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Toilettenanlage für Fahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Toilettenanlage
für Fahrzeuge, insbesondere für Schienenfahrzeuge im öffentlichen überörtlichen
Personenverkehr, bei der die Fäkalien einer bestimmten Anzahl von Toilettenbenutzungen
in einen geschlossenen Behälter gepumpt und mitgeführt werden.
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In Schienenfahrzeugen, insbesondere in Schienenfahrzeugen für den
öffentlichen überörtlichen Personenverkehr sind Toilettenanlagen installiert, weil
von größeren Verweilzeiten in ihnen ausgegangen werden muß. Die anfallenden Fäkalien
einer bestimmten Benutzungsanzahl dieser Toiletten werden in einem geschlossenen
Behälter bis zu einem bestimmten Zentralpunkt mitgeführt und dort in ein anzuschließendes
öffentliches Abwasserkanalsystem abgepumpt.
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Toilettenanlagen in Schienenfahrzeugen für den öffentlichen überörtlichen
Personenverkehr sind bekannt.
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Sie bestehen im wesentlichen aus dem Klosett mit Spüleinrichtung,
einem nach unten geführten und seitlich oberhalb der Schiene mündenden Abführungsrohr
und einer zwischen Klosett und Abführungsrohr angeordneten Abschlußklappe. Mit der
Betätigung der Spülvorrichtung wird die Abschlußklappe geöffnet und die Fäkalien
fallen bei geringer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs auf den Gleiskörper; bei üblichen
Fahrgeschwindigkeiten zersprühen sie aber beim Verlassen des Abführungsrohres und
beschmutzen weite Bereiche des Gleiskörpers, des Fahrzeugs und seiner Umgebung.
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Ziel des öffentlichen überörtlichen Personenverkehrs ist es durch
höhere Reisegeschwindigkeiten größere Effektivität zu erreichen. Dem widerspricht
aber die Anwendung von Toilettenanlagen mit direkter Fäkalien-und
akustische
Anzeige (11) und (12) in der Schalttafel (13), sondern wie die Überfüllsicherung
(10) auch eine Türverriegelung mit manueller Entriegelung (25).
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Wenn die Spülung unterbleibt, wird der Ausgang durch einen weiteren
Türschließer (26) verriegelt und zwar so, daß nur an der Schaltanlage , wo die optische
Anzeige (27) erfolgt, entriegelt werden kann.
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Durch die Anzeige (27) wird auch gleichzeitig angezeigt, daß die Toilette
besetzt ist.
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Die Betriebsbereitschaft der Toilettenanlage durch das Bordnetz wird
an der Schalttafel durch die optische Anzeige (28) angezeigt. Die eingeschaltete
Fäkalienbehälterheizung wird durch die Anzeige (29) angezeigt.
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Durch einen, vom Spülwasserbehälter (18) unabhängigen Spülwasseranschluß
(30) wird das Klosett direkt zu Entleerungs- und Reinigungszwecken mit Spülwasser
versorgt.
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Über einen Netzanschluß (31) wird der Elektromotor (3) der Pumpe (2)
an das öffentliche Netz für eine große Leistung zur Entleerung angeschlossen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Fäkalien weder zusammenhängend auf den Gleiskörper fallen, noch bei hoher
Fahrgeschwindigkeit versprüht werden und so Fahrzeug, Gleiskörper und Umgebung verschmutzen
und daß dies durch eine robuste, durch die Wahl der eingesetzten Aggregate - im
wesentlichen einer kanalradfreien Pumpe - und elektrisch gesteuerten Anlage erreicht
wird.
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Die gewählte Taumelscheibenpumpe hat den Vorteil, daß sie das Fördermedium
nicht nur fördert, sondern gleichzeitig zerfasert und homogenisiert und dies dadurch
in jedem Fall fließfähig macht.
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Durch die Wahl eines Antribsmotors für zwei Betriebsfälle wird einerseits
das Bordnetz nicht zu sehr belastet, andererseits mit ein und derselben Pumpe bei
Netzbetrieb der Fäkalienbehälter in kurzer Zeit entleert.
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für eine öffentliche Netzspannung z. B. von 220/380 V.
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In der Wasserzuleitung vom Spülwasserbehälter aus ist ein elektromagnetgesteuertes
Ventil angeordnet, das der Spülwassereinrichtung die minimal erforderliche Spülwassermenge
zulaufen läßt. Es wird geschaltet durch ein Zeitrelais, das durch einen Fußschalter
betätigt wird. Mit demselben Fußschalter wird ein zweites Zeitrelais betätigt, wodurch
der Pumpenmotor mit Bordnetzspannung versorgt wird und solange in Betrieb hält,
wie erforderlich ist, die angefallenen Fäkalien mit Spülwasser in den Fäkalienbehälter
zu pumpen.
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Falls kein Spülwasser mehr vorhanden ist, was optisch und akustisch
angezeigt wird, wird über eine Wassermangelsicherung der Zugang zur Toilette blockiert,
aber so, daß der Ausgang über einen manuell entriegelbaren Türschließer freigemacht
werden kann. In gleicher Weise wie die Wassermangelsicherung arbeitet auch eine
Überfüllsicherung, die in der nach außen geführten Entlüftungsleitung des Fäkalienbehälters
sitzt, auf den manuell entriegelbaren Türschließer.
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Sofern trotz intakter Anlage nicht gespült wird, blockieren Ausgang
und Zugang der Toilette mittels eines weiteren Türschließers, der nur an der Schaltanlage
entriegelbar ist.
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Der Fäkalienbehälter hat nicht nur eine Füllungsanzeige, sondern auch
für Fahrten bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt-eine thermostatisch gesteuerte
elektrische Heizung, um die Fäkalien fließfähig und damit abpumpbar zu erhalten.
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Um den Fäkalienbehälter an den dafür vorgesehenen Ort in eine Abwasserkanalisation
zu entleeren, wird der Ablaßstutzen des Behälters über einen Schlauch an den
Kanalstutzen
anaeschlossen und geöffnet, ein Spülwasseranschluß mit dem unabhängigen Spülwasserstutzen
der Toilettenanlage verbunden und der elektrische Netzanschluß hergestellt. Dadurch
fließt Spülwasser über das Klosett, wo Reinigungsmittel zugegeben werden können,
zur Taumelscheibenpumpe, die jetzt im Netzbetrieb mit höherer Drehzahl und dadurch
mit größerer Leistung arbeitet. Mit großem Druck pumpt die Pumpe das Spülwasser
durch den Fäkalienbehälter, wodurch der Behälter nicht nur entleert, sondern dieser
und die gesamte Toilettenanlage gereinigt wird.
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Beschreibung der Toilettenanlage Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben: Unter
dem Klosett (1) ist eine Taumelscheibenpumpe (2) mit einem Doppel-Elektromotor (3)
für zwei Betriebsbereiche angeordnet. Am Druckstutzen der Pumpe ist ein Kugelrückschlagventil
(4) angebaut. Die anschließende Druckleitung (5) mündet in einem Fäkalienbehälter
(6) mit einem durch einen Schieber (7) gesicherten Ablaßstutzen mit Schlauchkupplung
(8). Der Behälter (6) ist nach außen über eine Entlüftungsleitung (9) entlüftet,
in der ein Rohr- Be- und Entlüfter mit Druckgeber als Überfüllsicherung (10) zur
optischen und akustischen Anzeige (11) und (12) in der Schalttafel (13) der elektrischen
Schaltanlage eingebaut ist. Ein weiterer Druckgeber (14) am Fäkalienbehälter dient
der Füllungsgradanzeige (15).
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Außerdem ist in den Behälter eine elektrische Heizung (16) eingebaut,
die mittels eines Thermostaten (17) geregelt wird und gegen Einfrieren schützt.
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Aus dem Spülwasserbehälter (18) führt eine Zuleitung (19) zum Klosett
(1), in die ein elektromagnetisch gesteuertes Ventil (20) eingebaut ist.
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Mit einem Fußschalter (21) wird ein Zeitrelais (22) betätigt, wodurch
das Ventil (20) mit Spannung versorgt wird und solange öffnet, wie nötig ist, dem
Klosett die minimal erforderliche Spülwassermenge zufließen zu lassen. Gleichzeitig
wird mit dem Fußschalter (21) ein zweite Zeitrelais (23) betätigt, wodurch etwas
später der Elektromotor (3) mit Bordnetzspannung für die Zeit in Betrieb gesetzt
wird, die nötig ist, damit die Pumpe (2) die angefallenen Fäkalien mit Spülwasser
sicher in den Fäkalienbehälter zu pumpen. Eine Wassermangelsicherung (24) schaltet
nicht nur die optische
abführung auf den Gleiskörper, weil die Fäkalien
beim Verlassen des Abführungsrohres zersprühen. Dabei wird eben nicht nur der Gleiskörper
beschmutzt, sondern auch das Fahrzeug und seine Umgebung, wie schienengleiche Überwege,
Brückengeländer, Maste, Absperrungen und dem Aufenthalt von Personen dienende Aufbauten
an Haltepunkten bei schneller Durchfahrt. Das ist nicht nur unhygienisch bezogen
auf den internen Bereich des Fahrzeugs, sondern auch bezogen auf die Umwelt. Es
läßt sich nicht vermeiden, daß Personen, die sich in der Nähe vorbeifahrender Schienenfahrzeuge
aufhalten -Gleisbauarbeiter, Reisende an Haltepunkten, vorwiegend Kinder an Überwegschranken
- mit Fäkalien besprüht werden. Wenn dadurch auch noch krankheitserregende Bakterien
übertragen werden, ist das nicht nur unhygienisch und umweltunfreundlich, sondern
fahrlässige Körperletzung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die nachweislichen Nachteile
der Toilettenanlagen mit direkter Fäkalienabführung auf den Gleiskörper zu vermeiden.
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Dabei geht sie davon aus, daß zur Abführung der Fäkalien wegen der
Transportgewichte mit sehr wenig Spülwasser auszukommen ist, trotzdem Verstopfungen
dabei aber mit größter Betriebssicherheit vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unter dem Klosett
mit Wasserspüleinrichtung eine Taumelscheibenpumpe angeordnet ist, die die Fäkalien
homogenisiert, also fließfähig macht und in einen Fäkalienbehälter pumpt. Ein zwischen
der Pumpe und dem Behälter angeordnetes Kugelrückschlagventil sichert nicht nur
gegen Rückstau, sonder schließt den Fäkalienbehälter auch ohne Anwendung einer Fremdenergie
gasdicht zum Klosett hin ab. Die Taumelscheibenpumpe ist direkt angetrieben durch
einen doppelt gewickelten Elektromotor, einerseits ausgelegt für die Bordnetzspannung
z. B. von 24 V und andererseits ausgelegt