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Einschüttgosse für Schüttgut Die Erfindung bezieht sich auf eine Einschüttgosse
für Schüttgut, die oben durch einen Rost abgeschlossen ist und nittels Lastkraftwagen
beschickt wird.
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Beim Schütten von Getreide, Futtermittelkomponenten oder anderen hohe
Feinstkornanteile aufweisenden und damit sehr staubintensiven Schüttgütern aus Lastkraftwagen
in Einschütt-bzw. Annehmegossen entsteht eine beträtliche Luftverschmutzung durch
Staub. In Hinblick auf die in zunehmendem flaße geforderte Reinhaltung der Umwelt
und die sich verschärfenden gesetzlichen Bestimmungen werden beim Bau derartiger
Einschüttgossen Vorkehrungen getroffen, um die Staubentwicklung einzudämmen oder
zu vermeiden.
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Ein bekannter Vorschlag hierfir sieht ringsherum am oberen Rand der
Gosse einen Aspirationskanal vor, der zur Gosse hin verstellbare Saugöffnungen hat
und an ein Sauggebläse mit nachfolgenden Druckfilter oder an einen Saugfilter mit
nachfolgenden Sauggebläse angeschlossen ist. Nun haben bei den heute üblichen Lastkraftwagendimensionen
Einschüttgossen eine Rostfläche bis zu 40 qm, so daß beo einer Staubabsaugung nach
dem erwähnten Vorschlag ein sehr hoher Luftbedarf notwendig wird, um die Staubemission
in Grenzen zu halten.
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Nach einen anderen bekannten Vorschlag wird für die Einscüttgosse
und den Platz für den zu entladenden Lastkraftwagen eine geschlossene Uberbauung
vorgesehen. Nach dem Einfahren des Lastkraftwagens werden Ein- und Ausfahrtor geschlossen
und der umschlossene Raum mit einer Absauganlage verbunden; schon bei geringem Unterdruck
wird auf diese Weise sichergestellt, daß kein Staub ins Freie dringt.
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Gegenüber der erstgenannten bekannten Anlage besitzt diese Lösung
den Vorzug, daß Staubemissionen in die Atmosphäre ausgeschlossen werden und vergleichsweise
geringe Luftmengen zur Absaugung und folglich nur eine kleine Absauganlage
erforderlich
sind bzw. ist; nachteilig sind die sehr hohen Anlagekosten fYr den umbauten Raum
und aufgrund der Umbaugung das Sperren dieses Raumes für die freie Durchfuhrt ("Die
Mühle und Mischfuttertechnik", Heft 22, 111. Jahrgang, vom Juni 1974, Seiten 354,
355).
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Der Erfindung liegt als Aufgabe die umweltfreundliche Ausgestaltung
einer überfahrbaren Einschüttgosse zugrunde, die sich auch zur Anordnung an öffentlichen
Wegen eignet.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, d an ihrer einen
Längsseite eine schwenkbewegliche Abdeckklappe angeordnet ist, die an den Lastkraftwagen
heranlegbsr und mit mitteln zum Absaugen von Staub versehen ist. Nach der weiteren
Erfindung weist dabei die Abdeckklappe zwei über ihre Breitseiten reichende Schirmen
auf, die vorzugsweise aus einem festen Gewebe, beispielsweise aus Segeltuch, gefertigt
und verstellbar an der Abdeckklappe befestigt sind, so daß sie passend auf die unterschiedlichen
Langen der Lastkraftwagen eingestellt werden können. Auf diese Weise wird die Gosse
bereits überwiegend, nimlich nach drei Saiten, gegen Staubentwicklung abgedichtet.
Die vierte Seite i.t hinsichtlich des Entweichens von Staub weniger kritisch, da
sie teilweise vom Lastkraftwagen selbst abgedeckt wird.
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Gemäß einem anderen Erfindungsmerkmal kann jedoch auch diese vierte
Seite der Einschüttgosse speziell abgedichtet werden, nämlich dadurch, daß der Abdeckklappe
gegenüberliegend an der anderen Längsseite der Gosse ein vertikal es Bord angeordnet
wird, das in Verbindung mit einer Bordwand des Lastkraftwagens eine zusätzliche
Abdeckung bildet. Damit dieses Bord kein Hindernis fiir das Befahren der Gossenumgebung
mit dem Lastkraftwagen bildet, wird es zweckmäßig umklappbar oder unter Flur versenkbar
ausgebildet.
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In Weiterausgestaltung der Einschiittgosse sind als Absaugmittel fiir
den Staub eine Vielzahl mit einem Sauggebläse
mit vorgeschaltetem
Filter verbundene Saugöffnungen an jener Seite der Abdeckklape vorgesehen, welche
der Gosse zugekehrt ist. Diese Saugöffnungen können zum Beispiel Schlitze sein,
die in eine Grunpe Rohrleitungen eingebracht sind, welche auf der gossenseitigen
Flache der Abdeckklappe angebracht und an eine gemeinsame Absaugleitung angeschlossen
sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einschittgosse nach
der Erfindung wiedergegeben. Es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch die Einschüttgose
nach Linie I-I in Fig. 2 mit davorstehendem Lastkraftwagen in Rückanisicht und Fig.
2 eine Ansicht der senkrecht aufgeklappten Abdeckklappe in Richtung des Pfeiles
II in Fig. 1.
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Die in der bleichen Weise geformte und unter Flur liegende, betonierte
Einschiittgosse 1 ist nach oben hin durch einen Rost 2 abgeschlossen, der auf in/
die Seitenwände der Einschüttgosae 1 eingesetzten lagern 3 ruht. Zum Abtransport
des Gutes aus der unten trogförmig ausgebildeten Einschüttgosse 1 dient ei Trogkettenförderer
4, welcher in vertikaler Ebene umläuft.
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An der - bezogen auf Fig. 1 - linken Längsseite der Einschüttgosse
1 ist eine Abdeckklappe 5 angeordnet, die in zwei Lagerböcken 6 mittels Lagerzapfen
7 schwenkbeweglich gelagert ist. Die Abdeckklappe 5 besteht aus einem U-förmigen
Rahmen, welcher aus einem Längstrager 8 und zwei als allseitig gessschlossene Hohlkästen
gestalteten Querträger 9,10 zuasmmengesetzt ist, sowie einer mit dem Rahmen durch
Schweißen verbundene tbdeckplatte 10. An jedem der beiden Querträger
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bzw. 10 ist einer der beiden Lagerzapfen 7 angeschweißt.
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Zum Absaugen von Staub besitzt die Abdeckklappe 5 eine Vielzahl Sauöffnungen
in der Form von Saugschlitzen 12.
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Die Saugschlitze 2 sind in einer Mehrzahl uf der Innenseite der Abdeckklappe
5 angeordneter Rohrleitungen 1 eingebracht. Die Rohrleitungen 13 sind mit den beiden
Quertr:igern 9,10 verschweißt und haben durch entsprechend angeordnete, nicht dargestellte
Bohrungen pneumatisch Verbindung zum Inneren des Querträgers 10, der somit Teil
des Absaugsystem ist. Der hohle Quertr:iger 10 steht außerdem npeumatisch mit einem
an ihm befestigen Rohrstumpf 14 in VerbindunS, der achsgleich mit den Lagerzapfen
7 angeordnet ist und Verbindung herstellt zu einem stationären Anschlußkopf 15,
der durch eine Rohrleitung 16 en ein nicht dargestellter, bekanntes Sauggebläse
mit vorgeschaltetem, ebenfalls bekannten Saugfilter angeschlossen ist. Zur kbdichtung
der Einschüttgosse in Querrichtung dienen zwei Schärzen ,7, welche verstellbar an
der Abdeckklappe 5 angebracht sind. Jede der beiden Sch';rzen 17 ict Über einen
U-förmigen Sch';rzenhalter 18 gestreift, der mit seinen beiden Schenkeln in zwei
an der Abdeckklappe 5 befestigten, parallel zu deren Längsseiten verlaufenden Rohren
19,20 steckt und mit Hilfe dieser Schenkel mehr oder weniger in besagte Rohre hin:inr;eschoben
oder aus ihnen herausgezogen werden kann, wodurch die zugeordnete Sch'rze 17 in
Lrngsrichtung der Einschüttgosse 1 auf die Lange des jeweils zu entleerenden Lastkraftwagens
26 eingestellt werden kann.
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Zum Betätigen der Klappe dient eine nicht gezeigte Elektrowinde iiblicher
Bauart, deren Seil 21 an einem Gehänge 22 angreift, dessen Enden in die an der Abdeckplatte
11 der Abdeckklappe 5 befestigten Ösen 2 eingehakt werden.
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Der Abdeckklappe 5 gegenüberliegend ist an der rechten Längsseite
der Einsch':ttgosse 1 ein Bord 24 vorgesehen, das in zwei Lagern 25 schwenkbeweglich
gelagert ist und von Hand aus der in Strich-Punkt-Linien markierten Horizontalstellung
in
die in vollen Linien dargestellte Vertikalstellung bewegt werden kann. Nicht weiter
dargestellte, bekannte Verriegelungsmittel, zum Beispiel aus Rest und Riegel bestehend,
halten das Bord 24 in der vertikalen Position.
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Beim Beschicken der Einschüttgosse 1 wird zunächst die Abdeckklappe
5 mit Ililfe der zugeordneten Elektrowinde nach oben etwa in Senkrechtstellung geschwenkt
und das Bord 24 senkrecht gestellt. Dann wird der zu entleerende Lastkraftwagen
26 längsseitig so nahe wie möglich an die Einschüttgosse 1 herangefahren, wobei
das aufgestellte Bord 24 als Positionierhilfe fungiert. Sobald der Lastkraftwagen
26 in Entleerungs-Dosition steht, wird zun:chst die Abdeckklappe 5 an seinen Kasten
27 herangeschwenkt und gegen diesen gelegt. Danach werden die beiden Schärzen 17
auf die Lange des Kastens 27 eingestellt und der von Abdeckklappe 5 und Schärzen
24 u:uschlossene Raum unter Unterdruck gesetzt, indem das Sauggebläse eingeschaltet
wird, das über Rohrleitung 16, Anschlußkopf 15, Rohrstutzen 14, Querträger 10 und
Rohrleitungen 15 sowie Saugschlitze 12 Luft aus diesem Raum ansaugt. Nun wird die
der Einschüttgosse 1 zugewandte Bordwand 28 des Kastens 27 gelöst und abwärtsgeschwenkt
und gegen das Bord 24 gelegt und auf diese Weise auch die andere Längsseite der
Einschüttgosse 1 abgedichtet. Nachdem dies geschehen ist, wird der Kasten 27 des
Lastkraftwagens 26 gekippt und das Gut durch den Rost 2 hindurch in die Einschüttgosse
1 hinein entleert, wobei der kipnende Kasten 27 die Abdeckklappe 5 entsprechend
seinem Kippwinkel zur Seite bzw.
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aufwärtsschwenkt und eine der Elektrowinde zugeordnete, übliche Schlaffseilsicherung
dafür sorgt, daß das Seil 21 und das Gehänge 22 stets gespannt bleibt. Der beim
Einsch;ttvorgang entstehende Staub wird durch Abdeckklappe 5, Schärzen 17, Bordwand
28 und Bord 24 weitgehend deren gehindert, ins Freie bzw. in die Umgebung zu gelangen,
und gleichzeitig
durch den von den beschriebenen Absaugmitteln erzeugten
Unterdruck aus den un".chlossenen Raum gesaugt, wobei aufgrund der großflachigen
Anordnung der Saugschlitze 12 eine sehr intensive Absaugung stattfindet.
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Nach dem Einschütten des Gutes bzw. dem Entleeren des Lastkraftwagens
26 wird der Kasten 27 wieder in seine Normalposition gebracht, die Bordwand 28 geschlossen
und der Lastkraftwagen 26 fortgefahren. Anschließend wird das Bord 24 in seine Horizontalstellung
umgelegt und die Abdeckklappe 5 über das nun horizontale Bord 24 hinweg mittels
der Elektrowinde auf die Einschattgosse 1 geklappt und letztere bis zum nächsten
Einschüttvorgang abegschlossen.
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Der mit der Erfindung ersielte Fortschritt liegt in der recht guten
Staub-dichtung bei - im Vergleich mit umbauten Einscüttgossen - wesentilch geringeren
baulichen Aufwand und ferner in den kleineren Betriebskosten aufgrund verminderten
Saugluftbedarfes.