende Kontakte gesenkt werden. Bei Verwendung hochreiner Metalle als normal leitendes Kontaktmaterial kann außerdem der Laststrom bis dicht an den kritischen Stromwert für die Supraleiter erhöht werden, wie bereits im Zusammenhang mit den in den F i g. 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispielen erwähnt
In den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die Kontaktoberflächen ring- oder streifenförmig ausgebildet Jedoch kann die Kontaktoberfläche der ortsfesten Elektrode 91 durchaus auch flächig ausgebildet sein, während die dieser gegenüberstehende bewegliche Elektrode 90 eine konvex ausgebildete Kontaktoberfläche aufweist (F i g. 7). Mehrere Supraleiter 94 und 95 sind in hochreine Metalle 92 und 93 eingebettet Diese Strukturen bilden sowohl die bewegliche Elektrode 90 als auch die ortsfeste Elektrode 91. Auch bei dieser Ausbildung der Elektroden werden die supraleitenden Kontakte und die normal
leitenden Kontakte gleichzeitig geöffnet und geschlossen, wenn die Elektroden 90 und 91 voneinander fort oder bis zum Anschlag aufeinander zu geführt werden.
In der Fig.8 ist ein weiteres Beispiel für eine Elektrodengeometrie gezeigt. Die bewegliche Elektrode 100 und die ortsfeste Elektrode 110 sind selbstzentrierend mit einer im Querschnitt kreisbogenförmigen konvexen Oberfläche der beweglichen Elektrode und einer V-förmig gekerbten Oberfläche der ortsfesten Elektrode ausgebildet. Mehrere Supraleiter 104 und 105 sind in je zwei Reihen in hochreine Metalle 102 und 103 der beweglichen Elektrode 100 und der ortsfesten Elektrode 101 so eingebettet, daß die Supraleiter 104 und 105 und die hochreinen Metalle 102 und 103 gleichzeitig bei Annäherung der Elektroden miteinander in Kontakt treten.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Elektrodenkon-
figuration ist in der F i g. 9 in perspektivischer Darstellung gezeigt. Eine bewegliche Elektrode 110 und eine ortsfeste Elektrode 111 sind ebenfalls selbstzentrierend ausgebildet. Die eine Kontaktoberfläche ist mit kreisbogenförmigem Querschnitt konvex ausgebildet, während die andere Kontaktoberfläche V-förmig konkav gekerbt ausgebildet ist. Der Unterschied der in Fig.9 gezeigten Elektrode zu der in Fig. 8 gezeigten Elektrode besteht darin, daß in den in Fi g. 9 gezeigten Elektroden scheibenförmige Supraleiter 114 und 115 in hochreinen Metallen 112 bzw. 113 eingebettet sind, die eine bewegliche Elektrode 110 und eine ortsfeste Elektrode 111 bilden. Diese Elektroden 110 und Ul werden in der im Zusammenhang mit der in Fig.8 beschriebenen Konfiguration betätigt und zeigen die gleichen Wirkungen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Vakuumschalter zum Betrieb im supraleitenden Temperaturbereich, enthaltend wenigstens ein Paar als Schaltstrecke zusammenwirkender, aus einer Matrix aus einem elektrisch und thermisch gut leitenden Metall und einem supraleitfähigen Material bestehender Elektroden, deren sich gegenüberstehende Stirnflächen als Kontaktflächen ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das supraleitfähige Material in abgegrenzten, sich vorwiegend in Stromflußrichtung erstreckenden Bereichen (32,33; 42,43; 54,55; 54a; 540; 80; 94,95; 104, 105; 114, 115) angeordnet ist und sich an den Kontaktflächen jeweils gut leitfähiges Metall und supraleitfähiges Material gegenüberstehen.
2. Vakuumschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die supraleitfähigen Bereiche a!s zur Elektrodenlängsachse parallele Platte (114, 115) oder als Vielzahl von Leitern (54a; 546; 80; 94, 95; 104,105) gebildet sind
3. Vakuumschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (54a: 546; 80; 94, 95; 104, 105) symmetrisch zur Elektrodenlängsachse angeordnet sind.
4. Vakuumschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (80) als Litzen ausgebildet sind.
5. Vakuumschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (32, 33; 42, 43; 54a, 54b; 94, 95; 104, 105; 114, 115) Massivleiter mit rundem oder eckigem Querschnitt sind.
6. Vakuumschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (54a; 546; 80—94,95; 104,105) ringförmig oder in Reihen angeordnet sind.
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