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Vorrichtung zum Nischen und Dosieren eines Zweikomponentengemisches
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wischen eines aus einem Harz und einem
Härter bestehenden Zweikomponenten6emisches und zum Dosieren einzelner, auf Abruf
abgebbarer Mengen des Gemisches, mit zwei Pumpen, deren Fördervolumen pro Antriebshub
durch Längenverstellung von Antriebshebeln einstellbar ist, und mit einem die dosierten
Mengen abgebenden Nundstück. Solche Zweikomponentengemische werden bekanntermaBen
z.B. als Kleber oder Gießharz verwendet.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Gattung, eine ist z.B. in der
deutschen Auslegeschrift 1 119 140 beschrieben, handelt es sich meist um mannshohe,
ortsfest zu installierende Maschinen, die für absatzweise dosierbare Harz-Härter-Mengen
von über 0,5 ccm ausgelegt sind. Eine so große Gemischmenge öst sich infolge
ihres
Gewichts von selbst von dem Mundstück. Häufig wird aber dic dosierte Menge auch
durch ein Rohr- oder Schlauchmundstück direkt in eine Klebevorrichtung oder in eine
Vertiefung einer Herstellt gegenstandes injiziert. Bei Dosiermengen von weniger
als etwa 0,1 ccm ergibt sich das Problem, daß mehrere Portionen als ein Tropfen
an der Düse hängenbleiben, sodaß also die Einzelportion nur durch Abstreifen auf
den zu verkletenden Gegenstand gebracht werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine von einer Person tragbare,
auf einem Tisch aufstellbare kleine Vorrichtung zu schaffen, welche kleinste Gemischmengen
bis herunter zu der Größenordnung eines Stecknadelkopfes zu dosieren und abzugeben,
also ohne Abstreifen auf einen vorgehaltenen Gegenstand zu bringen vermag.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Blassystem zum
Abblasen der dosierten Menge von dem Mundstück. Das Blassysten besteht vorzugsweise
aus einer Einrichtung zum Erzeugen eines lsuftstoßes, wobei dieser Buftstoß zeitlich
an den Abschluß des Dosiervorganges gekoppelt iSt, und aus einer Blaskanalanordnung,
welche den Buftstoß in der Nähe der Austrittsöffnung des Mundstücks als Blasstrahl
in Austrittsrichtung leitet. Dadurch wird erreicht, daß auch kleinste Gemischtropfen
sich von dem Mundstück lösen und auf einen darunter gehaltenen Gegenstand geschleudert
werden0 Das gelingt sogar noch bei einer minimalen Dosiermenge von 0,008 ccm. Die
Folgegeschwindigkeit der Dosiervorgänge kann bis zu 100 je Minute gesteigert werden.
Dadurch wird in vielen Fällen das Verteilen eines beispielsweise als Kleber verwendeten
Gemisches auf einer Fläche wesentlich vereinfacht, weil in mehreren kurz hintereinanderfolgenden
"Schüssen" einzelne Kleberportionen an verschiedenen Stellen auf die zu verklebende
Fläche aufgebracht werden können.
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Für den Fall, daß das Gemisch außerordentlich dickflüssig ist, wird
erfindungsgemäß eine Blaskanalanordnung vorgeschlagen, bei
der ein
Blaskanal in einem kleinen Abstand von der Austrittsöffnung, aus welcher das Gemisch
austritt, in das Mundstück mündet.
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Die durch diesen Blaskanal in das Mundstück eintretende Blasluft schiebt
sich hierbei wie ein Keil quer in die Gemischsäule und schiebt den unteren Teil
dieser Säule aus dem Mundstück heraus.
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Weist das Gemisch eine übliche Viskosität auf, ist es also etwas dünnflüssiger
als im vorerwähnten Fall, so wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen,
daß eine das Mundstück umgebende, einen Ringkanal bildende Blasdüse vorgesehen ist.
Hierbei tritt die Blasluft nicht in das Mundstück ein, sie streicht vielmehr außen
am Rand des Mundstücks vorbei und reißt dadurch den Gemisch tropfen mit. Ein besonderer
Vorteil dieser Ausführungsform liegt auch darin, daß die Gemischportion mit größerer
Gleichmäßigkeit in einer bestimmten Richtung abgestoßen wird, normalerweise in Verlängerung
der Blasdüsenachse.
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Diese Zielgenauigkeit wird weiter dadurch erhöht, daß die Blasdüse
eine sich an das Mundstück in Austrittsrichtung anschließende Düsenbohrung aufweist,
deren Durchmesser mindestens gleich groß wie der Innendurchmesser des Mundstücks
und kleiner als der Außendurchmesser des Ringkanals ist. Bei dünnflüssigeren Gemischen
empfiehlt es sich, die Dusenbohrung länger, bei dickflüssigeren Gemischen dagegen
kürzer zu machen. Außerdem ist es besonders vor teilhaft, wenn der äußere, vorstehende
Rand der Düsenbohrung scharfkantig ausgebildet ist.
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Zur Verbesserung der Dosiergenauigkeit, oder anders ausgedrückt, um
das Auslaufen des Gemisches aus der Mischkammer und dem Mundstück wahrend der Stillstandszeiten
zu verhindern, wird weiter vorgeschlagen, daß eine Schlauchklemme bezüglich der
Strömungsrichtung des Gemisches vor dem Mundstück angeordnet ist, welche selbsttätig
öffnet und schließt und derart mit der Förderbewegung des Pumpenantriebs synchronisiert
ist, daß sie das geförderte Gemisch unbehindert durchtreten läßt, ansonsten aber
geschlossen ist.
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Die Einrichtung zum Erzeugen eines Luft stoßes zum Zwecke des Abblasens
umfaßt vorzugsweise zwei Wegeventile, welche zwischen einer Druckluftquelle und
dem Blaskanal bzw. der Blasdüse eingeschaltet sind. Das erste Wegeventil wird von
einem Antriebsorgan am Ende des Pumpenatriebshubes kurze Zeit geöffnet und das zweite
Ventil befindet sich normalerweise in geöffneter Stellung und schließt unter der
Wirkung eines pneumatischen Zeitgliedes, sodaß also durch Verstellen dieses Zeitgliedes
die Blaszeit je nach dem vorhandenen Druck und des Viskosität des Gemisches verändert
werden kann.
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Eine wesentliche Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß
die für das Blassystem ohnehin vorzusehende Druckluft quelle auch für den Pumpenantrieb
und weitere Antriebs- und Steuerfunktionen herangezogen wird. Dadurch wird es möglich,
die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe auch hinsichtlich der äußeren Abmessungen
und der Handlichkeit einer solchen Vorrichtung zu lösen. So kann eine solche Vorrichtung
wie beispielsweise eine Schreibmaschine an diesem oder jenem Arbeitsplatz wahlweise
eingesetzt werden. Insbesondere wird diesbezüglich vorgeschlagen, daß als Pumpenantrieb
ein selbsttätig umsteuerbarer Druckluftkolben vorgesehen ist, dessen Kolbenstange
an zweiarmigen Antriebshebeln mit verstellbaren Drehpunkten angelenkt ist und dessen
Hub durch Verschiebung eines die Umsteuerung bewirkenden Füiilgliedes einstellbar
ist. Die Anordnung wird vorzugsweise so getroffen, daß die leiden Antriebshebel
gabelförmig an der Kolbenstange angeschlossen sind und ebenso wie die Kolbenstange
in einer horizontalen Ebene liegen.
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Ein nicht unwesentliches Problem der Vorrichtungen, von denen die
Erfindung ausgeht, besteht darin, ein Verstopfen der Mischvorrichtung und des Mundstücks
sowie des strömungsinäßig vor diesem liegenden Förderkanals zu verhindern. Die Abbindezeiten
moderner Zweikomponentengemische sind vielfach außerordentlich kurz, sodaß eine
unbeabsichtigte, zu lange Betriebsunterbrechung zu einem Verstopfen
der
verständlicherweise sehr feinen Kanäle führen kann.
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Es wird daher in Weiterbildung der Erfindung eine pneumatische Steuereinrichtung
zur selbsttätigen Inbetriebsetzung der Vorrichtung in bestimmten zeitlichen Abständen
vorgeschlagen.
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Zum selben Problemkreis gehört auch die Reinigung der Mischkammer
und des Mundstücks nach Arbeitsschluß. Bei den bekannten Vorrichtungen erreicht
man dies dadurch, daß man die Härterpumpe stillsetzt oder die Härterförderleitung
auf Rücklauf schaltet und die Harzpumpe mit dem normalen Antrieb weiterlaufen läßt,
bis alle Reste des Gemisches ausgespült sind und reines Harz an dem Mundstück austritt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung würde dieser Spülvorgang jedoch sehr lange
dauern, insbesondere wenn die Vorrichtung auf eine kleine Dosiermenge eingestellt
ist.
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Es wird deshalb vorgeschlagen, die Harzpumpe mit einem Eandantrieb
organ zu versehen, sodaß diese ohne Veränderung der Dosiermengeneinstellung schnell
durchgedreht werden kann.
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Trotzdem besteht bei so kleinen Dosiermengen und einem dementsprechend
kleinen Querschnitt auch der Härterförderleitung die Gefahr, daß an der Mündung
dieser Förderleitung in die Mischkammer trotz Spülens mit reinem Harz örtlich etwas
Gemisch zurückbleibt.
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Es wird daher, um die Betriebsfähigkeit der Vorrichtung auch nach
langen Ruhepausen sicherzustellen, vorgeschlagen, daß die Härterförderleitung an
einem Steckrohr angeschlossen ist, das in eine in die Mischkammerwand eingebaute
Steckhülse einsteckbar ist, tlnc daß ein Stopfen vorgesehen ist, der wahlweise anstelle
des Steckrohres in die Hülse passend einsteckbar ist. Hierbei wird das Steckrohr
nach Betriebs schluß herausgezogen und der Stopfen eingesetzt, wonach mit ein paar
Puinpenstößen die Mündung der Härterförderleitung von Härterbestandteilen vollkommen
befreit werden kann.
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AusEhrungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Nischvorrichtung mit Abgabevorrichtung,
zum Teil im Längsschnitt, Fig. 2 einen Längsschnitt eines Abgabekopfes mit Blasdüse,
Fig. 3 einen Teillängsschnitt eines ähnlichen Abgabekopfes, Fig. 4 einen Längsschnitt
eines weiteren Abgabekopfes mit in das Mundstück mündendem Blaskanal, Fig. 5 eine
Draufsicht der auch in Fig. 1 gezeigten Schlauchklemme, Fig. 6 eine Vorderansicht
der Gesamtvorrichtung, Fig. 7 einen Horizontalschnitt VII-VII der Gesamtvorrichtung
und Fig. 8 einen pneumatischen Schaltplan.
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Fig. 1 zeigt eine Mischkammer 1, in der sich an einer Antriebswelle
2 sitzende und von einem Elektromotor angetriebene Mischflügel 3 bewegen. An der
Antriebswelle 2 ist auch ein Nischzylinder 4 ausgebildet, zwischen dessen Mantelfläche
und einer ihn umgebenden zylindrischen Vorkammer 5 ein nur schmaler Ringspalt 6
belassen ist. In die Vorkammer 5 mündet oben eine Harzzuleitung 7 und in den unteren
Teil des Ringspalts 6 mündet eine Steckhülse 8 schräg ein, in welche wahlweise das
Steckrohr 9 einer Härterzuleitung 10 oder ein Stopfen 11 passend eingesteckt werden
kann. An die untere Öffnung der Mischkammer 1 ist mittels einer Verschraubung 12,
ein Stück eines elastischen Schlauches 13 angeschlossen, in den unten ein Abgabekopf
14 eingesteckt ist. Eine pneumatisch betätigte Schlauchklemme 15 wird unten noch
näher erläutert.
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Der Abgabekopf 14 ist in Fig. 2 in größerem Maßstab gezeigt. Er besteht
aus einem abgesetzten, im wesentlichen zylindrischen Gehäusekörper 16 mit einer
nicht ganz durchgeführten Radialbohrung 17. In diese ist der Sockel 18 einer Schlauchverschraubung
eingeschraubt,
deren Schraubring 19 einen Blasluftschlauch 20 festhält.
In eine durchgehende Axialbohrung des Gehäusekörpers 16 ist ein rohrförmiges Mundstück
21 eingesetzt, dessen nach oben herausragender Teil zur Verstärkung von einer Hülse
22 umgeben und zusammen mit dieser in den Schlauch 13 eingesteckt ist. Die Axialbohrung,
welche die Radialbohrung 17 durchsetzt, hat unterhalb derselben einen größeren Durchmesser.
Hier ist von unten her eine Blasdüse 23 über. das Mundstück 21 gestülpt und in den
Gehäusekörper 16 eingesetzt. Zwischen dem Mundstück und der Blasdüse besteht ein
mit der Radialbohrung 17 in Verbindung stehender Ringspalt 24. Die Blasdüse hat
unten eine Düsenbohrung 25, welche sich in einem kleinen Abstand koaxial an das
Mundstück anschließt und deren vorstehender Rand 26 scharfkantig ausgebildet ist.
Der Durchmesser der Düsenbohrung 25 ist gleich dem Innendurchmesser des Mundstücks
21 und beträgt 1,2 mm. Der Außendurchmesser des Mundstücks ist 2 mm und der Innendurchmesser
des längeren Teils der Blasdüse 23 2,3 mm. Der Abstand des Mundstücks 21 von dem
eingeschnürten unten Teil der Blasdüse ist so gewahlt, daß auch an dieser Stelle
der Iuftströmungsquerschnitt mindestens dem Querschnitt des Ringspalts 24 entspricht.
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Der seitenverkehrt dargestellte Abgabekopf nach Fig. 3 zeigt den gleichen
Aufbau wie derjenige nach Fig. 2. Er ist jedoch für größere Dosiermengen bestimmt
und insbesondere auch für dickflüssigere Gemische geeignet. Der Innendurchmesser
des gezeigten Mundstücks 21' beträgt 2 mm. Der Außendurchmesser des Mundstücks beträgt
3 mm und ist gleich dem Durchmesser der Düsenbohrung 25', die hier wesentlich kürzer
gehalten ist.
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Fig. 4 stellt einen Abgabekopf anderer Bauart dar, bei dem eine Blasdüse
fehlt. Das ebenfalls einfach rohrförmige Mundstück 27 ist von einem massiven Ring
28 umgeben und ragt aus diesem nach unten heraus. Der Ring ist radial durchsetzt
von einem Blasrohr 29, welches somit senkrecht in das Mundstück mündet. Auf das
-Blasrohr ist der Blasrohrschlauch 20 aufgesteckt.
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Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf den funktionell wesentlichen Teil
der Schlauchkleme 15. Am vorderen Ende eines feststehenden Druckluftzylinders 30
ist mittels zweier Abstandshülsen 31 und 32 eine den Schlauch 13 lose berührende
Druckplatte 33 angeordnet Sie wird durchsetzt vom Schaft eines winkelförmigen Drückers
34 aus Rundstahl, der in ein Kopfstück 35 der Kolbenstange 36 des Druckluftzylinders
eingeschraubt ist. Das Kopfstück wird mittels einer Gabel 37, welche die eine Abstandshülse
32 übergreift, geführt und am Verdrehen gehindert. Der Kolben des Druckluftzylinders
30 steht unter der Wirkung einer Feder 38 (s. Fig. 8), welche das abgewinkelte Ende
des Drückers 34 zur Druckplatte 33 hin zieht, sodaß im Ruhezustand der Schlauch
13, wie in Fig. 5 gezeigt eingeklemmt und der Durchgang für das Gemisch gesperrt
ist.
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In den teils schematischen Figiiren 6 und 7 ist ein 550 x 390 x 245
cm messendes Blechgehäuse 39 gezeigt. Zwei Vorratsbehälter 40 und 41 für den Härter
bz das Harz sind oben aufgesetzt. Auf dem Gehäuse sitzt weiter ein drehzahlregelbarer
Elektromotor 42, der über ein Schneckengetriebe 43 die Antriebswelle 2 der an der
Front seite des Gehäuses angebrachten, in Fig. 1 größer dargestellten Nischvorrichtung
antreibt. Der Druckluftzylinder 30 der Schlauchklemme 15, die in Fig. 1 der besseren
Übersichtlichkeit wegen nach links weisend gezeichnet ist, liegt innerhalb des Gehäuses
39 mit seiner Achse senkrecht zur Frontplatte. Fig. 6 zeigt ferner an der Frontplatte
ein Handrad 44 zum Einstellen und einen Zeiger 45 zur Anzeige der eingestellten
Dosiermenge, zwei Drehschalter 46 und 47 als Haupt schalter für Druckluft und Strom,
ein rohrförmiges Auffanggefäß 48 zum Einhängen der Härterzuleitung, solange diese
aus der iteckhülse 8 herausgezogen ist, und einen Drehgriff 49 für ein Druckminderventil
zum Einstellen des Betriebsdruckes, der an einem Nanometer -50 angezeigt wird. An
der rechten Seite des Gehäuses befindet sich ein Handrad 51 zum Antrieb einer Harzpumpe
52 (vgl. Fig. 7).
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Fig. 7 zeigt einen pneumatisch betätigbaren, umsteuerbaren Antriebszylinder
53 zum antrieb der Harzpumpe 52 und einer Härterpumpe 54. Es handelt sich dabei
um zwei Zahnradpumpen, die jeweils über eine Freilaufkupplung 55 und 56 von einem
mit einer Schubstange 57 bzw. 58 zusammenwirkenden Schwenklager angetrieben werden.
Das Handrad 51 wirkt unmittelbar auf die Antriebsseite der Harzpumpe 52 und ist
dadurch in Förderrichtung von dem mit der Schubstange 57 zusammenwirkenden Schwenklager
abgekuppelt. Die von den Pumpen zum Mischerführenden Harz- und Härterzuleitungen
7 und 10 sind ebenfalls angedeutet.
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Am Kolbenstangenkopf 59 des Antriebszylinders 53 sind zwei zwei armige
Antriebshebel 60 und 61 für die beiden Schubstangen 57 und 58 gabelförmig angelenkt.
Die Drehpunkte 62 und 63 dieser beiden Antriebshebel sind unabhängig voneinander
in Hebellängsrichtung verstellbar, wodurch bezogen auf einen Kolbenhub die Schubstangenhübe
veränderbar und dadurch die Fördermenge und insbesondere das Verhältnis der Fördermengen
der beiden Pumpen 52 und 54 zueinander einstellbar ist. Der Antriebszylinder 53
wird mit Hilfe von zwei Staudüsen umgesteuert, auf die unten noch näher eingegaragen
wird.
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Die Antriebshebel 60 und 61 und die Kolbenstange sind in ihrer Ruhestellung
voll ausgezogen gezeichnet. Von dieser Stellung ausgehend macht der Kolben seinen
Arbeitshub, wobei die Antriebshebel in die strichpunktiert angedeutete Stellung
64 gelangen.
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Hierbei spricht die allein gezeigte Staudüse 65 an und veranlaßt den
Ricklauf des Kolbens, womit auch die Schubstangen 57 und 58 im Leerlauf zuruzkgehen.
Die umsteuernde Staudüse 65 sitzt auf einem Führungsorgan 66, das mittels einer
Spindel in Eolbenlängsrichtung verstellt werden kann. Damit kann der Kolbenhub unabhängig
von der Verstellung der Drehpunkte der Antriebshebel 60 und 61 verstellt und das
Dosierquantum bestimmt werden. Die Spindel wird über einen Kettenantrieb 67 von
dem Handrad 44 betätigt. Das
Führungsorgan 66 verstellt bei seiner
Bewegung mittels eines Seilzuges 68 entgegen einer Rückstellfeder 69 den Zeiger
45. Auf dem Kolbenstangenkopf 59 sitzt ein Wegeventil 70 (nur in Fig. 8 gezeigt),
welches von demFührungsorgan 66 am Ende des hrbeitshubes kurzzeitig geöffnet wird.
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Fig. 8 zeigt im unteren Teil eine Einrichtung zum Erzeugen der Blasluftstöße.
Die an eine Druckluftquelle angeschlossene Speiseleitung 71 führt über das schon
erwähnte, von dem Antriebskolben am Hubende betätigbare Wegeventil 70, ein weiteres
Wegeventil 72 und eine einstellbare Drossel 73 zu einer hier symbolisch dargestellten
Blasdüse 23. Das Wegeventil 72 ist normal geöffnet und pneumatisch schließbar, wobei
der Steuereingang über eine als Druckspeicher dienende Schlauchschleife 74 und eine
einstellbare Drossel 75 hinter dem Wegeventil 70 angeschlossen ist.
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Der obere Teil von Fig. 8 zeigt das Schaltschema zur Betätigung des
Antriebszylinders 53 und des Druckluftzylinders 30 der Schlauc klemme. Es ist ein
zweiseitig pneumatisch betätigbares Impuls-Wegeventil 76 vorgesehen, welches in
der gezeigten Stellung die Speiseleitung 71 mit dem linken Anschluß des Antriebszylinders
53 verbindet, während gleichzeitig der rechte Anschluß sowie der einzige Anschluß
des Zylinders 30 entlüftet ist. Ein mit dem Fuß betätigbares Wegeventil 77 verbudet
die Speiseleitung 71 mit einem Wechselventil 78, dessen Ausgang über eine einstellbare
Drossel 79 und die eine bei Fig. 7 erwähnte Staudüse 80 zum Steuereingang des Impuls-Wegeventils
76 führt. Symmetrisch dazu ist die Speiseleitung 71 über eine weitere steuerbare
Drossel 81 und die andere Staudüse 65, die den Arbeitszylinder umsteuert, mit dem
entgegengesetzten Steuereingang des Impuls-Wegeventils 76 verbunden.
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Parallel zu dem fußbetätigbaren Wegeventil 77 führt eine Leitung von
der Speiseleitung 71 über zwei pneumatisch betätigbare Wegeventile 82 und 83 zur
anderen Seite des Wechselventils 78. Das Wegeventil 83 ist normalerweise geschlossen,
das Wegeventil 82
geöffnet. Der ausgang des Wegeventils 82 ist
über eine einstellbare Drossel 84 und eine Schlauchschleife 85 mit dem Steuereingang
des Weventils 83 verbunden. Außerdem führt eine Lcitung vor Ausgang des fußbetätigbaren
Wegeventils 77 zum Steuereingang des Wegeventils 82. Diese Anordnung dient wie anschließend
im Zusammen hang erläutert wird, zur selbsttätigen Inbetriebsetzung der Vorrichtung
bei allzu langen Pausen.
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Die beschriebene Vorrichtung wirkt wie folgt. Nachdem das Steckrohr
9 der Härterzuleitung in die Steckhülse 8 eingesteckt und die lektro- ur-.d Druckluftanschlüsse
vorgenommen und durch Betätigen der Drehschalter 46 und 47 eingeschaltet sind, wird
das Fußpedal für das Wegeventil 77 kurz betätigt. Die Prallfläche am Kolbenstangenkopf
59 des Antriebszylinders 53 steht zu diesem Zeitpunkt vor der Staudüse 80. Infolgedessen
schaltet das Impuls-Wegeventil 76 um und die Kolben beider Zylinder 53 und 30 machen
ihren Hub, d.h. die Schlauchklenme öffnet und die beiden Pumpen fördern Harz und
Härter in die Vorkammer 5 bzw. den Ringspalt 6. Es wird davon ausgegangen, daß der
Elektromotor 42 läuft und die beiden Komponenten durch die Einwirkung der Mischflügel
3 intensiv miteinander vermischt werden und das zähflüssige Gemisch durch den Schlauch
13 und den Abgabekopf 14 entsprechend dem Fördervolumen nach unten gedrückt wird.
Es bildet sich also an der Austrittsöffnung des Mundstücks 21 ein Tropfen, der normalerweise
hängenbleiben würde.
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Sobald die Prallfläche des Kolbenstangenkopfes 59 in die Nähe der
Steudüse 65 kommt, erhält das Impuls-Wegeventil 76 an der linken Seite Druck und
wird zurückgestellt. Dadurch geht der Kolben des Antriebszylinders 53 in seine Ausgangsstellting
zurück und auch die Schlauchklemme 15 schließt. Während der Umsteuerung kommt das
Wegeventil 70 am Kolbenstangenkopf 59 aber auch mit dem Führungsorgan 66 in Verbindung.
Somit erhält die Blasdüse 23 über den Blasluftschlauch 20 und die Radialbohrung
17 einen DruckstoB. Die Luft wird dadurch in dem Ringspalt 24 nach unten gepreßt.
Sie treibt das in den Ringspalt eingedrungene, in der Düsenbohrung 25
stehende
und das gegebenenfalls an dem Rand 26 der Düsenbohrung in Form eines Tropfens hängende
Gemisch heraus, wobei die ganze Gemischportion abgerissen und auf das Werkstück
geschleudert wird, das eine Arbeiterin unter die DilLsrnöffnung hält. Kurzzeitig
nach der Offnung des Wegeventils 70 wird infolge des verzögerten Druckaufbaus in
der Schlauchschleife 74 das Wegeventil 72 wieder geschlossen und damit der Abblasvorgang
beendet.
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Es können somit durch Einzelbetätigung des Wegeventils 77 mit dem
Fuß einzelne Gemischportionen nach Wunsch abgerufen werden.
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Die Zielgenauigkeit der einzelnen "Schüsse" ist sehr gut. Das zugeteilte
Gemisch enthält auch keine Luftbläschen, was bei Anwendungen in der elektrotechnischen
Industrie von besonderer Bedeutung ist. Bei Dauerbetätigung des Pedals stößt die
Vorrichtung die Gemischportionen in kurzen zeitlichen Abständen selbsttätig aus.
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Wird dagegen das Pedal längere Zeit nicht betätigt, so fängt nach
einer bestimmten Zeit die Vorrichtung selbsttätig an zu arbeiten, nämlich dann,
wenn sich über die sehr stark wirksame Drossel 84 in der verhältnismäßig großvolumigen
Schlauchschleife 85 der notwendige Brtätigungsdruck zum Umschalten des Wegeventils
83 aufgebaut hat. Bei jeder Betätigung des Wegeventils 77 schaltet jedoch das Wegeventil
82 kurzzeitig um, was über das in der Drossel 84 eingebaute Rückschlagventil zu
einer sofortigen Entlüftung der Schlauchschleife 85 führt. Somit gelten also nach
jeder ab sich lichen Betätigung der Vorrichtung für diese Sicherheitseinrichtung
wieder die Anfangsbedingungen. Die Auslösezeit ist je nach der Topfzeit des verwendeten
Gemisches mit entsprechendem Sicherheitszuschlag festzulegen.
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Die Abgabeköpfe nach den Figuren 3 und 4 können wahlweise verwendet
werden. Das Austreiben des Gemisches "von innen" gemäß Fig. 4 empfiehlt sich bei
besonders dickflüssigen Gemischen. Da zu dem Zeitpunkt, an dem der Blasluftstoß
kommt, die Schlauchklemme 15 geschlossen ist, kann das Gemisch nicht nach oben gedrängt
werden. Die Luft schiebt vielmehr die zwischen der Austrittsöffnung
des
Dlundstücks 27 und der Zündung des Blasrohrs 29 im Mundstück stehende Gemischsäule
sowie auch den eventuell unten hängenden Tropfen aus dem Mundstück heraus. Auch
hierbei wird das Gemisch sauber abgetrennt und als zusamenhä.ngende Portion nach
unten geschleudert.
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Je nach Dosiermenge und Viskosität des Gemisches kann der Druck und
die Zeitdauer des Blasluftstoßes zweckentsprechend eingestellt werden. Bei der beschriebenen
Voriichtung ist die Dosiermenge durc Verstellung der Drehpunkte 62 und 63 und durch
Verstellung der Hubbegrenzung mittels des Handrades 44 von 0,008 bis 0,05 ccm einstellbar.
Bei Einbau größerer Pumpen und Schubstangen beträgt der Einstellbereich 0,04 bis
0,3 ccm. Somit erfüllt dieses Gerat die vielfach wechselnden Anforderungen in Fertigungsbetrieben
wegen seiner Handlichkeit, seiner Anpassungsfähigkeit und seiner schnellen Arbeitsweise
besonders gut.