DE2518022B1 - Elektromagnetisch kompensierende, balkenlose kraftmess- oder waegevorrichtung - Google Patents
Elektromagnetisch kompensierende, balkenlose kraftmess- oder waegevorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektromagnetisch kompensierende, balkenlose Kraftmeß- oder Wägevorrich-
tung mit einer in dem Arbeitsluftspalt einer ortsfest
gehaltenen Magnetanordnung beweglichen Arbeitsspule und einer Parallelführung mit zwei elastischen
Lenkern, die in in Bewegungsrichtung versetzten Ebenen angeordnet sowie mit einem ortsfest gehaltenen
Stützteil und einem mit der Arbeitsspule beweglichen, starren Verbindungsglied unter Bildung eines Parallelogramms
verbunden sind und von denen jeder zwei in einer Ebene versetzte, gleich lange Schenkel aufweist.
Vorrichtungen dieser Art sind bekannt. Hierbei sind üblicherweise die Schenkel der Lenker parallel zueinander
ausgerichtet (z. B. CH-PS 5 21 575).
Außerdem ist eine Vorrichtung bekannt (US-PS 3191 702), bei der die Lenker E-förmig ausgebildet sind
und die zwei äußeren Zungen am ortsfest gehaltenen Teil angebracht sind, währ ^nd das starre Verbindungsglied
an dem ebenfalls zu dem ortsfest gehaltenen Teil weisenden Ende der mittleren Zunge jedes Lenkers
angebracht ist.
Diese bekannte Ausführungsformen weisen den Nachteil auf, daß in deren Lenkern bei Aufnahme
seitlicher Kräfte oder einer Eckenlast eine komplizierte Kraftverteilung erfolgt, die die Auslegung sehr schwierig
und eine massive Ausführungsform der Lenker erforderlich macht. In beiden Fällen weisen die Lenker
auf ihren von dem ortsfest gehaltenen Teil abgelegenen Seite eine breite Basis auf, die einen relativ großen
Bauraum bedingt.
Weiterhin ist eine oberschalige Waage bekannt (DT-Gbm 71 15 570), bei der die Lenker nur an einer
Stelle mit dem beweglichen Teil der Führung verbunden sind und im wesentlichen die Form eines Dreiecks
aufweisen, wobei die Lagerstellen wenigstens näherungsweise in den Eckpunkten dieses Dreieckes liegen.
Durch die dreieckförmige Gestaltung der Lenker soll eine statische Überbestimmtheit vermieden werden, um
die Berechnung und Auslegung zu vereinfachen.
Wenn diese Ausführungsform elektromagnetisch kompensierend ausgebildet werden soll, muß das die zu
messende Kraft bzw. wägende Last aufnehmende Teil, d. h. die Schale bei einer oberschaligen Waage, mit ihrer
Mittelachse auf der Verbindungslinie der beiden Spitzen der Dreiecke liegen, da bei einer Verlagerung der
Mittelachse aus der Verbindungslinie heraus seitliche Kräfte zu Drehmomenten führen, die von den
Dreieckslenkern schlecht aufgenommen werden können aufgrund dessen, daß jeder Lenker an dem
beweglichen Teil nur an einer Stelle befestigt ist.
Schließlich ist noch eine elektromagnetisch kompensierende, balkenlose Kraftmeß- oder Wägevorrichtung
bekannt (DT-Gbm 72 05 983), bei der die Lenker ringförmig ausgebildet sind. Diese bekannte Ausführungsform
gestattet zwar eine kompakte Bauform, jedoch tritt bei den ringförmig ausgebildeten Lenkern
leicht der sogenannte »Knackfrosch«-Effekt auf, so daß diese Führung für Präzisionswaagen und noch feinere
Waagen ungeeignet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektromagnetisch kompensierende, balkenlose Kraftmeß- oder Wägevorrichtung
der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß sie auf einfache Weise eine kompaktere
Bauform bei höherer Auflösung und höherer Genauigkeit gewährleistet.
Erfindungsgemäß ist zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehen, daß die Lenker trapezförmig ausgebildet
und mit den weiter auseinander liegenden Enden ihrer Schenkel am Stützteil angebracht sind, daß die
Mittelachse der Arbeitsspule innerhalb der von den Schenkeln und parallelen Verbindungsseiten der Lenker
begrenzten Trapeze rechtwinklig zu den Trapezflächen liegt und daß der Hauptteil der Magnetanordnung in
dem von den Lenkern begrenzten Raum angeordnet ist. Bevorzugt ist dabei das Verbindungsglied mit einem
starr ausgebildeten Verbindungsarm starr verbunden, der sich in den Bereich zwischen die Schenkel der
Lenker erstreckt und mit der Arbeitsspule fest verbunden ist, während vorteilhafterweise die Längsachse
des Verbindungsarmes in der Symmetrieebene zwischen den Schenkeln der Lenker angeordnet und
bevorzugt die Hauptbewegungsachse des die zu messende Kraft oder zu wägende Last aufnehmenden
Teils, d. h. bei einer oberschaligen Waage der Schale, innerhalb der von den Schenkeln und parallelen
Verbindungsseiten begrenzten Trapeze rechtwinklig zu den Trapezflächen angeordnet ist und daß ein mit dem
Verbindungsglied starr verbundener und starr ausgebildeter Tragarm mit dem Aufnahmeteil in Richtung von
dessen Hauptbewegungsachse fest verbunden ist. Der Tragarm und der Verbindungsarm können hierbei
identisch (F i g. 1 — 4) oder getrennt voneinander (F i g. 5 und 6) ausgebildet sein.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Hauptbewegungsachse des Aufnahmeteils und/oder die
Mittelachse der Arbeitsspule in der Symmetrieebene zwischen den Schenkeln der Lenker und bevorzugt in
oder nahe bei der Symmetrieebene zwischen den parallelen Verbindungsseiten der Trapeze angeordnet
und fallen vorteilhafterweise zusammen.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich eine sehr kompakte Bauform erreichen läßt,
während gleichzeitig einerseits eine breite Abstützung der Lenker am ortsfest gehaltenen Teil möglich ist und
andererseits die Lenker aufgrund der trapezförmigen statt dreieckförmigen Ausbildung im Bereich ihrer
kurzen parallelen Seite Drehmomente aufnehmen können, so daß die Hauptbewegungsachse des die zu
messende Kraft oder wägende Last aufnehmenden Teils ebenso wie die Magnetanordnung mit Arbeitsspule in
den Innenraum der Trapeze verlagert werden können.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die statische Überbestimmtheit bei
weitem nicht so groß ist wie bei Lenkern mit parallelen Schenkeln aufgrund der unterschiedlichen Länge der
beiden parallelen Seiten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind der Verbindungsarm und der Tragarm an dem Verbindungsglied
mit Abstand voneinander angeordnet, so daß etwaige elastische Kippbewegungen des Tragarms
aufgrund einer Eckbelastung des Aufnahmeteils von der Arbeitsspule abgehalten werden. Hierzu sind bevorzugt
der Tragarm im Bereich des oberen Lenkers und der Verbindungsarm im Bereich des unteren Lenkers
angeordnet
Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß die Arbeitsspule unabhängig von
Eckenbelastungen immer in der optimalen Lage im Ringluftspalt verbleibt und somit hohe Meßgenauigkeiten
möglich sind.
Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung, bei der es mehr auf eine kompakte Bauform ankommt, sind
der Tragarm und der Verbindungsarm im Bereich des oberen Lenkers angeordnet und identisch miteinander.
Die Lenker werden vorteilhafterweise so dimensioniert,
daß die Länge der kurzen parallelen Verbindungsseite und die der langen parallelen Verbindungsseite der
Trapeze — gemessen jeweils zwischen den Mittellängs-
linien der schräg verlaufenden Schenkel an deren Enden
— ein Verhältnis zwischen eins zu drei und zwei zu drei zueinander aufweisen. Hierdurch wird der Vorteil
erreicht, daß die kurze parallele Verbindungsseite der Trapeze wenigstens so lang ausgebildet ist, daß über das
Aufnahmeteil (z. B. bei Ecklast) auf die Lenker ausgeübte Drehmomente von den Lenkern mit vernachlässigbar
kleinen Fehlern aufgenommen werden können.
Die Schenkel der Lenker sind gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform durch einen die kurze parallele
Verbindungsseite überbrückenden kurzen Quersteg fest miteinander verbunden. Ebenso können die Schenkel
der Lenker auch noch durch einen die lange parallele Verbindungsseite überbrückenden langen Quersteg fest
miteinander verbunden sein.
Bevorzugt sind die Schenkel starr ausgebildet und weisen im Bereich ihrer beiden Enden Gelenke auf; die
Schenkel können gemäß einer Ausführungsform auch durchgehend federelastisch ausgebildet sein.
Die Magnetanordnung umfaßt bevorzugt einen Topfmagneten mit einem Ringluftspalt, der um seine
Hauptlängsachse rotationssymmetrisch ausgebildet ist. Hierbei ist es auf einfache Weise möglich, die
Magnetanordnung mit dem ortsfest gehaltenen Stützteil zu integrieren und gegebenenfalls die Magnetanordnung
selber als das Hauptelement des ortsfest gehaltenen Teils der oberschaligen Waage auszubilden.
Wenn eine in bezug auf ihre Höhe besonders kompakte Ausführungsform angestrebt wird, sind
vorteilhafterweise die Magnetanordnung und die Arbeitsspule umfangsmäßig vollständig innerhalb des
seitlich von den Schenkeln und parallelen Verbindungsseiten der Lenker begrenzten Raumes angeordnet, da
dann die Lenker unter die Ebene der oberen Stirnfläche bzw. über die Ebene der unteren Stirnfläche der
Magnetanordnung versetzt werden können.
Wenn andererseits eine umfangsmäßig besonders kompakte Anordnung angestrebt wird, sind vorteilhafterweise
die Magnetanordnung und die Arbeitsspule höhenmäßig vollständig in dem Raum zwischen den
beiden Lenkern angeordnet, da dann die Abmessungen der Lenker so gewählt werden können, daß sich
umfangsmäßig ein besonders kompakter Bauraum ergibt.
Schließlich kann vorteilhafterweise der Stützteil als
Teil der Magnetanordnung ausgebildet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben; in dieser zeigt
schematisch:
Fig. 1 einen Aufriß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer oberschaligen Waage, bei der ein Lenker der Parallelführung sowie die umfangsmäßig
über die Schenkel des Lenkers seitlich vorstehende Magnetanordnung dargestellt sind, und die Tragschale
aus Gründen der Klarheit weggelassen ist,
F i g. 2 einen Seitenriß der in der F i g. 1 dargestellten Ausführungsform, bei der die Magnetanordnung höhenmäßig
vollständig zwischen den beiden Lenkern der Parallelführung angeordnet ist,
F i g. 3 einen Aufriß ähnlich F i g. 1 einer weiteren Alisführungsform, bei der die Magnetanordnung umfangsmäßig
vollständig zwischen den Schenkeln der Lenker angeordnet ist,
Fig.4 einen Seitenriß zu Fig.3, gemäß der die
Miignetanordnung höhenmäßig etwas über die beiden Lenker hinaus vorsteht,
F i g. 5 eine Ansicht einer anderen Ausführungsform von unten, bei der die Lenker anders gestaltet sind und
der Magnetspalt nicht dargestellt ist, und
Fig.6 einen Seitenriß zu Fig.5, gemäß dem die
Magnetanordnung höhenmäßig vollständig zwischen den beiden Lenkern der Parallelführung angeordnet und
mit ihrem Luftspalt nach unten ausgerichtet und der Verbindungsarm mit der Arbeitsspule im Bereich des
unteren Lenkers angeordnet sind.
Nach den Fig. 1 und 2 umfaßt eine erfindungsgemäß
ίο ausgebildete oberschalige Waage 10 eine Magnetanordnung,
die in Form eines Topfmagneten 12 ausgebildet ist. Nach Fig. 1 ist der Topfmagnet 12 rotationssymmetrisch
um seine Hauptlängsachse.
Der Topfmagnet 12 weist im Bereich seiner oberen Stirnfläche einen Ringluftspalt 16 auf. in welchem eine
Arbeitsspule 18 beweglich angeordnet ist. Die Arbeitsspule 18 ist mittels einer Traghülse 20 und einer
Tragachse 21 mit einem Verbindungsarm 24 fest verbunden.
Der Verbindungsarm 24 seinerseits ist starr ausgebildet und mit einem Verbindungsglied 26 einer Parallelführung
fest verbunden. Der Verbindungsann 24 und das Verbindungsglied 26 sind bei der dargestellten
Ausführungsform im Seitenriß in Form eines Galgens einstückig ausgebildet.
Die Parallelführung umfaßt neben dem Verbindungsglied 26 einen oberen Lenker 28 und einen unteren
Lenker 30, die beide an ihrem anderen Ende an einem ortsfest gehaltenen Stützteil 32 befestigt sind, das rein
schematisch in Form von festen Einspannstellen dargestellt ist. Das starre Verbindungsglied 26 ist
zwischen die beweglichen Enden der Lenker 28 und 30 eingesetzt.
Der obere Lenker 28 und der untere Lenker 30 sind gleich ausgebildet und werden anhand des in F i g. 1 im
Aufriß gezeigten oberen Lenkers 28 beschrieben. Der Lenker 28 umfaßt zwei Schenkel 34 und 36, die bei der
dargestellten Ausführungsform starr ausgebildet sind und im Bereich ihrer beiden Enden Gelenke 38.40 bzw.
42 und 44 aufweisen. In Fig.2 sind die dargestellten
Gelenke des unteren Lenkers 30 mit 46 und 48 bezeichnet.
Die Schenkel 34 und 36 des Lenkers 28 sind gleich lang ausgebildet und in einer gemeinsamen Ebene
zueinander versetzt und unter einem Winkel zueinander ausgerichtet. Sie bilden zusammen mit einer ihre näher
beieinander liegenden Enden verbindenden Seite und einer zu dieser parallelen, ihre weiter voneinander
entfernten Enden verbindenden längeren Seite ein gleichschenkliges Trapez. Die weiter auseinander
liegenden Gelenke 38 und 42 der Schenkel 34 und 36 sind mit dem Stützteil 32 verbunden. Die mit der
Hauptlängsachse der Magnetanordnung zusammenfallende Mittelachse 14 der Arbeitsspule 18 ist innerhalb
der von den Schenkeln und kurzen und langen parallelen Seiten der beiden Lenker 28 und 30
begrenzten Trapeze rechtwinklig zu den Trapezflächen angeordnet, und zwar derart gemäß den F i g. 1 und 2,
daß sie in der Symmetrieebene zwischen den Schenkeln der Lenker 28 und 30 und nahe bei der Symmetrieebene
zwischen den parallelen Seiten der Lenkertrapeze angeordnet ist. Diese Mittelachse fällt gleichzeitig
zusammen mit der Mittellinie der Tragachse 21, die einerseits mit der Traghülse 20 und andererseits mit
einer oberhalb angeordneten Tragschale 50 fest verbunden ist.
Der Verbindungsarm 24 ist somit mit seiner Längsachse in der Symmetrieebene zwischen den
Schenkeln der Lenker angeordnet. Weiterhin ist bei der
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform der Verbindungsarm 24 identisch mit dem Tragarm für die
oberschalig angeordnete Tragschale 50, deren Mittelachse mit der Hauptlängsachse 14 der Magnetanordnung
bzw. Mittelachse der Arbeitsspule gemäß der Darstellung zusammenfällt.
Weiterhin bildet nach F i g. 1 das Verbindungsglied 26 gleichzeitig einen Quersteg zwischen den näher
beieinander liegenden Gelenken der Schenkel der Lenker, wie es in Verbindung mit den Gelenken 40 und
44 gezeigt ist. Die näher beieinander liegenden Gelenke der Schenkel der Lenker können auch durch einen
eigenen Quersteg miteinander verbunden sein, der an dem Verbindungsglied angebracht ist. Dieser Quersteg
kann dabei elastisch oder starr ausgebildet und das Verbindungsglied mit den Querstegen etwa in deren
Mittelbereich fest verbunden sein. Es ist möglich, sowohl die Schenkel 23 und 36 als auch die Gelenke 38,
40, 42 und 44 und den die näher beieinander liegenden Gelenke 40 und 44 verbindenden Quersteg aus einem
Stück herzustellen und die Gelenke später einzuschleifen. Schließlich ist es auch möglich, die weiter
voneinander entfernt liegenden Gelenke 38 und 42 durch einen die lange parallele Seite überbrückenden
Quersteg fest miteinander zu verbinden und diesen Quersteg dann am Stützteil 32 anzubringen.
Die Länge der kurzen parallelen Seiten und die Länge der langen parallelen Seite der Lenkertrapeze —
gemessen jeweils zwischen den Mittellängslinien der schräg verlaufenden Schenkel an deren Übergang zu
den Gelenken — weisen bei der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ein Verhältnis von etwa
eins zu drei zueinander auf.
Der Abstand zwischen den weiter voneinander entfernt liegenden Gelenken ist so gewählt, daß eine
kippfreie Abstützung der gesamten beweglichen Anordnung gewährleistet ist. Da die Schenkel der Lenker
unter einem Winkel aufeinander zulaufen und deren mit dem beweglichen Teil verbundenen Enden relativ nahe
beieinander liegen, weist die Ausführungsform eine kompakte Bauform auf. Außerdem wird hierdurch die
statische Überbestimmtheit, die bei parallel verlaufenden Schenkeln erheblich ist, reduziert. Die statische
Überbestimmtheit könnte völlig beseitigt werden, wenn die Schenkel in Form eines Dreiecks angeordnet wären.
Jedoch könnte dann bei seitlichen Kräften auf die Tragschale 50 das Drehmoment in den Lenkern nicht
aufgenommen werden, da der Hebelarm im Bereich der kurzen parallelen Seite bei dreieckförmiger Ausbildung
der Lenker praktisch nach Null ginge. Hierdurch können im Extremfall die Gelenke zwischen Lenker und
beweglichem Verbindungsteil zerstört werden bzw. bei geringerer Beanspruchung Eckenlastfehler hervorgerufen
werden, die im Verhältnis zur gewünschten Meßgenauigkeit nicht mehr vernachlässigbar sind.
Da bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform auch die näher beieinander liegenden Enden der
Schenkel noch einen endlichen Abstand aufweisen, der in der Größenordnung von einem Drittel bis zwei
Drittel des Abstandes zwischen den weiter auseinander liegenden Enden der Schenkel liegt, können die
auftretenden Drehmomente von den Lenkern aufgenommen werden, so daß die Lenker weiterhin im
linearen Bereich ihrer Bewegungskennlinien arbeiten und die Funktionsfähigkeit erhalten bleibt.
Bei der in den F i g. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform sind gleiche Teile mit den gleichen
Bezugsziffern versehen, denen die Ziffer 1 vorausgesetzt ist. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von
der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform grundsätzlich nur dadurch, daß der Topfmagnet 112
umfangsmäßig vollständig innerhalb der von den Schenkeln der Lenker 128 und 130 und der kurzen und
langen parallelen Seiten begrenzten Trapeze angeordnet ist. Hierzu ist es erforderlich, die kurze parallele
Seite im Verhältnis zur langen parallelen Seite länger auszubilden, damit die weiter auseinander liegenden
Gelenke einen nicht zu großen Abstand voneinander erhalten, um die kompakte Bauform beizubehalten. Die
in den F i g. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich noch weiterhin dadurch, daß die
Magnetanordnung 112 höhenmäßig nicht mehr vollständig zwischen den beiden Lenkern 128 und 130
angeordnet ist, sondern geringfügig nach unten und oben vorsteht. Hierdurch wird eine kompakte Bauform
mit besonders geringer Höhe erreicht, während bei der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform eine
kompakte Bauform mit besonders geringen Umfangsmaßen erreicht wird.
Die dritte, in den F i g. 5 und 6 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich nicht nur durch
eine andere Ausbildung der Lenker, sondern noch zusätzlich durch eine Verlagerung des Ringluftspaltes
216 in den Bereich der unteren Stirnfläche des Topfmagneten 212. Da der der ebenfalls nach unten
verlagerten Arbeitsspule 218 zugeordnete Verbindungsarm 224 ebenfalls im Bereich der unteren Stirnfläche des
Topfmagneten 212 bzw. des unteren Lenkers 230 angeordnet ist, benötigt diese Ausführungsform einen
von dem Verbindungsarm 224 getrennt ausgebildeten Tragarm 225 für die Tragschale 250. Sowohl der
Verbindungsarm 224 als auch der Tragarm 225 sind starr ausgebildet und bestehen mit dem starren
Verbindungsglied 226 aus einem Stück. Der Verbindungsarm 224, der Tragarm 225 und das Verbindungsglied
226 bilden im Querschnitt eine seitlich hochgekippte U-Form.
Durch die Verlagerung der Arbeitsspule in den Bereich des unteren Lenkers 230 und die Trennung von
Verbindungsarm 224 und Tragarm 225 voneinander derart, daß der Verbindungsarm 224 im Bereich des
unteren Lenkers 230 und der Tragarm 225 im Bereich des oberen Lenkers 228 angeordnet ist, wird die
Arbeitsspule von Kippbewegungen der Tragachse 222 während Eckbelastungen der Tragschale 250 praktisch
freigehalten. Die Spule behält somit auch bei starken Eckbelastungen der Tragschale 250 ihre optimale Lage
im Ringluftspalt 216 bei.
Da bei der in den Fig.5 und 6 dargestellten Ausführungsform der Verbindungsarm 224 ein erfindungswesentlicher
Teil ist, ist die F i g. 5 eine Ansicht von unten der in F i g. 6 dargestellten oberschaligen
Waage.
Von den beiden Lenkern ist der untere Lenker 230 dargestellt, der mit dem oberen Lenker 228 identisch ist.
Der Lenker 230 unterscheidet sich von den Lenkern der vorher beschriebenen Ausführungsformen dadurch, daß
die Schenkel 235 und 237 im Bereich ihrer näher beieinander liegenden Enden mit einem Quersteg 252
einstückig ausgebildet sind und die näher beieinander liegenden Gelenke 245 und 246 außerhalb des von den
Schenkeln 235 und 237, dem Quersteg 252 und der längeren parallelen Seite gebildeten Trapezes liegen.
Die näher beieinander liegenden Gelenke 245 und 246 verbinden den Quersteg 252 der Schenkel 23$ und 237
609535/290
mit dem die Lenker 228 und 230 am beweglichen Ende miteinander verbindenden starren Verbindungsglied
226.
Die Schenkel 235 und 237 des in F i g. 5 dargestellten
Lenkers 230 können einschließlich des integrierten Quersteges 252 starr oder federelastisch ausgebildet
sein.
Ähnlich wie bei der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist auch bei der in den F i g. 5 und 6
dargestellten Ausführungsform der Topfmagnet 212
10
höhenmäßig vollständig innerhalb der beiden Lenker 228 und 230 angeordnet und steht umfangsmäßig etwas
über die Schenkel der Lenker vor, so daß eine bezüglich ihres Umfanges besonders kompakte Bauform gegeben
ist. Bei dieser Bauform ist es wiederum möglich, die Länge der kürzeren parallelen Seite in der Größenordnung
von ein Drittel der Länge der längeren parallelen Seite zu halten, ohne die beiden weiter auseinander
liegenden Gelenke jedes Lenkers zu weit auseinander zu rücken.
Claims (18)
1. Elektromagnetisch kompensierende, balkenlose Kraftmeß- oder Wägevorrichtung mit einer in dem
Arbeitsluftspalt einer ortsfest gehaltenen Magnetanordnung beweglichen Arbeitsspule und einer Parallelführung
mit zwei elastischen Lenkern, die in in Bewegungsrichtung versetzten Ebenen angeordnet
sowie mit einem ortsfest gehaltenen Stützteil und einem mit der Arbeitsspule beweglichen, starren
Verbindungsglied unter Bildung eines Parallelogramms verbunden sind und von denen jeder zwei in
einer Ebene versetzte, gleich lange Schenkel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lenker (28, 30; 128, 130; 228, 230) trapezförmig ausgebildet und mit den weiter auseinander liegenden
Enden ihrer Schenkel (34,36; 134,136; 235,237)
am Stützteil (32; 132; 232) angebracht sind, daß die Mittelachse (14; 114; 214) der Arbeitsspule (18; 118;
218) innerhalb der von den Schenkeln und parallelen Verbindungsseiten der Lenker begrenzten Trapeze
rechtwinklig zu den Trapezflächen und der Hauptteil der Magnetanordnung (12; 112; 212) in dem von
den Lenkern begrenzten Raum angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsglied (26; 126; 226) mit einem starr ausgebildeten Verbindungsarm (24; 124;
224) starr verbunden ist. der sich in den Bereich zwischen die Schenkel der Lenker erstreckt und mit
der Arbeitsspule fest verbunden ist und daß die Längsachse des Verbindungsarmes (24; 124; 224) in
der Symmetrieebene zwischen den Schenkeln (34, 36; 134, 136; 234, 236) der Lenker (28, 30; 128, 130;
228,230) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbewegungsachse des
die zu messende Kraft oder zu wägende Last aufnehmenden Teils, d. h. bei einer oberschaligen
Waage der Schale (50; 150; 250), innerhalb der von den Schenkeln und parallelen Verbindungsseiten
begrenzten Trapeze rechtwinklig zu den Trapezflächen angeordnet ist und daß ein mit dem
Verbindungsglied starr verbundener und starr ausgebildeter Tragarm (24; 124; 225) mit dem
Aufnahmeteil (50; 150; 250) in Richtung von dessen Hauptbewegungsachse fest verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbewegungsachse
des Aufnahmeteils und/oder die Mittelachse (14; 114; 214) der Arbeitsspule (18; 118;
218) in der Symmetrieebene zwischen den Schenkeln der Lenker angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbewegungsachse
des Aufnahmeteils und/oder die Mittelachse (14; 114; 214) der Arbeitsspule (18; 118;
218) in oder nahe bei der Symmetrieebene zwischen den parallelen Verbindungsseiten der Trapeze
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbewegungsachse
des Aufnahmeteils und die Mittelachse (14; 114; 214) der Arbeitsspule zusammenfallen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsarm
(224) und der Tragarm (225) an dem Verbindungsglied (226) mit Abstand voneinander angeordnet
sind, so daß etwaige Kippbewegungen des Tragarms bei Eckbelastung des Aufnahmeteils (250) von der
Arbeitsspule (218) abgehalten werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7. dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (225) im Bereich des
oberen Lenkers (228) und der Verbindungsarm (224) im Bereich des unteren Lenkers (230) angeordnet
sind (F i g. 6).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (24; 124)
und der Verbindungsarm im Bereich des oberen Lenkers (28; 128) angeordnet und identisch miteinander
sind (F i g. 2 und F i g. 4).
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
der kurzen parallelen Verbindungsseite und die der langen parallelen Verbindungsseite der Trapeze —
gemessen jeweils zwischen den Mittellängslinien der schräg verlaufenden Schenkel an deren Enden — ein
Verhältnis zwischen eins zu drei und zwei zu drei zueinander aufweisen (F i g. 1,3.5).
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
(235, 237) der Lenker (228, 230) durch einen die kurze parallele Verbindungsseite überbrückenden
kurzen Quersteg (252) fest miteinander verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
der Lenker durch einen die lange parallele Verbindungsseite überbrückenden langen Quersteg
fest miteinander verbunden sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
starr ausgebildet sind und im Bereich ihrer beiden Enden Gelenke (38, 40, 42, 44, 46, 48)
aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 — 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel federelastisch
ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetanordnung
(12; 112; 212) einen Topfmagneten mit einem Ringluftspalt (16; 116; 216) umfaßt, der um
seine Hauptlängsachse rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetanordnung
(112) und die Arbeitsspule (118) umfangsmäßig vollständig innerhalb des seitlich von
den Schenkeln und parallelen Verbindungsseiten der Lenker begrenzten Raumes angeordnet sind
(F ig. 3).
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetanordnung
(12; 212) und die Arbeitsspule (18; 218) höhenmäßig vollständig in dem Raum zwischen
den beiden Lenkern angeordnet sind (F i g. 2 und 6).
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützteil
(32; 132; 232) als Teil der Magnetanordnung (12; 112; 212) ausgebildet ist.
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