DE2518158B2 - Leistungsregler für thermische Energieerzeugungsanlagen - Google Patents
Leistungsregler für thermische EnergieerzeugungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leistungsregler für thermische Energieerzeugungsanlagen, mit einem Sollwerteingang
zur Leistungsvorgabe und mit einem I-Glied und einem PD-Glied, wobei der Istwerteingang
des Reglers mit dem Eingang des I-Gliedes und dem Eingang des PD-Gliedes verbunden ist und der Ausgang
des I-Gliedes und der Ausgang des PD-Gliedes über eine Additionsstelle, in der eine Überlagerung der
Ausgangssignale der beiden Glieder stattfindet, mit dem Ausgang des Reglers verbunden sind.
Die Anordnung und die Wirkungsweise eines solchen Leistungsreglers wird anhand von F i g. 1 erläutert, die
ein Schaltbild einer bekannten, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Dampfkraftanlage zeigt. Die Anlage weist
einen Speisewasserbehälter 1, eine Speisepumpe 2, zwei Hochdruckvorwärmer 3, ein Speiseventil 5, eine
Ekonomiserheizfläche 6, eine Verdampferheizfläche 7, eine Überhitzerheizfläche 8, ein Frischdampfventil 9,
eine Dampfturbine 10 mit elektrischem Generator 11, einen Kondensator 12, eine Kondensatpumpe 13 und
einen Niederdruckvorwärmer 14 auf. Die Heizflächen 6, 7 und 8 sind im Dampferzeugergehäuse 20 angeordnet
und werden durch eine Feuerung 21 beheizt Der Brennstoff wird der Feuerung 21 über eine Leitung 4
zugeführt, die ein Ventil 22 zum Einstellen der Brennstoffmenge aufweist Die Luftzufuhr zur Feuerung
21 ist nicht extra dargestellt; sie kann ebenfalls mittels einer Klappe eingestellt werden.
Das Speiseventil 5 wird von einem Regler 26 beeinflußt, der mit einem im Bereich der Überhitzerheizfläche
8 angeordneten Temperaturfühler 25 in Verbindung steht Ein in Strömungsrichtung des
Dampfes vor dem Frischdampfventil 9 angeschlossener Druckfühler 28 steuert über einen Druckregler 29 das
Frischdampfventil 9. Die vom elektrischen Generator 11
an ein Netz 30 abgegebene Leistung wird mit einem Leistungsmeßgerät 32 ermittelt, das über einen PID-Charakter
aufweisenden Leistungsregler 33 einen Lastgeber 36 beeinflußt. Der Leistungsregler 33 erhält
über eine Signalleitung 34 einen Sollwert /V, Vom Lastgeber 36 aus wird das Ventil 22 in der
Brennstoffleitung 4 betätigt. Außerdem können weitere Einrichtungen wie der Regler 26, die nicht gezeichnete
Klappe zum Einstellen der Luftzufuhr oder auch nicht gezeichnete Einspritzventile zur Temperaturregelung
des Frischdampfes vom Lastgeber 36 aus betätigt werden.
Werden die Übertragungsfaktoren des P-, I- und D-Anteils des Leistungsreglers 33 derart gewählt, daß
auf den Dampferzeuger einwirkende Störungen, z. B. eine durch das Feuer verursachte Störung infolge einer
Änderung der Brennstoffqualität, optimal ausgeregelt
ίο werden, so ergibt sich bei einer sprunghaften Änderung
des Leistungssollwertes M eine momentan sehr starke Auslenkung des Last-Steuersignals /in der Signalleitung
zwischen dem Leistungsregler 33 und dem Lastgeber 36. Eine solch starke Auslenkung kann im allgemeinen von
der Feuerung nicht ausgefahren werden. Es kann sich deshalb als notwendig erweisen, den Gradienten für die
Laständerung oder das Laststeuersignal /entsprechend zu begrenzen. Beide Maßnahmen haben jedoch den
Nachteil, daß dadurch eine Laständerung erheblich verzögert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leistungsregler der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß auch bei Auftreten von sprunghaften Änderungen des Leistungssollwertes die Regelvorgänge
in der Anlage optimal in der Weise ablaufen, daß in möglichst kurzer Zeit die geforderte Leistung abgegeben
wird.
Dieso Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sollwerteingang des Reglers über ein Zeitglied
so auf den Eingang des I-Gliedes und über ein weiteres,
kleineren Übertragungsfaktor als das erstgenannte PD-Glied aufweisendes PD-Glied auf die Additionsstelle
geschaltet ist
Die Verzögerungszeit des Zeitgliedes ist nach einer
Die Verzögerungszeit des Zeitgliedes ist nach einer
Ein Ausführungsbeispiel des Leistungsreglers nach der Erfindung ist in Fig.2 dargestellt, die ein
Blockschema des Reglers zeigt Fig.3 zeigt in vier Diagrammen die Wirkungsweise des erfindungsgemä-
Mit 50 ist die Regelstrecke bezeichnet, die die dynamischen Eigenschaften des Dampferzeugers, der
Dampfturbine und des elektrischen Generators symbolisiert Von dieser Regelstrecke 50 geht ein Signalpfad
51 aus, der das Istwertsignal der Leistung N führt und sich im Punkt 52 gabelt Der eine vom Punkt 52
ausgehende Zweig führt zum Eingang eines PD-Gliedes 53, wogegen der andere vom Punkt 52 ausgehende
Zweig zu einem Vergleichspunkt 64 führt, der mit dem
ΓΌ Eingang eines I-Gliedes 54 verbunden ist. Die Ausgänge
des PD-Gliedes 53 und des I-Gliedes 54 sind in einem Additionspunkt 55 zusammengefaßt, in dem eine
Überlagerung der Ausgangssignale der beiden Glieder stattfindet Das PD-Glied 53 und das I-Glied 54 sind wie
üblich auf die Regelstrecke 50 optimal eingestellt und entsprechen insoweit dem Leistungsregler 33 in F i g. 1.
Abweichend von dem bekannten Leistungsregler wird gemäß F i g. 2 der das Sollwertsignal M führende
Signalpfad 60 an einem Punkt 61 gegabelt. Der eine vom Punkt 61 ausgehende Zweig führt zu einem Zeitglied 63,
das mit dem Vergleichspunkt 64 am Eingang des I-Gliedes 54 verbunden ist. Im Vergleichspunkt 64 wird
das aus dem Zeitglied 63 kommende verzögerte Sollwertsignal für die Leistung durch Subtraktion mit
<>5 dem vom Gabelpunkt 52 kommenden Istwertsignal der
Leitung verglichen und die Differenz dieser Signale dem I-Glied 54 zugeleitet Der andere vom Punkt 61
ausgehende Zweig führt zu einem weiteren PD-Glied
62, das mit einer Additionsstelle 57 verbunden ist, der
über eine Signalleitung 56 das vom Additionspunkt 55 kommende Signal zugeführt wird. Das weitere PD-Glied
62 hat einen kleineren Übertragungsfaktor als das PD-Glied 53 und auch der D-Anteil ist schwächer als bei
jenem. An der Additionsstelle 57 wird das aus der Oberlagerung der Ausgangssignale der beiden Glieder
53 und 54 gebildete Signal dem vom weiteren PD-Glied 62 kommenden Signal überlagert und die so gebildete
Summe als Last-Steuersignal / dem Lastgeber der Regelstrecke 50 zugeführt
Im folgenden wird die Wirkungsweise des Leistungsreglers gemäß F i g. 2 anhand der F i g. 3 erläutert, wobei
angenommen wird, daß eine sprunghafte Änderung des Leistungssollwertes N5 eintritt, wie dies in Fig.3a im
Zeitpunkt ί = 0 angedeutet ist Im Diagramm 36 sind zwei Beispiele von Charakteristiken Gi, G2 des
Zeitgliedes 63 und damit gleichzeitig für zwei verschiedene Varianten der Verlauf des Ausgangssignals
des Zeitgliedes 63 beim Auftreten der sprunghaften Störung veranschaulicht Das Diagramm 3c stellt mit
den Linien Li und L2 dem den beiden Charakteristiken
G\ bzw. G2 entsprechenden Verlauf des Last-Steuersignals
/ als Folge der sprunghaften Störung des Leistungssollwertes dar. Das Diagramm 3c/ zeigt den
Verlauf der Istwerte N1 und /V2 der Leistung beim
Auftreten der sprunghaften Änderung des Leistungssollwertes N5.
Zum Vergleich ist im Diagramm 3c der Verlauf des Last-Steuersignals /"des bekannten Leistungsreglers 33
als Kurve ίο und im Diagramm 3d der entsprechende
Verlauf des Istwertes der Leistung als Kurve ΛΌ
eingetragen.
Eine optimale Einstellung des D-Anteiles im bekannten Leistungsregler 33 ruft einen sehr hohen initalen
Ausschlag des Last-Steuersignals / hervor, der dem Ver!auf der Kurve Lo entspricht Eine übliche Steuerung
der Feuerung 21 ist nicht in der Lage, den Ausschlag der Kurve Lo zu realisieren. Das Last-Steuersignal / muß
daher auf einen Wert Lmlu begrenzt werden, so daß der
gestrichelte Verlauf der Kurve L0 nicht durchlaufen
ίο wird. Die relativ hohe Verstärkung der P- und !-Anteile
des bekannten Leistungsreglers 33 hat zur Folge, daß die Kurve Lo anschließend an den initialen Ausschlag
eine Schwingung unter die O-Linie ausführt was bewirkt daß der Istwert No erst erheblich verzögert auf
den Beharrungswert 1 ansteigt (F i g. 3d).
Mit dem erfindungsgemäßen Leistungsregler nach F i g. 2 wird die durch die sprunghafte Veränderung des
Sollwertes M verlangte Erhöhung der Leistung bedeutend früher erreicht als mit dem bekannten Leistungsregler
33, wie dies deutlich aus den Diagrammen 3c und 3d aus den Kurven Li, L2 bzw. Nf, /V2 erkennbar ist
Dabei wird das Steuerungssystem viel weniger strapaziert denn wie die beiden Diagramme zeigen, sind die
Schwingungsausschläge der Kurven Li und L2 bzw. Λ/ι
2r) und /V2 viel geringer.
Wie F i g. 3 weiter erkennen läßt, kann der Charakter des Zeitgliedes 63 in relativ weiten Grenzen variiert
werden, ohne daß dadurch die günstige Wirkung des erfindungsgemäßen Leistungsreglers wesentlich beein-
«) trächtig! würde. Dieses Variieren geschieht auf nicht
dargestellte Weise durch Einstellen der Verzögerungszeit des Zeitgliedes 63.
Claims (2)
1. Leistungsregler für thermische Energieerzeugungsanlagen,
mit einem Sollwerteingang zur Leistungsvorgabe und mit einem I-Glied und einem
PD-Glied, wobei der Istwerteingang des Reglers mit dem Eingang des I-Gliedes und dem Eingang des
PD-Gliedes verbunden ist und der Ausgang des I-Gliedes und der Ausgang des PD-Giiedes über eine
Additionsstelle, in der eine Überlagerung der Ausgangssignale der beiden Glieder stattfindet, mit
dem Ausgang des Reglers verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwerteingang
(60) des Reglers Ober ein Zeitglied (63) auf den Eingang des I-Gliedes (54) und über ein weiteres,
kleineren Übertragungsfaktor als das erstgenannte PD-Glied (53) aufweisendes PD-Glied (62) auf die
Additionsstelle (55,57) geschaltet ist
2. Regler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungszeit des Zeitgliedes (63) einstellbar ist
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